Handlung: "Das Paket" ist nach "Der Augensammler" und "Der Augenjäger" mein dritter Fitzek und wie immer konnte ich die Geschichte wieder an einem einzigen Tag durchlesen, da die Spannung geradezu irrsinnig ...
Handlung: "Das Paket" ist nach "Der Augensammler" und "Der Augenjäger" mein dritter Fitzek und wie immer konnte ich die Geschichte wieder an einem einzigen Tag durchlesen, da die Spannung geradezu irrsinnig hoch war. Wie bei jedem guten Psychothriller spielt Sebastian Fitzek auch hier mit der Wahrnehmung des Lesers und schickt uns gemeinsam mit der Protagonistin Emma Stein auf eine gruselige Reise, die mit einem Paket beginnt und mit sechs Toten endet... Durch Zeitsprünge, die Emmas Kindheit, die Nacht, in der sie im Hotel dem "Friseur" begegnete, die Ankunft des "Pakets" fünf Monate danach und eine Rückschau in Gesprächsform nochmals drei Wochen später abdecken, wird die Spannungskurve nochmal steiler. Dies täuscht gelungen darüber hinweg, dass die Handlung letztendlich doch sehr weit vom Klapptext abweicht und nur noch wenig mit dem "Paket" zu tun hat. Leider habe ich als Vielleserin auch so langsam viele Tricks durchschaut und hatte trotz vieler irreführender Wendungen und komplexem Hin und Her schon während der ersten Kapitel eine Vorahnung, die sich am Ende bewahrheitete. Aufgrund des für mich nicht ganz überraschenden Endes und einiger loser Fäden, die mir am Ende das Erstellen eines logischen und runden Gesamtbilds erschwert haben, ziehe ich einen Stern in der Bewertung ab.
Schreibstil: Fitzeks Schreibstil ist wie gewohnt kompromisslos, klar und voller brutaler Ereignisse, von denen man am liebsten den Blick abwenden würde - dabei aber auch sensibel seinen Figuren gegenüber und mit Einbezug vieler psychologisch interessanter Beobachtungen und Konzepte. Wer noch kein Roman von ihm gelesen hat, wird das schwer nachvollziehen können, aber dieser Autor hat einen ganz eigenen Stil mit hohem Wiedererkennungswert, der schlussendlich auch dafür gesorgt hat, dass er ein wahres Phänomen in der Thriller-Welt geworden ist und auf der ganzen Welt Fans hat. Er wechselt gekonnt zwischen Beschreibungen, Gedankenströmen und Dialogen, streut dabei immer wieder ein paar Horrorelemente mit ein und lässt die Grenzen zwischen Illusion und Realität verschwimmen. Dabei fällt neben den Zeitsprüngen vor allem die extreme Kürze der Kapitel auf, die zusammen mit der sehr großen Schrift und den 30 Seiten Leserbriefen am Ende des Buches dafür sorgen, dass die Geschichte weitaus knapper wirkt als 368 Seiten.
Figuren: Sehr spannend ist auch der Blickwinkel der Geschichte. Für "Das Paket" hat Sebastian Fitzek einen personalen Erzähler gewählt und mit Emma Stein eine paranoide Psychiaterin mit Angststörung und Traumatischer Belastungsreaktion, die im Laufe der Handlung zunehmend an ihrer eigenen Wahrnehmungs- und Urteilsfähigkeit zu zweifeln beginnt, zur Hauptfigur gemacht. Dies sind natürlich eher schwierige Voraussetzungen für eine Erzählerin, durch ihre ständige Selbstreflektion angesichts ihres psychiatrischen Hintergrunds ist ihre Labilität jedoch nicht etwa nervig, sondern sehr interessant zu lesen. Durch ihre extremen Überreaktionen wirken selbst die kleinsten Hürden und Entwicklungen hochspannend, sodass die vielen Mini-Cliffhanger am Ende jedes Kapitels nicht überzogen, sondern mehr als Teil ihres durcheinandergebrachten Innenlebens wirken. Auch einige spannende Nebenfiguren finden in der kurzen Geschichte Platz und machen mit ihrer prägnanten Charakterisierung Lust auf weitere Bücher des Autors!
Das Urteil:
Irrsinnig spannend, kompromissloser Schreibstil, psychologisch interessante Erzählperspektive und wendungsreicher Plot - "Das Paket" ist ein typischer Fitzek, den man in wenigen Stunden wegsuchten kann. Abzug gibt´s für das für mich nicht überraschende Ende mit einigen losen Fäden...
Handlung: "Das Paket" ist nach "Der Augensammler" und "Der Augenjäger" mein dritter Fitzek und wie immer konnte ich die Geschichte wieder an einem einzigen Tag durchlesen, da die Spannung geradezu irrsinnig ...
