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Veröffentlicht am 08.09.2021

Der Auftakt um Judes Geschichte macht Lust auf mehr

ELFENKRONE
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Inhalt:
Im Alter von nur sieben Jahren muss Jude mitansehen, wie ihre Eltern ermordet werden, nur um danach mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs entführt zu werden. Zehn Jahre später versucht ...

Inhalt:
Im Alter von nur sieben Jahren muss Jude mitansehen, wie ihre Eltern ermordet werden, nur um danach mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs entführt zu werden. Zehn Jahre später versucht sie immer noch, um jeden Preis dazuzugehören, was schwierig ist, da Elfen auf Menschen häufig herabsehen. Besonders auf sie abgesehen hat es jedoch Prinz Cardan, der jüngste Sohn des Königs von Elfenheim. Wenn Jude allerdings im Reich der Elfen überleben will, muss sie sich beweisen.

Meinung:
Die „The Folk of the Air”-Trilogie erfährt einen enormen Hype und wenn dies nicht so wäre, bin ich mir gar nicht so sicher, ob ich überhaupt zu den Büchern gegriffen hätte. Allerdings ging mit diesem Hype auch einher, dass ich bestimmte Erwartungen an dieses Buch hatte. Da die Meinungen, die ich zuvor dazu gelesen habe, allerdings sehr durchwachsen waren, bin ich selbst mit eher gemischten Gefühlen an die Reihe herangegangen. Und ich wollte die Bücher wirklich mögen, aber dann habe ich Band 1 gelesen und ich habe „The Cruel Prince“ nicht gemocht – ich bin ihm absolut verfallen.
Dieses Buch hat mich einfach in so vielerlei Hinsicht überrascht, angefangen damit, dass mich die Protagonistin sehr schnell für sich gewonnen hat. Jude ist mit ihren 17 Jahren deutlich stärker und gerissener, als ich es erwartet hatte, und wirkte kein bisschen pubertär. Letzteres war allerdings die Befürchtung, da es mir mit den Figuren aus YA-Büchern häufig so geht. Hier erschienen mir aber vor allem die Protas schon recht gefestigt zu sein, ohne dabei ihre Jugendlichkeit einzubüßen. So hat mich Cardan auch vollkommen mit seinem Facettenreichtum überrascht, den ich ihm zu Beginn des Buches kein bisschen zugetraut hätte. Aber nicht nur Jude und Cardan mochte ich unglaublich gerne, auch all die Nebencharaktere waren so detailliert gezeichnet, dass ich sofort ein klares Bild von jedem einzelnen hatte.
Noch mehr als die Figuren haben mich allerdings das Worldbuilding und der Plot sowie die damit einhergehenden Intrigen überzeugt. Die Welt, die man hier kennenlernt, ist unglaublich bunt und vielfältig, aber auch genauso grausam und blutrünstig. Gerade letzteres wurde immer wieder deutlich, was das Buch für mich aber nur umso spannender und interessanter gemacht hat. Dass auch die Protagonistin vor diesen Dingen nicht zurückschreckt, hat mir besonders gut gefallen. Sie tut, was nötig ist, ohne sich dabei jedoch selbst vollkommen zu verlieren. Dieser Drahtseilakt ließ sich wunderbar verfolgen.
Überraschungen gab es hier einige und obwohl die Wendung am Ende nicht ganz unvorhersehbar war, war sie zumindest großartig vorbereitet.
Ein Lob gibt es aber definitiv für den Schreibstil und den Humor, denn die Wortgefechte und Gedanken sind stellenweise äußerst humorvoll, ohne es darauf anzulegen. Immer mal wieder musste ich schmunzeln und speziell Judes trockener Sarkasmus war richtig erfrischend.
Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass ich den Auftakt der „The Folk of the Air“-Reihe wirklich großartig fand und es nun kaum erwarten kann, auch die Folgebände zu verschlingen, um zu erfahren, wie die Geschichte rund um Cardan und Jude weitergeht!

Lieblingszitat:
Mithridatism, it’s called. Isn’t that a funny name? The process of eating poison to build up immunity. So long as I don’t die from it, I’ll be harder to kill.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Noah und Liv haben eine wundervolle Geschichte

Fly & Forget
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Inhalt:
Von ihrem Ex-Freund zum Auszug aus der gemeinsamen Wohnung gezwungen, kann Liv ihr Glück im Unglück kaum fassen, als sie direkt eine WG findet, in der ein Zimmer frei ist. Die Freude wird jedoch ...

Inhalt:
Von ihrem Ex-Freund zum Auszug aus der gemeinsamen Wohnung gezwungen, kann Liv ihr Glück im Unglück kaum fassen, als sie direkt eine WG findet, in der ein Zimmer frei ist. Die Freude wird jedoch ganz schnell von gemischten Gefühlen abgelöst, als sie plötzlich dem einzigen Mann der WG gegenübersteht. Denn es ist Noah, ihr ehemals bester Freund, den sie seit drei Jahren nicht gesehen und der sie in der für sie schlimmsten Phase ihres Lebens verlassen hat. Sie erkennt ihn kaum wieder und daher ist es ihr nur recht, als sie eine Möglichkeit bekommt, sich an ihm zu rächen. Allerdings gestaltet sich das schwieriger als gedacht, denn Gefühle waren kein Bestandteil ihres Racheplans.

Meinung:
Die Soho-Love-Reihe ist mir in den vergangenen Monaten immer wieder unter die Nase gekommen und vor allem auch Band 1 hat einen enormen Hype erfahren. Daher war ich skeptisch, denn gerade im Bereich New Adult bin ich bei gehypten Büchern sehr vorsichtig. Zunächst wollte ich die Reihe auch gar nicht lesen, doch nachdem ich nun den ersten Teil gelesen habe, bin ich sehr froh, dass die Bücher doch bei mir eingezogen sind.
Die Geschichte von Liv und Noah fand ich großartig! Tatsächlich fällt mir auch keine andere frenemies-to-lovers Geschichte ein, die mich so begeistern konnte wie „Fly & Forget“. Geschuldet ist das definitiv all den wundervollen Charakteren, Haupt- wie Nebenfiguren. Besonders Noah ist mir jedoch schnell ans Herz gewachsen, sobald ich einmal hinter seine Fassade schauen konnte. Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, es würde sich bei ihm um einen 0815-Fuckboy handeln, allerdings wurde ich sehr schnell eines Besseren belehrt. Tatsächlich steckt viel, viel mehr in ihm und wenn er nicht perfektes Bookboyfriendmaterial ist, weiß ich auch nicht.
Auch Liv mochte ich sehr gerne, da ich ihre Gedanken und daraus resultierenden Handlungen immer absolut verständlich fand und gut nachvollziehen konnte. Es war total schön ihre Entwicklung zu verfolgen und ihr dabei über die Schulter zu schauen, wie sie zu sich selbst findet und Punkte, die sie sehr belastet haben, hinter sich lassen zu können.
Besonders gut haben mir die Protas aber gemeinsam gefallen, da ich das Gefühl hatte, dass sie das Beste in dem jeweils anderen zum Vorschein bringen. Außerdem hat mich ihre gemeinsame Geschichte immer mal wieder zu Tränen gerührt und besonders das erste Drittel des Buches hat mich emotional sehr berührt.
Aber auch die Nebencharaktere fand ich toll. Ob nun die beiden anderen Mädels aus der WG, Briony und Matilda, oder Anthony, Noahs bester Freund – sie haben die Geschichte wunderschön abgerundet. Ein kleiner Toast geht an dieser Stelle allerdings an Grace, die zwar eine absolut kleine Nebenrolle innehat, mich aber trotzdem absolut von sich überzeugen konnte.
„Fly & Forget“ war gespickt mit Spannung. Gegen Ende gab es zwar einen Aspekt, der mich nicht überrascht hat, da er recht früh schon sehr vorhersehbar war, allerdings gab es auch immer wieder einige kleinere Details, die mich überraschen konnten. Zusammenfassend kann ich also sagen, dass mich das Buch in den Punkten Setting, Plot und Figuren komplett überzeugt hat, in seiner Gesamtheit großartig ist und ich einfach enorm froh bin, dass ich mich doch dazu entschieden habe, die Geschichte von Noah und Liv zu lesen.

Lieblingszitat:
„Aber weißt du, vielleicht ist es immer so mit unseren Träumen und Zielen. Vielleicht sind sie in unserer Vorstellung nur so toll, bis wir sie erreicht haben. Und dann werden sie zur Normalität, weil sie plötzlich nicht mehr unerreichbar sind.“

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Erotische Literatur, wie man sie sich wünscht

Priest. Eine Liebesgeschichte.
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Inhalt:
Aus Überzeugung und bedingt durch seine Vergangenheit, ist Tyler vor einigen Jahren Priester geworden. Reichlich ungewöhnlich für einen 29-Jährigen, doch er sieht darin seine Berufung. Es erfüllt ...

