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Raoulchagny

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2022

Der große Bogen?

Zum Paradies
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In epischer Bandbreiter erstreckt sich der Roman „Zum Paradies“ von Hanya Yanagihara. Er umspannt drei Jahrhunderte und drei ganz unterschiedliche Epochen und versucht sich am ganz großen Bogen zwischen ...

In epischer Bandbreiter erstreckt sich der Roman „Zum Paradies“ von Hanya Yanagihara. Er umspannt drei Jahrhunderte und drei ganz unterschiedliche Epochen und versucht sich am ganz großen Bogen zwischen gestern, heute und morgen, zwischen dem, was sich ändert, und dem, was das menschliche Leben ausmacht und die Zeiten überdauert. Yanagihara lässt die Figuren in ihrem Roman lieben und leiden und leben. Sie zeigt dabei ein präzises Gespür für Menschen und Gespräche und erschafft dabei Situationen und Dialoge, die mit ihrer realistischen Darstellung das Buch stets interessant halten. Trotz fast 900 Seiten ist "Zum Paradies" kein "langes" Buch. Hanya Yanigihara schreibt gut lesbar und flüssig. Von Form und Aufbau ist der Roman klassisch gehalten, im Inhalt jedoch modern und weist heutige Bezüge auf. Sie schreibt zwar über das gestern und morgen, aber damit schreibt sie natürlich vor allem über das heute. Nur was sie zu unserer Gegenwart damit sagen möchte, bleibt leider unklar.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Vorweihnachtliches Chaos

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Die Christbaumspitze ist der Ursprung aller Verwerfungen. Nein, hier geht es nicht um "Weihnachten bei Familie Heinz Becker", sondern um den neuesten Teil der Kluftinger-Reihe. Auch hier herrscht wenig ...

Die Christbaumspitze ist der Ursprung aller Verwerfungen. Nein, hier geht es nicht um "Weihnachten bei Familie Heinz Becker", sondern um den neuesten Teil der Kluftinger-Reihe. Auch hier herrscht wenig Besinnlichkeit, sondern pures Chaos und alles, was schiefgehen kann, läuft natürlich schief. Die eine oder andere Katastrophe wird aus dem eigenen Leben bekannt vorkommen und dazu kommen noch Anklänge an das alljährliche Fernsehprogramm: Weihnachten bei den Kluftingers erinnert mehr als einmal an die Weihnachtsfeiern bei den Beckers oder Hoppenstedts. Das sorgt für viele unterhaltsame und lustige Momente. Mag der Humor zuweilen altbacken und die Pointen zum Teil schon abgenutzt sein, so handelt es sich doch im Großen und Ganzen um eine vergnügliche und kurzweilige Weihnachtsgeschichte - und eine gute Vorbereitung auf all das, was an Weihnachten schiefgehen kann, mit der Hoffnung und Erleichterung, dass es nicht ganz so chaotisch wie bei Kluftinger werden wird.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

So gut wie Turtons erster Roman

Der Tod und das dunkle Meer
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Stuart Turton ist kein One-Hit-Wonder. Mit "Der Tod und das dunkle Meer" gelingt ihm wie schon bei "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" ein spannender und vor allem auch origineller Kriminalroman. War ...

Stuart Turton ist kein One-Hit-Wonder. Mit "Der Tod und das dunkle Meer" gelingt ihm wie schon bei "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" ein spannender und vor allem auch origineller Kriminalroman. War sein erster Roman wie eine Hommage an Agatha Christie gestaltet, erinnert nun „Der Tod und das dunkle Meer“ insbesondere im Hinblick auf seine Figurenkonstellation an Sherlock Holmes und Dr. Watson. Turtons Figuren sind jedoch keine bloßen Schablonen, sondern bis ins Detail fein gezeichnet und mit Leben gefüllt. Auch bei den restlichen Figuren des Romans gelingt es Turton gut, diese markant und insbesondere gut unterscheidbar zu gestalten, sodass das "Verzeichnis der wichtigen Passagiere" am Anfang des Romans hilfreich sein mag, später aber nicht mehr notwendig ist.
Stärker als in seinem ersten Roman fließen diesmal Elemente eines historischen Romans ein. Mit vielen Details gelingt Turton dabei ein stimmiges Bild der Überfahrt zu zeichnen, das bereits von sich aus spannend zu lesen ist und zusammen mit dem Kriminalfall quasi doppelte Spannung bietet. Insgesamt besticht „Der Tod und das dunkle Meer“ vor allem durch seine originelle Prämisse und sein Spiel mit Konventionen des Krimi-Genres und ihrer Kombinationen mit neuen, spannenden Ideen. Vor allem jedoch macht dieser Roman neugierig darauf, welche Prämisse Stuart Turton für sein nächstes Buch wählen wird.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Ein Buch wie ein Urlaub in St. Peter-Ording