Handlung: "Das Paket" ist nach "Der Augensammler" und "Der Augenjäger" mein dritter Fitzek und wie immer konnte ich die Geschichte wieder an einem einzigen Tag durchlesen, da die Spannung geradezu irrsinnig hoch war. Wie bei jedem guten Psychothriller spielt Sebastian Fitzek auch hier mit der Wahrnehmung des Lesers und schickt uns gemeinsam mit der Protagonistin Emma Stein auf eine gruselige Reise, die mit einem Paket beginnt und mit sechs Toten endet... Durch Zeitsprünge, die Emmas Kindheit, die Nacht, in der sie im Hotel dem "Friseur" begegnete, die Ankunft des "Pakets" fünf Monate danach und eine Rückschau in Gesprächsform nochmals drei Wochen später abdecken, wird die Spannungskurve nochmal steiler. Dies täuscht gelungen darüber hinweg, dass die Handlung letztendlich doch sehr weit vom Klapptext abweicht und nur noch wenig mit dem "Paket" zu tun hat. Leider habe ich als Vielleserin auch so langsam viele Tricks durchschaut und hatte trotz vieler irreführender Wendungen und komplexem Hin und Her schon während der ersten Kapitel eine Vorahnung, die sich am Ende bewahrheitete. Aufgrund des für mich nicht ganz überraschenden Endes und einiger loser Fäden, die mir am Ende das Erstellen eines logischen und runden Gesamtbilds erschwert haben, ziehe ich einen Stern in der Bewertung ab.
Schreibstil: Fitzeks Schreibstil ist wie gewohnt kompromisslos, klar und voller brutaler Ereignisse, von denen man am liebsten den Blick abwenden würde - dabei aber auch sensibel seinen Figuren gegenüber und mit Einbezug vieler psychologisch interessanter Beobachtungen und Konzepte. Wer noch kein Roman von ihm gelesen hat, wird das schwer nachvollziehen können, aber dieser Autor hat einen ganz eigenen Stil mit hohem Wiedererkennungswert, der schlussendlich auch dafür gesorgt hat, dass er ein wahres Phänomen in der Thriller-Welt geworden ist und auf der ganzen Welt Fans hat. Er wechselt gekonnt zwischen Beschreibungen, Gedankenströmen und Dialogen, streut dabei immer wieder ein paar Horrorelemente mit ein und lässt die Grenzen zwischen Illusion und Realität verschwimmen. Dabei fällt neben den Zeitsprüngen vor allem die extreme Kürze der Kapitel auf, die zusammen mit der sehr großen Schrift und den 30 Seiten Leserbriefen am Ende des Buches dafür sorgen, dass die Geschichte weitaus knapper wirkt als 368 Seiten.
Figuren: Sehr spannend ist auch der Blickwinkel der Geschichte. Für "Das Paket" hat Sebastian Fitzek einen personalen Erzähler gewählt und mit Emma Stein eine paranoide Psychiaterin mit Angststörung und Traumatischer Belastungsreaktion, die im Laufe der Handlung zunehmend an ihrer eigenen Wahrnehmungs- und Urteilsfähigkeit zu zweifeln beginnt, zur Hauptfigur gemacht. Dies sind natürlich eher schwierige Voraussetzungen für eine Erzählerin, durch ihre ständige Selbstreflektion angesichts ihres psychiatrischen Hintergrunds ist ihre Labilität jedoch nicht etwa nervig, sondern sehr interessant zu lesen. Durch ihre extremen Überreaktionen wirken selbst die kleinsten Hürden und Entwicklungen hochspannend, sodass die vielen Mini-Cliffhanger am Ende jedes Kapitels nicht überzogen, sondern mehr als Teil ihres durcheinandergebrachten Innenlebens wirken. Auch einige spannende Nebenfiguren finden in der kurzen Geschichte Platz und machen mit ihrer prägnanten Charakterisierung Lust auf weitere Bücher des Autors!
Das Urteil:
Irrsinnig spannend, kompromissloser Schreibstil, psychologisch interessante Erzählperspektive und wendungsreicher Plot - "Das Paket" ist ein typischer Fitzek, den man in wenigen Stunden wegsuchten kann. Abzug gibt´s für das für mich nicht überraschende Ende mit einigen losen Fäden...
Handlung: "Das Paket" ist nach "Der Augensammler" und "Der Augenjäger" mein dritter Fitzek und wie immer konnte ich die Geschichte wieder an einem einzigen Tag durchlesen, da die Spannung geradezu irrsinnig ...
