Der erste Tag in der neuen Berliner Wohnung fängt für Mari Thaler nicht gut an: Der unrasierte Typ, dem sie aus Versehen ihre Wohnungstür in den Rücken gerammt hat, ist ausgerechnet der Bruder ihrer Vermieterin. Und Mari hat ein paar ziemlich peinliche Dinge zu ihm gesagt. Zu allem Überfluss zittern ihr bei Leos Anblick auch noch die Knie. In seiner Gegenwart ist ihre kostbare Selbstdisziplin futsch. Hoffentlich hat er’s nicht bemerkt! Zum Glück wird sie ihn ja eh nie wiedersehen, denkt sie. Doch ihre herzliche Vermieterin Alexandra schließt Mari in ihr Herz - und so läuft sie Leo ständig über den Weg. Aber der ist auf einmal seltsam abweisend ...
Mari haben die letzten Jahre gezeichnet. Ihr stressiger Job, höchste Ansprüche an sich selbst und ein immer währender Konkurrenzkampf mit den Kollegen haben sie an ihre körperlichen Grenzen gebracht. Eine ...
Mari haben die letzten Jahre gezeichnet. Ihr stressiger Job, höchste Ansprüche an sich selbst und ein immer währender Konkurrenzkampf mit den Kollegen haben sie an ihre körperlichen Grenzen gebracht. Eine Fehlgeburt gibt ihr den Rest und sie wirft quasi über Nacht alles über den Haufen und wagt einen Neuanfang in Berlin. Einer Stadt in der sie niemand kennt, in einer großen Kanzlei, als kleiner Fisch.
Bei der Wohnungsbesichtigung trifft sie auf Tom, der sie sogleich in sein Herz schließt. Schneller als gedacht findet sie Anschluss und vielleicht auch ein bisschen mehr.
Der Schreibstil von Nina Resinek ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Das Buch ist aus der Erzählerperspektive geschrieben, was mir den Einstieg anfangs erschwert hat. Hat man sich aber erst einmal daran gewöhnt, liest es sich super leicht und flüssig. Toll finde ich, dass Maris verworrene Gedanken genauso mit geschrieben werden, was mich das ein oder andere Mal hat schmunzeln lassen und mich in dem Gefühl bestärkt hat, dass ich nicht die einzige bin, in deren Kopf es manchmal echt chaotisch zu geht.
Es handelt sich nicht um einen herkömmlichen Liebesroman, sondern eher um eine Komödie. wenn man sich darauf einlässt, ist es einfach nur herrlich amüsant.
Die Charaktere sind teilweise sehr überspitzt dargestellt und erfüllen viele Klischees, aber ich denke das ist genau so gewollt. Es macht auch den Reiz der Geschichte aus. Ich konnte sehr oft herzhaft lachen.
Mari als Protagonistin ist absolut durch den Wind. Sowohl ihr Leben, als auch ihre Gedankenwelt sind chaotisch. Sie hat sehr viele Komplexe, nimmt sich selbst nicht so ernst, aber hat ein großes Herz und setzt sich für die Menschen, die ihr nahe stehen ein. Sie ist sehr liebenswert, manchmal aber auch etwas anstrengend.
Leo ist ein typischer Vertreter eines Mannes. Er hält sehr viel auf sich, kommandiert andere gern herum, ist aber auf der anderen Seite auch sehr einfühlsam und verständnisvoll.
Mein absoluter Liebling ist Tom. Er ist schrullig, redet genau so, wie es ihm gerade durch den Kopf geht und es scheint ihn nicht die Bohne zu interessieren, was andere von ihm denken und ob sie überhaupt an seinen Gedanken Teil haben wollen.
Das Buch ist wirklich ganz anders, als ich erwartet habe, aber sehr empfehlenswert, wenn man mal einen Liebesroman abseits von Drama lesen will.
Trotz der Tatsache, dass vieles überspitzt dargestellt wird, enthält es auch wichtige Lektionen. Das Leben ist nun mal nicht immer strahlend. Das was wir uns vornehmen, geht nicht immer auf und manchmal hat das Schicksal einfach was anderes mit uns vor.
Mari wagt einen Neuanfang in Berlin und lernt bei ihrer Wohnungssuche den lustigen Hausverwalter Tom kennen, mit dem sie sich auf Anhieb gut versteht. Doch zum netten Hausverwalter gibt es für Mari mehr ...
Mari wagt einen Neuanfang in Berlin und lernt bei ihrer Wohnungssuche den lustigen Hausverwalter Tom kennen, mit dem sie sich auf Anhieb gut versteht. Doch zum netten Hausverwalter gibt es für Mari mehr unfreiwillig als freiwillig seine ganze Familie dazu und sie findet so schnell Anschluss in ihrer neuen Wahlheimat, das sie selbst über das Tempo erstaunt ist. Doch nicht mit allen ist der Start gleich locker leicht. So schlägt sie Leo gleich beim ersten Treffen unabsichtlich die Tür in den Rücken und zeigt sich damit nicht von ihrer besten Seite, doch leider findet sie den ungebetenen Handwerker ein bisschen zu gut.
Blöd nur, dass Leo das zufällig mitbekommt, als sie Emma – ihres Zeichens beste Freundin – ihr Herz ausschüttet. Und auch Leo überwindet seine anfängliche Zurückhaltung und es beginnt heftig zwischen den beiden zu knistern. Doch gibt es hierfür ein Happy End? Und dann ist da ja noch der kleine Toby, der irgendwie auch zu Maris Berliner „Neu-Familie“ gehört. Mit ihm und für ihn erfindet Mari wunderbare Kindergeschichten mit imaginären Tieren und man kann nicht anders, als über so viel Fantasie zu schmunzeln. Denn wer kann von sich als Erwachsener schon behaupten, sprechende kleine Blumen und kleine Schiffe, die Angst vor Wasser haben, zu erfinden?
Mari kommt in dieser ganzen Geschichte zwar nicht als die perfekte Protagonistin daher, die man beneidet, weil ihr alles gelingt oder die alle wunderschön finden oder die die neue Liebe so im Vorbeigehen eintütet. Doch das macht den Charme dieser Geschichte aus, denn Mari ist tollpatschig, unsicher, hat keine wunderbare Vergangenheit und weiß gar nicht, wie unterhaltsam ihre Stärken sind. Ich konnte mich in sie hineinversetzen und das nicht zuletzt wegen ihrer inneren Monologe, bei denen ich das ein oder andere Mal herzlich lachen musste, denn Mari lässt in ihren inneren Selbstgesprächen keine Peinlichkeit und keine witzige Anekdote aus. Für mich war Mari jemand nahbares zum Anfassen, der versucht alles richtig zu machen und dabei häufig auch mal genau das Falsche für sich selbst tut.
Die Geschichte ist mit viel Humor und Selbstironie geschrieben und dabei trotzdem eine wunderbare Liebesgeschichte. Bei allen Charakteren wird mit viel Liebe gezeigt, dass keiner nur positive Seiten hat und dass man über manche negative Eigenschaft auch lachen kann oder sie eben so nehmen muss, wie sie ist. Wer also die Kombination aus Humor und Liebe mag, sollte dieses Buch definitiv lesen!
Die Juristin Mari Thaler tritt nach einer Fehlgeburt einen neuen Job in Berlin an und braucht deshalb schnell eine neue Wohnung. Schon die Besichtigung gestaltet sich recht unkonventionell und so ist dann ...
Die Juristin Mari Thaler tritt nach einer Fehlgeburt einen neuen Job in Berlin an und braucht deshalb schnell eine neue Wohnung. Schon die Besichtigung gestaltet sich recht unkonventionell und so ist dann auch ihre etwa gleichaltrige Vermieterin samt Bruder, Freund und kleinem Sohn. Aber alle nehmen sie sehr herzlich auf und behandeln sie eher als Freundin als als Mieterin und sorgen sich auch um Mari, die nach den harten Zeiten ziemlich dünn geworden ist. Besonders Alexandras Bruder Leo lässt nicht locker und scheint Mari sehr zu mögen (und sie ihn auch), macht im entscheidenden Moment aber dann meist einen Rückzieher.
