Eine wunderschöne Geschichte einer starken Frau
Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 2)Das Aktionshaus, die Träume Wiens, von Amelia Martin, ist der zweite Teil, einer Auktionshausreihe. Auch hier geht es um die 29-jährige Sarah Rosewell, die es aus eigener Kraft, mit einem starken Willen ...
Das Aktionshaus, die Träume Wiens, von Amelia Martin, ist der zweite Teil, einer Auktionshausreihe. Auch hier geht es um die 29-jährige Sarah Rosewell, die es aus eigener Kraft, mit einem starken Willen und Ehrgeiz geschafft hat, die stellvertretende Leiterin des Auktionshauses Hoffmann's in Wien zu werden. Für mich war es sehr interessant zu erfahren, wie vielfältig und abwechslungsreich die Arbeit in einem Auktionshaus ist. Aber der Leser erfährt nicht nur wie es Sarah ergeht, interessant ist auch wie der Antisemitismus in Wien beginnt, insbesondere das Schicksal ihrer jüdischen Freundin Hannah, die Rolle der Frau in dieser Zeit, Homosexualität eines Mitarbeiters, ein weites Spektrum in der Zeit um 1920 in London wird geschildert.
Auch der zweite Teil hat mich genau wie der erste Teil begeistert. Sarah wird in einer ganz besonderen Art und Weise geschildert, sodass man mit ihr lebt, fühlt und leidet. Diese Frau, die sich trotz - oder auch gerade wegen - ihrer Herkunft behauptet, ist stärker als viele Männer. Sarah bleibt immer bescheiden und hilfsbereit, zeigt auch in ihrem Beruf, dass sie mitfühlend und liebenswert ist. Sie entwickelt eine unglaubliche Kraft, kann aber auch Schwäche zeigen, und kämpft immer wieder um ihre große Liebe Philipp. Auch ihr Jugendfreund Charley taucht immer wieder auf, sodass ich hoffe, noch einen dritten Band lesen zu können. Viele Fragen sind offen geblieben, und ich bin gespannt, ob es Sarah irgendwann nach New York in Charleys Nähe zieht.
Das Cover gefällt mir persönlich nicht so gut, es sagt nicht viel aus und hätte auf vielen Büchern sein können. Die Handlung spielt vor einem sehr interessanten Hintergrund, die Welt der Auktionshäuser, die Hintergründe des Verkaufens werden sehr gut beschrieben und faszinierten mich. Auch die politische Lage während des 1. Weltkrieges, die Rolle der Frau, die an Bedeutung hinzugewinnt wird sehr gut thematisiert. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und gut zu lesen. Die Geschichte selber - eine sogenannte Aschenputtelgeschichte - gefällt mir nicht so gut. Viele Dinge scheinen mir doch sehr unwahrscheinlich, die Geschichte zum Beispiel mit Charlie, ein Jugendfreund von ihr, eine wirklich interessante Persönlichkeit, nur leider wenig beschrieben. Die Liebesgeschichte, das ewige Hin und Her dem Fotografen und Aristokraten Philip Maynard, scheint mir doch wenig realitätsfremd zu sein. Ich gebe aber trotzdem vier Sterne, ein leichter Roman, angenehm zu lesen mit Fortsetzung findet man auch nicht zu häufig.