Profilbild von Maddison

Maddison

Lesejury Profi
offline

Maddison ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Maddison über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2021

Ein starker zweiter Band - spannend und fesselnd bis zum Schluss.

Der Kuss der Kälte
0

„Kleine Träume hat jeder. Aber nur die großen verändern die Welt.“ S. 342

„Der Kuss der Kälte“ ist der zweite Band der Eyaland-Saga und baut auf „Das Herz der Sväreos“ auf. Man begleitet Prinzessin Linea, ...

„Kleine Träume hat jeder. Aber nur die großen verändern die Welt.“ S. 342

„Der Kuss der Kälte“ ist der zweite Band der Eyaland-Saga und baut auf „Das Herz der Sväreos“ auf. Man begleitet Prinzessin Linea, den Schmied Ryen und den Rebellen Jorin auf ihrem Weg. Das man Gesetze ändern muss, wenn sich die Gesellschaft verändert, hat Prinzessin Linea bereits erkannt. Ihr Land befindet sich im Umbruch und so kämpft an der Seite ihrer großen Liebe Ryen für ein neues Eyaland. Zwischen einem uralten Fluch, einer sturen Königin, ihrem Volk, das all seine Hoffnung in sie legt und dem Wunsch ihre Heimat zu verändern, entwickelt sich ein Wettlauf um den Thron und die Zukunft des Landes.

Linea hat sich sehr weiterentwickelt. Sie ist empathisch, voller Mitgefühl und Liebe und strebt eine friedliche Lösung für den Konflikt um Eyalands Herrschaft an. Man merkt, dass sie auch in ihrer Beziehung zu Ryen wächst, dennoch immer hinterfragt und versucht das Richtige zu tun. Auch Ryen ist an seinen Aufgaben gewachsen. Er ist hin und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Linea und seinem Pflichtbewusstsein gegenüber den Clans. Seine kleine Schwester Ida ist nach wie vor ein Sturkopf und entwickelt sich zur Frau. Ich mochte ihre wilde freiheitsliebende Art und dass sie sich nichts gefallen lässt. Insgesamt habe ich die Charaktere wieder sehr ins Herz geschlossen und es fällt schwer sie vorerst wieder gehen zu lassen. Zoe S. Rosary erzählt sehr bildhaft und emotional, sodass es leicht fällt in das Geschehen einzutauchen und mit den Charakteren mit zu fiebern. Das Cover ist wieder wunderschön, stimmungsvoll und passt perfekt zu Band 1.

„Der Kuss der Kälte“ hat mich gefesselt, verzaubert und komplett in die Welt von Eyaland entführt. Aber auch etwas frustriert zurückgelassen, weil ich gerne sofort weiterlesen würde um zu erfahren, wie es weitergeht. Ein starker zweiter Band wie ich ihn selten gelesen habe und den ich jedem empfehlen kann, der sich auf sture und liebenswerte Charaktere, eine unvorhersehbare Handlung und eine insgesamt tolle Geschichte begeistern kann. Für mich war es ganz klar ein Jahreshighlight!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2021

Der dunkle Schwarm fesselt und umspinnt dich.

Der dunkle Schwarm
0

„Zwischen elf Milliarden Menschen [ist] jeder einzelne unsichtbar.“

Wir haben das Jahr 2100. Die junge Atlas arbeitet tagsüber als Programmiererin und nachts als Hackerin. Sie ist besonders, da sie die ...

„Zwischen elf Milliarden Menschen [ist] jeder einzelne unsichtbar.“

Wir haben das Jahr 2100. Die junge Atlas arbeitet tagsüber als Programmiererin und nachts als Hackerin. Sie ist besonders, da sie die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen kann und unter dem Decknamen Oracle mit gestohlenen Erinnerungen handelt. Ich mochte sie als Protagonistin total gerne, da sie zum einen sehr willensstark, mutig und selbstständig ist, zum anderen eine tolle Entwicklung durchmacht. Zu Beginn wirkt sie sehr kalt und abweisend und offenbart einem nach und nach den Menschen, der sich hinter dieser Fassade verbirgt. Begleitet wird sie immer von Julien, einem Android, der sie aufgezogen hat und der für mich die gute Seele in der Geschichte war.

Als eines Tages ein ganzer Hive ausgelöscht wird, beauftragt Noah Atlas herauszufinden, wer für den Mord verantwortlich ist. Zwischen zwielichtigen Industriellen und Großkonzernen, Umweltterroristen und der Polizei muss Atlas schon bald feststellen, dass nichts ist wie es scheint und sich hinter den Morden mehr verbirgt als gedacht…

„Der dunkle Schwarm“ hat mich gefesselt, begeistert und ist für mich ein absolutes Jahreshighlight. Es geht um Machtmissbrauch, Klimawandel, gesellschaftliche Missstände und Menschlichkeit. Vor allem das Ende hat mich berührt, weil es im Großen und Ganzen nicht nur um einen einzelnen Menschen ging, sondern um ein ganzes System und seine Gesellschaft und die Frage wie man leben möchte. Ein System, das bereit ist sich zu ändern.