Handlung: "Das Paket" ist nach "Der Augensammler" und "Der Augenjäger" mein dritter Fitzek und wie immer konnte ich die Geschichte wieder an einem einzigen Tag durchlesen, da die Spannung geradezu irrsinnig hoch war. Wie bei jedem guten Psychothriller spielt Sebastian Fitzek auch hier mit der Wahrnehmung des Lesers und schickt uns gemeinsam mit der Protagonistin Emma Stein auf eine gruselige Reise, die mit einem Paket beginnt und mit sechs Toten endet... Durch Zeitsprünge, die Emmas Kindheit, die Nacht, in der sie im Hotel dem "Friseur" begegnete, die Ankunft des "Pakets" fünf Monate danach und eine Rückschau in Gesprächsform nochmals drei Wochen später abdecken, wird die Spannungskurve nochmal steiler. Dies täuscht gelungen darüber hinweg, dass die Handlung letztendlich doch sehr weit vom Klapptext abweicht und nur noch wenig mit dem "Paket" zu tun hat. Leider habe ich als Vielleserin auch so langsam viele Tricks durchschaut und hatte trotz vieler irreführender Wendungen und komplexem Hin und Her schon während der ersten Kapitel eine Vorahnung, die sich am Ende bewahrheitete. Aufgrund des für mich nicht ganz überraschenden Endes und einiger loser Fäden, die mir am Ende das Erstellen eines logischen und runden Gesamtbilds erschwert haben, ziehe ich einen Stern in der Bewertung ab.
Schreibstil: Fitzeks Schreibstil ist wie gewohnt kompromisslos, klar und voller brutaler Ereignisse, von denen man am liebsten den Blick abwenden würde - dabei aber auch sensibel seinen Figuren gegenüber und mit Einbezug vieler psychologisch interessanter Beobachtungen und Konzepte. Wer noch kein Roman von ihm gelesen hat, wird das schwer nachvollziehen können, aber dieser Autor hat einen ganz eigenen Stil mit hohem Wiedererkennungswert, der schlussendlich auch dafür gesorgt hat, dass er ein wahres Phänomen in der Thriller-Welt geworden ist und auf der ganzen Welt Fans hat. Er wechselt gekonnt zwischen Beschreibungen, Gedankenströmen und Dialogen, streut dabei immer wieder ein paar Horrorelemente mit ein und lässt die Grenzen zwischen Illusion und Realität verschwimmen. Dabei fällt neben den Zeitsprüngen vor allem die extreme Kürze der Kapitel auf, die zusammen mit der sehr großen Schrift und den 30 Seiten Leserbriefen am Ende des Buches dafür sorgen, dass die Geschichte weitaus knapper wirkt als 368 Seiten.
Figuren: Sehr spannend ist auch der Blickwinkel der Geschichte. Für "Das Paket" hat Sebastian Fitzek einen personalen Erzähler gewählt und mit Emma Stein eine paranoide Psychiaterin mit Angststörung und Traumatischer Belastungsreaktion, die im Laufe der Handlung zunehmend an ihrer eigenen Wahrnehmungs- und Urteilsfähigkeit zu zweifeln beginnt, zur Hauptfigur gemacht. Dies sind natürlich eher schwierige Voraussetzungen für eine Erzählerin, durch ihre ständige Selbstreflektion angesichts ihres psychiatrischen Hintergrunds ist ihre Labilität jedoch nicht etwa nervig, sondern sehr interessant zu lesen. Durch ihre extremen Überreaktionen wirken selbst die kleinsten Hürden und Entwicklungen hochspannend, sodass die vielen Mini-Cliffhanger am Ende jedes Kapitels nicht überzogen, sondern mehr als Teil ihres durcheinandergebrachten Innenlebens wirken. Auch einige spannende Nebenfiguren finden in der kurzen Geschichte Platz und machen mit ihrer prägnanten Charakterisierung Lust auf weitere Bücher des Autors!
Das Urteil:
Irrsinnig spannend, kompromissloser Schreibstil, psychologisch interessante Erzählperspektive und wendungsreicher Plot - "Das Paket" ist ein typischer Fitzek, den man in wenigen Stunden wegsuchten kann. Abzug gibt´s für das für mich nicht überraschende Ende mit einigen losen Fäden...
Schon Mitte Juni kam mein (fangirling signiertes fangirling) Vor-Vorab-Leseexemplar von "Chasing Dreams" von Julia K. Stein bei mir an, welches zwar erst heute, am 29. Juli, erscheint, ein paar ausgewählten ...
