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Veröffentlicht am 31.08.2021

Und wieder ermittelt die Queen

Tod im Buckingham Palast
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Hoppla! Da stürzt die Queen doch eines Morgens über die Leiche des Lakaien Robin Tukes. Da dieser als depressiv bekannt war, werden jedoch keine weiteren Ermittlungen angestellt und der Tod als Selbstmord ...

Hoppla! Da stürzt die Queen doch eines Morgens über die Leiche des Lakaien Robin Tukes. Da dieser als depressiv bekannt war, werden jedoch keine weiteren Ermittlungen angestellt und der Tod als Selbstmord abgestempelt.

Doch das Hausmädchen Jane Bee und auch Ihre Majestät vermuten Mord und sie übernehmen die Suche nach dem Täter.

Ich muss zugeben, dieses Buch liegt schon länger bei mir. Nachdem ich Anfang des Jahres „Das Windsor Komplott: Die Fälle Ihrer Majestät“ von S. J. Bennett gelesen hatte, fiel es mir schwer, mich innerhalb so kurzer Zeit auf noch eine ermittelnde Queen einzulassen. Rückblickend muss ich jedoch sagen, dass dies Quatsch war, denn die Bücher lassen sich nicht völlig miteinander vergleichen.

Die Hauptprotagonistin ist hier eindeutig das Hausmädchen Jane Bee, die Impulse und Ermittlungsansätze von der Queen erhält. Der Schreibstil von C. C. Benison ist im Plauderton geschrieben und spiegelt Jane Bees Gedanken wider. Man hat das Gefühl mit ihr mit zu ermitteln und ein Resümee bei einem Tässchen Tee zu ziehen. Sie war mir dann nach dem unbegründeten schweren Einstieg rasch sympathisch. Denn Jane bezieht den Leser in Tratsch und Klatsch bei Hofe mit ein. Wir erhalten Einblicke in die Hackordnung der Bediensteten und allerlei Dienstposten von denen ich noch nie gehört habe. Habt ihr schon mal vom Pagen of Backstairs, dem Masters of the Household oder dem Palace Steward gehört? Auch wird die Queen nur I.M. oder Mutter genannt.

Es zeigt sich aber auch, dass die Arbeit im Buck House, wie der Buckingham Palast auch genannt wird, sehr eintönig sein kann, wenn nicht gerade ein Mord passiert. Denn Staub muss hier immer gesaugt und gewischt werden.

Die Suche nach dem Mörder bringt reichlich Motive und Verdächtige mit sich und so endet das Buch mit einem echten Cluedofinale. (Das Buch spielt übrigens vor etlichen Jahren, denn hier leben noch einige reale Personen, die inzwischen leider das Zeitliche gesegnet haben oder durch Scheidung nicht mehr zur königlichen Familie dazugehören.)

Ich bin begeistert und bereue es fast ein bisschen, dass das Buch so lange bei mir lag: volle Punktzahl.
Im November 2021 wird Ihre Majestät erneut mit Jane Bee ermitteln. Allerdings geht es diesmal nach Sandringham! Ich bin auf jeden Fall mit dabei. Mal sehen, was wir über Sandringham so alles erfahren…..

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Papa hat es schwer oder wie erklär ich es dem Nachwuchs

Der Tag, an dem Papa ein heikles Gespräch führen wollte
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Tiffany, Max und Luisa sind zurück und diesmal hat es der Papa schwer: denn Luisa hat nämlich inzwischen einen festen Freund: den Pizzaboten! Und weil Mama und Papa wegfahren, ist es nun Zeit für ein heikles ...

Tiffany, Max und Luisa sind zurück und diesmal hat es der Papa schwer: denn Luisa hat nämlich inzwischen einen festen Freund: den Pizzaboten! Und weil Mama und Papa wegfahren, ist es nun Zeit für ein heikles Gespräch unter geplanten 6 bis 8 Augen. Aber als die Kleinen davon erfahren und der Nachbar gerade im falschen (oder richtigen?) Moment kommt, ist die Bude voll und Papa gerät ordentlich ins Schwitzen.