Die Geschichte an sich kam aus meiner Sicht zwar nur langsam ins Rollen, wodurch man aber genug Zeit bekommen hat die Charaktere kennen und verstehen zu lernen.
Der dunkle Schwarm fängt dich ein, umspinnt dich und zwingt einen in diese technologische Welt einzutauchen. Zwischen Science Fiction und Cyberpunk verstecken sich wichtige Fragen und Denkanstöße, die das Buch für mich nochmals besonders gemacht haben.

Der Erzählstil ist toll. Komplexe Sachverhalte wurden leichtverständlich in die Geschichte eingebaut, sodass es nie langweilig oder anstrengend wurde dem Geschehen zu folgen. Man kann sich fallen lassen und mitfiebern. Das Cover fängt die Atmosphäre der Geschichte perfekt ein.

Insgesamt kann „Der dunkle Schwarm“ jedem empfehlen, der zu einer spannenden Geschichte mit interessanten Charakteren nicht nein sagen kann und bereit ist sich in eine Welt voller Grautöne entführen zu lassen. Denn am Ende ist eben nicht alles nur schwarz oder weiß – sondern menschlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
Veröffentlicht am 23.05.2021

Eine packende und überzeugende Fortsetzung.

Die Quellen von Malun - Blutsohn
0

Deine Welt steht am Abgrund und du bist mittendrin.

Mit „Blutsohn“ hat Daniela Winterfeld eine packende und überzeugende Fortsetzung zum Trilogie-Auftakt „Blutgöttin“ erschaffen.

Wir befinden uns wieder ...

Deine Welt steht am Abgrund und du bist mittendrin.

Mit „Blutsohn“ hat Daniela Winterfeld eine packende und überzeugende Fortsetzung zum Trilogie-Auftakt „Blutgöttin“ erschaffen.

Wir befinden uns wieder in Ruann und vor uns liegt ein Auf und Ab. Politische Intrigen, persönliche Konflikte, Identitätskrisen und enttäuschte Hoffnungen. Wir begleiten Tailin bei seiner Ausbildung in Malun und zweifeln mit Dorgen. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf. Unsere Protaginsten haben schon einige Erfahrungen gesammelt und werden nun noch komplexer und eigensinniger. Alia und ihre Schwester Nelia fliehen und müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass nichts ist wie es scheint. Es wird düsterer und man kann nur erahnen, wie viel Konfliktpotenzial die Geschichte noch verbirgt. Es kommen neue Perspektiven hinzu, die gut gewählt wurden und die Geschichte sinnvoll ergänzen. So erfahren wir unteranderem mehr über die Gesellschaftsstrukturen und erhaschen einen Blick auf Siberi, den größten und faszinierensten Antagonisten dieser Reihe. Wie auch in Band eins erhält man viele verschiedene Einblicke und begleitet die Protagonisten abwechselnd auf ihrer Reise. Durch die vielen Details und die genauen Beschreibungen bleiben die Charaktere lebendig, authentisch und fesseln einen mit ihrem Schicksal. Egal ob Feyla oder Tailin, Dorgen oder Alia. Man kann sich kaum losreisen und ist jedes Mal enttäuscht sich kurzzeitig von einem Charakter trennen zu müssen. Mir persönlich haben die verschiedenen Handlungsstränge sehr gut gefallen, und auch das Aufeinandertreffen eben dieser bleibt hochspannend. Man kann einen Hoffnungsschimmer nur erahnen, in dieser Welt, in der alles verloren scheint.

Das Cover schließt optisch gut an Band 1 an. Das Gestaltungskonzept ist wieder ästhetisch ansprechend und greift bereits wichtige Motive der Geschichte auf. Man spürt die aufkommende Dynamik und die gefährlicher werdende Atmosphäre.

Gut und detailreich geschrieben, ist man von Anfang an Teil der Geschichte und es macht wieder sehr viel Spaß das Buch zu lesen. Insgesamt kann ich „Blutsohn“ nur weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 20.05.2021

Magisch, brutal und absolut lesenswert!

Die Quellen von Malun - Blutgöttin
1

Wenn deine Welt am Abgrund steht, wie weit würdest du gehen um sie zu retten?

In Ruann herrscht Krieg. Eine Dürre treibt die Menschen an den Rand des Überlebens und eine blutrünstige Göttin spaltet Völker. ...

