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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.08.2021

Nicht meins

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Normalerweise kriegt man mich mit Göttern immer. Jedes Mal, umgehend, komplett. Tja, das hier ist die Ausnahme von der Regel. Ich hatte so hohe Erwartungen an die Geschichte, die meinen Vorstellungen einfach ...

Normalerweise kriegt man mich mit Göttern immer. Jedes Mal, umgehend, komplett. Tja, das hier ist die Ausnahme von der Regel. Ich hatte so hohe Erwartungen an die Geschichte, die meinen Vorstellungen einfach nicht gerecht werden konnte. Das tut mir leid und ist extrem schade, aber leider nicht zu ändern.

Die Protagonistin Sari war für mich leider die Wurzel des Übels, sie wurde mir einfach kein Stück sympathisch. Ihre Launen und Entscheidungen waren für mich über weite Teile des Buches nicht nachvollziehbar und haben es mir schwer gemacht, mich auf das Geschehen einzulassen. Sie verhielt sich in meinen Augen nicht wie eine volljährige Protagonistin, sondern eher wie ein sprunghafter Teenager.

Mein Fazit:
Für mich wieder ein klarer Fall von „Die Geschichte steht und fällt mit ihren Figuren“. Hier fiel sie. Von mir gibt es 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.08.2021

Ich bin einfach nicht die Zielgruppe

Frauenblut
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Frauenblut klang im Vorfeld wie ein lehrreicher, aufschlussreicher, ganz „normaler“ Ratgeber zum Thema Menstruation. Es wurde geteasert, man bekommt Einblicke in die Historie der Periode, mythologische ...

Frauenblut klang im Vorfeld wie ein lehrreicher, aufschlussreicher, ganz „normaler“ Ratgeber zum Thema Menstruation. Es wurde geteasert, man bekommt Einblicke in die Historie der Periode, mythologische und wissenschaftliche Hintergründe, etwas zum Zyklus an sich, Hilfsmittelchen bei Beschwerden und auch eine Übersicht und Bewertung von Produkten zur „Monatspflege“ wie es hier genannt wird. Klang soweit alles sehr gut für mich, denn auch wenn ich nicht unter starken Schmerzen leide, so sah ich dennoch Potenzial nach oben, was mein Befinden während meiner Tage angeht, und erhoffte mir von diesem Ratgeber ein paar hilfreiche Informationen.

Leider musste ich schon nach wenigen Kapitel feststellen, dass das Buch und ich uns wie zwei Züge verhielten, die in komplett verschiedene Richtungen unterwegs sind. Ich hätte mir einen sachlichen, nüchternen Schreibstil gewünscht, bekommen habe ich ausschweifende und teils recht sprunghafte Aussagen. Ich hatte klare, wissenschaftlich belegte Fakten erwartet, bekommen habe ich stark spirituell und alternativ-naturheilkundliche Ausführungen, die zu jeder Zeit die starke Tendenz der Meinung der Autorin wiedergeben.

Neutral und differenziert wird hier kaum etwas betrachtet, überall schwingt die Abneigung der Schreibenden gegen hormonelle Verhütung, gegen die herkömmlichen Hygieneprodukte (und ja, ich sage das böse Wort „Hygiene“) und generell gegen die jetzige Haltung der Menschen zur Periode mit.
Was mir wirklich gut gefiel, ist, dass intensiv und wiederholt gefordert wird, die Einstellung zur Menstruation müsse sich ändern. Das unterstütze ich, das Thema sollte enttabuisiert und als normal angesehen werden. Frauen sollten sich nicht für ihren Körper und seine natürlichen Vorgänge schämen müssen. Auch wird deutlich klargestellt, dass es für die Periode keine Norm gibt, jede Frau ist anders. Und doch mochte ich nicht, wie das Ganze hier im Ratgeber angepackt wurde.

Wenn man hormonell verhütet und dazu noch Tampons benutzt während seiner Tage, bekommt man schnell das Gefühl, man würde während des Lesens von oben herab böse angestarrt werden, und das kann und werde ich nicht gutheißen. Mir hat sehr der neutrale, weniger emotionale Stil, der meiner Meinung nach in einen Ratgeber gehört, gefehlt.
Dazu kommt, dass das in meinen Augen beleidigende Nachwort allem, was man im Vorfeld gelesen hat, einen noch bitteren Beigeschmack verleiht. Ich denke, ich verrate nicht allzu viel, wenn ich sage, dass ein fiktives Zukunftsszenario dargestellt wird, in dem alles, was bereits während der vorangegangenen Kapitel schlechtgeredet wurde, quasi verteufelt wird. Absolut unprofessionell, deplatziert und der Gipfel der Frechheit, die Leser so anzuprangern und niederzumachen.