Eigentlich soll es ja ein reines Aufklärungsgespräch werden, aber jeder hat etwas dazu beizutragen und es endet mit lustigen Rundumschlägen und genialen Zeichnungen von Astrid Henn dazu.

Das Phänomen von kichernden Jungs und anatomischen Grundlagen wird beleuchtet und dass es doch eigentlich egal ist, wer wen liebt und wie viele. Hauptsache alle sind einverstanden. Die unterschiedlichen Moralvorstellungen mit oder ohne Liebe werden geschickt mit in die Thematik eingeflochten. Evolution und Safer Sex werden auch einfach locker mitbehandelt. Daumen hoch.

Das ist übrigens der Moment an dem ich warne, liebe Erwachsene, ihr werdet nie wieder einen Staubsauger anschmeißen ohne an dieses Buch zu denken! Ich habe Tränen gelacht.

Mein Sohn wollte übrigens, obwohl er schon aufgeklärt ist, dass Buch allein lesen, fand es aber gut. Das Urteil fiel vermutlich aufgrund der peinlichen Thematik etwas verhalten aus, aber er las ganz gebannt. Wir vergeben daher wieder volle Punktzahl für diese liebenswerte Familie und ich bin gespannt, ob wir diese Truppe wiedersehen…äh….lesen werden.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Opa ist Schuld oder im Haushalt lauern die größten Gefahren

Der Tag, an dem der Opa den Wasserkocher auf den Herd gestellt hat
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Nachdem in dem Buch „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ die Oma von Tiffany, Max und Luisa für Belustigung und Aha-Momente gesorgt hat, ist nun Opa Schuld. Denn der stellt einfach ...

Nachdem in dem Buch „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ die Oma von Tiffany, Max und Luisa für Belustigung und Aha-Momente gesorgt hat, ist nun Opa Schuld. Denn der stellt einfach den elektrischen Wasserkocher auf den Herd und….zack….stinkt das ganze Haus und alle müssen im Garten campen.

Warum das überhaupt passieren konnte und welche Geschichten es bisher in der Familie noch so gab, die das Leben eines Wasserkochers beenden können, erfahrt ihr hier. Unsachgemäße Handhabung kann schließlich gefährlich sein, auch wenn es hier Dank der tollen Zeichnungen von Astrid Henn sehr lustig rüberkommt.
Schnell führt der geschmolzene Wasserkocher zum Gartenhappening mit Mama, Papa und Pizza, denn auch der uns bekannte Pizzabote darf dieses Mal nicht fehlen.

Manchmal fragt man sich, ob diese Großeltern als Aufsichtspersonen so geeignet sind, aber den kleinen Lesern ist es egal und hey, am Ende ist alles gut, keiner ist zu Schaden gekommen und es gibt Pizza: volle Punktzahl vom Sohnemann und Mama.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Oma ist Schuld oder wie erkläre ich das Internet

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
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Du musst das lesen, Mama! Das Buch ist cool. Okay, nun gibt mir mein Sohn die ersten Buchempfehlungen….also griff ich doch bei diesem lustigen Titel gern zu. Schließlich kennen wir ja alle die Momente, ...

Du musst das lesen, Mama! Das Buch ist cool. Okay, nun gibt mir mein Sohn die ersten Buchempfehlungen….also griff ich doch bei diesem lustigen Titel gern zu. Schließlich kennen wir ja alle die Momente, wo das Telefon klingelt und etwas nicht funktioniert, obwohl „man nur geklickt“ hat.

Denn genau das hat die Oma von Tiffany, Max und Luisa gemacht und schon geht nichts mehr. Was in der heutigen Welt alles internetbasiert funktioniert und wie es früher ohne Internet lief, wird dann notgedrungen den drei Kindern berichtet. Die selbstverständlich empfundene Technik hat Vor- und Nachteile und so wird auch dem kleinen (und großen Leser) geschickt anhand von Beispielen und tollen Zeichnungen von Astrid Henn erklärt, wie das Internet funktioniert und dass man die Dinge, die das Internet so ausspuckt, auch hinterfragen sollte.

