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Veröffentlicht am 22.09.2021

Berührend und authentisch - ich bin verliebt in Shetland

Where the Roots Grow Stronger
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Nach langer Zeit habe ich mich wieder einmal an ein New Adult-Werk herangetraut, dessen Klappentext sehr vielsprechend für mich war, und ich wurde nicht enttäuscht.
Mit Fiona und Connal hat die Autorin ...

Nach langer Zeit habe ich mich wieder einmal an ein New Adult-Werk herangetraut, dessen Klappentext sehr vielsprechend für mich war, und ich wurde nicht enttäuscht.
Mit Fiona und Connal hat die Autorin zwei wunderbare Charaktere geschaffen, in deren Gefühlswelt ich mich so sehr hineinversetzen konnte. Dies wurde noch dadurch verstärkt, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von beiden erzählt wird. Trotz ihrer jungen Jahre sind die Protagonisten sehr reif in ihrem Handeln. Erst im Verlauf des Buches erfährt der/die Leser*In, den wahren Grund, warum Fiona Shetland verlassen und somit ihrer großen Liebe Connal sowie ihren Schwestern Effie und Nessa den Rücken gekehrt hat, um in Bristol Kunst zu studieren. Erst nach ihrer Rückkehr aufgrund des Todes ihres Vaters merkt Fiona, wie stark ihre Wurzeln mit der Heimat verbunden sind. Doch kann Fiona wieder ihren Platz in der Gemeinschaft des Dorfes finden? Nach drei Jahren Abwesenheit sieht sie sich konfrontiert mit Ablehnung und Missbilligung. Sogar ihre große Schwester Nessa sieht sie nicht mehr als Familienmitglied. Nur die jüngere Schwester Effie begegnet ihr offen und herzlich. Stück für Stück kämpft sich Fiona zurück in ihre Heimat Shetland und spricht erstmals über die traurigen Beweggründe, die ihr damals den Boden unter den Füßen weggezogen haben. Doch ist ihr Makel wirklich so gravierend, dass sie es nicht verdient geliebt zu werden?

Fazit:
Die Autorin Kathinka Engel hat mich nicht nur mit ihrem bildhaften und flüssigen Schreibstil begeistert, sie hat es geschafft mir die wunderschöne und raue Natur von Shetland vor Augen zu führen. Ich hatte den Salzgeschmack auf der Zunge und der raue Wind ließ mich erschauern. Gleichzeitig hat mich die Geschichte von Fiona und Connal tief in meiner Seele berührt. Zwei sehr authentische und ehrliche Charaktere. Und Connals emotionalen Gedichte waren so zauberhaft. Zu erwähnen ist noch Marigold, die so etwas wie eine Ziehmutter für die drei Schwestern in deren Kindheit war. Ihre wunderbaren Ratschläge und Ansichten haben Fiona viel Kraft gegeben und ihr vor Augen geführt, dass auch Ihre Wünsche und Belange wichtig sind. Ich freue mich schon auf Band 2, den ich bereits vorbestellt habe.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Lesenswerter Teegenuss mit Ronnefeldt-Aroma

Die Teehändlerin
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Da ich zur Zeit ganz versessen bin auf Familiengeschichten, hat mich die Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp sofort gereizt. Wer trinkt nicht gerne eine gute Tasse Tee und möchte dabei noch mehr über dessen ...

Da ich zur Zeit ganz versessen bin auf Familiengeschichten, hat mich die Ronnefeldt-Saga von Susanne Popp sofort gereizt. Wer trinkt nicht gerne eine gute Tasse Tee und möchte dabei noch mehr über dessen Herkunft erfahren. Das Cover, als Klappbroschur gearbeitet, sprach mich auch gleich optisch an. Schöne warme Farben, ganz passend zum Thema. Innen befindet sich eine Karte des historischen Frankfurt und vorweg zur Geschichte eine Übersicht der Protagonisten mit der Benennung ob historisch oder fiktiv. Ich konnte also gut gerüstet starten.

Ich lerne die Familie Ronnefeldt im Jahre 1838 kennen, kurz bevor Tobias Ronnefeldt, welcher einen Tee- und Kolonialwarenhandel in Frankfurt betreibt, zu einer seit langer Zeit geplanten China-Reise aufbrechen möchte. Er und seine Frau Friederike haben bereits 4 Kinder, das 5. Ist unterwegs. Also eine schwierige Zeit, die auf Friederike zukommt, denn Tobias wird gut 1 bis 1 ½ Jahre abwesend sein. Solch weite und gefährliche Reise waren zu der Zeit nicht unüblich, da gesellschaftlich hoch gelobt und auch gerne von betuchten Gönnern gesponsert.

