regt zum Nachdenken an
Der Mut kommt auf kleinen FüßenAuch wenn ich bisher noch kein Buch der Autorin kannte, so hatte ich doch schon öfter Neuerscheinungen von ihr entdeckt und mir vorgenommen, mal ein Buch von ihr zu lesen – nun war es soweit.
Die Autorin ...
Auch wenn ich bisher noch kein Buch der Autorin kannte, so hatte ich doch schon öfter Neuerscheinungen von ihr entdeckt und mir vorgenommen, mal ein Buch von ihr zu lesen – nun war es soweit.
Die Autorin versteht es auf jeden Fall, die Emotionen an den Leser heranzutragen. Auf einer Seite ist da Brooke, die Todesängste um ihre Tochter aussteht und nicht weiß, was mit ihr passiert ist. Gleichzeitig lesen wir von Molly, die Etta gefunden hat, sie mit allen Mitteln beschützt und verzweifelt versucht, herauszufinden, wo sie deren Mutter finden kann. Doch als Obdachlose, der viele Menschen ausweichen, um nur ja nicht mit ihr in Berührung zu kommen, ist das schwieriger als anfangs gedacht.
In einem ruhigen, unaufgeregten und dennoch fesselnden Schreibstil erlebt der Leser, wie es Brooke, Molly und Etta ergeht, wie ein kleines tapferes Mädchen Erwachsene dazu bringt, Verhaltens- und Denkweisen zu überdenken, und sich im Leben neu zu orientieren.
Die Handlung wird aus Brookes und Mollys Sicht geschildert, ich persönlich fand sie im gesamten allerdings ein wenig zu depremierend. Denn auch als Etta gefunden wird, ändert sich die Stimmung im Buch nicht unbedingt. Was mir aber gut gefallen hat, war die Darstellung der Menschen, und wie sie mit Obdachlosen umgehen – das Misstrauen, das ihnen entgegengebracht wird, ungeachtet der Tatsache, dass viele Obdachlose das nicht freiwillig geworden sind.
Mir hat das Buch in seiner Gesamtheit gut gefallen – es zeigt auf, dass man – auch wenn man das nicht von sich selbst annimmt – nur allzuoft Vorurteilen aufsitzt, und dass es sich lohnt, Denkweisen neu zu überdenken und damit seinen Horizont zu erweiteren. Es ist ein Buch mit einer starken jungen Protagonistin, das zum Nachdenken anregt.