Wenn deine Welt am Abgrund steht, wie weit würdest du gehen um sie zu retten?

In Ruann herrscht Krieg. Eine Dürre treibt die Menschen an den Rand des Überlebens und eine blutrünstige Göttin spaltet Völker. Die Sklavin Alia, der Soldat Tailin, die Politikertochter Feyla und der Offizier Dorgen geben einen Einblick in die unterschiedlichen Völker und Gesellschaftsschichten. Alle vier sind auf unterschiedliche Weise vom Krieg betroffen und doch ist ihr Schicksal untrennbar miteinander verbunden. Denn hinter dem Verschwinden des Wassers verbirgt sich eine weitaus größere Verschwörung als sie ahnen können.

Mit „Blutgöttin“ hat Daniela Winterfeld einen unglaublich intensiven, detailreichen und gewaltigen Trilogie-Auftakt geschaffen. Die Welt ist sehr komplex und gut durchdacht, es macht Spaß immer tiefer einzutauchen und nach und nach die Mysterien und Verknüpfungen zu durchschauen und zu verstehen. Der Schreibstil macht es einem leicht in die Geschichte reinzukommen und das Geschehen bildhaft vor Augen zu haben. Man erhält viele verschiedene Einblicke und Hintergrundinformationen werden gekonnt in die Geschehnisse hineingewoben. Man trifft auf eine grausame Welt mit einer brutalen Gesellschaft, in der wichtige Themen wie Wasserknappheit, Sexismus, Religionsfragen, politische und gesellschaftliche Missstände, fehlender Respekt und Toleranz angesprochen werden.

Auch die Charaktere sind mit viel Liebe zum Detail und sehr authentisch gewählt. Es gibt vier Hauptprotagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und durch deren individuelle Perspektiven man sich einen guten Überblick über die Gesellschaft und die Geschehnisse erhält. Alle vier sind vielschichtig, durchdacht und machen die Geschichte sehr spannend.

Das Cover vervollständigt das Buch gekonnt. Es ist wunderschön und passt gestalterisch sehr gut zur Geschichte. Dadurch wird dem Leser bereits beim Betrachten in die düstere und magische Atmosphäre der Geschichte gehüllt.

Insgesamt ist „Blutgöttin“ von Daniela Winterfeld ein toller Fantasy-Roman mit einer originellen Idee, einer spannenden Umsetzung und einem fantastischen Worldbuilding. Absolut lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 28.04.2021

Das Leben kommt wie es kommt.

So wie du mich kennst
0

„Warum reden wir den ganzen Tag und erzählen und doch so wenig?“

Ich bin nicht ich ohne dich. Als Marie stirbt, bleibt Karla ohne ihre Schwester und Seelenverwandte allein zurück. Karla lässt ihr beschauliches ...

„Warum reden wir den ganzen Tag und erzählen und doch so wenig?“

Ich bin nicht ich ohne dich. Als Marie stirbt, bleibt Karla ohne ihre Schwester und Seelenverwandte allein zurück. Karla lässt ihr beschauliches Leben in der Kleinstadt hinter sich, und fliegt nach New York, wo ihre Schwester als Fotografin gearbeitet hat. Dort wandelt sie ein letztes Mal auf den Spuren ihrer Schwester und muss schon bald feststellen, dass ihre Schwester nicht alles mit ihr geteilt hat.

Das Cover ist wunderschön, nostalgisch und vermittelt eine besondere Stimmung – etwas melancholisch, verspricht es dennoch auch eine Portion Glück vergangener und kommender Tage und passt somit sehr gut zum Buchinhalt.

Die Geschichte an sich behandelt ein sehr wichtiges Thema, das durch die beiden Protagonistinnen, aus deren Sichten im Wechsel erzählt wird, authentisch und eindringlich rübergebracht wird. Marie ist selbstbewusst und erfolgreich. Sie hat ihre Träume verwirklicht und kämpft trotzdem mit sich selbst und dem was ihr widerfahren ist. Karla hingegen scheint vernünftig und bodenständig. Beide sind sehr sympathisch und wirken durch die gegenseitigen Beschreibungen nahbarer. Man hat von Anfang an das Gefühl die beiden wirklich zu kennen und sie auf ihrem Weg zu begleiten.
Anika Landsteiner erzählt diese Geschichte sehr bewegend und emotional. Man spürt Karlas Verlust, treibt mit ihr in der Zeit und versteht Maries Zweifel und Hoffnungen. Es gelingt die Leser*innen in die Geschichte rein zu ziehen und einem die Unvorhersehbarkeit des Lebens vor Augen zu führen. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm und hat passagenweise etwas Poetisches.

Insgesamt ist „So wie du mich kennst“ ein gelungener Roman, der einen fesselt und zum Nachdenken anregt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere