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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.08.2021

Krimispannung mit Humor, herrlichem Jamaika-Flair und reichlich Wissenswertem über Rum!

Rum oder Ehre
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Martin Störtebäcker, von seinen Freunden „Käpt’n“ genannt, steht vor einer schweren Aufgabe. Denn sein Freund Lasse, kürzlich verstorben, bittet um die Erfüllung seines Letzten Willens. Martin soll seinen ...

Martin Störtebäcker, von seinen Freunden „Käpt’n“ genannt, steht vor einer schweren Aufgabe. Denn sein Freund Lasse, kürzlich verstorben, bittet um die Erfüllung seines Letzten Willens. Martin soll seinen eigenen Bruder Christian finden, der vor zwanzig Jahren verschollen ist. Aber dazu muss Martin nach Jamaika reisen, Flugangst und Seekrankheit überwinden und sich mit 72 Jahren noch einmal in ein Abenteuer unbekannten Ausgangs stürzen…
Carsten Sebastian Henn eilt sein Ruf voraus: Er ist eine Koryphäe in Sachen Kulinarik und kennt sich auch mit Hochprozentigem und Wein bestens aus, was eine ganze Reihe erstklassiger Kriminalromane beweist. Und ich finde, auch mit „Rum oder Ehre“ ist ihm wieder ein herrlich spannender und unterhaltsamer Krimi gelungen, der mit einem wunderschönen Cover punktet!
Sein Protagonist ist ein liebenswerter Brummbär, der durch allerlei aufregende Ereignisse manövriert wird, die tatsächlich schnell an ein gewagtes Road Movie erinnern. Martin entdeckt seine Nichte Babe und arbeitet mit ihr Lasses’ Liste ab – ein ausgesprochen gefährliches Unternehmen, wie sich schnell herausstellt. Dabei stoßen sie auf illustere, jamaikanische Charaktere, die so richtig gut für exotisches Flair sorgen und natürlich auch die gängigen Rasta-Klischees bedienen. Das sensationelle Ende war für mich unvorhersehbar, ließ mich aufatmen und sorgte für Zufriedenheit.
Der Schreibstil des Autors ist nicht nur flüssig und schlüssig, sondern auch wunderbar lebendig, bunt und detailreich, man fühlt sich mitgenommen, die Spannung bleibt stets erhalten und auch für Humor ist reichlich gesorgt. Und während man noch atemlos über die Ereignisse staunt, stößt man auf interessante Informationen, Wissenswertes rund um den Rum und zauberhafte, leckere Rezepte, die ich (aus Spannungsgründen) erst im Nachhinein durchgeschmökert habe.
„Rum oder Ehre“ – ein spannender, unterhaltsamer, amüsanter und interessanter Krimi, den ich nur empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Venedig – die Kehrseite der Medaille, ein spannender, sehr realer Krimi!

Der freie Hund
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Commissario Antonio Morello wird aus Sicherheitsgründen nach Venedig versetzt. Hier wird aus dem „freien Hund“, wie er auf Sizilien genannt wird, schnell ein einsamer Wolf. Denn die stolzen Venezianischen ...

Commissario Antonio Morello wird aus Sicherheitsgründen nach Venedig versetzt. Hier wird aus dem „freien Hund“, wie er auf Sizilien genannt wird, schnell ein einsamer Wolf. Denn die stolzen Venezianischen Kollegen können mit dem Südländer nichts anfangen. Als beinahe keine Aussicht mehr auf Zusammenarbeit besteht, wendet sich das Blatt. Und Venedigs Schattenseite kommt zu Tage…
Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo haben einen super spannenden Krimi kreiert, der fernab von jeder Venedig-Romatik spielt. Man bekommt nicht nur das Nord-Süd-Gefälle Italiens deutlich zu spüren, sondern wird auch mit Venedigs großer Problematik konfrontiert.
Die beiden Autoren haben einen sehr fesselnden Schreibstil. Er ist lebendig, detailreich, unterhaltsam und verbreitet zudem reichlich venezianisches Flair! Man darf nicht nur in die spannenden Ermittlungen in den kleinen Gassen eintauchen, sondern auch am Leben des sympathischen Commissarios teilnehmen. Ein rundherum gelungener Krimi, sehr ausgewogen, spannend, unterhaltsam und mit ordentlich Tiefgang. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Völlig abgefahren, ungewöhnlich, fabulös!

Liebe Rock
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Timm schmeißt die Schule kurz vor dem Abschluss, geht jobben und verbringt seine Zeit am liebsten in einer dämmrigen Kneipe mit seinem Wachstuchbuch und jeder Menge Alkohol. Sein Ziel: Ein Buch schreiben. ...