Schon Mitte Juni kam mein (fangirling signiertes fangirling) Vor-Vorab-Leseexemplar von "Chasing Dreams" von Julia K. Stein bei mir an, welches zwar erst heute, am 29. Juli, erscheint, ein paar ausgewählten Bloggern aber im Rahmen einer Promo-Aktion vorab zur Verfügung gestellt wurde. Bevor ich mit meiner Rezension beginne, muss ich erst noch eine lustige Anekdote zu dieser Sendung erzählen. Denn bevor das Buch bei mir eingetrudelt ist, lag zuerst ein Zulassungsbescheid des Montana College of Performing Arts bei mir im Briefkasten, der mir dazu gratuliert hat, dass ich aus Tausenden Bewerbern ausgewählt wurde und die Aufnahmeprüfung bestanden habe. Und ich ahnungsloses Naivchen bin panisch im Kopf alle Websites durchgegangen, bei denen ich aus Versehen auf "bewerben" hätte klicken können. Als ich dann das Piper-Logo am unteren Ende der Seite gesehen habe, war alles klar, zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass auch meine Mutter darauf reingefallen ist ("Du hast dich WO beworben? In den USA? Bist du verrückt?" waren ihre Worte😂) und es wirklich gut gemacht war. Kurz darauf kam dann ein Willkommens-Brief des "Colleges" bei mir an, der sich für meine Zusage bedankte und mir viel Spaß am Campus wünschte. Und genau dort bin ich dann auch hingereist - nur eben per Buch mit der hinreißenden, intensiven und leidenschaftlichen Geschichte von Yuna und Miles.
Das Cover erinnert mich mit der Färbung, den hellen Lichtpunkten und den goldenen Sprenkeln an einen strahlend-hellblauen Sommerhimmel, über den ein seidenes Tuch flattert und Bäume ihre Schatten werfen. Zusammen mit dem weißen Titel gibt das ein sehr hübsches, aber wenig sagendes Gesamtbild ab. Auch der Titel, "Chasing Dreams", passt grundsätzlich gut, ist aber auch nicht wirklich ein Alleinstellungsmerkmal. Begeistert hat mich da schon eher die tolle Gestaltung der Innenseiten der Leselaschen der broschierten Ausgabe. Hier ist nämlich eine sehr süße, grob gezeichnete Karte des Campusses und der Umgeben zu sehen, der nicht nur toll aussieht, sondern auch beim Lesen weiterhilft.
Erster Satz: "Die neusten TikTok-Charts dröhnen mir in den Ohren."
Mit diesem Satz finden wir uns in Montana und genauer - auf dem Campus des Montana College of Performing Arts - wieder, wo eine Party zur Begrüßung der neuen Erstsemesterstudenten steigt. Yuna ist eine davon, auch wenn ihr nicht gerade nach feiern zumute ist. Die aus New York kommende aufstrebende Tänzerin wollte eigentlich nie ans College, auch nicht auf ein so prestigeträchtiges mit dem Schwerpunkt in den darstellenden Künsten, sondern direkt in eine Ballettkompanie und auf die Bühne. Nach einer schweren Erkrankung erscheint ihr die Schule in Montana, für das sie ein Stipendium gewonnen und nie eingelöst hat, aber die beste Option, um sich ihre Fitness wieder aufzubauen und neu anzufangen. Auch Miles ist eher durch Zufall und eine grausame Wendung des Schicksals in Montana gelandet. Seitdem er überstürzt aus Chicago fliehen musste, lebt und arbeitet er auf einer Farm in der Nähe des Colleges, wo er malt und seine Wunden leckt. An Liebe denkt keiner der beiden und doch fliegen die Funken, als sie sich das erste Mal begegnen...
Yuna: „Mein härtester Kritiker fehlt in dieser Liste allerdings: ich selbst. Besser sein als gestern. Der Vergleich mit mir selbst ist der, der mir am meisten zusetzt. „
Die beiden erzählen abwechselnd in 42 relativ langen Kapiteln aus ihrer Perspektive und beschreiben ihr Leben in Montana und geben dabei den ein oder anderen Hinweis, wie sie dort gelandet sind. Bis sich Yuna und Miles wirklich näherkommen, gehen einige Seiten ins Land und auch wenn der Beginn von "Chasing Dreams" nicht gerade von Spannung strotzt, liest man sehr gerne weiter und fühlt sich schnell zuhause. Das liegt vor allem an Julia K. Steins lebendiger, leichter und sehr bildhaften Art zu Schreiben. Der vorliegende Roman war meine erste Begegnung mit der Autorin, die ich bislang nur von Instagram kenne, ich habe mich aber schnell in ihren jugendlichen, spritzigen Stil verliebt, der der eher langsamen und behutsamen Entwicklung von Figuren und Handlung gegenübersteht. Yuna und Miles bringen eine Menge Probleme mit, weshalb die Stimmung eher ins Melancholische tendiert, aber auch eine Menge Stärke, Mut und Hoffnung, welche diese Geschichte über Kunst, Liebe und das Loslassen der Vergangenheit so warmherzig machen.
