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Veröffentlicht am 08.05.2022

spannende Leseprobe, aber enttäuschende Fortsetzung

Das verschlossene Zimmer
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Marie lebt mit ihrem Vater Dominik in Krakau. Leider kennt sie ihre Mutter nicht und ihr Vater möchte auf sie gar nicht angesprochen werden. Nun mit 17 Jahren möchte Marie mehr über ihre Mutter rausfinden ...

Marie lebt mit ihrem Vater Dominik in Krakau. Leider kennt sie ihre Mutter nicht und ihr Vater möchte auf sie gar nicht angesprochen werden. Nun mit 17 Jahren möchte Marie mehr über ihre Mutter rausfinden und wissen warum sie Dominik alleine grossgezogen hat. Als Dominik nicht zu Hause ist, versucht sie in sein Zimmer, das immer abgeschlossen ist, zu gelangen. In einer losen Bodendiele findet sie ein Kistchen in dem sich ein abgeschnittener blonder Zopf befindet. Ist das ein Hinweis auf ihre Mutter? Während sie weiterhin versucht mehr Informationen zu ihrer Mutter zu bekommen, trifft sie auf ihre Kinderliebe Ben. Der junge Jude ist wieder zurück in Krakau und Marie fühlt sich immer noch sehr zu ihm hingezogen. Doch ihr Vater findet die Verbindung zwischen diesen beiden nicht wirklich gut, da sich anzeigt, dass Juden immer mehr aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen werden. Aber Marie lässt sich davon nicht beirren und konvertiert zum Judentum, damit sie Ben heiraten kann. Ihren grossen Traum, Medizin studieren zu dürfen, scheint im Jahr 1939 für eine Frau unmöglich zu sein. Überall wird sie abgewiesen, doch sie möchte ihren grossen Traum nicht aufgeben müssen.

In einem zweiten Erzählstrang wird auf das Leben von Marie’s Eltern im 1918 zurückgeblickt. Helena arbeitet für Dominik’s Vater in dessen Apotheke. Auch sie verfolgt bereits das Ziel, als Frau grosses Erreichen zu können. Doch ihr bleibt das verwehrt und sie kann in der Apotheke nur Fuss fassen, weil der Apotheker immer vergesslicher wird. Damit die Kunden nicht zu schaden kommen, wird Helena zur Aufpasserin und darf sogar selbst Medikamente zubereiten. Als Dominik aus dem Krieg zurückkehrt fühlt er sich zu Helena hingezogen und die beiden beginnen eine Affäre. Doch bald wird Dominik wieder eingezogen und Helena bleibt schwanger bei seinem Vater zurück.

«Das verschlossene Zimmer» konnte mich leider nicht so packen. Der Klappentext und auch die Leseprobe waren sehr interessant. Leider hat danach die Spannung abgenommen und ich musste mich durch die Seiten zwingen, erst im letzten Drittel des Buches nahm die Geschichte wieder an Fahrt auf. Als Leser wollte man dann unbedingt wissen, was es genau mit der verschollenen Mutter auf sich hat und ob es Marie gelingen wird, das Familiengeheimnis aufzudecken. Der Schreibstil selbst empfand ich als angenehm und man konnte den Ausführungen gut folgen. Das die Geschichte in zwei Zeitepochen erzählt wurde, finde ich eine gute Idee. Als Leser konnte man sich beide Situationen gut vorstellen und so auch die Geschichte von Marie’s Eltern in einer sehr schwierigen Zeit kennen lernen.

Die Geschichte dreht sich rund um Marie, die versucht ihre Mutter zu finden. Eine junge, sympathische Frau, die ihr Ziel nicht aus den Augen verliert und gegen jeden Widerstand ankämpft. In dieser Zeit ein sehr schwieriges Unterfangen, was für uns heute unvorstellbar ist. Dominik, Marie’s Vater, der als anerkannter Arzt arbeitet hält sich bewusst immer im Hintergrund. Er möchte einfach keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen und überlegt sich auch mehrmals ob er sich wirklich als Klinikleiter bewerben soll. Die weiteren Charaktere sind gut ausgearbeitet und passen gut in die beiden Zeitepochen. Sie geben dem Leser einen guten Eindruck, wie die Situation dazumal ausgesehen hat.

Nach der Leseprobe habe ich ein spannendes Buch erwartet, das ich in einem Zug verschlingen werde. Leider war die Fortsetzung danach eher enttäuschend. Das Ende der Geschichte, finde ich für diese Zeit eher unrealistisch und kommt dadurch auch unglaubwürdig rüber.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Hexenreiche Ermittlungen mit langsamen Spannungsaufbau

Bei den Tannen
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Beim Essen im Restaurant Tan im Sarntal, kommt die berühmte Gourmetkritikerin Carla Manfredi ums Leben. Ein Fall für Commissario Gruner und sein Team. Manfredi scheint vergiftet worden zu sein, ebenfalls ...

Beim Essen im Restaurant Tan im Sarntal, kommt die berühmte Gourmetkritikerin Carla Manfredi ums Leben. Ein Fall für Commissario Gruner und sein Team. Manfredi scheint vergiftet worden zu sein, ebenfalls ihre beiden Hunde. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und es ist notwendig tief in die Geschichte des Dorfes einzutauchen. Den die Betreiberin des Restaurants, Hedwig Jöchler, stammt angeblich aus einer Hexenfamilie und das ganze Dorf bezichtigt sie und ihre beiden Schwestern der Hexerei. Gruner und seine Assistentin sind sich sicher, dass der Mörder im Dorf zu finden ist und legen ihr Augenmerk auf die Geschehnisse im Dorf. Im Dorf ist man sich sicher, dass eine der drei Jöchler-Schwestern am Tod von Manfredi schuld ist und sich das Wissen über Kräuter zu Nutze gemacht hat um die Gastrokritikerin zu vergiften. Doch sind die Ermittlungen wirklich so einfach? Ist der Mörder tatsächlich eine der drei Schwestern? Commissario Grauner und sein Team sind gefordert diesen Mord aufzuklären und gehen dabei selbst einige grosse Risiken ein.

Leider konnte mich das Buch nicht gleich von Anfang an packen. Erst nach ein paar Kapiteln haben mich die Ermittlungen gepackt und ich konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen. Zu Beginn wird in einem sehr monotonem Stil geschrieben, welcher die Spannung nicht aufkommen lässt, dies ändert sich jedoch nach einigen Kapiteln schlagartig und das Buch wird zu einem Page-Turner. Während den weiteren Kapiteln gab es vielfach ausgeprägte Abschweifungen, welche das Lesen eher erschwert haben. Dadurch musste man als Leser immer wieder überlegen, was den nun genau zuvor passiert ist, damit man den Anschluss wieder gefunden hat. Die Beschreibung der Landschaft im Sarntal waren sehr eindrücklich und als Leser konnte man sich diese auch sehr gut bildlich vorstellen. Die Szenen in der dunklen, unheimlichen Schlucht führten teilweise zu Gänsehaut, da man sich als Leser ausmalt, was passieren könnte und natürlich hofft das alles gut ausgeht. Bis am Schluss werden verschiedene Fährten gelegt und es ist doch gewisser Offensichtlichkeiten nicht klar, wer für den Tod von Carla Manfredi verantwortlich ist.

Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und kommen sehr authentisch rüber. Commissario Grauner als Hauptprotagonist ist sympathisch, jedoch scheint im manchmal der Blick fürs wesentliche und den Blick über den Tellerrand zu fehlen. Gut kann er da noch auf seine Assistentin zurückgreifen, die einen sehr aufgeweckten Eindruck macht und auch versucht ihren Kollegen der im Krankenstand ist, in die Ermittlungen miteinzubeziehen.

Für mich war es das erste Buch rund um Commissario Grauner. Es kann auch ohne Kenntnisse der vorherigen Bücher sehr gut gelesen werden, da die notwendigen Informationen für das Verständnis immer wieder einfliessen. Als Leser hat man dadurch nicht den Eindruck irgendetwas zu vermissen.

