Cover-Bild Ich will dir nah sein
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 10.05.2021
  • ISBN: 9783442718917
Sarah Nisi

Ich will dir nah sein

Psychothriller
Er will ihr nah sein, noch näher, immer noch näher. Bis es irgendwann nicht näher geht.

London, Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Lester Sharp kümmert sich um herrenlose Fundsachen: Handys, Schlüssel, Portemonnaies – besonders gern um Kleidungsstücke und medizinische Gerätschaften. Er ist auch privat ein Sammler und Sonderling, der sich schwertut mit Frauen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Als er der jungen Erin begegnet, weiß er zunächst nicht, wie er sich verhalten soll – findet aber schon bald eine Möglichkeit, ihr nah zu sein. Näher, als es ihr lieb sein kann...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2021

Tolles Debüt mit überraschenden Ende

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Schon der Klappentext dieses Psychothrillers hat meine Neugierde geweckt. Zusätzlich finde ich Geschichten um Stalker relativ gruselig, wo mir schon der Gedanke daran Gänsehaut bereitet.

Lester Sharp ...

Schon der Klappentext dieses Psychothrillers hat meine Neugierde geweckt. Zusätzlich finde ich Geschichten um Stalker relativ gruselig, wo mir schon der Gedanke daran Gänsehaut bereitet.

Lester Sharp arbeitet im Fundbüro in London und katalogisiert verloren gegangene Gegenstände. Er hat kaum Freunde und ist ein Einzelgänger, aber er interessiert sich für seine Fundstücke und für die Menschen dahinter. Seine neue Nachbarin Erin erweckt in ihm den Wunsch sie näher kennenzulernen. Die Profitänzerin erinnert ihn an Shannon, eine andere Frau, die er kannte und die nicht mehr lebt. Erin fühlt sich zunehmend von ihrem Nachbar bedroht und ahnt nicht, wie nah ihr Lester bereits ist.....

Die Geschichte baut sich langsam und unterschwellig auf. Es dauert einige Zeit bis ich empfand einen Psychothriller zu lesen, obwohl ich immer öfter das Gefühl hatte, dass auf den nächsten Seiten etwas Schlimmes passieren muss. Die krankhafte Fixierung auf Erin und die gestörte Wahrnehmung von Lester hat mir sehr schnell die zu erwartende Gänsehaut beschert. Wie jeder Stalker interpretiert er jede Geste falsch und steigert sich in sein abartiges Denken immer mehr hinein. Seine Gedanken, die der Leser verfolgt, haben mich abgestoßen. Man merkt sehr schnell, dass von Lester eine Gefahr ausgeht, die sehr realistisch dargestellt wird. Damit steigert sich die bedrohliche Atmosphäre immer mehr. Zusätzlich gibt es Rückblenden in Lesters Vergangenheit, die mehr aus seinem Leben aufdecken.

Wir erleben aber auch die Gedankenwelt von Erin mit und die eines Wohnungsmaklers, der Erin die Wohnung vermittelt hat. Das komplette Zusammenspiel dieser Komponenten lassen den Psychothriller zu einem gelungenem Ganzen verschmelzen.

Am Ende hält die Autorin eine große Überraschung für den Leser bereit. Ich hatte zwar einen Showdown erwartet, aber in einer völlig anderen Richtung. Es passiert mir nur noch selten, dass mich ein Thrillerautor:in überraschen kann, aber Sarah Nisi ist es gelungen! Chapeau!

Fazit:
Ein Psychothriller, der sich langsam aufbaut, eine bedrohliche Atmosphäre in sich birgt und mit einem wirklich überraschenden Ende punkten kann. Ich habe die Geschichte gerne gelesen und werde die Autorin weiterhin im Auge behalten.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Unheimlich und beängstigend

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Lester Sharp arbeitet in London in einem Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Hier katalogisiert er alle verlorenen Fundstücke wie Handys, Schlüssel, Geldbörsen. Alle seine Fundstücke bekommen auch eine ...

Lester Sharp arbeitet in London in einem Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Hier katalogisiert er alle verlorenen Fundstücke wie Handys, Schlüssel, Geldbörsen. Alle seine Fundstücke bekommen auch eine Note seines persönlichen Interesses. Besonders gern hat er Kleidungsstücke und medizinische Geräte. In seinem privaten Leben hat er auch ein Hang zum Sammler und er ist etwas sonderbar. Er tut sich mit Frauen und zwischenmenschlichen Beziehungen etwas schwer. Als in der Wohnung nebenan die junge Erin einzieht, weiß er zunächst nicht wie er sich verhalten soll. Doch schon bald kommt er ihr nah, näher als er es eigentlich sollte.

Die Handlung wird in der personellen Erzählperspektive erzählt und ist aus drei unterschiedlichen Perspektiven der drei Protagonisten aufgebaut. Durch diese wechselnden Perspektiven konnte der Spannungsbogen bis zum Schluss gehalten werden. Wenn eine Perspektive vorbei war und die nächste kam, musste man automatisch weiterlesen, wel man immer wissen wollte was noch passiert bzw. wie es ausgeht.

Die Auflösung zum Schluss war sehr schlüssig und es gab sogar noch eine unerwartete Wendung, mit der ich so gar nicht gerechnet hatte.

Der Hauptprotagonist Lester Sharp war mir sehr gruselig und teilweise auch recht eklig. Ein richtiger Psychopath. Aber er wurde sehr glaubhaft und authentisch rüber. Nur der Grund warum er so ekelerregend und ein Psychopath fehlte. Gab es mal ein einschneidenes Erlebnis in seiner Kindheit oder ähnliches? Das wurde leider nicht erwähnt. Stattdessen wurde es einfach so dahingestellt. Dadurch blieb die Person dennoch sehr blass, genau wie die anderen beiden auch. Man hat kaum Gefühle der Personen gespürt und ich konnte deswegen auch keine Bindung aufbauen.

In der gesamten Story wurde wenig Platz für Nebensächlichkeiten gelassen. Zum einem fand ich das toll, weil man sich dann voll und ganz auf die Story konzentrieren konnte. Aber dann war eben auch das Problem, dass die Protagonisten recht blass blieben und sich keine Umgebungsbilder aufbauen wollten.

Bei einigen Schilderungen von Lesters Handlungen lief es mir schon kalt den Rücken runter, aber dennoch fehlte mir der letzte Kick. Für einen richtig guten Psychothriller fehlten mir hier einfach die Psychospielchen und das Gänsehautfeeling mit Herzklopfen. Es ging nicht so tief unter die Haut wie andere Psychothriller.

Der Appell, dass man bei einer neuen Wohnung als erstes das Schloss austauschen sollte, ist der Autorin gut gelungen. Echt beängstigend und gruselig sich vorzustellen, wenn jemand in meiner Abwesenheit durch die eigene Wohnung streift.

Mein Fazit:
Mit "Ich will dir nah sein" hat Sarah Nisi ein gelungenes Debüt hingelegt. Spannung bis zum Schluss. Allerdings hat mir noch das Gänsehautfeeling gefehlt. Aber das ist sicher noch ausbaufähig.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Spannender Psychothriller

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Er beobachtet dich, er verfolgt dich und er ist dir näher als du denkst, denn er hat einen Schlüssel in deine Wohnung.

Lester Sharp ist ein Sonderling, der sich schwertut mit Frauen und zwischenmenschlichen ...

Er beobachtet dich, er verfolgt dich und er ist dir näher als du denkst, denn er hat einen Schlüssel in deine Wohnung.

Lester Sharp ist ein Sonderling, der sich schwertut mit Frauen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Als die junge Erin in die Wohnung nebenan zieht, entwickelt er eine regelrechte Besessenheit für sie, denn sie erinnert ihn an eine andere Frau die er mal gekannt hatte.

Ich bin von Anfang an gut in die Geschichte rein gekommen und durch die kurzen Kapitel hat es sich sehr flüssig lesen lassen. Die Kapitel werden jeweils aus der Sicht von Lester, Erin und Rhys dem Makler erzählt. Lediglich von Lester bekommen wir ein paar Rückblicke aus seiner Vergangenheit.

Erin finde ich eine sehr sympathische Frau, die einen starken Eindruck macht und weiß was sie im Leben möchte. Auch die aufdringliche Besessenheit von Lester bringt die Autorin super rüber und lässt einen erschauern. Rhys finde ich zwar auch sympathisch, allerdings kann ich seine Handlungen am Anfang nicht so ganz nachvollziehen.

Das Hauptaugenmerk der Spannung liegt hier bei Psychospielchen und Manipulation der Realität. Allerdings finde ich, dass es etwas gedauert hat bis die Geschichte in Fahrt gekommen ist. Ich hatte sehr oft den Eindruck dass ich weiß wie die Geschichte verlaufen wird, aber das unvorhersehbare Ende hat mich dann doch wirklich überrascht.

Fazit: Ein toller Psychothriller der mich mit seiner unvorhersehbaren Wendung am Ende überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Es fehlen einige Feinheiten

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Inhalt:

„Er will ihr nah sein, noch näher, immer noch näher. Bis es irgendwann nicht näher geht.

London, Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Lester Sharp kümmert sich um herrenlose Fundsachen: Handys, ...

Inhalt:

„Er will ihr nah sein, noch näher, immer noch näher. Bis es irgendwann nicht näher geht.

London, Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Lester Sharp kümmert sich um herrenlose Fundsachen: Handys, Schlüssel, Portemonnaies – besonders gern um Kleidungsstücke und medizinische Gerätschaften. Er ist auch privat ein Sammler und Sonderling, der sich schwertut mit Frauen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Als er der jungen Erin begegnet, weiß er zunächst nicht, wie er sich verhalten soll – findet aber schon bald eine Möglichkeit, ihr nah zu sein. Näher, als es ihr lieb sein kann …"





Schreibstil/Art:

Einen umfassenden Einblick erhält der Leser durch zwei ausschlaggebende Blickwinkel. Zu einem aus Sicht von Erin, zum anderen aus der, des unangenehmen Stalkers Lester. Rückblicke in Lesters Vergangenheit machen deutlich, dass er eine krankhafte Vorstellungskraft hat. Die beklemmende Nähe, die unbehagliche Aufdringlichkeit und das Eindringen in die Privatsphäre anderer, hat mir sehr gut gefallen.

Die Erzählart ist extrem ruhig, es sind auch recht wenige Schauplätze einbezogen und die Herangehensweise eher langsam. Gefährliche und interessante Momente waren mir persönlich zu schnell abgefrühstückt.





Fazit:

Was mir gefehlt hat, sind einige raffinierte Spannungsmomente sowie ausgeklügelte Schachzüge und Psychospielchen. Bis zum letzten Drittel passierte einfach zu wenig. Retten konnte die Geschichte das unerwartete Ende.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Der Nachbar, dein Freund und Stalker

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Was mir bereits von Beginn an prima gefallen hat, war Sarah Nisis Schreibstil. Sie arbeitet mit relativ kurzen Sätzen und verzichtet auf seitenlange Beschreibungen, die nicht relevant sind. Auch die Figuren ...

Was mir bereits von Beginn an prima gefallen hat, war Sarah Nisis Schreibstil. Sie arbeitet mit relativ kurzen Sätzen und verzichtet auf seitenlange Beschreibungen, die nicht relevant sind. Auch die Figuren und ihre Gedanken werden nicht endlos lange ausgebreitet. Das macht den Roman kurzweilig zu lesen und bringt das Geschehen meist flott auf den Punkt.

Mit Erin als Protagonistin gerät man an eine recht selbstbewusste, moderne junge Frau. Sie weiß, was sie will, sie ist konsequent, ehrgeizig und selbstbestimmt. Diese Frauenrolle fand ich klasse, denn selbst als die ersten unangenehmen Treffen mit Lester stattfinden und ihr Veränderungen in ihrer Wohnung auffallen, mutiert Erin nicht zur ängstlichen Jungfrau in Nöten, die vom Helden gerettet werden muss.

Trotzdem konnte der Thriller mich nicht über die gesamte Lesezeit fesseln. Nach dem vielversprechenden Beginn, bei dem man auch erste Einblicke in Lesters Vergangenheit erhält, und den ersten Stalking-Aktivitäten verliert der Roman etwas seinen Verve. Es wird versäumt, den Schwerpunkt auf den Suspense zu legen, was der ganzen Sache wirklich gutgetan hätte.

Denn die Stärke von „Ich will dir nah sein“ ist das ungesunde Zusammenspiel eines Stalkers und seines Opfers. Wenn Lester sich heimlich in Erins Wohnung herumtreibt und Kleinigkeiten verändert oder ihre Dusche und ihr Handtuch benutzt – das ist gruselig und ekelhaft und richtig spannend. Aber der Schlagabtausch zwischen Erin und Lester findet nicht wirklich statt, es gibt nicht genug Aktion – Reaktion.

Bis dahin war es also ein netter, aber nicht weiter auffälliger Psychothriller … und dann hat Sarah Nisi mich mit dem Finale voll erwischt. Wo das Ganze bis zum Showdown ein netter, aber nicht gerade schweißtreibender Thriller war, hat der Roman seine größte Stärke im Ende. Es lässt vielleicht noch die eine oder andere Frage offen und ist spannungstechnisch ausbaufähig, hat aber eine clevere Wendung zu bieten.

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