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Veröffentlicht am 25.10.2021

Mensch und Natur

Das Glück des Wolfes
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„ An den dunklen Berghängen flackerten die Feuer und wetteiferten darum, welches das höchste und leuchtendste war. Die Feuer besagten, dass es dort oben in den Bergen immer noch jemanden gab, dass dieses ...

„ An den dunklen Berghängen flackerten die Feuer und wetteiferten darum, welches das höchste und leuchtendste war. Die Feuer besagten, dass es dort oben in den Bergen immer noch jemanden gab, dass dieses Leben existierte, sollten es die Leute im Tal denn vergessen haben.“



Auf nur knapp über 200 Seiten erzählt Paolo Cognetti vom Leben im Bergdorf Fontana Fredda, wo wir seinen Protagonisten Fausto begleiten, der aus Mailand stammt und immer wieder in die Ruhe der Berge flüchtet.

Wie anders ist hier das Leben im Vergleich zur quirligen Metropole. Die raue Umgebung prägt auch die Menschen, und man spürt sich hier vielmehr als Teil der Natur, ein Gefühl, dass in der Großstadt verlorengeht. Die Liebe zu den Bergen schwingt in Cognetti‘s Erzählung stetig mit, ohne dass er das harte Leben romantisch verklärt. Er berichtet durchaus von den negativen Seiten dieses Lebens, der Arbeitslosigkeit außerhalb der Saison, der Einsamkeit, der harten Arbeit innerhalb der Saison, den Unfällen, die immer wieder vorkommen. Die Naturbeschreibungen des Autor‘s sind seine große Stärke. Beim Lesen hatte ich wirklich das Gefühl vor Ort zu sein, so atmosphärisch und authentisch waren seine Zeilen.

Da der Fokus weniger auf den Menschen liegt, wird die Liebesgeschichte, die sich zwischen Fausto und der wesentlich jüngeren Silvia , die zur Skisaison zusammen mit dem Protagonisten in einem Restaurant arbeitet, auch nicht sehr ausführlich erzählt. Auch sich entwickelnde Freundschaften werden nur minimalistisch angerissen, und ein Teil bleibt immer der Fantasie des Lesers überlassen. Das offene Ende ist hier nur folgerichtig.

Ich mochte dieses ruhige und intensive Buch und werde mir sicher noch andere Werke des Autors näher anschauen.

Der Klappentext ist allerdings etwas irreführend, da die Liebesgeschichte den Roman nicht dominiert, wie man denken könnte. Das Hauptaugenmerk des Autors liegt immer auf der Natur.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Tote Bräute

Tiefrot tanzen die Schatten
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Im 4. Band der auf den Scilly Inseln angesiedelten Krimireihe rund um das Ermittlungsteam von Ben Kitto, geht es um Morde an unabhängigen, jungen Frauen. Zunächst wird die Leiche einer jungen Frau in einem ...

Im 4. Band der auf den Scilly Inseln angesiedelten Krimireihe rund um das Ermittlungsteam von Ben Kitto, geht es um Morde an unabhängigen, jungen Frauen. Zunächst wird die Leiche einer jungen Frau in einem Brautkleid mit Blumenschmuck im Haar aufgehängt am Pulpit Rock, einem beliebten Fotostop auf St.Mary‘s, der Hauptinsel der Scilly Inseln, aufgefunden.

Auf einer kleinen Insel kennt man sich zwar untereinander gut, aber die Tote, Sabine , war zudem auch in Ben‘s Schwimmgruppe. Auch wenn es zunächst nach Selbstmord aussieht, wird schnell klar, dass ein Mörder sein Unwesen in der Urlaubsidylle treibt. Die Insel wird abgeschottet und die Ermittlungen beginnen. Trotzdem lässt sich ein weiterer Mord nicht verhindern. Jeder ist verdächtig und Ben Kitto macht sich mit seinen Befragungen auch im Freundeskreis mehr als unbeliebt. Der atmosphärische Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Die Spannung steigt kontinuierlich zum Ende hin an. Es dauert allerdings bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Ben Kitto und sein Team sind sympathisch und kompetent. Auch Ben‘s Hund Shadow schließt man als Leser schnell ins Herz.

