Fast so gut wie ihr Debütroman
Ein erhabenes KönigreichInhalt:
Gifty ist eine junge, strebenswerte Wissenschaftlerin. Eine Frau, welche ihr Leben der Neurowissenschaften verschrieben hat und tagtäglich versucht eine Wahrheit wissenschaftlich zu ergründen, ...
Inhalt:
Gifty ist eine junge, strebenswerte Wissenschaftlerin. Eine Frau, welche ihr Leben der Neurowissenschaften verschrieben hat und tagtäglich versucht eine Wahrheit wissenschaftlich zu ergründen, die so viel weiterreicht, als die ihrer Forschungsarbeit. Denn damals, als ihre Familie den Weg von Ghana in die USA suchte und das Leben so hoffnungsvoll schien, genau da nahm das Leben eine Abzweigung durch Glauben, Fakten und das Leid, deren Wahrheit Gifty bis heute nicht in voller Gänze verstand und dessen Auswirkungen ihr heutiges Leben zu beeinflussen droht.
Meine Meinung:
Der Debütroman der Autorin Yaa Gyasi zählt zu einer meiner liebsten Lektüren der letzten Jahre und war in meinen Augen ein literarisch schlicht brillantes Buch ! Umso gespannter war ich nun auf ihren zweiten Roman, der doch einige Zeit auf sich warten lies.
Auch dieses Mal versteht es die Autorin Yaa Gyasi auf bemerkenswerte Art und Weise eine Geschichte zu erzählen, die so viele Schicksale aufzeigt und dabei den Leser zu rühren weiß, dies aber nicht als Ziel und den Fokus ihrer Geschichte ansieht. Denn eines sind die Geschichten ihrer Erzählung nach nie, sie sind nie kitschig, oder wollen etwa auf eine Tragödie abzielen und dennoch sind sie tragischer und rührender als manch andere Romane, welche man liest. Doch woran liegt dies?
In meinen Augen liegt es in der unheimlichen Stärke der Autorin das Leben zu skizzieren in all seinen Facetten, seinen unterschiedlichen Tönen und dabei ist sie schonungslos ehrlich, zeigt uns Lesern Emotionen, den Weg den das Leben vorgibt und dessen Auswirkungen und all dies in kleinen Szenen, im Alltag und in so ruhigen Momenten, die uns Lesern zeigen, was wir sind und wer wir durch das Leben geworden sind. Und vor dieser intimen Art des authentischen Erzählens ziehe ich meinen Hut vor einer in meinen Augen literarisch begnadeten Autorin.
Ihre Charaktere entwickeln sich, sind plastisch und wirken mit all ihren Ecken und Kanten, wie realisierbare Persönlichkeiten, mit denen man einen Weg geht, der manchmal schmerzlich, und zugleich doch hoffnungsvoll ist.
Dieses Buch ist zwar keines bei dem man Tränen vergießt, und dennoch wurden mir die Augen das ein oder andere Mal durchaus feucht, weil ich über das Leben der Protagonisten nachdachte und schließlich über so viel mehr als das.
Mein Fazit:
Nun habe ich so über dieses Buch geschwärmt und dennoch habe ich ihm nur 4 Sterne gegeben: Dies lag für mich daran, dass mir das gewisse etwas gefehlt hat, dass man manchmal schwer in Worte fassen kann, den gewissen Schritt weiter, der einen vergessen lässt ein Buch zu lesen oder ein Gefühl, dass man nicht möchte, dass dieses Buch endet.
Dieses Buch ist in meinen Augen zwar ein brillantes, aber nicht so brillantes Buch, wie es ihr Debütroman "Heimkehren" war. Dennoch ein Buch, welches ich nicht missen möchte und ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann