Kann nicht ganz überzeugen
BonuskindAls die fünfzehnjährige Lies Morgens wach wird, hat sie das Gefühl, das mit ihrer Mutter Jet etwas passiert ist. Das Bett ist unberührt, ihr Handy liegt zu Hause, doch von der Mutter keine Spur. Zunächst ...
Als die fünfzehnjährige Lies Morgens wach wird, hat sie das Gefühl, das mit ihrer Mutter Jet etwas passiert ist. Das Bett ist unberührt, ihr Handy liegt zu Hause, doch von der Mutter keine Spur. Zunächst erzählen die Geschwister Lies und Luuk nichts davon. Seit der Scheidung der Eltern pendeln die Kinder im 2 Wochen-Takt zwischen den Eltern. Die Angst ist zu gross, das ihr Vater der Mutter das Sorgerecht entziehen könnte. Denn er ist der Meinung, dass Jet krank ist und nicht in der Lage ist, sich um die Kinder zu kümmern. Die Sorge um die Mutter wird aber zu groß und die Polizei wird eingeschaltet und diese findet Jet schließlich tot. Alle gehen von Suizid aus, erzählt der Vater doch, wie depressiv seine Frau war. Doch Lies ist sich sicher, das Jet sie niemals im Stich gelassen hätte und sich umgebracht hat. Als sie auf dem Handy und dem Laptop Dateien und Videos findet und sich diese selbst zuschickt, werden diese plötzlich per Fernzugriff gelöscht. Nun steht für Lies erst recht fest, das ihre Mutter ermordet wurde und sie macht sich mit der Unterstützung eines Mitschülers auf die gefährliche Suche nach dem Mörder und bringt sich am Ende noch selbst in Gefahr.
Bonuskind ist ein Thriller von Saskia Noort. Die Schreibweise ist ruhig und sehr einfach gehalten. Man kann dadurch flüssig lesen. Das mag daran liegen, dass das Buch in erster Linie aus Lies Sicht geschrieben ist. Die Seiten, in denen es um das Tagebuch von Jet geht, sind in einer anderen Schriftart gedruckt und dadurch gut gekennzeichnet. Die Story an sich ist spannend, aber auch bedrückend. Allerdings ist die Geschichte auch an manchen Stellen etwas zäh. Mich konnte sie nicht komplett begeistern.
Die Personen, allen voran Jet kann man sich gut vorstellen. Auch der Mut von Lies ist beeindruckend.
Die Idee das Jet uns ihre Gedanken und alles was ihr passiert ist in den Tagebucheinträgen schildert, gefiel mir am Anfang gut. Doch das sie zum Schluss darin schildert wie sie gestorben ist, passt nicht.
Das Ende des Buches bringt eine Wende, und hätte ich so nicht erwartet.
Warum das Buch allerdings "Bonuskind" heisst, habe ich bis zum Schluss leider nicht verstanden. Das Wort kommt zwar in der Geschichte ein paar Mal vor, hat aber nicht viel mit der Haupthandlung zu tun.
Zum Schluss noch eine Kleinigkeit, die mich immer wieder wundert: warum haben Bücher heute immer noch so viele Schreibfehler?