Das Ende hat leider einiges kaputt gemacht
Die LeuchtturmwärterWie gerne hätte ich geschrieben, dass dieses Buch eines meiner bisherigen Jahres-Highlights darstellt, da mir das Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen hat, doch dann kam das Ende und hat für mich vieles ...
Wie gerne hätte ich geschrieben, dass dieses Buch eines meiner bisherigen Jahres-Highlights darstellt, da mir das Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen hat, doch dann kam das Ende und hat für mich vieles kaputt gemacht. Doch nun von Anfang an...
Das Buch handelt in zwei Zeitebenen, einmal im Jahr 1992, in dem ein Autor den Fall von drei verschwundenen Leuchtturmwärtern in einem Buch aufschreiben möchte und dafür die drei Frauen, beziehungsweise ehemalige Freundin der Leuchtturmwärter interviewt. Dabei kommen einige bisher ungesagte Geheimnisse zutage...
In der Zeitebene um 1972 geht es um die drei Leuchtturmwärter selbst und wie sie ihre letzen Tage im Leuchtturm verbracht haben und was dann alles geschehen ist...
Insgesamt fand ich das Buch wunderschön geschrieben, die Sprache ist sehr poetisch und bildhaft, so fängt die Autorin perfekt das Bild des einsamen Leuchtturms im wogenden Ozean ein. Man spürt richtig die Gischt auf die Haut spritzen, riecht das Salz in der Luft und hört die schreie der Möwen. Man erfährt aber auch etwas über die unglaubliche Enge und Einsamkeit, monatelang von der eigenen Familie getrennt zu sein...
Das Buch ist sehr geheimnisumwoben geschrieben, teils mutet das Buch auch sehr mystisch an und man weiss manchmal nicht was Traum ist und was Wirklichkeit! Die Autorin legt immer wieder neue Spuren ,was am letzen Tag des Verwindens der drei Wärter passiert sein könnte. Die Autorin gibt einem viele Rätsel in die Hand wie beispielsweise einen Koffer, indem ein Leuchtturmwärter hinein sieht und der Leser selbst erfährt aber nicht, was sich darin befindet. Das hielt die Spannung sehr hoch und man musste das Buch in jeder freien Minute weiter lesen...
Tja, und dann kommt der Schluss, der für mich sehr viel an diesem Buch kaputt gemacht hat. Nicht nur die sehr banale Auflösung, bei der ich als Leser einfach das Gefühl hatte die Autorin wollte fertig werden und hat einfach "irgendein Ende genommen" (In meinen Augen passte es nicht und war fast unlogisch). Doch das ist nicht alles! Auch mit den vielen Rätseln, die man im Buch angesammelt hat, wird man einfach so stehen gelassen. Ich kann mit offenen Enden normalerweise ganz gut umgehen, aber dies hat mich maßlos geärgert. Die Autorin spielt ein Spiel mit dem Leser von wegen "Ich weiss etwas, was du nicht weisst" und lässt einen dann stehen...
Die letzten paar Seiten waren dann auch noch sehr verkitscht und haben so gar nicht zu dieser mysteriösen und rauen Geschichte passen wollen.
Fazit: Eigentlich ein grandios geschriebenes Buch, rätselhaft, mystisch und sehr bildhaft, das Ende hat mir aber vieles kaputt gemacht, so dass es von mir gutgemeinte 4 Sterne gibt. Ob ich es weiter empfehlen kann? Schwierig, 3/4 vom Buch ganz sicher, aber das Ende wird wohl nicht jeder Leser gelungen finden...