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Veröffentlicht am 23.08.2021

Sehr guter historischer Roman

Das Spiel der Ketzerin
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Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass Alida ihrem Mörder entkommen kann. Dabei handelt es sich keineswegs um Schurken sondern es sind Ritter des Deutschordens, die ihr nach dem Leben trachten. ...

Nur einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass Alida ihrem Mörder entkommen kann. Dabei handelt es sich keineswegs um Schurken sondern es sind Ritter des Deutschordens, die ihr nach dem Leben trachten. Alida flüchtet nach Coellen und dort sucht sie Schutz bei einem jüdischen Kaufmann. Der nimmt sie mit auf eine weite Reise zu ihrem Vater. Dort erhofft sie sich Antworten auf Fragen und den Sieg gegen die brutalen Ritter.

Alle Romane von Manuela Schörghofer las ich bisher und dieses gefiel mir am besten. Die Autorin zeigt in einem Verzeichnis der Personen genau, welche Figuren damals lebten und welche Menschen ihrer Phantasie entsprangen. Auch für die hier verwandten Namen gibt es Erläuterungen. Dazu dient das Verzeichnis, welches die alten und neuen Bezeichnungen von Orten und Flüssen gegenüberstellt. Der Weg Alidas lässt sich so wunderbar nachverfolgen.

Alle Personen zeigen sich glaubhaft und der Zeit entsprechend. Die Charaktere sind mit viel Fingerspitzengefühl ausgearbeitet und der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Sicher, eine Liebesgeschichte darf auch hier nicht fehlen. Die nimmt aber keinen übermäßigen Raum ein und ist absolut nicht kitschig. Ja, das war ein Roman so ganz nach meinem Geschmack und hat das Adjektiv „historisch“ auf jeden Fall verdient.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Gut konstruierte Krimikost

Todeswelle
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Der junge Mann heißt Bastian Gundlach und arbeitet freiberuflich für eine Firma, bei der auch Emmas Freund tätig ist. Und dann bekommt sie den Auftrag, diesen Mann zu beschatten. Das ist eine ihrer leichtesten ...

Der junge Mann heißt Bastian Gundlach und arbeitet freiberuflich für eine Firma, bei der auch Emmas Freund tätig ist. Und dann bekommt sie den Auftrag, diesen Mann zu beschatten. Das ist eine ihrer leichtesten Übungen, so scheint es zunächst. Bastian verhält sich absolut nicht auffallend und der Auftraggeber Emmas zieht sie rasch ab. Das wiederum wundert Emma, sie vergisst es aber bald. Bis sie einige Wochen später die Nachricht erhält, dass Bastian Gundlach gemeinsam mit einer jungen Frau tot am Strand liegt. Emma beginnt sich zu erinnern und ein neuer Fall fordert ihren kriminalistischen Spürsinn.

„Todeswelle“ ist bereits der sechste Band mit Ermittlerin Emma Klar. Für mich war es das erste Buch von dieser Autorin und das minderte keineswegs den Lesespaß. Es ist nicht wichtig, die vorherigen Bücher der „Ostsee-Krimis“ zu kennen. Das Buch ließ sich gut lesen, da es ohne viel drumherum auskam und sich auf das Wesentliche konzentrierte. Viele Ansatzpunkte für die Ermittler gab es und auch die Verdächtigen wechselten immer mal wieder. Mir gefiel gut, dass die privaten Befindlichkeiten der Beamten hier kaum eine Rolle spielten.

Die Spannung blieb gleichbleibend hoch und es ist wohl der Vielzahl von gelesenen Büchern geschuldet, dass mir der Täter recht bald klar war. Aber wie die Ermittler dann zum Ziel kamen und wie sie ihn überführten, das war ausgeklügelt und sehr realistisch konstruiert. Es war zwar mein erster aber mit Sicherheit nicht mein letzter Krimi von Katharina Peters.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Gute und solide Krimikost

Unbarmherziges Land
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Mick Hardin ist brillant. Er löst die Fälle beim CID für die US-Army und momentan hat er Heimaturlaub. Seine hochschwangere Frau meidet er derzeit und das aus verständlichen Gründen. Die Schwester Linda ...

Mick Hardin ist brillant. Er löst die Fälle beim CID für die US-Army und momentan hat er Heimaturlaub. Seine hochschwangere Frau meidet er derzeit und das aus verständlichen Gründen. Die Schwester Linda wurde vor wenigen Wochen Sheriff und hat zum ersten Mal einen Mord aufzuklären. Was liegt da näher als die Gelegenheit zu nutzen und Mick als Hilfe mit ins Boot zu nehmen.

Hier geht es rasant zu und die Ermittler entsprechen absolut nicht dem Bild, welches in anderen Krimis häufig genutzt wird. Wer in „Unbarmherziges Land“ auf wilde Schlägereien und ungerechte Cops hofft, der hofft vergebens. Hier geht es tatsächlich um intensive Polizeiarbeit. Die Spannung bleibt konstant hoch. Es gibt zwar auch hier diese leider schon obligatorischen privaten Probleme der Ermittler, aber sie nehmen nicht zu viel Raum ein.

Ein abwechslungsreiches Buch, welches mich gut unterhielt. Die Beschreibung der rauen Landschaft Kentuckys und den ebenfalls nicht gerade zimperlichen Menschen, das hatte was. In „Unbarmherziges Land“ wurde nicht übertrieben und kein Akteur mit übermenschlichen Attributen ausgestattet. Die Übersetzung ist gut. Hier hat Frau Anke Burger ganze Arbeit geleistet. Und auch das Cover kann sich sehen lassen. Ein rundherum gelungenes Stück gute Unterhaltung, das sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Spannend und lehrreich zugleich, tolles Buch

Das letzte Bild
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"Das letzte Bild" ist eine Mischung aus Krimi und Historischem Roman. Die Story beginnt mit einem Phantombild. Darauf erkennt die Hauptakteurin Eva das Gesicht ihrer Mutter. Darauf angesprochen blockt ...

