Wo gehöre ich hin?
Das hat sich Samuel bis zu seinem neunten Lebensjahr nie gefragt, denn er wähnte sich in Obhut seiner leiblichen Eltern, der Franzosen Jean-Luc und Charlotte., die mit ihm schon seit er sich erinnern kann, ...
Das hat sich Samuel bis zu seinem neunten Lebensjahr nie gefragt, denn er wähnte sich in Obhut seiner leiblichen Eltern, der Franzosen Jean-Luc und Charlotte., die mit ihm schon seit er sich erinnern kann, in den Vereinigten Staaten leben. Untereinander sprechen sie nur englisch.
Doch 1953 wird sein Vater von einem geheimnisvollen Staatsdienst abgeführt und sogar als Kidnapper verurteilt, denn es kommt raus, dass ihm Samuel als winziger Säugling übergeben wurde - von dessen eigener Mutter Sarah, die ins Konzentrationslager deportiert wurde, ebenso wie ihr Mann David.
Nachdem beide es geschafft hatten, zu überleben und glücklich nach Paris zurückkehrten, begannen sie sofort mit ihrer Suche nach Samuel,.
Da Charlotte und Jean-Luc aber keine Nachricht über den Verbleib von Samuel hinterlassen hatten, dauerte diese Suche weit über acht Jahre!
Samuel, der in den USA nur Sam genannt wurde, beginnt also 2953 ein zweites Leben bei seinen leiblichen Eltern, mit dem er nur schwer zurecht kommt.
Vor allem Sarah ist untröstlich, ihren so lange vermissten Sohn so distanziert zu erleben.
Wie es zu dieser Übergabe von Baby Samuel im Jahre 1944 in Paris kommt, wie es mit seinen beiden Elternpaaren weitergeht und ob Samuel noch mal glücklich wird - das alles beschreibt Autorin Ruth Druart in ihrem eindringlichen und ungewöhnlichen Roman.
Dieser vermochte mich über weite Strecken zu fesseln und zwar aufgrund seiner Authentizität und der Emotionalität, doch gelegentlich empfand ich ihn dann doch zu langatmig.
Ein schönes Buch, das ich allen empfehle, die sich für die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die Jahre danach interessieren und gerne Romane darüber lesen.