Mir gefiel der erste Teil der Geschichte mit den etwas skurrilen, aber total liebenswerten Protagonist:innen am Schauplatz Berlin, der auch immer wieder erkennbar war, sehr gut. In Mari konnte ich mich gut hineinversetzen, wie sie die Fehlgeburt verkraften muss und zugleich auch in ihrem Beruf nicht wirklich glücklich ist. Zugleich ist sie aber auch sehr kreativ und denkt sich liebenswerte Phantasietiere für Toby aus, den sie für den Sohn ihrer Vermieterin hält. Man muss sie einfach mögen, genau wie die anderen Hauptpersonen. Ich finde es auch schön, dass es sich hier um keine allzu kitschige Liebesgeschichte handelt, sondern andere Dinge wichtiger sind und auch eine gute Dosis Tiefgang vorhanden ist. Es ist auch schön mitzuerleben, welchen Wandel Mari im Laufe der Handlung durchmacht und privat und beruflich mehr Selbstbewusstsein entwickelt. Gegen Ende wurde mir aber alles etwas zu wirr und unrealistisch mit zusätzlich dazu konstruierten Problemen und ich fand es auch eher unnötig, dass das Essverhalten von Mari so sehr thematisiert wurde.
Was man manchmal im Leben kommen sieht, und was nicht, unterscheidet sich oft voneinander. Das war wir planen, geht oftmals schief, auch das, was wir für ...
Dich hab ich nicht kommen sehen von Nina Resinek
Was man manchmal im Leben kommen sieht, und was nicht, unterscheidet sich oft voneinander. Das war wir planen, geht oftmals schief, auch das, was wir für unser Leben planen. Stattdessen bekommen wir oftmals spontane Dinge, die so nicht in unserer Planung waren, und die uns oft verwirren und uns nicht in den Kram passen. Es kann aber auch sein, dass das Schicksal zuschlägt, und diese ungewollten Vorkommnisse sind genau das, was wir brauchen. Sie zeigen uns einen anderen Weg, als den geraden, den wir bestreiten wollten. Haben oftmals Abbiegungen auf denen wir wandeln, und führen uns zu einem Ziel, das vom Start unseres Laufes aus noch nicht so zu sehen war, sondern sich erst mit dem Lauf unseres Umweges offenbart haben. Ist das ärgerlich? Nein. Alles Durchgeplante muss ja nicht immer nur gut für uns sein. Und manchmal ist es genau das Spontane, die Überraschung, die uns zufriedener stellt und uns glücklicher macht, als das Geplante. Chaos statt Planung. Nicht im bösen Chaos-Sinne. Sondern in der liebevollen Art dessen, und in der Gewissheit, dass eben nicht alles planbar ist. Warum ich das alles erzähle liegt auf der Hand. Das Buch erzählt es uns durch den Titel. Hier geht es um etwas, das so nicht vorhersehbar war. Und um was genau…. Dazu komme ich nun.
Die Geschichte des Buches…….:
…..Ist schwer zu beschreiben und noch schwieriger zu erzählen, wenn man nicht spoilern will. Und so mancher erkennt sie erst auf den zweiten Blick in all ihrer Vielfalt. Mari flüchtet aus ihrem alten Leben von Düsseldorf nach Berlin. Denn da gibt es diesen Mann namens „Leaky Condom“ (und das ist kein Witz, aber irgendwie witzig), den Verlust eines Babys, Eltern, die mehr auf Leistung schauen als darauf, ihre Tochter zu lieben, und einen Job, der zwar eine Menge Arbeit und Ablenkung vom Leben bringt, aber keine Erfüllung, weil irgendwie keine Zeit mehr da ist, sein Leben zu leben. Auf nach Berlin. Vergessen, was passiert ist, verkriechen in die neue Arbeit in einer Anwaltskanzlei, und vor allen Dingen mit der neuen Vermieterin klarkommen Neue Vermieterin? Moment. Vielleicht sollte ich eher den Bruder der Vermieterin erwähnen, Leo, dem sie unweigerlich die Tür in den Rücken rammt, als dieser in der Wohnung am werkeln ist. Wieso er das tut, was er sonst noch tut, was seine Schwester dazu sagt, und der Freund der Schwester auch noch. Woher auf einmal die ganzen Protagonisten herkommen. :D. Ob Mari glücklich wird mit ihrer Arbeit, und vergessen kann. Warum sie auf einmal umgeben von Menschen ist, die sie fast wie eine Familie aufnehmen. Und vor allen Dingen die Bedeutung dieses Zitterns, das sie immer überkommt, wenn sie Leo sieht…. Das solltet ihr alles selber erforschen. Denn es ist gar nicht so einfach rüberzubringen, wie schon erwähnt. Und manches sieht man wirklich einfach nicht kommen :). Und manchmal muss man Dinge im Leben eben GANZ neu überdenken, nicht nur im Kleinen.
