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Veröffentlicht am 16.09.2021

Auf die kleinen Gesten kommt es an

Manchmal sucht sich das Leben harte Wege. SPIEGEL-BESTSELLER. Wahre Geschichten, die berühren und Zuversicht geben. Von der Suche nach neuem Lebensmut: Wie Sie eine Lebenskrise meistern und Schicksalsschläge überwinden
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Tod und Sterben sind Tabuthemen mit dem sich kaum jemand auseinandersetzt, dem es nicht betrifft. Sterben und das eigene Ende bereiten uns Unbehagen. Auch Gedanken, dass liebe Angehörige sterben könnten, ...


Tod und Sterben sind Tabuthemen mit dem sich kaum jemand auseinandersetzt, dem es nicht betrifft. Sterben und das eigene Ende bereiten uns Unbehagen. Auch Gedanken, dass liebe Angehörige sterben könnten, schieben wir weit weg. Nur wenige beschäftigen sich bewusst mit diesem Thema. „Angst verhindert nicht den Tod'', sagte Buddha, ''Sie verhindert das Leben''.

Katharina Afflerbach widmet sich in ihrem Buch „Manchmal sucht sich das Leben harte Wege. Wahre Geschichten, die berühren und Zuversicht geben“ genau diesem brisanten Thema. Wie kommt man nach einem harten Schicksalsschlag wieder auf die Beine. Wie verarbeite ich meine Trauer. Auch die Autorin musste den Tod ihres Bruders verarbeiten. Wie ihr dies gelang, beschreibt sie in ihrem Buch „Bergsommer“, dass ich mit großem Interesse gelesen habe und das mich sehr berührte. Nicht jeder hat die Möglichkeit sich für einen Sommer auf einer Alm zurückzuziehen. Deshalb führte sie mit Menschen aus ihrem Bekanntenkreis sehr sensible Gespräche, wie diese mit Schicksalsschlägen umgegangen sind. Denn die Welt ist nicht mehr die, die sie vorher war, das muss man sich klar machen.

So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich gehen Menschen auch mit der Trauer um. Die meisten leben einfach so weiter, leben auf Autopilot. Funktionieren. Viele fallen in eine Sinnkrise und rappeln sich erst nach einer gewissen Zeit wieder aus diesem Loch. So war es bei mir. Zirka. zwei Wochen nach der Beisetzung meines Vaters fiel ich wie aus heiterem Himmel in eine Sinnkrise, die einige Wochen anhielt. Wie ich mich daraus heraus holte? Weitermachen. Lange Wanderungen in der Natur. Und eben der Entschluss: Das Beste aus meinem Leben zu machen. Und mich und meine eigenen Bedürfnisse mehr in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen. Denn bisher hatte ich mich nicht wichtig genommen. Und das habe ich tatsächlich auch durchgezogen. Nicht gleich, das war ein allmählicher Prozess. Aber der Anstoß dazu kam mit dieser Sinnkrise nach dem Tod meines Vaters.

Trauer ist laut. Sie bestimmt unsere Gedanken. Deshalb können gezielte Unterbrechungen dieser schmerzlichen Gedanken hilfreich sein, z.B. sich bewusst auf andere Dinge konzentrieren.

Wir Menschen können viel aushalten und traumatische Erfahrungen in unser Leben integrieren. Aber es tut auch gut in Schmerz und Leid Gesten der Zuwendung zu erhalten, auch wenn dem Gegenüber die Worte fehlen. Die sind auch nicht nötig. Eine Hand die uns hält, eine Schulter zum Ausweinen, eine mitfühlende Umarmung, mehr braucht es nicht. „Wenn nichts mehr ist, wie es einmal war, braucht es Menschen, die sagen: Ich fühle mit dir!“ schreibt die Autorin.

Viele Menschen sind hilflos, wissen nicht wie sie sich Hinterbliebenen gegenüber verhalten sollen. Hier rät die Autorin: „Wenn wir uns mitfühlend begegnen, versuchen, uns in den anderen hineinzuversetzen und unsere Herzen sprechen lassen, können wir nichts falsch machen. Und: Es sind die kleinen Gesten, auf die es ankommt.“

Fazit: Ein hilfreiches Buch für den Umgang mit Menschen, für die nichts mehr so ist, wie es vorher war. Denen das Leben, den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Nie aufgeben

Umwege sind auch Wege
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Annabelel Mandeng - was für eine faszinierende Frau! Was für eine außergewöhnliche Biografie. Ich mochte diese hochgewachsene sportliche Moderatorin bereits seit der Sendung "Fit vor Fun". Jetzt gewährt ...



Annabelel Mandeng - was für eine faszinierende Frau! Was für eine außergewöhnliche Biografie. Ich mochte diese hochgewachsene sportliche Moderatorin bereits seit der Sendung "Fit vor Fun". Jetzt gewährt uns die sympathische Annabell einen Blick hinter die Kulissen und wir dürfen mehr aus ihrem Leben erfahren.

Sie und ihr älterer Bruder wachsen bei der alleinerziehenden Mutter auf. Ihre Eltern haben sich wenige Jahre nach Annabelles Geburt getrennt. Der Vater, ein Diplomat aus Kamerun, kehrt in seine Heimat zurück. Ihre Mutter unterschreibt Arbeitsverträge fürs Ausland, zuerst für Togo, dann für Pakistan. Bei beiden Entscheidungen werden die Kinder nicht gefragt. Annabelle wäre lieber in Deutschland geblieben, aber sie muss mit.

Annabelle schreibt von der positiven Lebenseinstellung der Menschen in Togo, trotz deren harter Lebensumstände. Es fasziniert mich, wenn ich von Menschen lese, die in wirklich schwierigen Milieus leben und die dennoch ihren Lebensmut nicht verlieren. Da könnten sich viele Menschen hier bei uns in Deutschland ein Beispiel nehmen, die auf hohem Niveau jammern.

Sie hasst das Leben in Pakistan, dass ihr so unfrei erscheint. Bei einem Autounfall in Pakistan verliert sie 3 Liter Blut und beinahe ihren linken Arm. Denn die Brüche sind dermaßen kompliziert und müssen mehrfach operiert werden. Der Heilungsprozess dauert lange. Auch von ihrer verkrümmten Wirbelsäule trägt sie viel Schmerzen, die nur durch Sport in den Griff zu bekommen sind.

Annabelle erlebt Rassismus bereits in ihrer Jugend. Mich hat dieser Türvorsteher vor der Disco richtig wütend gemacht, dem Annabelle zwar eine verpasste hatte, weil er sie wegen ihrer Hautfarbe nicht einließ, der sie dafür aber am Arm packte und auf die Straße stieß. Solche Übergriffe muss man wirklich nicht haben. Aber Annabelle hat gelernt damit umzugehen. Sie lässt sich nicht unterkriegen und in keine Schublade stecken. Auch in ihrem beruflichen Werdegang gab es einige Auf und Abs, die sie mit Geduld und Ausdauer bewältigte. Außerdem lernen wir Annabelles kreative Seite kennen. Bewundernswert wie Annabelle ihr Leben meistert, trotz gesundheitlicher Einschränkungen. Annabelle ist eine ziemlich toughe Frau. Nur nebenbei erfährt man von dem Identitätskonflikt, sie macht es nicht zum Thema. Allerdings gab es Anfeindungen nach „Der heiße Stuhl“ in dem sich Annabell für „Pro-Flüchtling“ ausgesprochen hat. Das muss man erst mal wegstecken. Es freut mich, dass sie als Synchronsprecherin eine neue Berufung gefunden hat.

Der Schreibstil ist sachlich und klar. Auch das Verhältnis zu ihrem Vater beschreibt eher nüchtern und ohne Sentimentalität. Trotzdem empfand ich Nähe zu der Frau, die diese Geschichte erzählt. In der Mitte des Buches befinden sich Fotos, die Ausschnitte aus Annabelles Leben zeigen.

Fazit: Unbedingt lesenswert.



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Veröffentlicht am 19.08.2021

Gefühle und raue Kerle

Firefly Creek
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Eigentlich ist mein bevorzugter Lesestoff, Lektüre die mich fordert, aber zwischendurch muss es auch mal was Leichtes sein. Und dieser Roman hat mich so richtig überrascht. Sooo schön. Firefly-Creek hat ...

Eigentlich ist mein bevorzugter Lesestoff, Lektüre die mich fordert, aber zwischendurch muss es auch mal was Leichtes sein. Und dieser Roman hat mich so richtig überrascht. Sooo schön. Firefly-Creek hat mich gefangen genommen, wie selten ein Roman in letzter Zeit. „Sehnsucht in deinem Herzen“, ist übrigens der erste Band einer Reihe.

Die Bennett-Familie lebt auf einer großen Rinderfarm in Australien. Vier raubeinige, jedoch unwiderstehliche Brüder und Harry, dass Familienoberhaupt. Jeder von diesen harten Kerlen hat seinen eigenen Kopf. Nicht leicht für die bezaubernde Liz, den chaotischen Haushalt der Bennets unter Kontrolle zu halten. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn Olli bei der Familie eingezogen ist, nachdem ihr Mann, ebenfalls ein Bennett-Sohn, verstorben ist. Unbemerkt scheint sie den Bennett-Clan mit leichter Hand zu bändigen. Nun taucht plötzlich Ethan auf, der fünfte der Brüder, der sich schon immer als Außenseiter der Familie gesehen hatte und so wurde er auch von der Familie wahrgenommen. Ethan hatte nie viel für die Landwirtschaft übriggehabt. Er zog es vor, nach dem Studium in Sydney zu bleiben. Von seinen Brüdern wird er nicht gerade herzlich aufgenommen. Besonders der Älteste Bruder John steht Ethan regelrecht feindlich gegenüber. Doch zwischen Liz und Ethan beginnt es zu knistern. Kann das gutgehen?

Ich mochte diese harten Kerle. Die Autorin Lilian Kaliner hat eine wirklich außergewöhnliche Familie geschaffen, die sie liebevoll gezeichnet hat. Und natürlich mochte ich auch Liz und ihren kleinen Sohn. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und mühelos lesbar. Sie versteht es hervorragend Emotionen zu wecken. Ich musste tatsächlich mehrmals einige Tränen verdrücken, so nahe ging mir die Handlung. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das macht es umso spannender, die Sichtweise der einzelnen Personen kennenzulernen und ihre Handlungen nachvollziehen zu können.

Fazit: Eine leichte Lektüre für Zwischendurch, aber soooo schön. Ein herrlich gefühlvoller Roman. Ich werde auch die Folgebände lesen, denn ich will unbedingt wissen, wie es mit den Bennetts weiter geht. Die Bennetts haben Suchtpotential.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Das Wichtigste wird ausgelassen

Die Wütenden und die Schuldigen
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Richard, der protestantische Pfarrer einer kleinen Landgemeinde in der Uckermark ist schwer an Krebs erkrankt. Die Medizin kann nichts mehr für ihn tun. Austherapiert. Seine Enkeltochter Selma besucht ...

Richard, der protestantische Pfarrer einer kleinen Landgemeinde in der Uckermark ist schwer an Krebs erkrankt. Die Medizin kann nichts mehr für ihn tun. Austherapiert. Seine Enkeltochter Selma besucht ihn mit Frau Dr. Katrin Kuhn, einer Palliativmedizinerin der Charité und gleichzeitig engste Freundin ihrer Mutter Maria, die ebenfalls Ärztin ist, sich jedoch wegen eines Corona-Ausbruchs in der Klinik in Quarantäne befindet. Frau Dr. Kuhn soll dem alten Herrn am Ende seines Lebens mit schmerzlindernden Medikamenten zur Seite stehen.
Der Roman spielt in der Zeit des ersten Lockdowns im Jahr 2020. Wir erleben drei Generationen mit den unterschiedlichsten Lebensthemen. „Schuld erstreckt sich über all das, was man nicht getan hat.“ In dieser Familie stimmt einiges nicht. Richards Sohn Holger lebt in der Psychiatrie nach einem Suizidversuch. Selma seine Tochter hatte ihn gefunden. Zwischen ihm und Richard ist noch sehr viel offen, zumal die beiden schon seit Jahren nicht mehr miteinander sprechen. Holgers Mutter ist bei seiner Geburt gestorben, deshalb wurde Holgers Geburtstag nie gefeiert.

Richard ist mit dem Tod seiner Frau nie fertig geworden. Er sah sich als Überlebenden. Er wollte nie mehr jemanden überleben, der ihm nahesteht. So ließ er gefühlsmäßig anscheinend niemanden mehr an sich heran. Richard war der Glaube an Gott abhandengekommen. Gott hatte ihn fallengelassen. Interessant ist, dass es Morpheus, dem zugelaufenen und mickrigsten Kater weit und breit, noch kurz vor seinem Tod gelingt, Richards Einstellung zu ändern. So bangt er sogar um das Leben des kleinen Kerls, der operiert werden muss.

Von Katrin Kuhn, dem schwarzen Engel, stammt der Satz: „Es gibt zwei Arten von Sterbenden: Die Wütenden und die Schuldigen.“ Und auch: „Gestorben wird immer und für jeden ist es das erste Mal.“

Selma, die Enkeltochter Richards, ist viel zu ernst für ihr Alter, sie trägt an der Pflicht, die Familie zusammenhalten zu müssen und doch fühlt sie sich von der Familie nicht gesehen. Anders als ihr Bruder Jacob, der ewige Leichtfuß, der sich weigert Pflichten und Verantwortung zu übernehmen.

Maria, die sich einst in den Meeresbiologen Holger verliebt hatte, lebt nun von Holger getrennt, wird durch ihren Nachbarn, einem Rabi mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert.

John von Düffel bietet dem Leser schwere Kost. Der Roman wirft Fragen auf. Genau wie Selma an einer Stelle feststellt, beim Leben und Sterben geht es um Betäubung, im richtigen Maß, an der richtigen Stelle und zur richtigen Stelle. Aber bestimmte Lebensthemen müssen bewältigt werden und lassen sich nicht immer nur unter den Teppich halten.