Im Verlauf des Buches entwickelt sich Friederike zu einer starken Persönlichkeit mit jeder Menge kaufmännischem Geschick. Eine Tatsache, die zur damaligen Zeit natürlich nicht gern gesehen wurde. Doch bestärkt und unterstützt durch ihre Freundin Clotilde Koch sowie dem jüdischen Arzt Paul Birkholz steht Friedrike sozusagen ihren „Mann“. Schwierigkeiten macht ihr dabei der kurz vor Tobias Abreise neu eingestellte Prokurist Julius Mertens, mit dem Friederike eine unangenehme Vergangenheit verbindet. Fragwürdig sind auch seine Geschäfte, die er unter dem Deckmantel des Teehandels betreibt.

Im Ganzen würde ich sagen ein gelungener Auftakt der Familiengeschichte der Familie Ronnefeldt mit emotionalen Momenten, Schicksalsschlägen sowie öffentlichen und geheimen Liebschaften. Dies alles untermalt von historischen Fakten aus Frankfurt und Umgebung, dem Aufbau des Teehandels sowie, teilweise erschreckenden, Einblicken in das Leben in China.

Fazit:

Wer gerne Familiengeschichten mit Liebe, Schicksal und Intrigen liest, die größtenteils sogar historisch belegbar sind, ist hier genau richtig. Durch die flüssige Schreibweise und einem angenehmen Spannungsbogen gleitet man nur so durch das Buch. Die Verknüpfung von historischer und fiktiver Erzählung ist absolut gelungen. Mein absoluter Liebling ist Paul Birkholz, den ich hoffentlich in Band 2 wiederfinden werde. Vielen Dank an die Autorin für dieses Lesevergnügen, das mich sofort veranlasst hat eine kleine Bestellung Ronnefeldt-Tee aufzugeben.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Gemeinschaft im Schneesturm

Der Ort der verlorenen Herzen
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Cover und Gestaltung der Paperback-Ausgabe sind sehr stimmig zum Thema des Buches gewählt. Da ich Weihnachten mit all seiner Atmosphäre liebe, hat mich der Klappentext sofort überzeugt, dieses Buch lesen ...

Cover und Gestaltung der Paperback-Ausgabe sind sehr stimmig zum Thema des Buches gewählt. Da ich Weihnachten mit all seiner Atmosphäre liebe, hat mich der Klappentext sofort überzeugt, dieses Buch lesen zu müssen. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was mich persönlich immer ein wenig Eingewöhnungszeit kostet. Einmal drin in der Geschichte, konnte mich dieses Buch auf eine heimliche und leise Art für sich gewinnen. Anouk, die Hauptperson des Buches, hat sich meiner Meinung nach selbst in die Einsamkeit manövriert und gar nicht den Versuch gemacht auszubrechen. Natürlich war der Verlust der Eltern und ihrer Liebe Jeromé nicht einfach, doch sich einzuigeln hat noch Niemandem wirklich gutgetan. Schade, dass ihre Tanten sie nicht aus ihrem Schneckenhaus herauslocken konnten.
Die Einladung von Antoine ist im Nachhinein betrachtet ein Geschenk des Himmels. Ich konnte mir bildhaft das Chalet auf der Lichtung mitten im Schneesturm vorstellen. Das prasselnde Feuer im Kamin, die heimelige Atmosphäre und die einsamen Personen, welche über Weihnachten aufeinandertreffen. Jeder für sich hat sein Päckchen zu tragen, nach und nach tauen alle auf und wachsen zu einer Gemeinschaft zusammen. Ein schönes und anrührendes Buch.

Fazit:
Eine Geschichte ruhig wie tanzende Schneeflocken, herzerwärmend wie eine gute Tasse Tee mit einem Hauch nostalgischem Weihnachtsflair. Dieses Buch muss nicht zwingend zur Weihnachtszeit gelesen werden, wobei ich eher einen Schlechtwettertag vorziehen würde als einen heißen Sommertag. Ein Wohlfühlbuch über die Liebe und die Sehnsucht nach Gemeinschaft. Sehr berührend. Für jeden der sich einsam fühlt sollte es den „Ort der verlorenen Herzen“ geben.

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Corgi Harry und die wirre Liebe der Zweibeiner

Kleiner Hund und große Liebe
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Da ich bisher nur die Fantasy Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ unter einem anderen Pseudonym der Autorin kenne, war ich mächtig neugierig auf diesen Feelgood-Roman. Ich finde es erstaunlich, mitreißende ...

Da ich bisher nur die Fantasy Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ unter einem anderen Pseudonym der Autorin kenne, war ich mächtig neugierig auf diesen Feelgood-Roman. Ich finde es erstaunlich, mitreißende Geschichte zu schreiben, welche verschiedenen Genres angehören. Auf jeden Fall bin ich nach diesem Buch auch ein „Rosie Adams-Fan“.
Der lockere und flüssige Schreibstil hat mir sofort Spaß gemacht und nur zu gerne bin ich mit Sara in das historisch bekannte Küstenstädtchen Lyme Regis an der Jurassic Coast gereist, welches auch heute noch ein beliebtes Touristenziel für Fossiliensucher ist. Auch ihre Tante Marjorie hat eine enttäuschte Liebe hinter sich, die aber schon 33 Jahre zurückliegt. Und überhaupt sind hier so einige Beziehungen der unterschiedlich herausgearbeiteten Charaktere im Argen. Sogar Brenda, die unter dem Deckmantel des Kulturclubs erfolgreich eine Partneragentur betreibt hat es nicht leicht mit ihrem Mann. Mit einem Gespür für passende Singles hat sie natürlich schon einen passenden Kandidaten für Sara ausgesucht, den frisch getrennten und gutaussehenden Autor Dean. Und dann gibt es da noch Colin, den Betreiber der hiesigen Whiskey Destillerie. Er ist eher ein Eigenbrödler, hat aber sein Herz am rechten Fleck.
Die Geschichte ist aus wechselnder Sicht von verschiedenen Protagonisten geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. So habe ich mir gut ein Bild von den Personen machen können. Die Zukunft der ein oder anderen Beziehung war vorhersehbar, es gab aber auch Überraschungen.
Besonders gefallen haben mir die kleinen Zwischensequenzen aus Sicht des Corgi-Rüden Harry, welcher nicht zur seine 4 Mädels, sondern auch die Menschen unter Kontrolle halten musste. Seine Sicht der Dinge brachte mich immer zum Schmunzeln und meistens hatte er mit seinen Ansichten Recht. Hab Dank Harry, mein Champion-Rüde, denn durch Dich bekam die Geschichte das von mir herbeigehoffte Ende.

Fazit:
Ein richtiges Wohlfühlbuch und das nicht nur für Hundefans. Obwohl vermutlich jeder sich sofort in Harry und seine 4 Mädels nebst Welpen verlieben wird. Die malerische Kulisse des Küstenstädtchens und die facettenreichen Charaktere haben mir unterhaltsame Stunden beschert. Eine klare Leseempfehlung von mir. Vielen lieben Dank Mirjam Müntefering / Rosie Adams für das Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Bewegende Geschichte über eine tiefe Freundschaft bis in Tod

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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Cover und Klappentext haben mich extrem neugierig auf dieses Buch gemacht. Ich hatte eine traurige und bedrückende Geschichte erwartet, doch da wurde ich eines Besseren belehrt. Neben traurigen Momenten ...

Cover und Klappentext haben mich extrem neugierig auf dieses Buch gemacht. Ich hatte eine traurige und bedrückende Geschichte erwartet, doch da wurde ich eines Besseren belehrt. Neben traurigen Momenten überwiegen jedoch die unterhaltsamen Episoden dieses ungeplanten Roadtrips mit einer Prise Humor. Die kranke Iris genießt ihr Leben bis zum Schluss, getreu dem Motto „Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist“. Ich habe sie für ihre Kraft und ihren Mut bewundert. Ganz allein wollte sie diesen letzten Weg gehen und niemandem zur Last fallen. Ganz anders ist da ihre beste Freundin Terry, aus deren Sicht das Geschehene erzählt wird. Sie lebt nur für ihre Familie und kümmert sich aufopferungsvoll. Ihr Leben ist dabei auf der Strecke geblieben, was ihr erst im Laufe der Reise wirklich bewusst wird. Anfangs eher zurückhaltend und ängstlich mausert sich Terry zu einer starken Persönlichkeit, die endlich begreift, wie wertvoll das hier und jetzt ist.
Auch der Nebencharakter Eugene, Terrys Vater mit seiner Demenzerkrankung passt hervorragend in diese Geschichte um den Wert des Lebens. Einfühlsam wurden auch die Besonderheiten dieser Erkrankung seitens der Autorin geschildert.
Es war mir eine Ehre, an dieser Reise teilzunehmen. Vielen Dank Ciara Geraghtly.

Fazit:
Mit „Das Leben ist zu kurz für irgendwann“ hat Ciara Geraghty ein wunderbares Buch geschrieben, das nicht nur das Herz, sondern auch die Seele berührt. Es wird einem klar, wie wichtig Liebe, Mut und Freundschaft sind und dass man jeden Tag des Lebens als Geschenk sehen soll. Ein Buch, welches mich lachen und weinen ließ und noch lange in mir nachgewirkt hat.

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