Die Geschichte ist hauptsächlich in der Ich-Perspektive von Ermittler Ben Kitto geschrieben, wechselt aber öfter mal auf die Sicht von Lilly, die aus Sorge um ihren Bruder Harry und aus Freundschaft zum ersten Opfer besonders in den Fall verstrickt ist, ihr Wissen aber aus Loyalitätsgründen immer wieder zurückhält. Ihre Passagen sind durch Kursivschrift direkt erkennbar.


Der Krimi lässt sich auch unabhängig von den Vorbänden gut lesen. Ich fühlte mich auf jeden Fall gut unterhalten und ließ mich nur zu gerne in Urlaubsstimmung versetzen.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Ein etwas anderer Krimi

Buona Notte - Ein Lago-Maggiore-Krimi
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Wer nach dem beklemmenden Prolog, indem eine Person sich in einer Kirche versteckt, sie von innen verschließt und angstvoll betet, wie er oder sie es schon als Kind getan hat, eine rasante Krimihandlung ...

Wer nach dem beklemmenden Prolog, indem eine Person sich in einer Kirche versteckt, sie von innen verschließt und angstvoll betet, wie er oder sie es schon als Kind getan hat, eine rasante Krimihandlung erwartet, wird sicher enttäuscht sein.

Es geht in der Folge sehr ruhig weiter und Spannung gibt es tatsächlich kaum in diesem Krimi, der eher ein Spannungsroman ist.



Zum Inhalt:

Ex- Polizist und Ex-Zeugenschützer Lukas Albano Geier hat sich am Lago Maggiore einen Lebenstraum erfüllt. Der leidenschaftliche Musiker hat mit seinem ersten Song einen Hit gelandet, der es ihm ermöglichte sein altes Leben über Bord zu werfen und sich nur noch seiner Musik zu widmen. Er hat sich einen mittelalterlichen Turm gekauft und diesen zu seinem neuen Zuhause mit Seeblick umgebaut.

Auf der Suche nach seiner ehemaligen Kollegin Kriminalkommissarin Christina Conte, mit der ihn auch eine kurze Beziehung verbindet, wird unser Protagonist in einen Fall verwickelt, der in eine ganz andere Richtung geht, als man zunächst denkt. Obwohl Lukas der Polizei den Rücken zugekehrt hat, sind seine Instinkte noch wach und er kann nicht anders als seine alten Beziehungen zu nutzen, um die Vorwürfe gegen Christina, die in Verdacht geraten ist ihren Bruder getötet zu haben, zu entkräften.



Fazit:

Die Geschichte hat einen leicht melancholischen Grundtenor, bietet wunderschöne Landschaftsbeschreibungen und vermittelt einen guten Eindruck von dem eingeschworenen Völkchen, dass rund um den Lago Maggiore lebt.

Es ist mal ein ganz anderer „Krimi“ , sehr atmosphärisch mit interessanten Nebenfiguren, der auch immer wieder mit Rückblenden arbeitet. Ich fand es gab zwischendrin ein paar Längen, aber im Großen und Ganzen, habe ich „Buona Notte“ gerne gelesen. Dass es sich um Teil 2 einer Krimireihe handelt und ich den 1.Teil nicht gelesen habe, hat mich nicht gestört.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Klimawandel

Dürre
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In einer nahen Zukunft merken die Menschen, wie sich ihr Lebensumfeld aufgrund des Klimawandels erschreckend schnell verändert. Extremwetterereignisse sind an der Tagesordnung. Nach mehreren Dürresommern ...

In einer nahen Zukunft merken die Menschen, wie sich ihr Lebensumfeld aufgrund des Klimawandels erschreckend schnell verändert. Extremwetterereignisse sind an der Tagesordnung. Nach mehreren Dürresommern und Missernten sind Obst, Gemüse oder gar Fleisch für den Normalbürger kaum mehr erschwinglich. In der Folge gibt es Hungersnöte, Arbeitslosigkeit, Armut und immer mehr Obdachlosigkeit.

In dem Bemühen um das schnelle Erreichen der Klimaneutralität hat die EU, wie wir in einem Rückblick ins Jahr 2022 erfahren, beschlossen drastischere Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu verlangsamen. Dazu kam ihr die Erfindung einer App von zwei jungen Informatikern gerade recht, mit der der Staat in die Lage versetzt wurde den CO2 Verbrauch eines jeden Bürgers und jeder Firma kontrollieren und reglementieren zu können.

Diese App wurde blitzschnell zur Pflicht und eine Kontrollbehörde, die ACON sollte Mißbrauch und Betrug verhindern.

Der Autor, Uwe Laub beschäftigt sich schon lange mit ökologischen Themen und versteht es ganz aktuelle Themen in beängstigende Thriller zu verweben. Letztendlich geht es um nicht viel weniger als den Fortbestand der Menschheit, was zugegeben an dystopische Hollywoodfilme erinnert.

Die Protagonisten dieses Thrillers sind Julian und Leni Thaler, ein sympathisches Geschwisterpaar, die elternlos einen kleinen Bauernhof auf dem Land bewirtschaften und in den Verdacht geraten, CO2 Betrug begangen zu haben. In dem Versuch, den vermeintlichen Irrtum aufzuklären, geraten die Geschwister in große Gefahr. Sollten sie als Bauernopfer herhalten?

Hier stellt sich die Frage, wer die Profiteure der CO2 Reglementierung sind. Die Umwelt? Das wäre zu schön um wahr zu sein! Zuviel Verbrauch von CO2 wird bestraft, kostet mit anderen Worten richtig Geld. Aber durch das Einsparen von CO2 z.B durch Recyceln , kann man seinen persönlichen Fußabdruck verbessern und bekommt CO2 Credits , die sich auch verkaufen lassen.

Die "Bösen" in dem Roman waren schnell ausgemacht und es war spannend zu verfolgen, mit welch krimineller Energie sie ihre Ziele vorantrieben und ob sie am Ende zu Fall gebracht werden konnten.

Der Thriller hat auf jeden Fall einen großen Unterhaltungswert. "Gut" und "Böse" sind klar definiert. Menschliche Zwischentöne gibt es nicht, und das könnte den ein oder anderen Leser vielleicht stören. Ich habe "Dürre" gerne und schnell gelesen, denn ich hatte Lust auf einen actionreichen dystopischen Thriller. Der Schreibstil des Autors war flüssig und leicht zu lesen und die beängstigende Vorstellung, dass sich die Welt in die, von dem Autor entworfene Richtung entwickeln könnte, hallt noch nach und macht nachdenklich.


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Veröffentlicht am 09.08.2021

Unterwegs auf dem fliegenden Teppich - Teil 4

Auf fliegender Mission 4 - Malas geheime Insel
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Das Cover ist mal etwas anderes, nicht so schreiend bunt, sondern beschränkt auf die Farben blau, gelb, weiß und schwarz. Genauso geht es auch in dem Buch weiter. Nur zweimal wird die Farbe rot in der ...

Das Cover ist mal etwas anderes, nicht so schreiend bunt, sondern beschränkt auf die Farben blau, gelb, weiß und schwarz. Genauso geht es auch in dem Buch weiter. Nur zweimal wird die Farbe rot in der Geschichte verwendet und springt dadurch besonders ins Auge. Gelungen! Auch die Illustrationen gefallen mir gut, wenn ich auch einmal irritiert war als von Mala einer weißhaarigen älteren Frau mit einem weißen Leinenkleid gesprochen wurde, die Illustration aber eine dunkelhaarige Frau mit einem blauen Kleid zeigte. Da höre ich vor meinem inneren Ohr schon Kinderprotest!


In neun kurzen Kapiteln wird eine spannende, kindgerechte Geschichte erzählt, in die man dank vorangestelltem "Was bisher geschah" auch problemlos einsteigen konnte. Trotzdem würde ich bei diesem Abenteuer empfehlen mit Band 1 zu beginnen. Ein fliegender Teppich und sprechende Tiere regen auf jeden Fall die Fantasie an. Umweltthemen werden aufgegriffen und können prima als Aufhänger für weitere Diskussionen in der Familie genutzt werden.
Die Sprache ist weitestgehend dem Lesealter angepasst. Ein Wort wie "Harpyien" am Anfang des Buches war wohl ein sprachlicher Ausrutscher, den ich nicht kindgerecht fand.


Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen. Ein bisschen skeptisch bin ich bei den vielen Fortsetzungen, wie lang das Abenteuer noch weitergeht. Ich fürchte mit jeder Fortsetzung wird die Geschichte unübersichtlicher, insbesondere für Quereinsteiger.

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