Ein Krimi in einer schönen Landschaft, bei dem es jedoch einige Kapitel braucht, bis die Spannung aufkommt. Für Leser mit Durchhaltewillen für den Spannungsaufbau eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Porträt einer starken Persönlichkeit

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
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Dora Maar, geboren als Henriette Theodora Markovitch, kehrt in jungen Jahren nach Paris zurück, um Kunst zu studieren. Doch dies ist als Frau in dieser Zeit gar nicht so einfach und sie erfährt viel Ablehnung. ...

Dora Maar, geboren als Henriette Theodora Markovitch, kehrt in jungen Jahren nach Paris zurück, um Kunst zu studieren. Doch dies ist als Frau in dieser Zeit gar nicht so einfach und sie erfährt viel Ablehnung. Doch sie bekommt die Möglichkeit Malerei und Fotografie zu studieren und kommt ihrem Traum so näher. Von ihrem Vater Josip wird sie jederzeit unterstützt, sei dies moralisch oder auch in Form von Geld. Ihre Mutter Julie, findet den Weg von Dora überhaupt nicht gut und versucht ihr auch immer wieder Steine in den Weg zu legen. Nach dem Abschluss eröffnet sie ein eigenes Studio und fasst langsam Fuss in der Pariser Künstlerszene. Schon früh bewundert sie Pablo Picasso und seine Kunst, ist ihm jedoch noch nie persönlich begegnet. Durch ihren Freundschaftskreis ändert sich dies jedoch sehr bald und Dora wird die Geliebte Pablo. Dora gibt die Fotografie auf und rückt immer mehr in den Schatten von Picasso. Sie fängt an sich der Malerei zu widmen, kann sich dadurch jedoch auch nicht in den Vordergrund rücken und ihre Karriere als Künstlerin scheint stehen geblieben zu sein. Auch mit Pablo gibt es immer mehr Probleme und Dora hegt immer mehr Selbstzweifel.

Das Cover hat mich gleich von Beginn an angesprochen, jedoch hatte ich Mühe mich auf die Geschichte einzulassen. Erst gegen Schluss hat mich das Buch gepackt. Dora ist eine eindrückliche und starke Persönlichkeit, konnte mich aber als Hauptprotagonistin nicht so packen. Dies hat mir vermutlich auch den Einstieg in das Buch erschwert.

Ich konnte viel neues über Pablo Picasso erfahren, den bisher wusste ich einfach wer er war und was er gemacht hat, aber nicht was für eine Persönlichkeit er den wirklich war. Das wurde hier sehr gut vermittelt. Der Name Dora Maar hat mir bisher nichts gesagt und ich konnte viel über diese für mich sehr beeindruckende Persönlichkeit erfahren.

Das Buch ist Kunstliebhabern zu empfehlen, welche mehr über das Leben von Pablo Picasso und der starken Dora Maar erfahren möchten.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Fehlende Spannung

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Der Donnerstagsmordclub kommt nicht zur Ruhe. Nach Weihnachten wird der Antiquar Kuldesh ermordet in seinem Auto aufgefunden. Er scheint in ein Drogengeschäft verwickelt zu sein, doch die Drogen sind spurlos ...

Der Donnerstagsmordclub kommt nicht zur Ruhe. Nach Weihnachten wird der Antiquar Kuldesh ermordet in seinem Auto aufgefunden. Er scheint in ein Drogengeschäft verwickelt zu sein, doch die Drogen sind spurlos verschwunden. Da Kuldesh ein guter Freund von Elizabeths Mann Stephen ist, läutet der Donnerstagsmordclub eigene Ermittlungen ein. Und plötzlich befinden sie sich inmitten von Drogendealern und Betrügern, anstelle die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ruhig zu verbringen. Die beiden Polizisten Chris und Donna werden plötzlich vom Fall abgezogen und keiner weiss genau wieso. In was ist Kuldesh hier geraten? Ein normales Drogengeschäft scheint dies nicht zu sein.