Ich bin leider einfach nicht der Typ, der offen für spirituelle Praktiken und Sichtweisen oder die traditionelle chinesische Medizin ist, welche in diesem Buch oft zur Rate gezogen wird. Dieser Zug von mir ist mir durchaus vorher bekannt gewesen und hätte ich um die Art des Inhaltes in diesem Ratgeber gewusst, hätte ich definitiv einen Bogen darum gemacht. Leider wurde in meinen Augen nicht ausreichend deutlich gemacht, was einen konkret erwartet, in welche Richtung das Buch und seine Ausführungen gehen.
Hätte man das bei der Werbung kenntlich gemacht, wären sowohl dem Verlag als auch der Autorin viel negatives Feedback erspart geblieben. Jetzt zu sagen, mir gefällt der Inhalt nicht, ist, als würde ein eingefleischter Liebesromanleser einem Krimiautor sagen, dass der Krimi ihm nicht gefällt, weil es eben das falsche Genre ist. Das ist Feedback, aus dem keiner etwas lernen und mitnehmen kann, und daher tut es mir umso mehr leid, nun genau diese Art von Kritik üben zu müssen.

Mein Fazit:
Das Buch und ich sind keine Freunde geworden. Ich hatte etwas komplett anderes erwartet und gehöre einfach nicht zur Zielgruppe des Buches. Menschen, die offen für Sichtweisen alternativer Medizin sind, werden sicher eine Menge aus diesem Ratgeber mitnehmen können.
Es tut mir im Herzen weh, aber mehr als 2 von 5 Sternen kann ich leider nicht vergeben, und das auch nur dank einiger ganz interessanter Ansätze.

Veröffentlicht am 31.07.2021

Nein, danke

Instagrammatik
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Ich bin selbst Schuld, ich hätte es besser wissen müssen. Herr Schröder und ich hatten bereits in seinem ersten Buch das äußerst zweifelhafte Vergnügen, nach dem ich dann beschloss, die Finger von dem ...

Ich bin selbst Schuld, ich hätte es besser wissen müssen. Herr Schröder und ich hatten bereits in seinem ersten Buch das äußerst zweifelhafte Vergnügen, nach dem ich dann beschloss, die Finger von dem Genossen, seinen Büchern und seinem Humor zu lassen. Und trotz all dem habe ich mich locken lassen, auch zu „Instagrammatik“ zu greifen, aus dem einfachen Grund, dass mich die aktuelle Thematik rund ums Homeschooling, die hier ebenfalls in kleinen Teilen aufgegriffen wird, interessiert, da ich selbst sozusagen betroffen war und bin.

Der Anfang war tatsächlich auch gar nicht so übel. Besonders die „Corona-Einführung“, so nenne ich sie jetzt mal ganz salopp, fand ich spannend, da konnte ich mich zu 100% wiederfinden. Die Umstellung des Alltags ist hart gewesen, egal ob für Lehrer oder für Schüler, und ich mochte es, zu sehen, wie diese Änderungen auch im später dann wieder normalen Unterricht beibehalten wurden. Zu meiner Zeit sah es mit Smartboards und dergleichen noch sehr düster aus, deshalb mochte ich diesen kleinen Einblick in den (vermeintlichen) aktuellen Schulalltag.

Womit wir auch direkt schon bei meinem Problem wären: Die Art der Erzählung. Ich habe erneut für mich erkennen müssen, egal wie gut der Inhalt im Kern sein mag, dass es keinen Zweck hat, ein Buch zu lesen, wenn einem nicht gefällt, wie besagter Inhalt rübergebracht wird. Die Witze von Herrn Schröder sind gewohnt flach und beleidigend, und das ist einfach nicht meine Art von Humor. Ich hatte keinen Spaß dabei, die übertriebenen Jokes wieder und wieder durchzukauen und die Inkompetenz des Lehrers und seiner Kollegen (sorry) hat mich nicht unterhalten, sondern mir solche Kopfschmerzen bereitet, dass ich das Buch schließlich abgebrochen habe.

Mein Fazit:
Es gibt sicherlich eine Fangemeinde für diesen Herrn, ich kann jedoch vermelden, dass ich nicht dazugehöre und angesichts dieses gescheiterten zweiten Versuchs auch nie dazugehören werde.
Von mir gibt es niedergeschlagene 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.06.2021

Enttäuschend

The Story of a Love Song
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Rockstars stehen ganz oben auf der Liste der Bookboyfriends, die ich im Normalfall ohne zu zögern heiraten würde. Entsprechend gefreut habe ich mich auch, als dieses Buch auf meinem Reader landete. Die ...

Rockstars stehen ganz oben auf der Liste der Bookboyfriends, die ich im Normalfall ohne zu zögern heiraten würde. Entsprechend gefreut habe ich mich auch, als dieses Buch auf meinem Reader landete. Die Geschichte von Luca und Griffin klang nicht nur romantisch und tragisch, sondern regelrecht herzzerreißend, rein vom Klappentext her ein Buch mit Highlight-Potenzial.