Cover und Titel:
Das Cover mag ich diesmal wirklich, weil es eine Fröhlichkeit ausstrahlt, und damit irgendwie den Humor und das Lustige des Romans wiederspiegelt. Denn trotz all der Thematiken ist er vor allen Dingen eines: witzig und der guten Laune zugetan. Der Titel selbst sagt fast schon aus, wie der Roman agiert. Nämlich dass man sich auf etwas Ungewisses einlässt, das man so gar nicht kommen sehen kann, sich aber trotzdem drauf einlassen sollte. So wie im Leben, wenn wir vor der Ungewissheit stehen, und uns nicht trauen dieses nicht Geplante zu erleben.
Fazit und Gedankenallerlei:
Mari hat Leo nicht kommen sehen. Im wahrsten Sinne der Worte. Denn ein Türstoß in den Rücken besiegelt die erste Begegnung der beiden. Das ist leicht tollpatschig, volle Turbulenzen, aber irgendwie charmant, weil es fernab von Perfektion ist. Und genau dieses Unperfekte zieht sich durch den Roman, was ich sehr er frischend fand, weil ich Perfektionismus und perfekte Menschen ohne Fehler und Kanten nicht so mag. Und gerade dieses Potpourri aus Eigenarten, Unzulänglichkeiten, Unsicherheit, Selbstwertgefühl, Traurigkeit unter Hochgefühl und Fröhlichkeit, das man oft in den Protagonisten wiedererkennt, lässt das Ganze so echt und wahrhaftig erscheinen. Ein ganz großer Pluspunkt im Buch. Ein Pluspunkt? Awwww. DA gibt es nicht nur einen, sondern einige (wobei ich euch den niedlichsten nicht mal verraten darf). Fangen wir bei den Protagonisten an, jeder für sich ein Unikat, und keinem kann man wirklich böse sein, weil er seine Einzigartigkeit auslebt. Gehen wir weiter zum Humor. Der ist nicht nur ein Knüller, sondern ein Super Knüller, den man so hat nicht kommen sehen (jaja, dumme Anspielungen müssen immer wieder sein :D). Das Vermischen zwischen Tiefgründigkeit, die einen aber nicht depressiv zurücklässt, die überspielt wird mit genau dem schon genannten Humor, und Rückblicken, die einen dann doch Schmunzeln lassen, das ist ein Balanceakt, der hier wunderbar gelungen ist. Ein gutes Mischverhältnis. Eine schöne Symbiose. Es ist und bleibt ein Buch zum Wohlfühlen, zum Reinversetzen, zum Mitlachen und fast schon Dauergrinsen. Und für die Liebeshungrigen unter euch. JA, es gibt eine Anziehung zwischen Mari und Leo. JA, man spürt sie in den Szenen, und JA, das ist wahnsinnig schön zu lesen. Doch ist es nicht so, dass beide übereinander herfallen. Denn man darf nicht vergessen, dass beide sich gegenseitig ja nicht haben kommen sehen. Und wer dem Verlauf des Prickelns zwischen den beiden folgen möchte, der sollte wohl selbst zum Buch greifen, um das, was Mari und Leo nicht haben kommen sehen, mit eigenen Augen zu sehen. Es knistert zeitweise ganz ordentlich, und das obwohl es keine Berührungen im Direkten und Offensichtlichen gibt, keine Liebesbekundungen, kein Übereinander herfallen….. und trotzdem wird hier geschaffen, dass man die Atmosphäre, das Prickeln und Knistern, dieses sich langsam anbahnende Etwas zwischen Mari und Leo, spürt und fühlt. Irgendwie zumindest. Auch das ist schwer erklärbar (Ja ich wiederhole mich). Viele Dinge im Buch sind schwer erklärbar, und trotzdem einfach da. Richtig, auch sie hat man so nicht kommen sehen (jahaa, ich wiederhole mich immer noch).
Eine Besonderheit des Buches ist, dass man wirklich jedes Wort behalten sollte, die Zusammenhänge nachvollziehen muss, um sich das alles für spätere Situationen zu merken. Denn ja: Es ist wie als ob das Buch seine eigenen Insider mit sich selbst hätte. Dinge, die nur das Buch kennt, die es wie ein Geheimnis bewahrt, und beim Lesen dann entfaltet. So dass es die Insider mit uns Lesern teilt. So dass wir auf einmal wissen, welche Bedeutungen alten Geschichten zugedacht sind, welche merkwürdigen Begriffe was bedeuten, und andere Dinge, die man nicht wüsste, wenn man das Buch nicht richtig liest, oder gar nur überfliegt (was wirklich ein Versäumnis wäre bei der Masse an Fantastereien).
Das Buch beschreibt ein Leben, dass aufgefressen wird von Arbeit, und eine Arbeit, die das Leben an sich auffrisst, da das Leben nicht nur aus Arbeit besteht. Dass es viel wichtigere Dinge im Leben gibt. Dass man nicht alles planen kann, und vor allen Dingen, dass das Leben bunt und schwerelos, und voller Überraschungen sein kann, voller Dinge, die wir nicht voraussehen. Und dass das meist die schönsten Dinge sind. Und dass man genau diese unerwarteten Dinge Leben nennen und genau darauf sein Leben auslegen sollte, und nicht nach einem festgefahrenen Plan, der einen einengt, alle Träume zerplatzen lässt, und einem die Freiheit und die Luft zum Leben nimmt. Denn das Buch zeigt uns auf, dass das Leben nicht immer planbar ist und so manche unvorhergesehene Überraschung bereithält. In jeglicher Form, und wie auch immer diese Form auch aussehen mag. Klein, Groß, verspielt, niedlich, oder ernst schauend und Augenbrauen hebend (ach Leo).
Der Schreibstil an sich ist anders, als ich ihn mir vorgestellt habe. Speziell und besonders. Aber auch da bin ich eher positiv überrascht. Er ist anders, als ich ihn habe …… ihr wisst schon :D. Und tatsächlich hatte ich bisher wenige Bücher, die eine solche Situationskomik und Überspitztheit hatten. Ebenfalls darauf achten muss man beim Lesen, dass man mitkommt. Denn die Gedanken sind manchmal wirr, chaotisch, aber auch flott und spritzig. Und wer mit unsichtbaren Tierchen, Fantasie, speziellen Charakteren und einer Protagonistin klarkommt, die eben mal nicht immer die toughe Frau ist, die sich die Liebe ins Leben holt, der könnte hier richtig sein. Es braucht nur ein wenig Toleranz und Offenheit, ein aufeinander zugehen des Buches mit einem Selbst. Es ist eine Komödie, nicht immer sommersonnigleicht, die in die Gedankenwelt abtauchen lässt, aber einen gerne auch mal ins Buch steigen lassen würde, um einige Charaktere zu schütteln und zu rütteln. Aber was soll ich sagen? Ich mag dieses Chaotische einfach. Es zeigt eine Abweichung der Normalität. Und alles was sich von der Normalität abweicht, finde ich gut! Denn es ist besonders, es ist speziell, es ist bunt, und somit lustig. Und genau diese Dinge sehe ich im Buch. Selbst die Themen, die eigentlich traurig machen müssten, die sind durch den Schreibstil leichter zu ertragen, und das ist wirklich merkwürdig. Aber es funktioniert. Für mich ist das Ganze frisch, erfrischend und neu. Und Neues ist doch eigentlich immer mal gut. Denn tatsächlich habe ich selten bis gar nicht einen Liebesroman gelesen, der sich aus diesen Elementen und genauso zusammensetzt. Der den Humor mit der Geschichte verbindet. Die dann auch noch so spielt, und das wiedergibt, was sie nun mal tut. Nicht unbedingt auf die klassische Art, und trotzdem mit den klassischen Elementen einer Liebesgeschichte, die sich da unter dem Wortwitz verbirgt. Denn natürlich kommt sie auch vor, die Liebe. Wie sollte es anders sein? Man muss sein Augenmerk vielleicht etwas schärfer darauflegen, und sie suchen, aber sie ist definitiv da. Und das ist ja auch mal ganz gut, dass es nicht gleich so ist, wie andere Geschichten.
Das Buch besteht aus Peinlichkeiten, peinlichen Situationen. Es sind Absurditäten und eine absurde Situationskomik der guten Sorte, von der man nicht genug bekommen kann. Beinahe erscheint es, als ob die Protagonisten sich vor einem entblößen, sich offenbaren, und doch wieder nicht. Sie geben ihr Inneres preis, aber nicht immer. Okay, bis auf Mari, die Hauptprotagonistin. Denn von der erfahren wir ganz schön viel. Was mir dabei gefällt ist ihre Unsicherheit gegenüber Menschen, dass sie sich selbst anders sieht, als der Rest der Welt. Dass sie geprägt ist von dem, was ihr im Leben passiert ist, von ihrem Elternhaus, und ihrem Umgang, so wie ihrer Arbeit. Sie wirkt menschlich. Mal träumerisch, mal zerbrechlich, mal wütend auf sich selbst…… und zeigt damit eine Figur die nicht im Perfektionismus dargestellt wird, sondern so, dass man sie als Leser und Mensch gut verstehen kann, und die Dinge nachvollziehen kann. Dieses Buch ist das wandelnde und verkörperte Missverständnis, das in einem Buch personifizierte Chaos, das man nicht kommen sieht, die Überraschung, mit der man nicht gerechnet hat. Und es hält wirklich eine Menge für den Leser bereit. An spritziger Quirligkeit, aber auch an Themen die zum Nachdenken anregen, und die sich unter den Absurditätssituationen verstecken, sich tarnen als Szenen mit Dialogen, die eher zum Schmunzeln anregen. Aber dann doch auch wieder zum Nachdenken. Ja, ich gebe zu, der Humor in diesem Buch war ganz besonders, hat mir aber gefallen. Es ist diese Art von chaotischem Humor, bei dem Dinge nicht so laufen, wie sie sollen, und in denen unvorhersehbare Sachen passieren. Vielleicht deshalb auch das, was man nicht auf den ersten Blick sieht. Dieses Buch lebt von verrückten Menschen, und, das meine ich keinesfalls böse. Denn es sind liebenswerte Verrücktheiten und Eigenarten, die diese Menschen ausmachen. Merkwürdig anmutend, aber irgendwie auch schön. Und das Ganze ist unterlegt mit einem Hintergrund aus Kindereien. Wie jetzt? Kindereien? Ja! Denn sogar die Erwachsenen erschaffen sich ihre eigene fantastische Welt in Erzählungen, und das, obwohl sie nebenher ihr ganz normales reales Leben leben. An manchen Stellen realistisch, an anderen zauberhaft, an anderen merkwürdig, aber zum Schmunzeln anregend. Und sehr oft so strange, dass man einfach nur lachen muss.
Ich spüre die Unsicherheiten von Mari, ich spüre die Niedlichkeit……äh…einer anderen Buchfigur :D……ich kann mir alles vorstellen, weil es so lebhaft beschrieben wird, als ob ich direkt dabei wäre. Und das macht mir beim Lesen nicht nur unheimlich Spaß, sondern es macht mich auch nebenbei glücklich. Mari stellt sich selbst viele Fragen und Überlegungen, und wir dürfen daran teilhaben. An ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Sie hinterfragt. Und manchmal fragt man sich wirklich, was sie hat kommen sehen, und was nicht. Leo dann wohl eher nicht, denn er stürmt unerwartet einfach so in ihr Leben. Doch was für ein Leben? Sie möchte die Vergangenheit hinter sich lassen, sich am liebsten in ihre Höhle von neuer Wohnung eingraben, in die Arbeit einwühlen, und nicht mehr an Vergangenes denken. Dabei spielt eine Rolle, wie ihr Leben bisher verlaufen ist. Der Verlust ihres Babys spielt unterschwellig immer wieder eine Rolle. Ebenso, wie Mari aufgewachsen ist. Mit der Kälte der Eltern, die ihr immer nur eingetrichtert haben, wie man zu sein hat. Fleißig, so wie die anderen, lehrsam, zuhörend, und immer mit einer hohen Leistung und gutem Aussehen. Sich anderen beugend. Mari selbst ist durchzogen von Selbstzweifeln, wie sie selbst sich sieht. Zu dünn, zu schmächtig, zu unperfekt. Zu angeblich faul, weil sie nicht wie ihre Eltern ist. Weil sie Träume hat jenseits der Arbeit. Weil sie eigentlich ihren Job gar nicht mag, und das nur getan hat, damit ihre Eltern Stolz empfinden. Weil das Leben laut Eltern eine geplante Karriere vorsieht. Und weil es so etwas sie spontane Dinge, die man nicht kommen sieht, irgendwie in ihrem Leben nicht geben sollte. Und die Dinge, die ungeplant waren, dann doch die besten waren.
Irgendwie wächst man mit dem Buch, mit der Thematik. Reingeworfen in das Thema scheint es fast, als ob man in verschiedenen Leseabschnitten in verschiedenen Geschichten steckt. Das KANN irritieren, muss es aber nicht unbedingt. Das Ganze führte dann dazu, dass ich zuweilen und ab und an die Protagonisten und die Nebencharaktere nicht mehr in sich selbst wiedererkannt und gesehen habe, was auch eher weniger mit der Persönlichkeitsentwicklung eines Charakters in einem Roman zu tun hat, sondern dass diese Persönlichkeitssache ein wenig gewankt hat. Nichts desto trotz ist das Buch eines, das mit Freude gemacht und Spaß bereitet hat. Es war eben so, dass es sich für mich angefühlt hat, als sei das Buch eine Medaille die man in der Mitte teilt, und beim wieder zusammenfügen passen die Ränder dann nicht mehr ganz genau zusammen, aber trotzdem noch so gut, dass man es als gute Medaille erkennt. Teil 1 fand ich spitzenmäßig, allein schon vom Humor, Teil 2 hat ein klein wenig nachgelassen, nicht am Humor, nur an der Charaktersache. Und weil das bei mir mal wieder das Wichtigste ist, gibt es einen kleinen Sterneabzug, was das Buch trotzdem noch zu einem guten Buch macht, dessen Geschichte mir ungemein gefallen hat, welches einen völlig neuen und erfrischenden Schreibstil hatte, und einen Humor, der mit Einzigartigkeit und Neuheit geglänzt hat. Der Fokus von Teil 1 hat sich in Teil 2 der Geschichte nur etwas gewandelt und verschoben. Was an sich auch für die Geschichtsentwicklung gut war, aber nicht das, was ich erwartet hätte. Trotz alledem ist dies nur meine persönliche Meinung, und was Charaktere und ihre Entwicklungen angeht, da muss ja wirklich jeder Leser das mit sich selbst ausmachen, denn dies alles beruht auf meinen persönlichen Vorlieben. Die Geschichte hat also nicht ihre eigene Kontrolle verloren.
Heutiges Rezensionslied passt für mich irgendwie, weil die Geschichte irgendwo zwischen harter Realität und Träumerei spielt, zwischen Welten die miteinander verschwimmen, obwohl wir uns doch „nur“ in Berlin befinden. Und weil Mari eine träumerische Märchenerzählerin ist, tief in ihrem Inneren:
„Sieh dich einfach nur um. Es gibt so viele Wunder. Schau hinauf und hinunter. Es ist fast wie Zauberei.
In meiner Welt, fängst du ein neues Leben an. Hier hörst du niemals „nein“. Hier kann dir keiner Deine Träume nehmen.“
Das Buch "Dich hab ich nicht kommen sehen" von Nina Resinek hat mich gut unterhalten, zeitweise verwirrt und oft überrascht.
Die Charaktere waren teilweise sehr übertrieben dargestellt aber ich konnte ...
Das Buch "Dich hab ich nicht kommen sehen" von Nina Resinek hat mich gut unterhalten, zeitweise verwirrt und oft überrascht.
Die Charaktere waren teilweise sehr übertrieben dargestellt aber ich konnte mich trotzdem mit den Figuren identifizieren und habe ein paar ins Herz geschlossen.
Auch der Schreibstil ist meiner Meinung nach eher ungewöhlich. Es kommen zum Beispiel Zeitsprünge vor und teilweise werden Dinge nur angedeutet...
Dadurch hat mich das Buch aber auch oft zum Nachdenken angeregt, ich habe mir Fragen zum Fortgang der Handlung gestellt und mich mit einigen Themen intensiver auseinandergesetzt.
Trotzdem hatte der Schreibstil auch eine humorvolle Seite, die mir persönlich gut gefallen hat und einen gewissen Ausgleich geschaffen hat.
Wer eine "klassische" Liebesgeschichte ohne ernste und tiefgründige Probleme und Thematiken erwartet, wird vermutlich von diesem Buch enttäuscht werden, da es schon ziemlich außergewöhnlich ist und immer wieder überraschende Wendungen aufweist.
Ich kann das Buch allen empfehlen, die sich auf diesen außergewöhnlichen Schreibstil einlassen wollen und keine klassische Liebesgeschichte erwarten!