Inhalt:
Aus Überzeugung und bedingt durch seine Vergangenheit, ist Tyler vor einigen Jahren Priester geworden. Reichlich ungewöhnlich für einen 29-Jährigen, doch er sieht darin seine Berufung. Es erfüllt ihn, für seine Gemeinde da zu sein, zu beten und sich den Regeln Gottes zu verschreiben. Als allerdings Poppy auftaucht, droht er alles über den Haufen zu werfen, was ihm heilig ist. Denn sie ist in mehr als nur einer Hinsicht die pure Versuchung.

Meinung:
Manchmal will ich actionreiche Fantasy lesen, manchmal tränenreiche Liebesromane und manchmal Bücher, in denen Sex die Hauptrolle spielt und ansonsten wenig Handlung vorhanden ist. Letzteres war der Fall, als ich mich für „Priest“ entschieden habe und ich habe genau das bekommen, was ich mir gewünscht habe. Denn dieses Buch findet sich unter erotischer Literatur und wird dieser Genre-Einordnung auch absolut gerecht.
Der Fokus liegt ganz eindeutig auf dem körperlichen Part und entsprechend viele Szenen tauchen hier drin auf. Dieser explizite Inhalt war sehr vorherrschend, dennoch waren diese Parts sehr angenehm zu lesen. Mittlerweile habe ich schon einiges in dem Bereich gelesen, leider aber nicht viel Gutes. Beziehungsweise habe ich auch einfach viel gelesen, das einfach nicht meinen Geschmack getroffen hat, aus dem einfachen Grund, dass dieses Genre oftmals mit einer Menge Dirty Talk gleichgesetzt wird. Den gab es hier zwar auch, allerdings weniger vulgär und mit deutlich weniger zusammenhanglosen Degradierungen. (An der Stelle muss ich erwähnen, dass ich „Priest“ auf Englisch gelesen habe und mir dieses Genre auf Deutsch tatsächlich weniger liegt als auf Englisch, also hatte es eventuell auch einfach mit der Sprache zu tun.) Die Balance fand ich hier sehr schön, was aber wohl auch daran liegt, dass die Autorin ihre beiden Protas hat auf Augenhöhe aufeinandertreffen lassen.
So hat man mit Tyler einen jungen Mann, der sich seiner Arbeit für Gott verschrieben hat und bekommt mit Poppy und ihrer Vergangenheit jemanden vorgesetzt, der eher das Gegenteil verkörpert. Dennoch wird einem als Leser sehr schnell klar, wo die beiden Gemeinsamkeiten haben und wo auch in ihren eigenen Werten Überschneidungen zu finden sind. Und obwohl sich die Geschichte grundsätzlich mehr auf die Körperlichkeit fokussiert, erfährt man auch auf emotionaler Ebene einiges über die beiden. So war auch das gesamte Buch deutlich emotionaler und vielschichtiger, als ich es zuvor erwartet hätte.
Gut gelungen fand ich auch die Handlung, in die das Ganze eingebettet wurde. Durch die Beleuchtung der jeweiligen Vergangenheit wurden die Motive und Entscheidungen der beiden klar und verständlich, außerdem hat so die gesamte Handlung und deren Fortgang wirklich Sinn ergeben. Insgesamt hat mir „Priest“ besser gefallen, als ich es zunächst vermutet hätte, was wohl vor allem an den authentischen Charakteren lag.
Lediglich eine Nebenfigur, die zu Beginn häufiger aufgetaucht ist, hätte ich mir gegen Ende hin noch etwas präsenter gewünscht, da ihr am Anfang eine etwas bedeutsamere Rolle zugesprochen wird, als sie letzten Endes tatsächlich zu haben scheint. Ansonsten war „Priest“ toll zu lesen und ist wirklich empfehlenswert, wenn es mal weniger Handlung und mehr Sex sein darf.

Lieblingszitat:
One and a half inches of damnation, and all I could think about was sinking deeper into hell.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Es wird dem Hype absolut gerecht!

Blood and Ash – Liebe kennt keine Grenzen
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Inhalt:
Poppy lebt in Erwartung darauf, den Segen der Götter zu erhalten und somit ihre Heimat vor dem Verfluchten Königreich zu retten. Denn sie ist eine Auserwählte und ihr allein fällt diese Aufgabe ...

Inhalt:
Poppy lebt in Erwartung darauf, den Segen der Götter zu erhalten und somit ihre Heimat vor dem Verfluchten Königreich zu retten. Denn sie ist eine Auserwählte und ihr allein fällt diese Aufgabe zu. Doch mit der Verantwortung kommen Regeln: niemand darf mit ihr reden, niemand darf sie berühren, niemand darf sie auch nur ansehen. Allerdings ist sie nicht nur die Auserwählte, sondern auch ein Mensch mit genau diesen Bedürfnissen. Und schmerzlich bewusst werden sie ihr, als Hawke ihr als neuer Leibwächter zugeteilt wird. Aber nicht genug damit, dass ihr Herz nun in Gefahr gerät, auch die Bedrohung durch die Verfluchten rückt immer näher.

Meinung:
Überall hat man seit Wochen und Monaten „From Blood and Ash“ gesehen und der Hype um dieses Buch scheint nicht abzureißen. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an diese Geschichte, ehe ich überhaupt begonnen habe das zu Buch zu lesen. Doch jene Erwartungen wurden absolut erfüllt und somit war es nicht nur eine großartige Geschichte, sie gehört nun auch zu meinen Lieblingen im Fantasybereich. JLA hat hiermit einen grandiosen Reihenauftakt geschaffen und ein Paradebeispiel für gelungene Adult Fantasy geliefert.
Mit den beiden Protas bin ich direkt warm geworden. Vor allem auch Poppy hat mir von der ersten Seite an gut gefallen, da sie zwar um ihre Rolle als Auserwählte weiß, sich aber nicht einfach stumpf fügt, sondern trotzdem dafür kämpft, sich gewisse Freiheiten zu schaffen. Gleichzeitig hält sie diese geheim, um niemanden aus ihrem engsten Kreis dadurch in Gefahr zu bringen. Zudem wird bei ihr auch eine gewisse Zerbrechlichkeit deutlich, die wunderbar mit ihrer Stärke kontrastiert und sie so zu einer Figur macht, mit der man sich wunderbar identifizieren kann.
Hawke hat als männlicher Gegenpart sehr gut mit Poppy harmoniert und den entsprechenden Gegenpol geboten. Er ist wieder der für JLA so typische Bad Boy, allerdings merkt man auch an ihm sehr gut, dass die Charaktere reifer sind als in den YA-Reihen der Autorin. Beide Protas machen in ihren Gedanken und Handlungen sehr schnell deutlich, dass es sich bei „From Blood and Ash“ jedoch nicht mehr um Jugendliteratur, sondern um Adult Fantasy handelt. Entsprechend gibt es auch einige Szenen, die doch recht spicy waren.
Aber nicht nur Poppy und Hawke haben es mir angetan, auch die Nebencharaktere fand ich enorm interessant. Zumal sie wunderbare Möglichkeiten für weitere spannende Storylines bieten – zumindest die, die noch nicht verstorben sind. Denn wie man es von Jennifer L. Armentrout bereits kennt, mussten auch hier wieder die ein oder anderen Figuren dran glauben.
Auch nach über 600 Seiten bleiben jedoch immer noch einige Punkte offen und manche Aspekte sind immer noch ein wenig unklar. Da es sich um den ersten Band einer sechsteiligen Reihe handelt, ist das jedoch nachvollziehbar. Trotzdem konnte man bereits einiges erahnen und so waren manche Plottwists keine wirkliche Überraschung. Das mag allerdings auch daran liegen, dass ich bereits einiges von der Autorin gelesen habe und mir ihr Worldbuilding sowie der Aufbau ihrer charakterlichen Dynamiken schon sehr vertraut ist. Und trotzdem gab es immer noch einige Wendungen und Entwicklungen, die mich dann doch überrascht und absolut unvorbereitet getroffen haben. Vor allem auch der große Knall zum Schluss war so ein Punkt, obwohl ich an diesen zuvor einmal gedacht, diese Überlegung dann aber doch wieder verdrängt hatte.
Insgesamt ist „From Blood and Ash“ einfach ein wundervolles Buch voller Action, Spannung und Emotionen, das es fordert, direkt mit dem nächsten Band fortzufahren, sobald man diesen hier beendet hat. I fucking love it!

Lieblingszitat:
“Physical pain is always warm, and it’s acute, but the mental, emotional pain is like… like bathing in ice on the coldest day. That kind of pain is far worse.”

