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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2021

Definitiv ein Highlight in diesem Comic-Sommer!

Wasserschlangen
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Meine Meinung

Der mexikanische Comicautor und Illustrator Tony Sandoval hat mich gleich mit dem außerordentlichen Cover zu seinem Werk »Wasserschlangen« in den Bann gezogen und auch inhaltlich konnte ...

Meine Meinung

Der mexikanische Comicautor und Illustrator Tony Sandoval hat mich gleich mit dem außerordentlichen Cover zu seinem Werk »Wasserschlangen« in den Bann gezogen und auch inhaltlich konnte die mystisch-märchenhafte Geschichte punkten.

Die öden Ferientage der Teenagerin Mila haben ein Ende, als sie der gleichaltrigen und äußerst geheimnisvollen Agnes begegnet. Zwischen den Mädchen entsteht schnell eine Anziehungskraft, der man sich auch als Leser nicht entziehen kann, und genau wie Mila wird man von den kuriosen Geschichten, die Agnes zu berichten weiß, in eine skurrile Fantasiewelt gezogen.

Agnes entpuppt sich als ein ganz besonderer Geist, der von einem längst vergessenen König bewohnt wird und wundersamerweise kann nur Mila die Gestalt von Agnes sehen. Sie ist fasziniert von Agnes Zähnen, die sich später noch als mutige Kuriositäten zeigen werden.

Rituale, Kämpfe und Mysterien erwachsen aus Natur und Umwelt fängt Tony Sandoval in seinem unverwechselbarem Artwork ein, welches sich durch lange schlanke Gliedmaßen, überproportional große Köpfe und eine hauchzarte Linienführung auszeichnet. Diese besondere Darstellung verstärkt den übersinnlichen Touch der Geschichte. Abgerundet wird das schaurig-romantische Fantasymärchen durch die stimmungsvolle Aquarellkoloration.

»Wasserschlangen« ist eine in sich abgeschlossene Geschichte, an der sicherlich auch Comic-Einsteiger ihre Freude haben werden, wenn sie sich gerne von außergewöhnlich fantasievollen Geschichten verzaubern lassen. Ich habe diese kurios-magische Leseerfahrung in vollen Zügen genossen!

Fazit

Tony Sandoval hat in »Wasserschlangen« mit seinem einzigartigen Artwork und einer bizarren Fantasiegeschichte ein unglaubliches Leseerlebnis erzeugt. Definitiv ein Highlight in diesem Comic-Sommer!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.07.2021

Veröffentlicht am 15.07.2021

Ein atemberaubendes Finale

Rule of Wolves
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Beschreibung

Im Kampf um den Thron Ravkas versucht Zar Nikolai Lantsov Verbündete bei den Shu-Han zu finden, und auch mit den Machthabern der Kerch, versucht er ein Bündnis zu schmieden. Doch Ravka steht ...

Beschreibung

Im Kampf um den Thron Ravkas versucht Zar Nikolai Lantsov Verbündete bei den Shu-Han zu finden, und auch mit den Machthabern der Kerch, versucht er ein Bündnis zu schmieden. Doch Ravka steht der Krieg gegen Fjerda kurz bevor und die ›Hexenjäger‹ haben sich mit Experimenten an Grisha eine ganz besondere Kampfeinheit erschaffen und weiteres mächtiges Geschütz in petto. Nun liegt es an Nikolai und seiner Befehlshaberin Zoya Nazyalensky das Ruder herumzureisen und Rafkas Zukunft zu sichern. Vielleicht kann ihnen ihrer Spionin Nina Zenik, die sich unter die feindlichen Fjerdan gemischt hat, den entscheidenden Vorteil liefern. Nina riskiert bei ihrem waghalsigen Plan jedoch nicht nur ihr eigenes Leben…

Meine Meinung

Das lange Warten auf die Fortsetzung der »King-of-Scars«-Dilogie von Leigh Bardugo hat endlich ein Ende, denn mit »Rule of Wolves: Thron aus Nacht und Silber« liefert die Autorin, zwei Jahre nach »King of Scars: Thron aus Gold und Asche«, endlich das furiose Finale im Kampf um den Zarenthron und Ravkas Zukunft.

Mit ihrer imposanten Fantasywelt hat mich die Autorin einfach um den kleinen Finger gewickelt, ich liebe das beeindruckende Setting, den legendenhaften Touch der Heiligen und die starken Charaktere mit ihren Ecken und Kanten. Wenn man die Bücher in der Erscheinungsreihenfolge liest, bemerkt man natürlich auch was für eine großartige Entwicklung die Schriftstellerin von Band zu Band gemacht hat.

Die Geschichte wird, wie von Leigh Bardugo gewohnt, aus mehreren Perspektiven erzählt und vorangetrieben, was für genügend Abweschlung sorgt und einem die Charaktere natürlich näher bringt und mit ihnen mitfiebern lässt. Während in Nikolai weiterhin ein Teil des Dunklen in Form eines Dämons wohnt und sich die politische Lage an allen Fronten zuspitzt, muss Zoya den Drachen in ihr kennenlernen und Vertrauen, denn ohne die Unterstützung der Königin von Shuh-Han und der Kerch kann Ravka in einem Krieg gegen das mächtige Fjerda kaum bestehen.

Neben den spannenden strategischen und politischen Vorgängen fließen auch immer wieder zarte, emotionale, Töne in die Story ein. Nicolai würde zwar für sein Land Prinzessin Ehri Kir-Taban aus Shuh-Han heiraten, doch in Wahrheit schlägt sein Herz für die wilde und ungestüme Kämpferin Zoya. Aber auch Nina im feindlichen Fjerdan erhält nach ihrem großen Verlust eine neue Chance auf Liebe, die man zuerst kaum erahnt, dann aber deutlichere Umrisse annimmt.

Ein Treffen mit alten Bekannten aus dem Grishaverse, wie ›Dirtyhand‹ Kaz Brekker und seine Krähenbande oder Alina und Mal, sorgen für leuchtende Augen und Herzklopfen. Für den vollen Lesegenuss sollte man also alle bisher erschienenen Grisha-Bücher kennen, auch wenn es für das Verständnis dieser Dilogie nicht notwendig ist, da die Reihen immer ineinander abgeschlossen sind.

Der Abschlussband um Zar Nikolai Lantsov, seine Grisha Befehlshaberin Zoya Nazyalensky, die Spionin Nina Zenik und den Dunklen liefert knisternde Spannung und nervenaufreibende Entwicklungen. Zwar konnte man einige Plottwist und Wendungen erahnen, dennoch bin ich total begeistert, da die Geschichte einen stimmigen Verlauf nimmt und auf ein finales Spektakel zuläuft, von dem ich natürlich nichts verraten werde. Nur so viel sei gesagt: Ich liebe den Abschluss dieser Dilogie, denn dieser hätte in meinen Augen nicht perfekter sein können und lässt dabei noch die Chance auf mögliche weitergehende Romane offen.

Fazit

Ein atemberaubendes Finale, dass dem Grishaverse und seinen starken Protagonisten alle Ehre macht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 16.06.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Die philosophische Geschichte der Odyssee des Odysseus ist der absolute WAHNSINN im Comicformat.

Mythen der Antike: Die Odyssee (Graphic Novel)
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Meine Meinung

Die zehnte Ausgabe aus der Reihe »Mythen der Antike« widmet sich mit »Die Odyssee« der legendären Heimreise des cleveren Königs Odysseus. Luc Ferry und Clotile Bruenau haben den sagenumwobenen ...

Meine Meinung

Die zehnte Ausgabe aus der Reihe »Mythen der Antike« widmet sich mit »Die Odyssee« der legendären Heimreise des cleveren Königs Odysseus. Luc Ferry und Clotile Bruenau haben den sagenumwobenen Stoff dieser philosophischen Geschichte in ein fesselndes Comicformat in 4 Kapitel gegossen, die von Giovanni Lorusso (Kapitel 1) und Guiseppe Baiguera (Kapitel 2 bis 4) illustriert wurden.

Die abenteuerliche Irrfahrt des Odysseus nach dem zehnjährigen Krieg in Troja liest sich wie ein Actionstreifen und doch verstecken sich hinter den zahlreichen Herausforderungen, die sich Odysseus auf seiner Heimreise nach Ithaka in den Weg stellen, philosophische Aspekte, welche detailiert im Zusatzmaterial von Luc Ferry aufgedröselt werden. Die grundlegende Frage ist, wie nach einer so langen barbarischen Kriegszeit die Rückkehr in ein lebenswertes Dasein möglich ist.

Zusammen mit seiner Mannschaft muss sich Odysseus nicht nur den eigenen Dämonen stellen, sondern sich auch gegen Riesen, Seeungeheuer, die zauberhafte Hexe Circe und einiges mehr beweisen. Sein Weg führt ihn sogar in die Unterwelt und dennoch stellt sich ihm die größte Hürde zu Hause in seinem eigenen Palast, als er sich Heim und Frau gegen eine wilde Meute Freier versichern muss.

»Die Odyssee« vereint mehrere Abenteuer in sich, die in einem großen Ganzen gesehen ein rundes Bild abgeben, zudem unterhält die temporeiche Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite. Die Illustratoren dieser Ausgabe haben ihr Können bereits in vorherigen Bänden unter Beweis gestellt, so wurde »Perseus und Medusa« von Giovanni Lorusso und »Antigone« von Guiseppe Baiguera gezeichnet.

Diese umfangreiche Ausgabe wurde von den Illustratoren Lorusso und Baiguera in lebendige Panels gefüllt, denen man auch als Comiceinsteiger folgen kann. Außerdem bin ich wieder sehr begeistert von dem detailverliebten, anschaulichen Zeichnungen und den dynamischen Farben. Ein Comicgenuss und mein bisheriges Highlight aus der Comic-Reihe über die griechische Mythologie.

Fazit

Die philosophische Geschichte der Odyssee des Odysseus ist der absolute WAHNSINN im Comicformat. Mein absoluter Liebling aus dieser Reihe!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 12.06.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Kindermordende Monster treiben immer noch ihr Unwesen und die knallharte Erica Slaughter bekommt etwas mehr Schärfe und Tiefgang in dieser Serienfortsetzung.

Something is killing the Children. Band 2
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Meine Meinung

Nachdem Erica Slaughter im ersten Teil von »Something ist killing the Children« dem Kindermordenden Monster der Kleinstadt Archer’s Peak den Garaus bereitete und die Überreste zur Identifizierung ...

Meine Meinung

Nachdem Erica Slaughter im ersten Teil von »Something ist killing the Children« dem Kindermordenden Monster der Kleinstadt Archer’s Peak den Garaus bereitete und die Überreste zur Identifizierung freigegeben wurde, könnte eigentlich wieder Ruhe einkehren – doch das Monster war ein Muttertier und so hat Erica alle Hände voll zu tun, um Schlimmeres zu Verhindern, denn die Monsterkinder gieren nach frischer Nahrung.

Während die örtliche Polizei versucht, die erschreckenden Ereignisse aufzuarbeiten, zieht Ericas Versagen die Aufmerksamkeit des mysteriösen Geheimbundes des Slaughter-Clans auf sich, welcher sich gezwungen sieht (mal wieder) jemanden zum Aufräumen hinterherzuschicken. Bei dieser Gelegenheit erfährt man mehr über Ericas Vergangenheit, doch Informationen und Hintergründe zum Geheimbund selbst bleiben weiterhin im Dunkeln. Nur eines scheint klar, wenn nicht schnell jemand den Monsterkindern beikommt, die nur von Erica, James und dem überlebenden Mädchen Bian gesehen werden können, dann wird die Kleinstadt erneut von schrecklichen Bluttaten heimgesucht.

Die Geschichte von James Tynion IV liefert Spannung, Horror und geheimnisvolle Mysterien, was im Zusammenspiel wunderbar funktioniert und einen Unterhaltungsfaktor aufruft, der mich förmlich an den Seiten kleben ließ. Gerade in Bezug auf den Geheimbund hätte ich mir etwas mehr Input gewünscht, aber auf der anderen Seite bin ich einfach begeistert von der einnehmenden Serienheldin Erica, die sich ganz ihrem Ziel – Menschen in (Monster)Not zu helfen – verschrieben hat und dabei ihre eigenen Prinzipien verfolgt. So ist sie, im Gegensatz zum Geheimorden, nicht bereit Kollateralschäden und unschuldige Opfer in Kauf zu nehmen.

Atmosphärische Horrorstimmung kommt mit den klaren Illustrationen von Werther Dell’edera auf, die die düstere und brutale Essenz der Story brillant transportieren. Mit den weit aufgerissenen Augen von Erica hält zudem eine tiefe Emotionalität in die Geschichte, die im Kontrast zu der ganzen Brutalität steht und mich unheimlich fesselte. Für Monster-Horror-Fans eine absolute Leseempfehlung!

Fazit

Kindermordende Monster treiben immer noch ihr Unwesen und die knallharte Erica Slaughter bekommt etwas mehr Schärfe und Tiefgang in dieser Serienfortsetzung. Kann es kaum erwarten, mehr davon zu bekommen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 10.06.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Dieser starke Comic adaptiert George Orwells Klassiker der Weltliteratur und ist für alle, die nicht zum Buch greifen wollen, eine wunderbare Alternative.

1984 (Graphic Novel)
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Meine Meinung

Seit Januar 2021 ist der dystopische Klassiker 1984 von George Orwell in Europa gemeinfrei, was zu zahlreichen Veröffentlichungen in unterschiedlichen Verlagen führte. Auch im Comicbereich ...

Meine Meinung

Seit Januar 2021 ist der dystopische Klassiker 1984 von George Orwell in Europa gemeinfrei, was zu zahlreichen Veröffentlichungen in unterschiedlichen Verlagen führte. Auch im Comicbereich gibt es unterschiedliche Ausgaben und heute möchte ich euch das Werk aus dem Splitter Verlag vorstellen, welches von Sybille Titeux de la Croix & Amazing Ameziane nach dem Roman von George Orwell entworfen wurde.

Die Story dürfte mittlerweile wohl fast jedem bekannt sein, es geht um eine totalitäre staatliche Macht, die mit populistischen Parolen, strengen Gesetzen und eine komplette Überwachung der Bevölkerung ihre Bürger*innen unterdrückt. Passend zu Orwells düsterem Überwachungsstaat spiegelt sich die Tristesse in den klaren geometrischen Formen und der betonfarbigen Koloration von Amazing Ameziane.

Winston Smith arbeitet im Ministerium der Wahrheit, welches tagtäglich die Geschichte umschreibt, sodass alles den Aussagen der Partei entspricht. Als er beginnt Tagebuch zu schreiben und eine verbotene Liebesaffäre eingeht, droht von jeder Seite Gefahr, denn die Gedankenpolizei und die Teleschirme lauern überall. Kann es für sie Freiheit in einem Staat geben, der sich die Parolen ›Krieg ist Frieden‹, ›Freiheit ist Sklaverei‹ und ›Unwissenheit ist Stärke‹ auf die Fahne geschrieben hat?

Sybille Titeux de la Croix hält sich sehr nahe an der Romanvorlage und benötigt daher auch etwas mehr Text um die Zusammenhänge herzustellen und zu Erklären. Dies tut dem Comic jedoch keinen Abbruch, sondern verleiht den kantigen Illustrationen noch mehr Nachdruck und Tiefe. Das beklemmende Gefühl eines totalen Überwachungsstaates wurde hier perfekt eingefangen und übt eine fesselnde Anziehungskraft aus, sodass ich den Comic, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Fazit

Dieser starke Comic adaptiert George Orwells Klassiker der Weltliteratur und ist für alle, die nicht zum Buch greifen wollen, eine wunderbare Alternative.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.06.2021