"Aufhalten der Zeit"
Der Roman "Zu den Elefanten" umfasst ca. 208 Seiten.
Kurzer Plot:
Der vierzigjährige Theodor ist Kulturwissenschaftler, seine Frau Anna ist Biologin. Die beiden machen mit ihrem neunjährigen Sohn Moritz ...
Der Roman "Zu den Elefanten" umfasst ca. 208 Seiten.
Kurzer Plot:
Der vierzigjährige Theodor ist Kulturwissenschaftler, seine Frau Anna ist Biologin. Die beiden machen mit ihrem neunjährigen Sohn Moritz Sommerurlaub im Dorf Sonnseit.
"Die Aussicht auf zweit Monate mit Anna, meiner Frau, und meinem Sohn Moritz allein in erschreckender Abgeschiedenheit war wenig erfreulich." - Seite 7
Theo, der sich in der Mitte des Lebens befindet, hat eine (kleine) persönliche Krise, und hinterfragt seine Beziehung zu Anna und seinem Sohn Moritz. Hat er in der Vergangenheit alles richtig gemacht, nutzt er die Zeit der Gegenwart?
Die Geschichte des Elefanten Soliman, den der spätere Kaiser Maximilian II., vom Mittelmeer nach Wien brachte, bringt Theo auf eine Idee...
Eine Vater - Sohn - Reise soll die Bindung zwischen Theo und seinem Sohn Moritz stärken. Die Route des Elefanten (aber in umgekehrter Richtung), von Österreich über Südtirol bis nach Genua, soll das Ziel werden. Anna ist erstmal nicht so begeistert von dieser Idee...
"Gemeinsame Abenteuer binden Männer unweigerlich aneinander, während Frauen sich selbst dabei zusehen, wie sie ihre Genervtheit über die Abenteuer der Männer bestmöglich ablegen." - Seite 59
Doch gleich am Anfang ihrer Reise stehen Vater und Sohn vor kleinen und großen Problemen...Theo schreibt ein Online - Reisetagebuch, was für ihn mit der Zeit, immer wichtiger wird.
"... im Akt des Niederschreibens der Erinnerungen überrollt mich eine Welle der Rührung." - Seite 91
Kann Theo das Verhältnis zu seinem Sohn festigen?
Fazit:
Der Roman sticht durch seine sprachliche Vielfalt heraus.
Der Protagonist Theo, ist ein sehr nachdenklicher Wissenschaftler, der am liebsten die Zeit anhalten würde, um den Moment festzuhalten.
Dabei beobachtet Theo (oft sehr genau) die Natur und seine Umgebung, und somit beschäftigt er sich auch mit sich selbst, und der Vergänglichkeit des Lebens.
Lesenswert!
4. Sterne!