Gut, aber Luft nach oben
Nachdem mich „Bad Dreams“ von Megan Miranda Anfang des Jahres enttäuscht hatte, wollte ich unbedingt noch „Little Lies“ von Megan Miranda lesen. Das Cover ist in düsteren Farben – grau, blau, schwarz, ...
Nachdem mich „Bad Dreams“ von Megan Miranda Anfang des Jahres enttäuscht hatte, wollte ich unbedingt noch „Little Lies“ von Megan Miranda lesen. Das Cover ist in düsteren Farben – grau, blau, schwarz, dunkelgrün – gehalten und zeigt ein Haus, das abgelegen zu sein scheint. Die Szene wirkt bedrohlich und unbehaglich – für mich absolut passend für einen Thriller.
Zu Beginn des Buches lernen wir Lea kennen. Sie hatte das Ziel, eine berühmte Journalistin zu werden – doch nach einem schwerwiegenden Fehler, zieht sie nun mit ihrer Freundin Emmy in ein abgelegenes Haus und tritt eine Stelle als Lehrerin an. Absolut nicht das, was sie sich vorgestellt hat, aber sie versucht, sich mit ihren Umständen zu arrangieren. Emmy hingegen arbeitet als Rezeptionistin in einem Hotel, sodass die beiden sich nur selten sehen, da ihre Tagesabläufe entgegengesetzt sind. Lea macht sich Sorgen, als Emmy plötzlich nicht mehr nach Hause kommt. Ihr Gefühl sagt ihr, dass etwas passiert sein muss. Kurz darauf wird in der Nachbarschaft eine schlimm zugerichtete Frau gefunden – doch diese sieht nicht Emmy ähnlich, sondern Lea.
Lea als Hauptfigur war mir von Anfang an sympathisch, ich habe sie gerne begleitet. Dass sie durch einen Fehler ihren Job verliert und nun einen Neuanfang wagen muss, hat mir als Ausgangslage gut gefallen – ebenso die Idee der WG, in der sie mit Emmy lebt. Nach deren Verschwinden werden die Vorkommnisse immer mysteriöser und verstrickter, sodass ich beim Lesen oft völlig ahnungslos war. Lange ist nicht klar, was gerade vor sich geht und wer welche Absichten verfolgt. Besonders spannend fand ich die Freundschaftsthematik, bei der ich nicht wusste, ob ich Emmy trauen kann oder nicht. Es kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht und eines führt zum Anderen. Die Stimmung ist genau so grau und düster wie das Cover, für mich ein Highlight. Stellenweise schweift die Handlung jedoch zu sehr ab und verzettelt sich auf Unwichtiges. Das hat meine Lesefreude immer wieder getrübt. Die Geschichte an sich war trotzdem spannend und auch der Schreibstil war absolut lesenswert. Die Wendungen sind psychologisch raffiniert konstruiert und konnten mich durchgehend fesseln. Trotz der genannten Schwächen, konnte mich das Buch insgesamt überzeugen und gefiel mir besser als „Bad Dreams“.