Kindergarten par excellence
With(out) YouDieses Buch bekam ich im Rahmen einer Buchbox und ich muss gestehen, dass es mir in einer Buchhandlung wohl kaum aufgefallen wäre. Dennoch war ich sehr neugierig auf die Story, nachdem ich den Klappentext ...
Dieses Buch bekam ich im Rahmen einer Buchbox und ich muss gestehen, dass es mir in einer Buchhandlung wohl kaum aufgefallen wäre. Dennoch war ich sehr neugierig auf die Story, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Die Geschichte handelt von Luna, die vor einem Jahr überstürzt Hamburg verließ und dann bei ihrem Vater in München gelebt hat. Nun kehrt sie nach Hamburg zurück, um ihr Leben wieder komplett selbst in die Hand zu nehmen, doch schon am ersten Tag ihres Studentenlebens trifft sie ihren Ex-Freund Eli wieder. Nicht nur ihre überstürzte Flucht aus Hamburg war vor einem Jahr, nein, sie hat auch Eli ohne ein Wort der Begründung verlassen und er ist nun alles andere als gut auf sie zu sprechen. Doch Luna tut alles, um die damalige Situation aufzuklären…
Mein Eindruck vom Buch:
Eins vorweg: In diesem Werk wird ein hypersensibles Thema aufgegriffen, was bestimmt nicht einfach in einen Roman eingeflochten kann. Eine Trigger-Wahrscheinlichkeit ist enorm hoch. Deshalb rechne ich es der Autorin hoch an, dass sie sich so intensiv mit diesem Bereich auseinandergesetzt hat. Ich mag Geschichten in der Ich-Perspektive, da man sich so viel besser in die Figuren hineinversetzen kann. Doch Luna blieb mir leider komplett fremd. Denn ernsthaft? Menschen um die 20 benehmen sich so, wie im Buch dargestellt? Na dann gute Nacht! Schon sehr früh wird deutlich, dass sich einige Protagonisten an falschem Stolz festhalten und sich teilweise wie Kindergartenkinder benehmen. Was soll denn dieses Herumgeeire von Eli? Wieso kann er Luna nicht mal zwei Minuten zuhören?! Und warum lässt sie ihn nicht einfach in Ruhe, wenn er keine Erklärung will? Ich sah Luna öfter vor mir mit dem Fuß aufstampfen, ganz empört, weil ihre Wünsche nicht erfüllt werden. Wie eben ein kleines Mädchen. Was die Freundschaft zwischen Luna und Anni angeht… sie scheint eine seltsame Basis zu haben. Zum einen wird ständig betont, wie eng sie miteinander sind, zum anderen hegt aber jede auch ihre Geheimnisse und manchmal entbehrte ihre Verbindung jede Logik. Aber gut, vielleicht auch wieder eine typische Frauenfreundschaft unter 20jährigen. Der Strang mit Jess war leider extrem vorhersehbar, so wie im Grunde die ganze Geschichte. Das Ende war meiner Meinung nach viel zu sehr „Happy End“ und im „wahren“ Leben wäre es wohl nicht so glattgegangen.
Fazit:
Es tut mir wirklich leid, aber mich hat diese Geschichte trotz der sensiblen Angelegenheit überhaupt nicht berührt. Da waren keinerlei Emotionen greifbar, außer großes Rumgezicke bei allen Parteien. Meiner Meinung nach gibt es sehr viel gefühlvollere Romane in diesem Genre.