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Veröffentlicht am 12.07.2021

Gegen alle Rollenklischees

What if we Stay
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Inhalt:
Amber hat nicht nur ihren Studienplatz verloren, sondern damit auch das Wohlwollen ihrer Eltern. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters, einem der erfolgreichsten Architekten der Stadt, bekommt ...

Inhalt:
Amber hat nicht nur ihren Studienplatz verloren, sondern damit auch das Wohlwollen ihrer Eltern. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters, einem der erfolgreichsten Architekten der Stadt, bekommt sie die Möglichkeit, an der Uni in ihrem Heimatort ihren Abschluss zu machen. Doch dafür muss sie sich auch ihren Eltern gegenüber beweisen und in deren Architekturbüro aushelfen. Schnell kommt sie dabei an ihre Grenzen und ist daher umso erleichterter, als Emmett – seines Zeichens nach engagierter Vorzeigestudent – ihr seine Hilfe anbietet. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Wesensarten können die beiden nicht leugnen, dass sie mehr verbindet als die Architektur.

Meinung:
Nachdem ich bereits den Schreibstil im ersten Band sehr mochte und abgesehen von der Protagonistin alle Charaktere unglaublich ins Herz geschlossen hatte, habe ich mich enorm auf Band 2 dieser Reihe gefreut – und ich wurde nicht enttäuscht. Denn die Geschichte von Amber und Emmett ist einfach großartig, nicht nur in ihrer Erzählweise, sondern besonders auch in den Punkten Authentizität und Emotionalität.
Die beiden Protas habe ich quasi von der ersten Seite an vergöttert, zumal ich sie nicht nur als Individuen klasse finde, sondern auch gemeinsam. Amber ist keinesfalls auf den Mund gefallen, bringt ein enormes Selbstbewusstsein mit und dennoch spürt man auch sehr schnell ihre verletzliche Seite, inklusive Selbstzweifel. Das Gefühl, für nichts so wirklich zu brennen, hat sie grandios verkörpert und umso schöner war es, ihr bei der Suche ihrer Leidenschaft über die Schulter schauen zu können. Gleichzeitig habe ich Emmetts ruhige Seite zu schätzen gewusst, der jedoch in den richtigen Momenten seine Grenzen aufgezeigt hat. Auch dass die beiden in einigen Aspekten so völlig entgegengesetzt der typischen Rollenbilder gehandelt haben, hat mir sehr gut gefallen. Entsprechend haben sie auch aufgrund ihrer Unterschiede wunderbar miteinander harmoniert. Die beiden waren echt, das beschreibt es wohl am besten.
Meiner Meinung nach ist es auch immer etwas Besonderes, wenn man sich selbst in einer Figur wiederfinden kann. Hier habe ich mich aber große Teile von mir in beiden Protas gefunden, was mich doch sehr überrascht hat. Das hat mich allerdings nicht davor bewahrt, dass ich beim Lesen immer mal wieder Zweifel hatte, was ich von manchen Entwicklungen halten sollte. Doch immer wieder habe ich recht schnell festgestellt, dass die Wendungen für diese Charaktere genau richtig sind, auch wenn sie mir in dem Moment vielleicht nicht gefallen haben. Dass dieser Spagat so sauber geschafft wurde, hat mich beim Lesen enorm beeindruckt.
„What if we Stay“ hat mich berührt und bleibt mir dadurch nicht nur länger im Gedächtnis als manch andere Bücher, sondern hat auch einen besonderen Platz inne. Auf emotionaler Ebene hat es mir vor allem auf den letzten Seiten noch einmal einiges abverlangt und ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich bisher nur sehr selten so intensiv und so greifbar und nachvollziehbar über Herzschmerz gelesen habe, dass ich dabei wirklich mitgelitten habe.
Am Ende des Buches erschien mir der Schluss ein klein wenig zu kurz und da hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht, um das Ende ein wenig mehr und ein bisschen länger genießen zu können und so auch den beiden Protas noch einmal etwas mehr Zeit zu geben, doch das ist auch so ziemlich der einzige Kritikpunkt. Ansonsten ist diese Geschichte für mich absolut rund und ich bin unglaublich froh, dass ich Amber und Emmett begleiten konnte.

Lieblingszitat:
Ich konnte das nicht. Hier vor ihm stehen und offenbaren, dass da nichts war, das mir Herzklopfen bereitete. Keine heimliche Leidenschaft, kein Talent, keine Begeisterung. Sie waren überall um mich herum, diese Menschen, die einer Berufung folgten, während ich im Dunkeln herumtappte und meine zu finden versuchte.

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