Vielleicht sollte auch so mancher Erwachsener dieses Buch mal zur Hand nehmen. Gespickt mit MS Dos Witzen und einigen Seitenhieben, kann dies sicherlich nicht schaden.

„Back tot he roots“ heißt es für die Familie als schließlich noch Mama, Papa und der Pizzabote dazukommen und so kommt das alte Kofferradio zum Einsatz. Nicht schlecht oder? Ich vergebe volle Punktzahl bzw. eigentlich vergeben mein Sohn und ich volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Zwischen Kaffeehaus und Friedhof

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Aufgrund meiner derzeitigen Leseflaute habe ich erneut zum Hörbuch gegriffen und mir dekadent vorlesen lassen. Hans Jürgen Stockerl hat dies so gut gemacht, dass 15 Stunden und 12 Minuten wie im Fluge ...

Aufgrund meiner derzeitigen Leseflaute habe ich erneut zum Hörbuch gegriffen und mir dekadent vorlesen lassen. Hans Jürgen Stockerl hat dies so gut gemacht, dass 15 Stunden und 12 Minuten wie im Fluge vergingen. Der Sprecher liest jedoch nicht nur "Das Buch des Totengräbers" er haucht den Figuren regelrecht Leben ein. Durch den Wiener Dialekt und die Schilderungen des Autors Oliver Pötzsch glaubt man fast, sich Mitten in Wien zu befinden. Es war mein erstes Buch von Oliver Pötzsch, aber definitiv nicht mein letztes. Eine kleine Warnung zum Hörbuch: plant ein, die letzte Stunde am Stück zu hören! Es wird ja so spannend!

Das Buch spielt 1893 in Wien. Der Totgräber Augustin Rothmayer und der junge Inspektor Leopold von Herzfeldt werden durch eine Reihe an Vorkommnissen zusammengeführt. Beide werden von ihrem Umfeld belächelt. Augustin ist "nur" der Totengräber am Rande der Gesellschaft. Stets mit Erde verdreckt, kümmert er sich auf dem riesigen Zentralfriedhof um die Beisetzung der Verstorbenen. Dabei blickt auf jahrzehntelange Erfahrung zurück, so dass er dabei ist, einen Almanach zu schreiben. Sein Wissen deckt Ungereimtheiten auf, die den jungen Polizisten aufhorchen lassen.

Dieser ist selbst Verfechter neuer Ermittlungsweisen und erntet für Spurensicherung und neumodische Fotografie am Tatort Hohn und Spott seiner Kollegen. Da er auch noch jüdische Wurzeln hat und mit seinem hochdeutsch als Piefke abgestempelt wird, hat er es schwer, so dass seine Theorien über den Pfahlmörder kaum Gehör finden: Denn in Wien werden junge Frauen auf martialische Weise gepfählt und auch die ein oder andere Leiche verliert ihren Kopf. (Nichts für schwache oder zartbesaitete Leser/Zuhörer also.)

Schnell zeigt sich, Vorurteile der Gesellschaft trüben den Blick. Mutmaßungen und Verdächtigungen bringen in der neuen Wissenschaft, der Kriminalistik, niemanden weiter. Einzig Julia Wolf, die blasse Telefonistin der Polizei findet Gefallen an Leo und seinen neuen Ermittlungsmethoden.

Schein und Sein zwischen Kaffeehaus und Friedhof…. fast könnte man meinen, den Walzer zu hören....Wem können die Protagonisten trauen? Um nicht Zuviel zu verraten, möchte ich nicht noch mehr Nebenprotagonisten vorstellen aber seid auf der Hut, vieles ist anders, als es scheint.
Auf eine Fortsetzung (besonders als Hörbuch mit diesem Sprecher) würde ich mich mit neuen Leichen sehr freuen und vergebe volle Punktzahl.

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