Es war mein erstes Buch rund um den Donnerstagsmordclub und es konnte mich nicht packen. Mir hat eine gewisse Spannung gefehlt, vermutlich auch dadurch dass einzelne Szenen unnötig in die Länge gezogen sind. Auch gibt es viele Nebenschauplätze, die teilweise verwirrend sind und es so schwierig ist, sich auf die eigentliche Geschichte zu konzentrieren.

Die Mitglieder des Donnerstagsmordclub fand ich sympathisch. Jeder hat sein eigenes Leiden und seine eigenen Interessen die sie verteidigen. Doch schauen sie sehr gut zueinander und so bekommt keiner das Gefühl alleine zu sein. Für Leser, welche die vorherigen Bänder nicht kennen ist die Vielzahl an Protagonisten eher verwirrend.

Ein Buch dass mich nicht vollends überzeugen konnte, aber ein netter Ausflug mit englischem Humor

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Eine Geschichte mit einem speziellen Charakter und zähem Schreibstil

Ein Mann namens Ove
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Alleine lebt Ove in seinem Haus. Nach dem Tod seiner Frau und seiner Entlassung möchte er nur noch eins: Sterben. Und das möglichst schnell und ja nicht auffällig. Bis ins letzte Detail plant er seinen ...

Alleine lebt Ove in seinem Haus. Nach dem Tod seiner Frau und seiner Entlassung möchte er nur noch eins: Sterben. Und das möglichst schnell und ja nicht auffällig. Bis ins letzte Detail plant er seinen Freitod, wird jedoch immer wieder unterbrochen. Der Einzug seiner neuen Nachbarn scheint mit nichts als Ärger verbunden zu sein. «Der Trottel» wie Ove ihn nennt, macht mit seinem missglückten Parkiermänover des Anhängers einige Minuspunkte und bevor überhaupt ein Wort gewechselt wurde, hat Ove bereits eine Meinung gebildet. Ove hat seine eigene Art, die nicht überall gut ankommt. Täglich geht er seinem Ritual nach und macht seinen Rundgang durch das Quartier. Auf seinem Kontrollgang entgeht ihm nichts und falsches Parkieren von Velos, falsches Entsorgen oder zu langes Parkieren werden von ihm akribisch wahrgenommen und aufgeschrieben. Die neue Nachbarin merkt, dass in dem verbitterten Kerl ein weicher Kern steckt und versucht ihn auf eine amüsante Weise zu knacken. Es scheint als merke sie auch, was Ove plant und sie versucht es mit allen Mitteln zu verhindern.

‘Ein Mann namens Ove’ konnte mich nicht packen. Der spezielle Schreibstil bereitete mir am Anfang sehr Mühe. Nach der Hälfte hat man sich einigermassen daran gewöhnt. Die Kapitel in der Vergangenheit mit seiner Frau Sonja haben mir sehr gut gefallen und gaben der tristen Geschichte in der Gegenwart einen guten Gegenpart. Im Gegensatz zum Buch ‘Oma lässt grüssen und sagt, es tut ihr leid’ konnte ich hier nicht in die Geschichte abtauchen. Die Spannung hat mir gefehlt und der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig.

Ove ist ein fast 60-jähriger, verbitterter Mann, der in seinem Leben bereits einiges durchgemacht hat. Durch seine verbitterte und abwehrende Art kann er nicht mit Sympathie auftrumpfen. Doch scheint er ein grosses Herz zu haben und lässt seine neue Nachbarin in sein Leben. Gegenüber den Kindern ist er sehr hart, was diese teilweise getrost ignorieren. Seine Frau Sonja wird als sympathische und offene Frau beschrieben, was man sich sehr gut vorstellen kann. Sie hat es geschafft, Ove so zu akzeptieren wie er ist. Schade für Ove, dass er seine geliebte Frau verloren hat.

Ein netter Roman mit einem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Eine Lektüre für zwischendurch, mehr aber nicht.

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