Yuna: „Es ist eine Mischung aus Ballett und K-Dance, New Yorker Hip-Hop und Bellydance, und es ist total egal, ob es irgendwo hineinpasst. Es ist meins, mein Leben zwischen den Tänzen, mein Leben mit den beiden Kulturen, aber es gehört einzig und allein mir, und ich mache es nur in diesem Moment. Für mich.“
Auch wenn sich "Chasing Dreams" zunächst als typischer College-Roman inklusive wilder Studentenpartys, speziellen Mitbewohnern und Lernstress präsentiert, hat die Geschichte also viel mehr Facetten, die es schwer machen, ihr ein klares Label aufzudrücken. Ein wichtiges Standbein der Story ist die darstellende Kunst in all ihren Formen. Im Montana Arts College werden grundsätzlich Tanz, Schauspiel, Film und Kreatives Schreiben gefördert, hier wird durch die weibliche Hauptfigur aber erstmal ein Schwerpunkt auf das Tanzen gelegt. Die anderen Richtungen rücken dann in den beiden Folgebänden genauer ins Licht. Neben dem klassischen Ballett-Training begleiten wir Yuna auch zu Ausgleichssportarten wie Boxen oder Krafttraining ins Gym (wo auch Miles sich gerne an den Battle Ropes auspowert) und sehen ihr zu, wie sie heimlich ihre eigenen K-Pop-Choreos gestaltet. Dabei beschreibt die Autorin ihren Entwicklungsprozess und ihren Alltag als Tänzerin so eingängig, dass man glatt davon ausgehen könnte, dass sie selbst aus der Welt der Spitzenschuhen und Pliés kommt. Mit Miles´ Gemälden bringt Julia K. Stein eine weitere künstlerische Komponente in die Geschichte und bekräftigt nochmal die Theorie, dass Bücher über Künstlerseelen einfach die beiden Liebesgeschichten abgeben.
Yuna: „Du lässt das Schöne in dem, was du malst, irgendwie heller strahlen. Es ist… berührend.“ Ich traue mich nicht, ihn anzusehen, nachdem ich das gesagt habe. Es ist so ehrlich. Die Luft im Raum ist so angefüllt mit uns.“
Neben der hervorstechenden Rolle der Kunst ist vor allem das Setting ein wichtiger Faktor für das Entstehen der ruhigen, aber magischen Atmosphäre, in der alles möglich scheint. Dem ordentlichen, schönen Campus des Colleges, auf dem Yuna lebt, stellt die Autorin eine gemütliche Farm mit familiärem Flair gegenüber, was in Kombination einfach wunderbar in Montanas Landschaft passt. Die Einsamkeit, die Weite, die raue Schönheit der Natur - einen perfekteren Schauplatz für diese ruhige aber ausdrucksstarke Geschichte hätte man nicht finden können.
Miles: „Ich werde das Bild aus meinem Kopf auf die Leinwand bringen. Es fühlt sich einfach besser an, wenn es nicht mehr in mir drin ist, sondern außerhalb von mir, dann hat es weniger Macht über mich. Es ist schwer zu erklären. Vielleicht ist das der Antrieb, der Menschen dazu bringt, Horrorfilme zu produzieren. Wenn ihre Fantasien außerhalb von ihnen sind, dann sind sie davon frei.“
Zuletzt sind es natürlich noch die Figuren selbst, die "Chasing Dream" zu einem besonderen Erlebnis machen. Da wäre zum Einen die wahnsinnig talentierte Yuna, die leicht verloren und als ewige Außenseiterin ans College kommt und darum kämpfen muss, ihre künstlerische Leidenschaft mit dem Leistungsdruck des Balletts zu vereinbaren und ihr Strahlen wiederzugewinnen. Wie sie sich langsam öffnet und mehr wagt, neue Gefühle zulässt und dabei Freunde, Inspiration und die Liebe findet, ist wirklich toll zu beobachten. Besonders ans Herz gewachsen ist mir aber Miles, dessen Gutherzigkeit mich genauso berührt hat, wie seine hilflose Entwurzelung. Auf der Magnolia Ranch der Murphys findet er einen sicheren Hafen, tut sich aber wahnsinnig schwer, Gutes anzunehmen und sich selbst Raum für Fehler einzugestehen. Die beiden passen einfach wunderbar zusammen, haben mich aber ach ein paar Nerven gekostet, bis sie endlich zusammengefunden haben. Auch wenn die zwei klar im Vordergrund stehen, werden auch die Hauptfiguren der folgenden Bände, nämlich Nate und Julie sowie Hazel und Landon schonmal beiläufig in Position gebracht. Wirklich viel erfahren wir noch nicht über sie, aber deren Liebesgeschichten werden schon so herzig angeteasert, dass ich gar nicht weiß, wessen Geschichte ich mehr herbeisehne...
Yuna: „Der Fahrtwind bringt seine Haare durcheinander. Ich liebe ihn, denke ich plötzlich. Ich liebe ihn so sehr wie noch nie jemanden auf dieser Welt. Und egal, ob man das erklären kann, aber ich habe in dieser Sekunde das Gefühl, ich verstehe, warum Leute ihr ganzes Leben für eine Person aufgeben. Warum sie denken, dass der einzige Weg ist, dieses verrückte Leben zusammen zu leben. Er ist es.“
So, jetzt fragt Ihr Euch bestimmt: Wenn das Buch so toll war, warum vergibt sie dann nur 4 Sterne? Es gab im Grunde zwei Dinge, die mich ein bisschen gestört haben. Zum Einen war mir der Beginn im Vergleich zum recht knappen und vorhersehbaren Ende etwas zu lang. Und zum Anderen sind mir einige Sprünge und Brüche in den Dialogen aufgefallen. Immer wenn ich dachte, die Figuren würden ein Thema jetzt ausdiskutieren, wechselt einer von ihnen plötzlich das Thema und sagt etwas anderes. Das scheint in einigen Situationen gewollt gewesen zu sein, da sich die Figuren oft ausweichen und alle ihre Geheimnisse verbergen, in anderen wurde der Szenenfluss dadurch unschön unterbrochen. Normalerweise sehe ich darüber gerne hinweg, hier gab es aber gleich mehrere Stellen mit einem solchen Hä-Faktor, in denen der offensichtliche rote Faden des Gesprächs oder einer Szene plötzlich verloren ging. Für beides ziehe ich einen halben Stern ab und lande dann bei 4 Sternen und einer eindeutigen Leseempfehlung!
Fazit:
Eine ausdrucksstarke und warmherzige Geschichte über Kunst, Liebe und das Loslassen der Vergangenheit. Julia K Stein überzeugt hier mit einem atmosphärischen Setting, liebenswerten Figuren, einem jugendlichen Schreibstil und einer facettenreichen Handlung.
Wir Fans von Lynn Raven mussten ja eine ganze Weile auf ein neues Buch von ihr warten, vor drei Tagen war es aber endlich soweit und "Witchghost" hat die Welt erblickt. Nachdem die Autorin mich schon einmal ...
Wir Fans von Lynn Raven mussten ja eine ganze Weile auf ein neues Buch von ihr warten, vor drei Tagen war es aber endlich soweit und "Witchghost" hat die Welt erblickt. Nachdem die Autorin mich schon einmal im Dark Fantasy Genre mit "Blutbraut", welches zu einem wahren Jahreshighlight geworden ist, überzeugen konnte, hatte ich natürlich auch hohe Erwartungen an "Witchghost". Ganz an "Blutbraut" kommt die Geschichte von Cass und Luke nicht heran, aber auch hier reißt Lynn Raven mit dem dunklen, mysteriösen Mix aus Fantasy, Romanze, Krimi und einigen wohl platzierten Horror-Elementen mit.
Das Cover zeigt (wie eigentlich bei allen Standalones der Autorin, die im cbj-Verlag erschienen sind) das Close-Up einer Frau. Das hier abgebildete Modell hat dunkle Haare, einen stechenden Blick, rote Lippen und trägt ein weißes Kleid, wodurch sich ein interessanter Kontrast aus Hell-Dunkle mit einigen roten Akzenten ergibt. Abgerundet wird der mystische Effekt durch Nebelschwaden, die sich um den Kopf der Frau legen und die Andeutung eines düsteren Waldes im Hintergrund. Ob das Modell nun unsere Hauptfigur Cass, oder vielleicht den Geist der Hexe, die der Geschichte ihren Namen und ihre Spannung gibt, darstellen soll, ist mir nicht ganz klar, da es zu beiden nicht zu 100 Prozent passt. Da mir die Gesamtatmosphäre und Ausstrahlung des Covers aber sehr gut gefällt, ist das kein großes Problem. Das Hexen-Motiv wird auch innerhalb des Buches an den Kapitelanfängen umgesetzt. Hier ist jeweils ein Pentagramm zusehen, das bei den Erzählenden der Familie Castairs mit unterschiedlich vielen Blumen verziert ist, während bei Sarah Ann Wittmores Perspektive das Pentagramm auf dem Kopf steht und mit jedem Kapitel mehr Blätter verliert. Das finde ich sehr spannend umgesetzt, da mir die subtilen Änderungen während der ersten Kapitel gar nicht aufgefallen sind.
Erster Satz: "Die Katze starrte mich an."
