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Veröffentlicht am 26.11.2021

"Wenn er mir wirklich am Herzen lag, dann würde ich nie wieder in seine Nähe gehen."

Ein ganzes Leben lang
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Ich weiß nicht, was ich mit "Ein ganzes Leben lang" von Rosie Walsh erwartet habe, aber auf alle Fälle nicht das, was das Buch für den Leser bereithält. Leider konnte ich zu der Geschichte keinen wirklichen ...

Ich weiß nicht, was ich mit "Ein ganzes Leben lang" von Rosie Walsh erwartet habe, aber auf alle Fälle nicht das, was das Buch für den Leser bereithält. Leider konnte ich zu der Geschichte keinen wirklichen Zugang finden.
Trotz des zähen Anfangs nimmt die Geschichte im zweiten Teil zunehmend an Fahrt auf u. bewirkt, dass man auch als Leser unbedingt wissen möchte, welches Geheimnis Emma zu verbergen hat!

Herzlichen Dank an dieser Stelle an das Bloggerportal und den Hörverlag für die Bereitstellung des kostenlosen Hörbuch-Rezensionsexemplars!

Kurz zur Story:
Emma ist seit einigen Jahren glücklich mit ihrem Mann Leo verheiratet. Die beiden haben die gemeinsame Tochter Ruby u. wohnen in einem kleinen Häuschen in Hampstead, London. Emma ist erfolgreiche Meeresbiologin, Leo dagegen Nachruf-Autor bei der örtlichen Tageszeitung. Da Emma an einer sehr schweren Krankheit leidet, erhält Leo den Auftrag, schon mal einen Nachruf für seine Frau zu verfassen, nur für alle Fälle, falls es zum plötzlichen Ableben ihrerseits kommen sollte. Leo meint, seine Frau in- und auswendig zu kennen, doch während er für seinen Nachruf in der Vergangenheit seiner Frau recherchiert, stößt er auf immer mehr Ungereimtheiten. Und je tiefer Leo gräbt, desto größer wird Emmas Panik, dass Leo ihr großes Geheimnis herausfinden könnte.

Ich hatte – wie bereits erwähnt – Schwierigkeiten damit, in die Geschichte hineinzukommen. Obwohl die Sprecher für das Hörbuch perfekt gewählt sind u. auch "gehört" an das Alter der Protagonisten angepasst sind, ging für mich gerade der erste Teil der Geschichte viel zu zäh voran.
Man bekommt immer wieder einzelne Puzzleteile vorgeworfen u. erhält durch die abwechselnden Ich-Perspektiven (Emma, Leo, Janice) einen tiefen Einblick in die Gedanken u. Gefühle der Protagonisten Emma u. Leo.

Emma fand ich als Person äußerst merkwürdig, obwohl sie als Mutter wirklich liebevoll mit ihrer Tochter Ruby umgeht. Nicht zuletzt lag das an ihrer chaotischen Art, dem eigens gebauten Lügenkonstrukt u. ihren vielen Geheimnissen, auf denen Emma ihre Ehe aufgebaut hat.
Ich konnte mich dabei mehr mit Ehemann Leo identifizieren, der durch die Recherchen zu Emmas Nachruf auf immer mehr Ungereimtheiten in der Vergangenheit seiner Frau stößt u. damit zunehmend misstrauischer wird. Als dann eine schockierende Wendung auf die nächste folgt, kommt selbst Leo irgendwann nicht mehr mit u. die Ereignisse überschlagen sich.
Dass auch Leo ein gewaltiges Päckchen zu tragen hat u. emotional äußerst angeschlagen ist, wird schnell klar, v. a. je mehr Puzzleteile er um Emmas Vergangenheit zusammenfügt.

Die Geschichte nimmt meiner Meinung nach erst im zweiten Teil richtig an Fahrt auf, als ein Zeitsprung von 20 Jahren zurück in die Vergangenheit gemacht wird, und nacheinander alle Geheimnissen aufgedeckt werden. Hier wurde dann der Plot zunehmend fesselnder, teilweise aber auch äußerst verstörend, mit zu vielen negativen Schicksalsschlägen.
Zudem überrascht die Autorin mit einigen unerwarteten Wendungen, die Emmas komplettes Verhalten zunehmend erklären u. Verständnis beim Leser hervorrufen. Man fragt sich auch ständig, was es mit dem Blut u. der Krabbe auf sich hat. Diese Frage klärt sich dann erst gegen Ende des Plots, rundet aber das Ganze gekonnt ab.

Obwohl ich selbst keinen Zugang zu der Geschichte gefunden habe, ist es sicherlich ein interessantes Buch für alle Rosie-Walsh-Fans. Es ist auf jeden Fall keine klassische Liebesgeschichte, wie man sie vielleicht vom Klappentext her erwarten würde, sondern mehr ein Detektiv-Liebesroman mit angehauchten Thriller-Elementen (keine Ahnung, wie ich das genau beschreiben soll…).

Anm.: Das könnte dabei v. a. an Emmas schwerer Krankheit gelegen haben, an der ein mir sehr nahestehendes Familienmitglied verstorben ist, u. ich deshalb lange nicht sicher war, ob ich das Hörbuch überhaupt weiter anhören soll.

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen!

Zitat: Rosie Walsh: Ein ganzes Leben lang, Track 114, 4:10 (Hörbuch)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2021

"Wenn er mir wirklich am Herzen lag, dann würde ich nie wieder in seine Nähe gehen."

Ein ganzes Leben lang
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Ich weiß nicht, was ich mit "Ein ganzes Leben lang" von Rosie Walsh erwartet habe, aber auf alle Fälle nicht das, was das Buch für den Leser bereithält. Leider konnte ich zu der Geschichte keinen wirklichen ...

Ich weiß nicht, was ich mit "Ein ganzes Leben lang" von Rosie Walsh erwartet habe, aber auf alle Fälle nicht das, was das Buch für den Leser bereithält. Leider konnte ich zu der Geschichte keinen wirklichen Zugang finden.
Trotz des zähen Anfangs nimmt die Geschichte im zweiten Teil zunehmend an Fahrt auf u. bewirkt, dass man auch als Leser unbedingt wissen möchte, welches Geheimnis Emma zu verbergen hat!

Herzlichen Dank an dieser Stelle an das Bloggerportal und den Hörverlag für die Bereitstellung des kostenlosen Hörbuch-Rezensionsexemplars!

Kurz zur Story:
Emma ist seit einigen Jahren glücklich mit ihrem Mann Leo verheiratet. Die beiden haben die gemeinsame Tochter Ruby u. wohnen in einem kleinen Häuschen in Hampstead, London. Emma ist erfolgreiche Meeresbiologin, Leo dagegen Nachruf-Autor bei der örtlichen Tageszeitung. Da Emma an einer sehr schweren Krankheit leidet, erhält Leo den Auftrag, schon mal einen Nachruf für seine Frau zu verfassen, nur für alle Fälle, falls es zum plötzlichen Ableben ihrerseits kommen sollte. Leo meint, seine Frau in- und auswendig zu kennen, doch während er für seinen Nachruf in der Vergangenheit seiner Frau recherchiert, stößt er auf immer mehr Ungereimtheiten. Und je tiefer Leo gräbt, desto größer wird Emmas Panik, dass Leo ihr großes Geheimnis herausfinden könnte.

Ich hatte – wie bereits erwähnt – Schwierigkeiten damit, in die Geschichte hineinzukommen. Obwohl die Sprecher für das Hörbuch perfekt gewählt sind u. auch "gehört" an das Alter der Protagonisten angepasst sind, ging für mich gerade der erste Teil der Geschichte viel zu zäh voran.
Man bekommt immer wieder einzelne Puzzleteile vorgeworfen u. erhält durch die abwechselnden Ich-Perspektiven (Emma, Leo, Janice) einen tiefen Einblick in die Gedanken u. Gefühle der Protagonisten Emma u. Leo.

Emma fand ich als Person äußerst merkwürdig, obwohl sie als Mutter wirklich liebevoll mit ihrer Tochter Ruby umgeht. Nicht zuletzt lag das an ihrer chaotischen Art, dem eigens gebauten Lügenkonstrukt u. ihren vielen Geheimnissen, auf denen Emma ihre Ehe aufgebaut hat.
Ich konnte mich dabei mehr mit Ehemann Leo identifizieren, der durch die Recherchen zu Emmas Nachruf auf immer mehr Ungereimtheiten in der Vergangenheit seiner Frau stößt u. damit zunehmend misstrauischer wird. Als dann eine schockierende Wendung auf die nächste folgt, kommt selbst Leo irgendwann nicht mehr mit u. die Ereignisse überschlagen sich.
Dass auch Leo ein gewaltiges Päckchen zu tragen hat u. emotional äußerst angeschlagen ist, wird schnell klar, v. a. je mehr Puzzleteile er um Emmas Vergangenheit zusammenfügt.

Die Geschichte nimmt meiner Meinung nach erst im zweiten Teil richtig an Fahrt auf, als ein Zeitsprung von 20 Jahren zurück in die Vergangenheit gemacht wird, und nacheinander alle Geheimnissen aufgedeckt werden. Hier wurde dann der Plot zunehmend fesselnder, teilweise aber auch äußerst verstörend, mit zu vielen negativen Schicksalsschlägen.
Zudem überrascht die Autorin mit einigen unerwarteten Wendungen, die Emmas komplettes Verhalten zunehmend erklären u. Verständnis beim Leser hervorrufen. Man fragt sich auch ständig, was es mit dem Blut u. der Krabbe auf sich hat. Diese Frage klärt sich dann erst gegen Ende des Plots, rundet aber das Ganze gekonnt ab.

Obwohl ich selbst keinen Zugang zu der Geschichte gefunden habe, ist es sicherlich ein interessantes Buch für alle Rosie-Walsh-Fans. Es ist auf jeden Fall keine klassische Liebesgeschichte, wie man sie vielleicht vom Klappentext her erwarten würde, sondern mehr ein Detektiv-Liebesroman mit angehauchten Thriller-Elementen (keine Ahnung, wie ich das genau beschreiben soll…).

Anm.: Das könnte dabei v. a. an Emmas schwerer Krankheit gelegen haben, an der ein mir sehr nahestehendes Familienmitglied verstorben ist, u. ich deshalb lange nicht sicher war, ob ich das Hörbuch überhaupt weiter anhören soll.

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen!

Zitat: Rosie Walsh: Ein ganzes Leben lang, Track 114, 4:10 (Hörbuch)

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Veröffentlicht am 24.11.2021

"Immer und immer wieder."

Ever – Wann immer du mich berührst
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Nachdem ich auf Social Media ständig mit "EVER" von Nikola Hotel konfrontiert wurde, war ich sehr gespannt auf den neuen Roman der Autorin. Trotz eines wirklich angenehmen u. schönen Schreibstils, der ...

Nachdem ich auf Social Media ständig mit "EVER" von Nikola Hotel konfrontiert wurde, war ich sehr gespannt auf den neuen Roman der Autorin. Trotz eines wirklich angenehmen u. schönen Schreibstils, der bewirkt, dass man regelrecht durch die Seiten fliegt, war ich etwas enttäuscht, denn der Roman konnte mich leider nicht wirklich überzeugen.
Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine süße Liebesgeschichte für zwischendurch, bei der gerade der Anfang (Abbis Schmerzen) sehr realistisch dargestellt wurde.

