Außergewöhnliches Jahreshighlight
Das Avery Shaw ExperimentRezension „Das Avery Shaw Experiment“ von Kelly Oram
Meinung
Seit Kelly Oram mich mit „Underworld Chronicles“, welches sie gemeinsam mit ihrem Mann schrieb, zum Fangirl machte und zeigte, dass auch ...
Rezension „Das Avery Shaw Experiment“ von Kelly Oram
Meinung
Seit Kelly Oram mich mit „Underworld Chronicles“, welches sie gemeinsam mit ihrem Mann schrieb, zum Fangirl machte und zeigte, dass auch Bücher Fehler haben dürfen und trotzdem perfekt sein können, stand unweigerlich fest, dass ich nun jedes ihrer Werke lesen würde. Geschichten und Welten sind dazu da, uns vom Alltag entfliehen zu lassen. Ob durch Magie, Phantasie, oder Emotionen, Abenteuer, Reisen, ganz egal was, das Leben ist viel zu ernst, als das man jede Kleinigkeit kritisch sehen muss.
Und so begeisterte sie mich mit ihrem unperfekt - perfekten Auftakt. Ihr neustes Buch „Das Avery Shaw Experiment“ klang nicht nur nach Spaß, Unterhaltung und Gefühlen, es sieht auch hinreißend aus und ich konnte es nicht mal eine Woche im Regal stehen lassen. Ich ahnte ja nicht, wie groß mein Fangirl Modus noch werden sollte. Spätestens nach dieser Geschichte mache ich Luftsprünge, sobald Kelly Oram etwas neues veröffentlicht hat. Ihre Art zu schreiben ist herrlich jugendlich frisch und in ihrer Erzählung haben zuckersüße Herzschmerz, aber auch witzige Dialoge, Verrücktheiten, sensible Themen, alltägliche Probleme und ganz viele Emotionen die Oberhand.
Was genau hinter dem „Avery Shaw Experiment“ steckt, ist leicht erklärt. Ein gebrochenes junges Herz, welches die Protagonistin, Avery, mittels der Wissenschaft heilen will. Und so starten die sieben Phasen. Doch ob ihr „Experiment“ gelingt und was plötzlich der Bruder des Herzenbrechers damit zu tun hat, verrate ich nicht.
Avery ist zarte 16 Jahre jung und genau so, wie sie sein sollte. Unsicherheiten, Naivität, Sorgen, Ängste, aber auch mit einer großen Affinität für die Wissenschaft. In Avery kann man sich von Beginn an hineinversetzen. Man leidet mit ihr und möchte nichts lieber, als sie trösten, umarmen und den Herzensbrecher zum Mond schießen. Avery ist so ehrlich und Echt und authentisch gestaltet, wie es überhaupt nur geht. Zudem stecken hinter ihrer Person noch einige Geheimnisse, die erst recht dafür sorgten, dass sie einem das Herz warm werden ließ. Sie macht eine unglaublich starke Entwicklung durch, wenngleich auch Rückschläge nicht fehlen.
Auch die weiteren Charaktere zeichnen sich durch ehrliche Vielfältigkeit aus. Sei es Grayson, der als Sportler und gut aussehender Kerl klassische Klischees erfüllt, aber eben unter der Oberfläche beweist, dass niemand zu schnell mit Vorurteilen sein sollte. Oder Aiden, sein Bruder, der noch so vieles zu lernen hat. Egal auf welche Figur ich traf, ich war begeistert und hätte nie erwartet, welche Wendungen und Wandlungen hinter ihnen stecken würde. Kelly Oram zeigt mit ihnen, dass ein jeder von uns nicht nur mal jung gewesen ist, sondern auch, dass wir uns viel zu oft und zu schnell ein Bild von jemandem machen, der uns dann das genaue Gegenteil zeigt.
So etwas finde ich absolut beeindruckend und es bringt einen doch immer wieder zum nachdenken. Müssen die coolen Kids eigentlich immer auch gemein sein? Müssen Nerds zwar hoch intelligent, aber auch langweilig sein? Muss ein muskelbepackter Sportler dumm sein? Dies sind nur ein paar der Themen, die in diesem Buch aufgegriffen werden und den Leser zweifellos mit seinem Ausgang überraschen werden. Zudem gesellt sich in diese Handlung eine ordentliche Portion Humor, freche Dialoge, Pepp und amüsante Schmunzel Unterhaltung. Nur besteht das Werk natürlich nicht nur daraus.
Kelly Oram beweist durch ernstere Themen auch eine unglaubliche Tiefe und Sensibilität. So werden zum Beispiel Panikattacken behandelt. Es ist unglaublich wie viel Vielschichtigkeit sie in ein Buch packen kann. Mich haben die sowohl Guten, als auch schlechten Gedanken und Emotionen und ein Gefühlschaos der Extraklasse getrieben. Wie ein Wirbel geht es rasant zu und man blickt auf herzerwärmend schönes, aber eben auch trauriges, schmerzvolles. Kein Kapitel gleicht dem anderen und Vorhersehbarkeit ist hier fehl am Platz!! On Top kommt noch die wissenschaftliche Komponente, welche nochmals zu Abwechslung führte und selbst mich, die darin nicht ganz so bewandert ist, faszinierte.
Von mir bekommt „Das Avery Shaw Experiment“ eine klare Herzens Empfehlung und das nicht nur an die jungen Leser, denn ich selbst bin Mitte dreißig.
Fazit
Das Avery Shaw Experiment ist ein wandelndes Gute-Laune-Wohlfühl-Nicht-aus-der-Hand-legen-Buch und verbirgt tausende Facetten, die die Geschichte zu einem wahren Strudel werden lassen. Ob hinreißend süß, herzerwärmend, frech, erfrischend, witzig, anziehend, spritzig, emotional, herzzerreißend, gefühlvoll, oder tiefgründig, schmerzvoll und traurig. In ihm stecken eine geballte Ladung Vielschichtigkeit und mit seinen Figuren zeigt die Autorin echte, ehrliche Persönlichkeiten, die jedoch das Bild von Klischees aufheben und mit ihren Entwicklungen zu sprachlosen Überraschungen führen.
Für mich ist es ein Jahreshighlight und Kategorie „seltener Juwel“, der Vorurteile aufräumt und die Augen öffnet. Schon jetzt freue ich mich höllisch auf Libby und Owen.
❤️🔥❤️🔥❤️🔥❤️🔥❤️🔥 5/5 Herzen