Lynn Raven beginnt ihre Geschichte gleich aus mehreren Perspektiven. Zuerst lernen wir unsere Ich-Erzählerin Cassandra Castairs kennen, die bis zu ihrem 18. Geburtstag bei der Familie Wittmore in Neuengland unterkommen soll, da ihre gesamte Familie in kurzer Zeit auf geheimnisvolle Art gestorben ist. Unterbrochen wird ihre Erzählung immer wieder durch kurze Einschübe aus der Vergangenheit, in der Cass´ Urahn William Castairs als personaler Er-Erzähler fungiert und durch kurze Einblicke in Sarah-Ann Wittmores Leben, der Tochter von Cass´ Gastgeber, in der Jetzt-Zeit. Wie die drei Handlungsstränge miteinander verbunden sind und weshalb Lynn Raven ausgerechnet diese Figuren zu Erzählern gemacht hat, erfahren wir erst im Laufe der Geschichte. Schon die Zeitebenen alleine wären verwirrend genug, hinzukommt, dass die Autorin schon in den ersten Kapiteln mit Spezial-Begriffen wie "Coven", "Richter" oder "Vertrauter" um sich wirft, ohne diese genauer zu erklären. Auch im späteren Verlauf der Geschichte wartet man vergeblich auf eine genauere Einführung in die Welt der Hexen und muss sich fast alles aus dem Zusammenhang erschließen. Zuerst irritierte mich das sehr, aber dann habe ich mit der Zeit begriffen, dass genau diese Überforderung beim Lesen auch einen Teil des Reizes der Geschichte ausmacht.
"Da war eine Baumwurzel unter den Blüten... Ich legte die Fingerspitzen auf sie, schickte das Brennen zu ihr. Es strich über meine Haut. Castairs... Hexe...
Wie ein Flüstern. Etwas, das man hörte, ohne es verstehen zu können. Oder sich daran erinnern. Ich schloss die Augen. Atmete tief und langsam aus. Ein.
Aus. Castairs... Schwester..."
Nach sehr verwirrenden ersten Seiten in denen wir mit etlichen neuen Namen, Zusammenhängen und Gruppierungen konfrontiert werden und uns in der präsentierten Welt erst einmal zurechtfinden müssen, wird die Handlung ein weniger beständiger als Cass sich auf dem Anwesen der Wittmores einlebt. Die Fragen werden jedoch nicht gerade weniger: Was wollen die Wittmores von Cass? Was hat es mit den mysteriösen Todesfällen in der Gegend auf sich? Wer ist der Geist, der Cass immer wieder erscheint? Auf welcher Seite steht Luke? Welche Fähigkeiten hat er als sogenannter "Vertrauter"? Genau wie Cass wird man vollkommen unvorbereitet in immer neue Situationen geworfen und muss sich vieles selbst erschließen. Das macht die Geschichte anspruchsvoll zu lesen, ist aber äußerst kurzweilig und ermöglicht einen stärkeren Fokus auf die Handlung an sich. Trotz, dass das Buch ein wahrhaftiger Schmöker ist, habe ich es runtergelesen wie 200 Seiten. Die ständig brodelnde Grundspannung, die vielen mystischen Zwischenfälle, Actionszenen, das abwechslungsreiches Setting und nicht zuletzt die Vielfalt an verschiedenen Gefühlen, die hier präsentiert werden, machen das Buch zu einem einzigen Abenteuer, von dem ich gar nicht mehr wollte, dass es zu Ende ging.
"Irgendwie kam ich mir gerade vor wie die Heldin in einem schlechten Horror-Film, die ab einem gewissen Punkt mehr Fragen als Antworten hatte und obendrein noch sehenden Auges in ihr Verderben rannte."
Als ich gelesen habe, es ginge hier um Hexen, war ich mir im ersten Moment nicht ganz sicher, wie ich das finden soll, da dieses Thema genau wie Vampire mittlerweile ein kleines bisschen überstrapaziert ist. Lynn Raven schafft es hier jedoch, alle möglichen Elemente aus Mythen, Sagen, Legenden und Realität zu vermischen, sodass eine Geschichte entsteht, die man noch nie in dieser Form gelesen hat. Geister, Hexen, Tierflüsterer, Zirkel, Rituale, Morde - das ergibt einfach ein unwiderstehlicher Mix. Dazu schreibt Lynn Raven sehr flüssig und leicht verständlich, worunter aber nicht der Detailreichtum der Geschichte leidet. Gefühle bannt sie greifbar in die Seiten und schafft es immer wieder aufs Neue, den Seelenzustand der Protagonistin auch sprachlich zu verkörpern: mal dominieren malerisch schöne Beschreibungen das Bild, in anderen Szenen bekommen wir abgehackte, gehetzte Szenenbeschreibungen in Form von Ein-Wort-Sätzen und Wiederholungen vorgesetzt. Trotzdem schafft es die Autorin in all der dunklen, von Angst und Leidenschaft geprägten Stimmung wunderbar modern und unheimlich erfrischend zu erzählen und Szenen durch humorvolle, sogar ironische Bemerkungen aufzulockern. Natürlich ist irgendwie von Anfang an klar, dass Cass sich in Luke verlieben und das Rätsel um die Morde lösen muss muss. Der Grundverlauf der Handlung ist also relativ vorhersehbar, durch den großen Facettenreichtum und den tollen Schreibstil der Autorin, bildet sich jedoch bald eine unerbittliche Sogwirkung aus.
