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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2021

Spannung pur – von der ersten bis zur letzten Seite

Auris
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Der berühmte Phonetiker Matthias „Auris“ Hegel sitzt im Gefängnis und die Podcasterin Jula Ansorge hat sich in den Kopf gesetzt seine Unschuld zu beweisen, weil sie überzeugt ist, dass er den gestandenen ...

Der berühmte Phonetiker Matthias „Auris“ Hegel sitzt im Gefängnis und die Podcasterin Jula Ansorge hat sich in den Kopf gesetzt seine Unschuld zu beweisen, weil sie überzeugt ist, dass er den gestandenen Mord nicht begangen hat. Ihr Gespür erweist sich zwar als gut, doch trotz aller Warnungen kann sie nicht von dem Fall ablassen und bringt damit sich und weitere unbeteiligte Personen in größte Gefahr, denn der Mörder ist unberechenbar und zu allem bereit …

Das Vorwort von Sebastian Fitzek ist wirklich unterhaltsam und erfrischend, der Rest des Buches dagegen hat aber glücklicherweise wenig mit lustiger Unterhaltung zu tun. Es ist super geschrieben, spannend von der ersten bis zur wahrlich allerletzten Seite und ich hab jeden Abschnitt nahezu inhaliert, wozu auch die kurzen Kapitel mit Cliffhangern beigetragen haben. Die Ermittlung ist interessant, man bekommt Hintergründe nur häppchenweise serviert und wird dann doch immer wieder auch ratlos zurückgelassen. Einfach nur gut gemacht!

Dies war mein erstes Buch von Vincent Kliesch, aber sicherlich nicht mein letztes, denn „Auris“ hat mich in seinen Bann gezogen und lässt mich so gespannt und irgendwie auch ahnungslos zurück, dass man eigentlich gleich weiterlesen muss. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Humorvoll und mit einer ordentlichen Portion Liebe, digital Detox at its best – Leseempfehlung

Wenn jedes Wort nur Liebe ist
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Clea hat die Nase voll: ihre Ehemann betrügt und verlässt sie, ihre Mutter nervt und macht ihr nur Vorwürfe, und das Tindern funktioniert auch nur semi-gut, also beschließt sie, ihr Handy einfach im Fluss ...

Clea hat die Nase voll: ihre Ehemann betrügt und verlässt sie, ihre Mutter nervt und macht ihr nur Vorwürfe, und das Tindern funktioniert auch nur semi-gut, also beschließt sie, ihr Handy einfach im Fluss zu versenken, um nichts mehr davon zu sehen und zu hören.

In diesem Moment „rettet“ sie ein unbekannter Mann von der Brücke vor ihrem vermeintlichen Selbstmord und die Liebe nimmt langsam aber stetig ihren Lauf, doch ob das „Handicap“ ihres Retters das junge Glück überdauert oder doch alles zerstört?

Alle „Opfer“ des Coverkaufs kommen an diesem Buch nicht vorbei: es ist farbenfroh, harmonisch und lacht einen geradezu an. Im Gegensatz zu anderen Coverkäufen wird man hiervon aber definitiv nicht enttäuscht. Lotte R. Wöss schafft es von der ersten Seite an, den Leser abzuholen, sei es mit prägnanten Kapitelüberschriften, witzig-nervigen Protagonisten oder einer wunderbar leichten und doch in Ansätzen zum Nachdenken anregenden Story.

Über den Schreibstil muss ich nicht viel sagen, wer sie kennt, weiß, dass sich eine locker-leichte Schreibweise und freche Dialoge abwechseln, egal ob sie einen Liebesroman oder Krimi schreibt, die Seiten fliegen nur so an einem vorbei.

Die Hauptprotagonisten Clea und Emil sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen, ich hab selten so mitgelitten und auch gehofft, dass das verheimlichte „Handicap“ nicht alles wieder zerstört und sich alles zum Guten wendet. Nervige Nebendarsteller gehören natürlich auch immer dazu, aber auch die sind wunderbar ausgearbeitet und passen super in die Geschichte.

Eine wirklich sehr vielseitige Autorin, von der ich auch zukünftig gerne noch ganz viel lesen will. Uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Mehr als nur ein „Gartenkrimi“ - absolut lesenswert

Zuagroast
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Vera lebt mit ihrer Tochter Letta und Mutter Hilda im beschaulichen Südburgenland – umgeben von herzlichen Damen, mit denen sie den „Klub der grünen Daumen“ gründet und allerhand Gartenweisheiten austauscht. ...

Vera lebt mit ihrer Tochter Letta und Mutter Hilda im beschaulichen Südburgenland – umgeben von herzlichen Damen, mit denen sie den „Klub der grünen Daumen“ gründet und allerhand Gartenweisheiten austauscht. Mit dabei ist auch Eva, eine „zuagroaste“ Architektengattin, die natürlich für Geschwätz im Dorf sorgt und kuriose Ideen aus dem Gartenklub mitnimmt, mit denen sie ihrem untreuen Ehemann das Leben schwer machen will. Doch dann gibt es plötzlich einen Toten im Garten und mehr als nur eine Verdächtige ...


Das Cover gefällt mir sehr gut, es zeigt, dass Flora und Fauna eine große Rolle spielen und hat für mich einen schönen Wiedererkennungswert. Betrachtet man die Einzelheiten des Covers, so machen sie nach dem Lesen noch mehr Sinn als vorher (aber mehr sei hier nicht verraten).

Die Geschichte ist wirklich flüssig zu lesen, das österreichische Flair wird durch regionale Wortkreationen und den allgegenwärtigen Dialekt wunderbar greifbar und ist authentisch und witzig. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet, sympathisch und manche herrlich direkt, so dass ich oft schmunzeln musste.

Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Absatz über verschiedenste Themen der Biologie, die unglaublich passend zur darauffolgenden Handlung ausgewählt wurden und mich oft auch überrascht haben. Außerdem erfährt man quasi nebenbei sehr viel über das Garteln, Kräuter und die dortigen Bräuche, ohne dass man sich als Leser überfordert oder gelangweilt fühlt. All das macht das Buch zu einem schönen „Gartenkrimi“, auch wenn es recht lange dauert bis der Kriminalfall seinen wohlverdienten Auftritt bekommt.

Mit „Zuagroast“ hat Martina Parker ein wirklich unterhaltsames Buch geschaffen, das rundum gelungen und so viel mehr ist als einfach nur ein Krimi. Lange müssen wir zum Glück nicht auf neue Geschichten vom „Klub der grünen Daumen“ warten, denn nächstes Jahr erscheint bereits „Hamdraht“, und ich wünsche mir künftig noch ganz viel von Martina Parker zu erfahren und zu lesen. Absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Viel mehr als einfach nur ein Nachkriegs-Roman – absolute Leseempfehlung

Wenn die Hoffnung erwacht
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Nach einer kurzen Liaison mit einem amerikanischen GI bleibt die Apothekenhelferin Nora schwanger und verlassen im Regensburg der Nachkriegszeit zurück, die für unverheiratete „Ami-Liebchen“ mit unehelichen ...

Nach einer kurzen Liaison mit einem amerikanischen GI bleibt die Apothekenhelferin Nora schwanger und verlassen im Regensburg der Nachkriegszeit zurück, die für unverheiratete „Ami-Liebchen“ mit unehelichen Kindern eine mehr als schwere Zeit war. Da sie auch in ihrer Familie keinen Rückhalt findet, flieht Nora mit ihrem Baby nach München in der Hoffnung, dass sie dort ein neues, besseres Leben erwartet. Zunächst läuft es nicht wie erhofft, doch eine unerwartete Begegnung wendet das Blatt und sie steht plötzlich vor der Entscheidung, ob die Wahrheit oder die Hoffnung auf einen Neuanfang wichtiger ist.

Das Cover zu "Wenn die Hoffnung erwacht" hat mich sofort angesprochen und ich liebe es, wenn Bücher einen Wiedererkennungswert haben – denn auch die anderen Bücher von Lilli Beck, die um den 2. Weltkrieg spielen, haben ein ähnlich gestaltetes Cover. Der Klappentext passt zur Geschichte und weckt das Interesse des Lesers, ohne gleich zu viel zu verraten.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und man konnte sofort in die damalige Zeit eintauchen, als hätte man die Geschehnisse selbst miterlebt.

Die Hauptprotagonisten, allen voran natürlich Nora, sind sympathisch dargestellt und man schließt sie schnell ins Herz, auch wenn man manche Entscheidung vielleicht nicht unbedingt mitträgt.

Die Story umfasst mehrere Perspektiven, aber ohne zu verwirren oder gar Handlungsstränge zu wiederholen, es finden sich sogar einige Spannungsmomente darin und ich konnte manchmal nur mit einem unguten Gefühl weiterlesen, weil ich so mit Nora mitgefiebert und mitgelitten habe. Auch das Finale hat mir gut gefallen und die Handlung wurde für mein Empfinden logisch und realitätsnah aufgelöst.

Die Geschichte um Nora und ihren Sohn Willi hat mich wirklich berührt, ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen und war fast traurig als es dem Ende zuging, denn dieses Buch ist so viel mehr als nur einfach ein Nachkriegs-Roman und ich kann es nur jedem empfehlen, der gerne historisch gut recherchierte, emotionale und zeitweise spannende Bücher liest. „Wenn die Hoffnung erwacht“ war mein erstes, aber definitiv nicht mein letztes Buch von Lilli Beck.

Uneingeschränkte Leseempfehlung und definitiv ein Anwärter auf mein Jahreshighlight!

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Frech, humorvoll und mit viel Liebe – ein Lesehighlight

Stadt, Land, Mann
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Ina und Nathalie sind beste Freundinnen und doch so unterschiedlich: Nathalie, die Trendsetterin, befindet sich in einer stabilen Beziehung, während Ina sich gerne mal in Liebschaften verrennt. So kommt ...

Ina und Nathalie sind beste Freundinnen und doch so unterschiedlich: Nathalie, die Trendsetterin, befindet sich in einer stabilen Beziehung, während Ina sich gerne mal in Liebschaften verrennt. So kommt die Erbschaft ihrer Oma im tiefen Schwarzwald gerade gelegen, um dem Trubel in Berlin zu entfliehen, nichtsahnend, dass dort noch mehr Verwirrungen auf sie warten und auch ihre Freundschaft zu Nathalie auf eine harte Probe gestellt wird.

Nina Bach schafft es mit „Stadt Land Mann“ auf Anhieb das Leseinteresse zu wecken, ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Die Story ist witzig, der Schreibstil locker und frech („Mach's frecher“ ist dir gut gelungen) und die Kapitel kurz, das liegt mir total.

Die Hauptprotagonisten sind mir schnell sympathisch und ihre Eigenheiten mitten aus dem Leben gegriffen. Ich fand mich oft in Ina wieder, diese Euphorie und die Zukunftsgedankenspiele sind authentisch und ich musste wirklich herzlich lachen. Auch der Dialekt und die 10-Punkte-Listen machen das Buch zu etwas Besonderem, sie lockern das Geschehen auf und bereichern die Story, statt sie zu bremsen.

Die Handlungsstränge sind alle gut ausgearbeitet und das Ende der „Liebe im Schwarzwald 1“ ist der Beginn von so viel Neuem, dass ich gespannt bin welcher Handlungsstrang in „Stadt Land Herz“ weiterverfolgt wird, und ich mich tierisch darauf freue, dass die Fortsetzung noch dieses Jahr erscheint. Eine tolle, neue Autorin, von der ich gerne noch ganz viel lesen will.

Uneingeschränkte Leseempfehlung und für mich ein Lesehighlight!

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