Recht schnell kehrte bei mir jedoch Ernüchterung ein. Lucas traurige Vergangenheit und ihre Ängste, welche für mich zunächst wirklich berührend und in meinen Augen gut nachvollziehbar dargestellt wurden, verfehlten bei mir zwar nicht ihre Wirkung, aber das Ganze wurde leider ausgerechnet durch die Konversationen mit Griffin zerstört.

Die Briefe, die sie sich schreiben, driften quasi von jetzt auf gleich ins Sexuelle ab, was ich persönlich bei gefühlt erst 10 Prozent des Buches recht absonderlich zu lesen fand. Es war vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich erst so kurz wiedergefunden haben, höchst befremdlich und unangenehm, zu sehen, wie Luca und Griffin sich schmuddelige Dinge schreiben, obwohl sie einander nach der ewigen Kontaktpause eigentlich in meinen Augen erst einmal sehr viel Grundlegenderes zu erzählen hätten, als die Fakten darüber wer wo wann durch wen wie viele Orgasmen hatte.

Jedes Mal, wenn ich mich über eine Szene mit Bezug zur Musik, Griffins bzw. Lucas Vergangenheit oder ihrem Job gefreut habe, bekam diese Freude durch unangenehmes Gesülze oder Bettgeflüster auf der nächsten Seite direkt einen ordentlichen Dämpfer.
Immerhin der Schreibstil ließ mich nicht im Stich, das Autor*innen-Duo hat es geschafft, dass ich über weite Strecken des Buches bei der Stange blieb, ohne gedanklich abzuschweifen. So richtig ins Geschehen eingetaucht bin ich zwar nicht, aber das liegt eher an der Dynamik der Protagonisten als am Stil.

Insgesamt fehlten mir auch einfach die Gefühle. Die Ansätze waren da, aber immer, wenn ich gerade hoffnungsvoll auf eine tiefgründigere Szene wartete, wurde es wieder stumpf, platt und schmuddelig. Das ist so schade, da ich enorm große Hoffnungen in dieses Buch gesetzt hatte, welche allesamt enttäuscht wurden. Griffin blieb für mich gänzlich unspannend und Luca verlor ihren Reiz dadurch, dass es überall viel zu viele Reize gab, auf die sie und Griffin nur zu gern ansprangen. Ihre Ängste rückten für mich zu weit in den Hintergrund.

Mein Fazit:
Für mich persönlich komplett an dem vorbei, was ich erwartet habe. Nicht gefühlvoll, nicht romantisch, nicht dramatisch, stattdessen eher plump und platt. Für Leser, die nicht allzu tiefsinnige Bücher brauchen, vermutlich genau richtig, aber wer gern etwas im Herzen und nicht nur in der Hose fühlen würde beim Lesen, ist hier in meinen Augen falsch, so leid es mir auch tut, das so direkt sagen zu müssen.
2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.06.2021

War nicht mein Fall

Deluxe Dreams
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Deluxe Dreams klang auf den ersten Blick ganz nett. Ich mag es eigentlich immer, wenn sich zwei aus verschiedenen „Welten“ begegnen, der eine weiß, was Wohlstand bedeutet, der andere muss auf jeden Cent ...

Deluxe Dreams klang auf den ersten Blick ganz nett. Ich mag es eigentlich immer, wenn sich zwei aus verschiedenen „Welten“ begegnen, der eine weiß, was Wohlstand bedeutet, der andere muss auf jeden Cent achten. Da tun sich immer spannende Konflikte und Gegensätze auf, das erhoffte ich mir auch hier.

Der unkomplizierte, leichte Schreibstil gestaltete den Anfang der Geschichte sehr angenehm und ermöglichte einen perfekten Einstieg für den Leser. Bis zum ersten Treffen von Sadie und Olivier war es sogar regelrecht spannend, aber ab da ging es für mich leider bergab. Ich konnte mich mit den beiden weder als Einzelpersonen, geschweige denn als Paar abfinden, ich empfand sie als blass und platt gezeichnet, konnte mich einfach nicht in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Ihr komplettes Beisammensein besteht gefühlt nur aus Bettgeflüster, teurem Essen und Luxus, das wurde mir irgendwann einfach zu viel und zu langweilig.

Von diesem ersten Drittel leicht desillusioniert kämpfte ich mich anschließend noch durch den Rest, der mich dann aber auch nicht mehr fesseln konnte, die Luft war einfach raus, die Motivation nach den ersten 10 % stecken geblieben. So schade ich das auch finde, das Buch und ich kamen nicht auf einen grünen Zweig, wir wurden keine Freunde.

Mein Fazit:
Konnte mich nicht fesseln, geschweige denn begeistern, mir hat einfach der Draht zu den Figuren gefehlt und die Geschichte war nicht so spannend, dass sie das hätte kompensieren können.
Von mir gibt es 2 von 5 Sternen, am Schreibstil gab es nichts auszusetzen. Aber was nützt ein guter Schreibstil den blassen Protagonisten?