Eine verquere Neuinterpretation mit Sogkraft.
Sweet Tooth: Die RückkehrMeine Meinung
Die Mini-Serie »Sweet Tooth: Die Rückkehr« von Jeff Lemire ist eine Neuinterpretation der Original-Comic-Serie des Comicautors und Illustrators selbst und unter dem DC Black Label in einer ...
Meine Meinung
Die Mini-Serie »Sweet Tooth: Die Rückkehr« von Jeff Lemire ist eine Neuinterpretation der Original-Comic-Serie des Comicautors und Illustrators selbst und unter dem DC Black Label in einer Softcover-Ausgabe bei Panini erschienen.
Die Geschichte knüpft 300 Jahre nach den Ereignissen in »Sweet Tooth« an und kann aufgrund der in sich abgeschlossenen Erzählung auch von Neueinsteigern gelesen werden. Allerdings war ich froh, zumindest die Netflix-Serie gesehen zu haben, denn so konnte ich auf jeden Fall mehr aus dem Comic herausziehen und auch die Unterschiede erkennen.
Gus ist in dieser Neuerzählung etwas älter und lebt beschützt von Vater und drei Nannies unterirdisch in einem abgeschotteten Waldstück. Das Virus hat die Menschen von der Erdoberfläche in den Untergrund gedrängt und die Welt wird von Hybriden beherrscht. Der fanatische Wissenschaftler, der sich als Gus Vater ausgibt, beherrscht das unterirdische Reich mit repressiver Macht, die wirkt wie die Kraft einer religiösen Sekte.
Der jugendliche Gus wird von Visionen aus einem anderen Leben geplagt und so treibt ihn seine Neugier über die Grenzen seines Reichs. Schon bald entdeckt er, dass er nicht alleine ist und auch noch andere Menschen und Hybride in seiner Welt leben. Er ist nicht bereit, die Rolle die ›Vater‹ für ihn vorgesehen hat zu erfüllen und schließt sich mit einem Menschenmädchen und einem Elefant-Hybride zusammen, um ihren eigenen Weg zu beschreiten.
An sich hat es mir gefallen, wie Jeff Lemire seine eigene Geschichte auf den Kopf stellt und von einer anderen Seite beleuchtet. Erzählung und Bilder gehen Hand in Hand und erzeugen schnell einen mitreißenden Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Dennoch hat sich mir der Sinn dieses Spin-Offs nicht ganz erschlossen und ich glaube, dass ich bei der Original-Serie einen Ticken besser aufgehoben sein werde.
Fazit:
Eine verquere Neuinterpretation mit Sogkraft.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.07.2021