Meine Lieblingsromanfigur ist Kathi. Mit ihr konnte ich mich am ehesten identifizieren. Wobei John von Düffel seine Protagonisten alle sehr lebensnah gezeichnet hat.

„Das Wichtigste haben wir ausgelassen. Das Wichtigste wird nie erzählt. Es steht zwischen den Zeilen,“ ist irgendwo zu lesen. Genau dieser Satz bringt es auch in „Die Wütenden und die Schuldigen“ auf den Punkt.

Fazit: Kein Wohlfühlbuch, eher ein Buch, dass ernste Lebensthemen anreißt und zum Nachdenken auffordert.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Geschichte – einfach spannend

Revolution der Träume
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„Revolution der Träume“ ist der spannende Folgeband zu „Schatten der Welt“. Ich kannte den ersten Band leider nicht, bin aber gut in die Geschichte reingekommen. Andreas Izquierdo versetzt den Leser in ...

„Revolution der Träume“ ist der spannende Folgeband zu „Schatten der Welt“. Ich kannte den ersten Band leider nicht, bin aber gut in die Geschichte reingekommen. Andreas Izquierdo versetzt den Leser in das Berlin der Nachkriegszeit des 1. Weltkriegs. Eine Zeit des Umbruchs, des Wandels und der Revolution. Der Autor versteht es vorzüglich Historie und Fiktion in eine spannende Geschichte zu verweben.

Berlin Ende des Jahres 1918: Der Krieg ist vorbei, der Kaiser abgedankt, noch beherrschen Unruhen und Revolution den Alltag der Menschen. Die Menschen leiden Hunger. Die drei Freunde Isi, Artur und Carl treffen in der Hauptstadt wieder aufeinander. Carl möchte hier seinen Traum, ein berühmter Kameramann zu werden, verwirklichen. Artur hat den Krieg überlebt, trägt eine halbseitige Maske, sein Gesicht wurde übelst zugerichtet. Und die verrückte, wagemutige und kämpferische Isi ist zur Revolutionärin geworden. Artur schafft es durch ein Husarenstück an viel Geld zu kommen und fasst schnell Fuß in der neuen Kneipenszene der Stadt. Und Carl gelingt es tatsächlich bei der UFA einen Job zu ergattern.

Die Geschichte wird aus Carls Perspektive erzählt. Carl Friedländer, der Schneidersohn aus Thorn, macht es dem Leser leicht, ihm zu mögen. Isi und Artur sind vom Charakter her etwas sperriger. Aber auch die beide haben Seiten an sich, die mir sehr sympathisch sind. Der Autor hat seine Protagonisten sehr gut gezeichnet. Es sind kraftvolle Romanfiguren entstanden, denen man gerne folgen mag. Sie könnten gegensätzlicher nicht sein, aber gerade dadurch ergänzen sie sich perfekt. Der Schreibstil ist fesselnd, man mag das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe noch nie so spannend Geschichte vermittelt bekommen. So dass ich sogar Lust bekam, das Thema durch Google-Recherche zu vertiefen. Neben politischen Themen, blickt der Leser auch in das Unterwelt-Milieu. Gänzlich unbekannt waren mir die Ringvereine, die in den goldenen 20iger Jahren das organisierte Verbrechen Berlins kontrollierten. Ich las vom berühmten Regisseur Ernst Lubitsch und seinen sensationellen Filmerfolgen im Berlin der Nachkriegszeit, der dann später in Hollywood eine Weltkarriere startete. Der Ufa-Filmpalast war zu der Zeit das größte Kino Deutschlands. Der Zuschauerraum fasste 1740 Sitzplätze. Und noch ein Begriff begegnete mir: Trockenwohnen. Menschen bezogen neuerbaute Wohnungen, deren Wände noch nicht ausgetrocknet waren, als eine Alternative zur Obdachlosigkeit.

Es gab tolle Wendungen und Sätze, die mich immer wieder begeisterten. Z.B. „Wer in einem Becken voller Haifische schwimmt, wird besser selbst einer. Und kein Goldfisch“. Und auch Poesie blitzte an verschiedenen Stellen auf. Z.B. „Artur, eingesperrt in seinen Erinnerungen an seine Frau und sein Kind. Die er begraben und zurückgelassen hatte und jede Sekunde in seinem Herzen trug.“ Mit solchen Sätzen gewinnt man mich.

Fazit: Ein Buch, dass ich jedem aus vollen Herzen empfehlen kann, der an deutscher Vergangenheit und spannende Geschichten interessiert ist. Andreas Izquierdo ist ein Name, den man sich merken muss.

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