"Das letzte Bild" ist eine Mischung aus Krimi und Historischem Roman. Die Story beginnt mit einem Phantombild. Darauf erkennt die Hauptakteurin Eva das Gesicht ihrer Mutter. Darauf angesprochen blockt diese ab, wie sie es bei allen Fragen macht, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Welches dunkle Familiengeheimnis verschweigt sie? Eva will es wissen und macht sich auf eine Reise nach Norwegen und in die Vergangenheit ihrer Mutter.

Den Ausschlag zum Schreiben dieses Romans gaben Zeitungsartikel über die Isdal-Frau. Dabei handelt es sich um eine Frauenleiche, die nicht zu identifizieren war. Anja Jonuleit fand die Geschichte so spannend, dass sie sich auf den Weg nach Norwegen machte. Das Resultat ihrer Recherchen kann sich durchaus sehen lassen. Dabei verwebt die Autorin unterschiedliche Fäden zu einem Bild, das zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechselt.

Das Buch beginnt mit einem Ereignis, welches das Leben zweier Mädchen und ihrer Mutter grundlegend ändert. Nicht nur die traurige Familiengeschichte wird erzählt. Auch der Umgang mit jungen norwegischen Frauen, die ein Kind von deutschen Soldaten bekamen, ist Thema. Sie kamen in den sogenannten Lebensborn-Heimen zur Welt und wurden dann auch nach „arischen“ Gesichtspunkten selektiert. Dass es in Norwegen etliche solcher Heime gab, das war mir nicht bekannt. Aber auch andere Fakten aus der Historie kommen zur Sprache.

"Das letzte Bild" ist nicht nur Krimi und Historischer Roman. Es ist gleichzeitig ein Versuch, sich den eigenen Traumata zu stellen und diese nach vielen Jahren zu überwinden. Dieses Ansinnen wird von der Autorin so empathisch erfasst, wie kaum besser zu bewerkstelligen ist. Ein wirklich lesenswertes Buch. Wie im Leben halt üblich, halten sich auch hier sympathische und weniger sympathische Charaktere die Waage. Bei aller Meinungsbildung muss aber immer klar sein, dass nur der, welcher in gleicher Situation war, sich auch ein Urteil erlauben darf.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Beeindruckender und faktenreicher Bericht über die Flucht jüdischer Kinder

Die Kinder von Teheran
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Mikhal Dekel ist die Tochter Hannans, einem jungen Polen, der aus seinem Heimatland fliehen musste. Ganz alleine, ohne Eltern machte er sich mit zwei weiteren Kindern auf den langen und beschwerlichen ...

Mikhal Dekel ist die Tochter Hannans, einem jungen Polen, der aus seinem Heimatland fliehen musste. Ganz alleine, ohne Eltern machte er sich mit zwei weiteren Kindern auf den langen und beschwerlichen Weg von Polen aus nach Palästina. Und ihr Schicksal war keineswegs einzigartig. Etwa 900 Kinder und Jugendliche waren ebenfalls auf der Flucht vor Tod und Dahinvegetieren in einem Konzentrationslager. Und die wiederum waren ein geringer Teil von etwa 250 000 polnischen Juden, die ihre Heimat verlassen mussten.

Nein, dass Juden in Polen eine Minderheit waren, das stimmt nicht. Im Jahr 1897 gehörten von
100 % der Einwohner immerhin 75 % zu dieser Religionsgemeinschaft. Und trotzdem wurden sie später verfolgt. Hannan, also der Vater von Frau Dekel, war einer von ihnen und seine Familie gehört zu den „Ureinwohnern“ der Stadt. Hier lebten sie seit Generationen und betrieben eine Brauerei. Dass sie als Vertriebene endeten und ihre Heimat niemals wiedersehen sollten, das ist heute unvorstellbar. Und nicht nur das. Sie mussten Haus und Hof samt Inventar zurücklassen. Wer denkt, dass sie entschädigt wurden, der irrt. Der Versuch scheiterte im Jahr 1992 kläglich.

In dem Buch berichtet Frau Dekel einmal davon, wie sie auf den Wunsch kam, es zu schreiben. Zum anderen schreibt sie über die Flucht des Vaters und besuchte sämtliche Stationen seiner weiten Reise. Dabei kam sie mit vielen Menschen ins Gespräch und nicht alle waren ihr gegenüber freundlich eingestellt. Die Berichte über die Flucht sind zum Teil unvorstellbar grausam. Was mussten die Menschen damals nur erleben und selbst Kinder so leiden. Hunger war allgegenwärtig und bis zum Tod litt Dekels Vater an den Auswirkungen. Er stand häufig in der Nacht auf und wühlte im Abfall nach Resten von Nahrungsmitteln. Für das Kind Mikhal damals nicht verständlich aber heute nachvollziehbar.

Unendlich schwer waren die Reisen zur Recherche. Aber sie haben den großen Gewinn, dass Frau Dekel nach Jahren das Verhalten ihres Vaters verstehen kann. Die Flucht dauerte immerhin von 1939 bis 1943 und dass diese Erlebnisse niemals vergessen werden können, ist wohl jedem klar. Für mich war das Buch ein völlig unbekanntes Kapitel zum Thema Zweiter Weltkrieg. Ich bin dem Verlag sehr dankbar, dass dieses Buch hier in deutscher Sprache veröffentlicht wurde. Nein, es ist kein trockenes Sachbuch sondern ein emotional geschriebenes Stück Zeitgeschichte, die nie vergessen werden darf.

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