Timm schmeißt die Schule kurz vor dem Abschluss, geht jobben und verbringt seine Zeit am liebsten in einer dämmrigen Kneipe mit seinem Wachstuchbuch und jeder Menge Alkohol. Sein Ziel: Ein Buch schreiben. In dieser Kneipe jobbt Rock, jung, selbständig und Männern nicht abgeneigt. Als in ihrer WG ein Zimmer frei wird, zieht Timm ein und ein bizarrer Kampf mit seinem Mitbewohner nimmt seinen Lauf…
Das Cover verrät es schon, wir halten das abgegriffene Wachstuchbuch in der Hand. Und die Nummerierung der Kapitel verläuft im Countdown.
Wie beschreibt man ein völlig abgefahrenes, ungewöhnliches Buch, das gleichermaßen fesselt, wie abstößt? Tom Zürcher erzählt eine wirklich krasse Geschichte, aber so echt, so lebendig, lebensnah und überzeugend, das die eigenen Gefühle Achterbahn fahren. Hat man gerade noch Verständnis und Mitleid, denkt an Parallelen aus der eigenen Jugend, fühlt man wenig später Empörung über Timms Verhalten. Es gibt witzige Situationen, aber die aggressiven Szenen überwiegen. Dabei versteckt sich da auch tiefe Traurigkeit und eine Hintergründigkeit, die man geradezu fühlen, aber nicht greifen kann.
Es ist eine wirklich fabulöse, absolut außergewöhnliche Geschichte, die mich – vielleicht gerade deswegen – in den Bann gezogen hat. Sie hat eine besondere Strahlkraft, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Leise Melancholie begleitet Leser*innen durch diese berührende Generationengeschichte

Wildtriebe
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Marlies, die aus einer mittelständischen Familie stammt und deren Eltern für sie eine Lehre, Heirat und Kinder vorgesehen hatten, verliebt sich in Konrad, den einzigen Sohn des Bethches-Hofs. Seine Mutter ...

Marlies, die aus einer mittelständischen Familie stammt und deren Eltern für sie eine Lehre, Heirat und Kinder vorgesehen hatten, verliebt sich in Konrad, den einzigen Sohn des Bethches-Hofs. Seine Mutter Lisbeth schaut mit Befremden auf die junge Frau – kann sie die großen Erwartungen und Pflichten auf dem traditionellen Hof erfüllen? Marlies fühlt sich fremd, lebt sich nur schwer ein und sucht nach kleinen Fluchten…
Was für ein schönes Buch – ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ute Mank erzählt die Geschichte dreier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch so eine ureigene Bestimmtheit ausstrahlen. Jede für sich hat eine, den Umständen und der Zeit angepasste Lebenseinstellung. Diese Lebenseinstellungen berühren sich zwar, aber man hat das Gefühl, sie können sich nicht überschneiden. Es gibt unausgesprochene Geheimnisse und Nöte, Sorgen und Träume begleiten den Alltag…
Ute Mank schreibt sehr umsichtig, ruhig, ohne Wertung. Jederzeit darf man sich als Leser*in eine eigene Meinung machen. Die Protagonistinnen sind – jede auf ihre Art – liebenswert, Verständnis macht sich breit, aber auch Ablehnung, manchmal Empörung. Man ist hin- und hergerissen, und ich denke, all jene, die schon die sechzig überschritten haben, werden Erinnerungen an die Stellung der Frauen und die eigenen Zukunftspläne ausgraben und reflektieren. Die Autorin hat sehr gut dargestellt, woran Frauen oft scheitern: Zwänge, Traditionen, hohe Erwartungen – Schicksal? Und sie macht Mut, eigene Wege zu gehen…
Ein leises, eher melancholisches Buch, das auch zum Nachdenken anregt. Für mich eine sehr warmherzige, berührende Geschichte!

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Absolut herzerwärmende Familien- und Liebesgeschichte

Ich dachte schon, du fragst mich nie
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Witwe Sophie Hartmann kümmert sich liebevoll um ihre Töchter Liv und Pauli, denn nach dem plötzlichen Tod des Ehemanns und Vaters vor fünf Jahren sind die drei auf sich gestellt. Aber Sophie’s flippige ...

Witwe Sophie Hartmann kümmert sich liebevoll um ihre Töchter Liv und Pauli, denn nach dem plötzlichen Tod des Ehemanns und Vaters vor fünf Jahren sind die drei auf sich gestellt. Aber Sophie’s flippige Schwester Geli steht ihnen jederzeit bei. Gerade soll sich Liv’s Traum vom eigenen Restaurants erfüllen, da geschieht das Unglück: Liv verletzt sich bei einem Sturz so schwer, dass sie ihre Arbeit als Köchin nicht mehr aufnehmen kann. Sollte alles umsonst gewesen sein? Da kommt Hilfe von ungeahnter Seite…
Gabriella Engelmann schreibt so warmherzig, so farbenfroh und lebendig, aber auch voller Gefühl, und sie besitzt einen geradezu treffsicheren Instinkt für humorvolle Situationen, die für großes Kopfkino sorgen! Ihre wunderbare Geschichte ist eine gelungene Kombination aus Romantik, verlockender Kulinarik und einem anheimelnden Flair – sei es im mallorquinischen Süden oder im windigen Hamburger Norden. Ja, natürlich kann man vorausahnen, was sich aus Sophies Begegnung mit Marc ergeben könnte, aber dennoch gibt es Dinge in beider Leben, die zunächst geklärt, überwunden und geregelt werden müssen. So manche Hürde erfordert Stärke und Mut – und Liebe!
Ein zauberhafter Roman, den man – hat man die ersten Seiten verschlungen – nicht mehr aus der Hand legen kann. Er ist modern und lebensnah, hat aber unbedingt alles, was einen Liebesroman ausmacht. Spaß, Humor und herrliche Dialoge sorgen für beste Unterhaltung! Ein Buch, wie gemacht für den Sommer, dass ich wärmstens empfehlen kann!

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