Saarländer kommen am ehesten auf ihre Kosten
„Koks und Kosakenkaffee“ ist ein klassischer Regionalkrimi und spielt in Saarbrücken und Umgebung. Was ihn von anderen unterscheidet, ist die Außenansicht: Hier schreibt eine waschechte – und wahnsinnig ...
„Koks und Kosakenkaffee“ ist ein klassischer Regionalkrimi und spielt in Saarbrücken und Umgebung. Was ihn von anderen unterscheidet, ist die Außenansicht: Hier schreibt eine waschechte – und wahnsinnig sympathische – Schwedin über das kleinste Bundesland und verbindet saarländische Eigenheiten mit schwedisch trockenem Humor.
Das funktioniert ziemlich gut. Zugegeben, die Story ist ein etwas holpriger Krimi ohne besondere Höhen und Tiefen. Philipp Guzzo als Kommissar ist in Ordnung und hier und da bringt die Autorin einen sehr angenehmen, manchmal sogar bissigen Humor mit rein. Aber im Grunde ist der Fall vernachlässigbar. Für einen RegionalKRIMI natürlich nicht ideal.
Das Highlight bei Strauss’ Erstling ist tatsächlich das Saarland. Wie sie die oftmals kauzigen Einwohner darstellt, viele der Dialoge in Mundart verfasst und dabei authentisch bleibt, ist schon spaßig.
In vielen Regionalkrimis besteht nämlich einfach das Problem, dass die Story überall spielen könnte und man nur die jeweiligen Personen-, Orts- und Straßennamen ändern müsste. Bei „Koks und Kosakenkaffee“ ist das anders. Auch wenn das Saarland und seine Einwohner nicht immer vorteilhaft und oft auch ironisch übertrieben dargestellt werden, erkennt man doch die Lebensart – das „Saarvoir Vivre“ im südwestlichen Zipfel Deutschlands wieder.