Nordwestzorn
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Nach einem gelungenen ersten St. Peter-Ording-Krimi von Svea Jensen gibt es nun mit "Nordwestzorn" den nächsten Mordfall an der Nordseeküste zu lösen. Dieser ist - so viel sei verraten - ganz schön verzwickt ...

Nach einem gelungenen ersten St. Peter-Ording-Krimi von Svea Jensen gibt es nun mit "Nordwestzorn" den nächsten Mordfall an der Nordseeküste zu lösen. Dieser ist - so viel sei verraten - ganz schön verzwickt und sorgt für ein immer stärkeres Bedürfnis, endlich wissen zu wollen, wie sich alles zugetragen hat. Der Krimi ist schön und eingängig geschrieben und bietet gute Unterhaltung. Die Sprache ist locker und angenehm zu lesen, ist aber nicht seicht, wie bei so manchen Lokal-Krimis. Svea Jensen legt im Buch auch wert auf ihre Figuren und beschreibt vielschichtig die menschlichen und vor allem auch familiären Bande. Die eigentliche Hauptrolle nimmt jedoch St. Peter-Ording mit seiner Umgebung ein. Svea Jensen zeichnet ein stimmiges und stimmungsvolles Bild von Landschaft und Menschen. "Nordwestzorn" hat zudem durchaus Spannung, jedoch ohne aufzuregen. Es ist zwar kein Cosy-Krimi, aber trotzdem eine entspannte Lektüre, die sich bestens für den Urlaub - am besten in St. Peter-Ording - eignet.

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Veröffentlicht am 14.08.2021

Gesund und lecker!

Medical Cuisine
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Da ich die Rezepte von Johann Lafer sehr gerne mag, hat mich auch dieses Kochbuch gleich interessiert. Die Idee, dass auch genussvolles Essen gesund gekocht werden kann - also von leckeren Rezepten ausgehend ...

Da ich die Rezepte von Johann Lafer sehr gerne mag, hat mich auch dieses Kochbuch gleich interessiert. Die Idee, dass auch genussvolles Essen gesund gekocht werden kann - also von leckeren Rezepten ausgehend zu überlegen, wie diese gesund gemacht werden können, fand ich einen spannenden Ansatz. "Medical Cuisine" von Johann Lafer und Matthias Riedl macht gleich einen guten Eindruck. Mir gefallen die Aufmachung des Kochbuchs und vor allem die Essensfotos sehr gut. Zudem ist das Buch sehr übersichtlich gestaltet, sodass das Zurechtfinden leicht ist. Mir kam es vor allem auf die Rezept an, aber wer sich näher mit "Medical Cuisine" und gesunder Ernährung beschäftigen möchte, findet hierzu zunächst viel Wissenswertes. Die Rezepte sind wie von Johann Lafer gewohnt sowohl sehr lecker als auch gut zum Nachkochen geeignet. Auch die Kombination von Genuss und gesunder Ernährung gelingt dabei ausgesprochen gut. So muss trotz gesunder Zutaten nicht am Geschmack gespart werden. Besonders gefällt mir an diesem Kochbuch, dass es nicht lediglich auf eine Diät ausgerichtet ist, sondern auf gesunde Ernährung im Alltag abzielt. "Medical Cuisine" hilft dabei, gesunde Ernährung in das tägliche Kochen zu integrieren. Gerade die vorgeschlagenen Zutaten geben Ideen und Inspirationen um auch andere Rezepte gesünder zu machen. Beispielsweise ist Rapsöl mit Butteraroma eine tolle Alternative zu Butter, die sich vielfältig verwenden lässt - und "Medical Cuisine" eine tolle Erweiterung für jedes Kochbuchregal.

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