Kurz zur Story:
Abbi Hayden hatte einen schweren Autounfall u. befindet sich seitdem in einer Rehaklinik, in der sie wieder laufen lernen soll. Ihre Physiotherapeutin Kadence scheitert mit allen Versuchen bei ihr, weshalb sie den jungen Studenten David Rivers auf Abbi ansetzt. David hingegen weigert sich strikt, Abbis Physiotherapie zu übernehmen. Denn David kennt ein Geheimnis, welches Abbis ganze Welt aus den Angeln heben könnte. Aber mit seiner sanften, geduldigen Art dringt er zu Abbi durch u. so kommen sich die beiden immer näher u. das, obwohl sich David mit allen Mitteln dagegen wehrt.

Man steigt als Leser ziemlich schnell in die Geschichte ein, die abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten Abbi u. David erzählt wird. Dadurch erhält man einen tiefen Einblick in die Gefühle u. Gedanken der beiden.
Wir lernen Abbi als starke, junge Frau kennen, die durch den Unfall tief geprägt ist u. durch die verheerenden Folgen ein gewaltiges Päckchen zu tragen hat. Abbis Schmerzen sind dabei so authentisch u. realistisch beschrieben, sodass man gerade am Anfang das Gefühl hat, man würde den Schmerz selbst erleben (v. a. wenn man selbst schon mal eine schwerwiegende Verletzung hatte).
David dagegen ist der ruhige, geduldige Physiotherapeut, der es schafft, zu Abbi durchzudringen u. erste Erfolge bei/mit ihr zu erzielen. Auch David hat nach dem tragischen Tod seiner Mutter eine schwere Last mit sich zu tragen u. man merkt mit jeder Seite, wie er mit sich kämpft u. einfach nur alles auf die Reihe bekommen will.

Was mich dagegen gestört hat (u. deshalb auch die 3-Sterne-Bewertung) ist die Physiotherapeut-Patient-Beziehung, die sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat. Ich werde wohl nie wieder einen Physiotherapeuten aufsuchen können, ohne dass mir dabei Abbis teilweise ganz schön unangebrachten Gedankengänge in den Sinn kommen.
Ich fand beide Charaktere an sich sympathisch, konnte aber keinen Zugang zu ihrer Liebesgeschichte finden, weil ich nicht ganz wusste, was beide wirklich voneinander wollten. Auch das Sex-Rasur-Gespräch (Leser wissen, was ich meine) fand ich äußerst befremdlich. Das Ende des Buches war für mich persönlich zu abrupt u. zu schnell abgehandelt.

Der Schreibstil der Autorin ist allerdings positiv hervorzuheben, da er locker u. lebendig gestaltet ist u. ich dadurch regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Auch schafft es Nikola Hotel, dass man unbedingt erfahren möchte, welches Geheimnis Davids Mutter vor der ganzen Welt zu verbergen versucht u. weshalb David deshalb so ein schlechtes Bild von Abbis Vater hat.

Was ich außerdem positiv an dieser Stelle anmerken möchte, ist die gesamte Aufmachung des Romans! Hier also ein großes Lob an den Verlag, der wirklich ein wunderschönes Cover zustandegebracht hat, nebst dem Daumenkino (ich habe vor Entzückung gequietscht!!) u. den Origami-Anleitungen am Ende!
Und das sage ich an dieser Stelle, obwohl ich normalerweise das Cover/die Aufmachung eines Buches nie bewerte, weil die einfach Geschmacksache sind u. nichts über den Inhalt eines Buches aussagt!

Nichtsdestotrotz eine ganz nette Geschichte für zwischendurch, was ich persönlich immer noch ganz okay finde! Daumen hoch für das Daumenkino u. die Origami-Idee!

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen!


Zitat: Nikola Hotel: EVER, S. 395

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Veröffentlicht am 02.11.2021

"Das Dilemma ist, dass es mir nicht ausreicht, ihm die Knochen zu brechen."

Nichts bleibt begraben
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Als treuer Harlan-Coben-Leser war ich sehr gespannt auf den neuen Thriller "Nichts bleibt begraben". Wer einen "üblichen" Coben-Thriller erwartet, wird vielleicht etwas enttäuscht, da dieser Thriller komplett ...

Als treuer Harlan-Coben-Leser war ich sehr gespannt auf den neuen Thriller "Nichts bleibt begraben". Wer einen "üblichen" Coben-Thriller erwartet, wird vielleicht etwas enttäuscht, da dieser Thriller komplett anders ist als alles, was ich bisher von Coben gelesen habe: Nichtsdestotrotz ein anfangs zäher Thriller mit einem interessanten, aber skrupellosen Protagonisten, einem komplexen Plot u. ständig unterschwelliger Spannung!

Herzlichen Dank an dieser Stelle an das Bloggerportal und den Goldmann-Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar!

Kurz zur Story:
Windsor Horne Lockwood III, genannt Win, wird vom FBI zu einer Leiche in ein New Yorker Appartement gerufen. Dieses gehört einem unbekannten Einsiedler u. gleicht mehr einer Messie-Wohnung.
Win kann sich zunächst nicht erklären, was er auf dem Tatort zu suchen hat, bis ihn die FBI-Ermittler auf zwei Dinge aufmerksam machen: Zum einen ein wertvolles Gemälde aus dem Besitz der Lockwoods, zum anderen auf einen Koffer, der Wins Initialen trägt.
Beides verschwand vor mehr als 20 Jahren im Zuge der Entführung von Patricias Lockwood, Wins Cousine, die damals durch einen glücklichen Zufall aus den Fängen der Entführer fliehen konnte.
Win, der gerne Selbstjustiz ausübt, beginnt selbst mit den Ermittlungen, um herauszufinden, was tatsächlich geschehen ist. Und dabei scheint es, als seien dem hochintelligenten, aber auch skrupellosen Geschäftsmann alle Mittel dazu recht.

Zugegebenermaßen habe ich mich am Anfang etwas schwer getan, in die Geschichte hineinzukommen, da diese etwas zäh voranging. Zudem lag das an dem ungewohnten Schreibstil, den die Erzählweise (Ich-Perspektive) des exzentrischen Protagonisten Win mit sich bringt. Der Leser lernt auf den ersten Seiten somit erst einmal den maximal arroganten u. selbstbewussten Protagonisten kennen, der sich als hochintelligent, aber auch skrupellos entpuppt. Win gehört zu einem alten Adel, ist Multimillionär, betreibt exzessiven Kampfsport, datet gerne andere reiche Frauen (per streng geheimer Dark-Net-App) u. war früher selbst als Ermittler für das FBI tätig.
Die Seiten sind vor Sarkasmus gespickt, was den Protagonisten wiederum interessant macht u. mich öfter zum Schmunzeln brachte.

Als Win die Ermittlungen zu der unbekannten Leiche selbst in die Hand nimmt, dabei vor keiner Methode zurückschreckt u. sich dabei auch nicht immer an die vorherrschenden Gesetze hält, wird die Geschichte richtig fesselnd. Aber man fragt sich ständig, warum werde ich nicht ganz mit Win warm?
Der aufmerksame Leser wird von Anfang an aber die entsprechenden Hinweise u. teilweise fehlenden Reaktionen anderer Beteiligter bemerken/entdecken. Je weiter man in der Geschichte vordringt, desto mehr Puzzleteilchen werden zusammengefügt u. der Zusammenhang zu Wins Familie aufgedeckt. Und Win wird nach u. nach zu einem wirklich interessanten Charakter, auch wenn er Selbstjustiz ausübt.

Auch wenn es ein ungewohnter Harlan-Coben-Thriller ist, ist die Atmosphäre das ganze Buch über sehr unterschwellig bedrohlich u. man ahnt förmlich, dass mehr dahinterstecken muss, als es zunächst den Anschein erweckt.
Leider habe ich schon bessere Thriller von Coben gelesen, nichtsdestotrotz recht nett für zwischendurch.

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen!


Zitat: Harlan Coben: Nichts bleibt begraben, S. 11

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Veröffentlicht am 11.08.2021

"Ich wache mit dem Gefühl auf, dass Mam tot ist."

Bonuskind
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"Bonuskind" von Saskia Noort konnte mich leider nur bedingt überzeugen. Zum einen lag das an der Familendrama-Thematik, die das ganze Buch durch überwiegt. Zum anderen an der Tatsache, dass mir für einen ...

"Bonuskind" von Saskia Noort konnte mich leider nur bedingt überzeugen. Zum einen lag das an der Familendrama-Thematik, die das ganze Buch durch überwiegt. Zum anderen an der Tatsache, dass mir für einen Thriller etwas die Spannung gefehlt hat. Gegen Ende nimmt die Geschichte dann richtig an Fahrt auf u. sorgt für eine gehörige Portion Nervenkitzel, die ich im restlichen Buch etwas vermisst habe.

Kurz zur Story:
Die 15-jährige Lies wacht eines Morgens mit dem Gefühl auf, dass ihrer Mutter Jet etwas zugestoßen sei. Als die Mutter nach einigen Tagen immer noch vermisst wird u. dann kurze Zeit darauf tot aufgefunden wird, sind sich alle sicher, dass Jet Selbstmord begangen haben muss. Nicht zuletzt ist davon auch der Vater von Lies überzeugt, der Jet u. die Kinder für die jüngere Laura verlassen hat. Er ist der Meinung, dass der vermeintliche Selbstmord auf Jets emotionale u. psychische Instabilität hinweist.
Lies ist aber der Meinung, dass Jet sie u. ihren Bruder Luuk niemals freiwillig verlassen würde. Lies glaubt nicht an einen Selbstmord u. fängt stattdessen an, selbst auf Spurensuche zu gehen. Im Zuge dessen findet sie auf Jets Computer geheime Tagebucheinträge, die auf eine toxische Beziehung mit einem Unbekannten aus dem Internet hindeuten. Die Frage ist also, ob Lies die Wahrheit über das Ableben ihrer Mutter herausfinden wird.

Wie oben bereits erwähnt, konnte mich "Bonuskind" nur bedingt überzeugen. Leider geht gerade der Anfang sehr zäh voran u. beim Großteil der Geschichte begleitet man beim Lesen eigentlich einen Teenager, dessen Leben von Alltagsproblemen u. Familiendramen geprägt ist, ganz im Sinne des Coming-of-Age.
Manchmal scheint dabei einzig Lies die Vernünftige in dem ganzen Haufen an zerrütteten u. problembeladenen Erwachsenen zu sein.
Erst als Jets Leiche gefunden wird u. Lies auf eigene Faust Detektivarbeit leistet, wird das Buch spannender u. das Gefühl eines Krimis kommt auf.
Gegen Ende nimmt das Buch nochmal richtig an Fahrt auf, hier überschlagen sich die Ereignisse u. es kommt zu mehreren unerwarteten Wendungen.

Der Schreibstil der Geschichte ist gewöhnungsbedürftig, obwohl man sich ziemlich schnell daran gewöhnt. Dialoge springen hin u. her, der Satzbau ist einfach gehalten. Dies liegt meines Erachtens vor allem an der Tatsache, dass das Buch aus der Perspektive eines 15-jährigen Teenagers erzählt wird u. die Sprache dementsprechend angepasst wurde - was ich im Grunde sehr positiv finde, da es dadurch authentisch wird.
Ein deutlicher Unterschied hierzu sind dann die Tagebucheinträge der Mutter, in denen sich die Sprache deutlich vom Rest abhebt, gehobener wird u. von Tiefe zeugt, auch im psychologischen Kontext. Hierbei hat mich allerdings verwundert, dass auch die Tagebucheinträge teilweise im Dialogstil verfasst sind, was für mich sehr wenig Sinn macht. Dabei ist der allerletzte Tagebucheintrag völlig irreführend u. macht im Kontext an wenigsten Sinn, leider.

Für mich als Thriller-Fan blieb die Story leider zu flach u. war zu drama-geladen. Ansonsten ein "mal anderer" Krimi für zwischendurch über Machtspielchen, Obsession u. Manipulation!

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen!

Saskia Noort: Bonuskind, S. 5

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