"Wieder ein Fluch. Noch einer, gefolgt von einem weiteren Schrei. Noch einem.
Krachen.
Prasseln.
Wieder Flüche...
Gefolgt von Stille.
Die blieb.
Lange
-
"
Auch bezüglich der Figuren wird nur wenig erklärt. Hat Cass nun magische Fähigkeiten? Wurde sie zur Hexe ausgebildet? Was ist mit ihrer Familie passiert? Zwar lesen wir die Geschichte über die meiste Zeit aus ihrer Perspektive, sie ist jedoch keine besonders redselige Erzählerin und teilt mehr spöttische Gedanken als Gefühle oder Erinnerungen mit uns. Insgesamt habe ich sie dadurch als zwar sehr interessanter aber auch etwas eigenwilliger Charakter empfunden. Auf der einen Seite tritt sie als machtvolle, kämpferische Castairs Hexe auf, auf der anderen Seite ist da das verstörte Mädchen, das seine Familie verloren hat. Für eine wirkliche Entwicklung bleibt neben der sehr dominanten Handlung nicht wirklich Raum, das wird aber dadurch wettgemacht, dass wir sie nur nach und nach kennenlernen und die Dynamik in ihrer Person also aus einer zunehmenden Öffnung auch gegenüber dem Leser besteht.
"Hier war... nichts. Als würde sich alles vor einem unsichtbaren Raubtier ducken und den Atem anhalten. Ein Raubtier, das sich nach Hexerei anfühlte. Dunkel. Alt. Und faulig..."
Überrascht hat mich auch, dass die Liebesgeschichte sehr stark im Hintergrund steht. Luke ist zwar ein netter Kerl, bleibt hier aber deutlich blasser, als ich das von z.B. "Blutbraut" gewohnt war. Über den dortigen Love Interest, Joaquín, könnte ich seitenweise schwadronieren, Luke hingegen ist echt nicht schlecht, wird mir aber keine schlaflosen Nächte bescheren. Positiv gesehen läuft die sich anbahnende Liebe zwischen Luke und Cass aufgrund der fast vollkommen fehlenden Romantik an keiner Stelle Gefahr, kitschig oder nervig zu werden. Kritisch betrachtet bekommen wir erst gegen Ende die erotische Anziehungskraft zwischen den Beiden mit und können die wachsende Nähe zwischen der geheimnisvollen Hexe und ihrem zwielichtigen Vertrauten nur erahnen. Wer also auf glühende Liebesszenen und Liebe, Drama, Wahnsinn wartet, wird wahrscheinlich enttäuscht. Wer jedoch dem Romantik-Anteil in Fantasy-Geschichten sowieso keine große Bedeutung beimisst, wird hier von der rasanten Handlung überzeugt werden.
"Die Toten tun dir nichts, Cassandra", hatte Granny immer gesagt. "Du musst nur die Lebenden im Auge behalten. Und jene, die zurückkommen."
Als die Geschichte gegen Ende nochmal auf einen absoluten Showdown zuging, begann ich die Vorhersehbarkeit des Buches noch einmal zu hinterfragen und war mir plötzlich absolut nicht mehr sicher, wie das alles wirklich ausgehen würde. Irgendwie hatte ich so das Gefühl, dass Lynn Raven da tatsächlich alles zuzutrauen wäre. Ich hielt alle virtuellen Daumen für meine Protagonisten gedrückt, dass sie doch bitte - bitte - ein halbwegs schönes Ende finden würden. Anscheinend haben meine Stoßgebete zum Lesegott auch etwas gebracht, denn auch wenn das Ende viel zu kurz war und eine Menge Potential verschenkte, bekamen eigentlich alle alles was sie wollten.
Fazit:
Ein dunkler, mysteriöser Mix aus Fantasy, Romanze, Krimi und einigen wohl platzierten Horror-Elementen. Schreibstil, Handlung und Figuren sind mal wieder "typisch Lynn Raven", was leicht enttäuscht sind die Liebesgeschichte und das Ende.