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Veröffentlicht am 10.08.2021

Spannende Fortsetzung

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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1952: Dora hat die täglichen Reibereien endgültig satt. Was nach ihrer Flucht aus Ostpreußen ein sicherer Hafen war, wird immer mehr zur Zumutung. Die Bäuerin lässt keine Gelegenheit aus um die Gutsfamilie ...

1952: Dora hat die täglichen Reibereien endgültig satt. Was nach ihrer Flucht aus Ostpreußen ein sicherer Hafen war, wird immer mehr zur Zumutung. Die Bäuerin lässt keine Gelegenheit aus um die Gutsfamilie zu schikanieren. Dora will endlich ihren Traum leben und Tierärztin werden. Doch ganz so einfach ist das nicht. In ganz Westdeutschland gibt es keine Aussicht auf einen Studienplatz. Umso größer ist deshalb ihre Freude, als sie eine Zusage in Ostberlin an der Humbold - Universität bekommt. Voller Tatendrang zieht sie mit Clara, ihrer Ziehtochter, nach Berlin. Auch die Hoffnung, endlich etwas über Curts Verbleib zu erfahren, von dem sie jetzt schon so viele Jahre nichts mehr gehört hat, steigert die Vorfreude. Doch ganz so einfach wird das Leben im Osten dann leider doch nicht. Schnell wird Dora klar, dass das Leben in der DDR sich sehr stark vom Westen unterscheidet. Selbst einfachste Dinge werden zur Herausforderung.



Schon der erste Band Soweit die Störche ziehen hat mich gefesselt. Deshalb war auch meine Freude groß, als ich endlich Die Heimkehr der Störche in den Händen hielt und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, ich fand das Buch sogar noch besser als den 1. Teil. Der Schreibstil von Theresa Graw ist einfach unverwechselbar und einprägsam, weshalb es wirklich schwer fällt, dass Buch aus der Hand zu legen. Die Charaktere konnten wieder voll überzeugen und wurden sehr authentisch beschrieben. Ich finde, dass die Thematik und die Situation der Menschen damals sehr gut umgesetzt wurde. Zum Glück ist diese Ära schon lange vorbei und doch macht es mich immer noch wütend, wie menschenverachtend dieses System war. Wieder einmal kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben und vergebe sehr gerne 5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Dunkles Wien

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Wien 1893: Leopold von Herzfeldt hat seine Heimatstadt Graz verlassen, um in dem quirligen Wien als Inspektor der Polizei seinen Dienst zu verrichten. Eigentlich ist er noch gar nicht im Dienst, als schon ...

Wien 1893: Leopold von Herzfeldt hat seine Heimatstadt Graz verlassen, um in dem quirligen Wien als Inspektor der Polizei seinen Dienst zu verrichten. Eigentlich ist er noch gar nicht im Dienst, als schon die erste Meldung eines Mordes die Polizeiinspektion erschüttert. Eine junge Dienstmagd wurde brutal ermordet und mit einem Weißdornblog gepfählt. Kurzentschlossen fährt Leopold zum Tatort am Prater, um seine neuen Kollegen zu unterstützen. Dies kommt aber gar nicht gut an, da er mit seinen neuartigen polizeilichen Methoden die eingefleischten Kollegen vor den Kopf stößt. Da er Hochdeutsch spricht wird er schnell als Piefke abgetan und mit nichtigen Arbeiten abgetan. Als der kauzige Totengräber Augustin Rothmayer immer wieder in seinem Büro auftaucht um ihn in einem anderen Fall um Rat zu fragen, ist Leopold nicht gerade begeistert. Doch schnell muss er erkennen, dass Augustin zwar sehr schrullig und, naja, etwas stinkt, aber ein hochintelligenter Mensch mit dem Herz am rechten Fleck ist. Leopold ahnt hier noch nicht, wie sehr er bald auf die Hilfe des Kauzes angewiesen sein wird, den immer öfters tauchen weitere Mordopfer am Prater auf.



Die Bücher von Oliver Pötsch konnten mich bisher immer wieder sehr begeistern. Sein flüssiger Schreibstil, die stets hochgehaltene Spannung und seine sympathischen Protagonisten lassen das Leserherz höher schlagen. Oft sind es seine etwas knurrige Personen, die besonders liebenswert sind. Das ist dieses Mal der Totengräber Augustin Rothmayer, der mich öfters zum schmunzeln gebracht hat. Sein Almanach, dass er schrieb, ist sehr interessant und bringt einiges Wissenswerte. Sehr schön war es auch Wien um die Jahrhundertwende kennenzulernen. Die Geschichte ist absolut stimmig und glaubwürdig und gut umgesetzt. Auch das Cover ist äußerst gut gelungen und macht neugierig. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und kann deshalb eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben. Gerne vergebe ich 5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Blutige Skulpturen

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Tom Bachmann kann eigentlich nichts so leicht erschüttern. Er gilt als der beste Profiler seiner Zeit und trägt den Spitznamen Der Seelenleser. Erst seit kurzem ist er wieder nach Deutschland zurückgekehrt ...

Tom Bachmann kann eigentlich nichts so leicht erschüttern. Er gilt als der beste Profiler seiner Zeit und trägt den Spitznamen Der Seelenleser. Erst seit kurzem ist er wieder nach Deutschland zurückgekehrt und ist sich noch nicht sicher wie sein weiterer Weg aussieht. Doch das soll sich schnell ändern, als das BKA seine Dienste in Anspruch nehmen will. Selbst für Tom ist dieser spezielle Fall einzigartig. Ein brutaler Serienmörder stellt aus seinen Leichen abscheuliche Kunstwerke her, die an Grausamkeit nicht zu überbieten sind. Schnell ist ein Namen für den Killer gefunden, der jetzt als Blutkünstler in die Akten der Polizei eingeht. Immer mehr scheint Eile geboten zu sein, den die Abstände zwischen den Morden wird immer kürzer und verteilen sich mittlerweile über ganz Deutschland. Für Tom Bachmann beginnt ein Rennen gegen die Zeit.



Der Autor Chris Meyer versteht es meisterlich, den Leser mehr als einmal zu schocken. Seine blutrünstigen Morde lassen einem den Atem stocken und erzeugen wahre Gänsehautschauer. Der Schreibstil ist flüssig und spannend zu lesen. Man möchte kaum das Buch aus der Hand legen, da immer wieder etwas Neues und gleichzeitig Abartiges passiert. Die Personen sind sehr authentisch beschrieben und schnell leidet man mit ihnen mit. Die schmerzerfüllten Schreie schrillen einem quasi in den Ohren. Auch das Cover zeigt sofort, dass es sich hier um einen heftigen Thriller handelt, da man das Gefühl hat, dass sich das Blut über das ganze Buch zieht. Ich finde es mehr als gelungen. Alle Thrillerfans, denen es nicht blutig genug sein kann, können hier definitiv nichts falsch machen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und spreche eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus, gerne vergebe ich 5 Sterne und freue mich schon auf ein nächstes Buch des Autors.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Der Traum vom Senf

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Metz im Jahre 1908. Emma ist nicht gerade das was man ein folgsames Mädchen nennt. Liebend gern würde sie studieren, doch das kommt für ihre Eltern absolut nicht in Frage. Sie soll eine gute Partie heiraten, ...

Metz im Jahre 1908. Emma ist nicht gerade das was man ein folgsames Mädchen nennt. Liebend gern würde sie studieren, doch das kommt für ihre Eltern absolut nicht in Frage. Sie soll eine gute Partie heiraten, um den Eltern auch weiterhin ein Leben in höheren Kreisen zu sichern. Ein geeigneter Kandidat ist auch schnell gefunden. Carl, dessen Vater ein gutgehendes Fuhrunternehmen besitzt, soll der Auserwählte sein. Für Emma kommt diese Verkuppelung nicht in Frage, aber sie macht gute Miene zum bösen Spiel. Doch zur Überraschung aller verstehen sich die Beiden auf Anhieb. Aber auch Carl hat für sein Leben ganz andere Pläne. Sein größter Wunsch ist eine eigene Senffabrik, die er gegen den Willen seines Vater gründen will. Auch Emma ist Feuer und Flamme und würde gerne bei der Gründung mithelfen. Was bleibt ist ein ausdauernder Kampf gegen die Eltern, die sich das Leben der jungen Leute so nicht vorgestellt haben. Die Träume der Beiden scheinen ganz schnell Rauch aufzugehen



Mir hat der erste Teil Der Senfblütensaga Zeit für Träume sehr gut gefallen. Die Autorin Clara Langenbach, die mir bis dahin nicht bekannt war, konnte mit ihrem flüssigen Schreibstil ein tolles Kopfkino entstehen lassen. Die Charaktere sind, mal mehr mal weniger, sehr sympathisch dargestellt und man wird dazu verleitet Partei zu ergreifen. Was früher jungen Menschen befohlen wurde ist heute zum Glück undenkbar. Auch wenn es sich um einen Roman handelt, so gibt es in dem Buch doch einige historisch belegte Personen. Auch die Senffabrik, die in dem Buch beschrieben wurde, gab und gibt es noch heute. Schon jetzt freue ich mich auf ein Wiederlesen mit den sympathischen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Tief berührend

Stay away from Gretchen
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Selten hat mich ein Buch so mitgerissen. Die Autorin Susanne Abel, die mir bis dahin völlig unbekannt war, hat gleich zwei Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft leider oft totgeschwiegen werden.

Zum ...

Selten hat mich ein Buch so mitgerissen. Die Autorin Susanne Abel, die mir bis dahin völlig unbekannt war, hat gleich zwei Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft leider oft totgeschwiegen werden.

Zum Inhalt des Buches:

Der in Köln sehr bekannte Nachrichtenmoderator Tim Monderath, der auch gerne mal über die Stränge schlägt, muss sich mit der Nachricht auseinander setzen, dass seine 84 jährige Mutter Greta unter Demenz leidet. Für Greta versinkt die Gegenwart immer mehr im Dunkeln. Allerdings wird die Vergangenheit immer präsenter. Ihre Kindheit, die vom Krieg und der Flucht vor den Russen aus Ostpreußen geprägt ist, nimmt in ihrem Kopf immer mehr Raum ein. Dinge, die Tom noch nie von seiner Mutter gehört hat, kommen ans Tageslicht. Nur so ganz langsam wird ihm klar, was für ein abenteuerliches und entbehrungsreiches Leben seine Mutter, die mit ihrer Familie in Heidelberg einen vermeintlich sicheren Hafen gefunden hat, führen musste. Tom wird immer neugieriger und sein Interesse als Journalist ist mehr als geweckt. In den Unterlagen, von denen sich Greta nie trennen konnte, findet er das Bild eines kleinen Mädchens mit dunkler Hautfarbe. Doch die Fragen, die er dann seiner Mutter stellt bleiben unbeantwortet und Greta zieht sich immer mehr in ihr Schneckenhaus zurück.

Wie oben schon erwähnt hat mich dieses Buch absolut begeistert. In zwei Zeitebenen, einmal 1939 bis weit in die Nachkriegsjahre und 2015, beschreibt Susanne Abel die mitreißende Geschichte von Gretas Leben. Ihren Schmerz, den sie so manches Mal erleben musste, ist fast mit Händen zu greifen und rührt zu Tränen. Aber auch das Verdrängen von Tom, angesichts der Krankheit seiner Mutter, ist gut beschrieben und durchaus realistisch. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen und empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter

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