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Veröffentlicht am 17.05.2017

Spannung, Humor und gute Unterhaltung

Eine Frau für alle Fälle
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Zum Inhalt:
In High Heels gegen die karibische Drogenmafia
Sandy Kuczinski reist in die Karibik, um nach ihrer Oma zu suchen. Die rüstige Rentnerin hat sich während einer Kreuzfahrt auf die kleine Insel ...

Zum Inhalt:
In High Heels gegen die karibische Drogenmafia
Sandy Kuczinski reist in die Karibik, um nach ihrer Oma zu suchen. Die rüstige Rentnerin hat sich während einer Kreuzfahrt auf die kleine Insel Dominica abgesetzt und ist nun spurlos verschwunden. Doch bevor Sandy die Trauminsel überhaupt erreicht, kommt die leidenschaftliche Pumps-Trägerin bereits der Mafia in die Quere. Das sollte für sie allerdings kein Problem sein, immerhin arbeitet sie als Sekretärin in einer Detektei! Zusammen mit dem drogensüchtigen Dackel Nestor und dem Polizisten Cuffy begibt Sandy sich auf Spurensuche unter Palmen - und muss bald nicht nur ihre Oma retten, sondern einen ganzen Drogenring sprengen ...
(Kurzbeschreibung gem. luebbe.de)


Die Autorin:
Laura Wagner, geboren 1981 in Essen, studierte Film, Medien und Theater in Frankfurt am Main und Bochum sowie Drehbuchschreiben an der Filmhochschule Lissabon. Seit 2008 arbeitet sie beim Fernsehen, mit Stationen in Düsseldorf, Köln, München und Berlin, und schreibt für verschiedene Serien. „Eine Frau für alle Fälle“ ist ihr erster Roman.
(Quelle: luebbe.de)


Meine Meinung:
Sandy Kuczinski, Sekretärin in einer Privatdetektei, ist die Heldin dieses Debütkrimis.
Da sie als einzige in der Familie Englisch spricht, hat ihre Familie sie los geschickt, um nach ihrer Oma zu suchen. Die alte Dame ist aus dem Altersheim verschwunden und hat sich während einer Kreuzfahrt auf die Karibik-Insel Dominica abgesetzt.
Und so starten wir mit Sandy in ihr Karibik-Abenteuer. Nach stundenlangem Flug befindet sie sich auf der letzten Reiseetappe, auf einer Fähre nach Dominica.
Sie wird seekrank, ihre Mutter nervt am Telefon und dann geht sie auch noch über Bord.
Klingt chaotisch und witzig?
Ist es auch!
Denn das ist noch lange nicht alles, was Sandy auf der Suche nach ihrer Oma so passiert.
Ein bisschen chaotisch und blauäugig stolpert Sandy von einem Problem ins nächste. Und das "Stolpern" kann man fast wörtlich nehmen. Als begeisterte und überzeugte Trägerin von Pumps und Highheels ist sie für so manche Abenteuer, die sie auf der Insel erwarten, nicht so gut ausgestattet. Das eine oder andere Paar Pumps wird dabei ruiniert oder geht gar verloren, so dass Sandy sogar neue Schuhe kaufen muss, natürlich Pumps.
Das zieht sich so ein bisschen als "Running-Gag" durch die Geschichte und sorgt für viele witzige Momente. Dabei habe ich mich gefragt, wie die Autorin auf diese kreative Idee gekommen ist und ob sie vielleicht selbst begeisterte Pumps-Trägerin ist.

Neben der sympathischen Sandy gibt es noch weitere sehr unterschiedliche Charaktere, die ihr auf der Insel begegnen.
Da wäre der Drogenfahnder Cuffy, die flippige Marla und nicht zu vergessen der Riesendackel Nestor, der auf Drogen und Alkohol steht.
Sie tragen alle auf ihre Art sowohl zur Spannung als auch zum humorvollen Teil der Geschichte bei.

Sandys Suche nach ihrer Oma gestaltet sich natürlich nicht so einfach, wie sie sich das gedacht hat und auch ihre detektivischen Fähigkeiten sind nicht ganz so ausgeprägt. Aber sie ist spontan, kreativ und schlagfertig.
Es entwickelt sich eine rasante, turbulente Geschichte, die Sandy und den Leser über weite Teile der schönen Karibikinsel führt.
Das Setting ist für eine solche Geschichte gut gewählt, von der Autorin nicht nur schön beschrieben sondern auch gut für die Story genutzt und vermittelt viel Sommerfeeling.

In einem schön lockeren und humorvollen Schreibstil erzählt Laura Wagner hier eine temporeiche Story, die teilweise ein bisschen vorhersehbar und manchmal auch haarsträubend ist. Aber insgesamt bietet dieser Karibik-Krimi Spannung, schräge Wendungen und Humor.
Ich habe mich dabei gut unterhalten gefühlt!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 13.05.2017

Psychologische Spannung mit brisantem Thema

Du stirbst nicht allein
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Zum Inhalt:
Vier tote Mädchen. Vier trauernde Familien. Ein Killer auf freiem Fuß.

Vor vier Jahren erschütterte der Mord an der siebenjährigen Megan Purvis ganz London. Die Leiche des Mädchens wurde in ...

Zum Inhalt:
Vier tote Mädchen. Vier trauernde Familien. Ein Killer auf freiem Fuß.

Vor vier Jahren erschütterte der Mord an der siebenjährigen Megan Purvis ganz London. Die Leiche des Mädchens wurde in einem abgelegenen Waldstück gefunden, auf ihrem nackten Schenkel stand das Wort »Sorry«. Zwei Jahre später verschwand Tilly Reid, auch ihre Leiche wurde gezeichnet und im Wald gefunden. Vierzehn Monate danach fand man erneut eine Mädchenleiche. Der Mörder der drei wurde nie gefasst. Und nun ist die kleine Poppy Glover verschwunden ...
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Die Autorin:
Tammy Cohen arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Zeitschriften und Magazine, u.a. für »Cosmopolitan« und »Woman and Home«. Auch wenn sie das Schreiben fiktionaler Texte erst spät für sich entdeckte, hat sie bereits vier Romane veröffentlicht. Sie lebt mit ihrem Partner, ihren drei (fast) erwachsenen Kindern und einem sehr ungezogenen Hund im Norden Londons.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
Nach "Während du stirbst" ist dies der zweite Psychothriller der Autorin, der in Deutschland erscheint.
Das Thema ist diesmal besonders brisant gewählt. Es geht um entführte und getötete kleine Mädchen und reicht sogar bis zur Pädophilie.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer, da es sehr viele Protagonisten kennenzulernen gilt.
Da sind die vier Elternpaare der getöteten Mädchen, eine Journalistin und mehrere polizeiliche Ermittler.
Auf mehr als 150 Seiten erfahren wir zunächst was mit den vier Mädchen geschah und sehr viel über das Gefühlsleben der trauernden Eltern und Geschwister. Das gibt dem Leser zwar die Gelegenheit alle Beteiligten gut kennenzulernen und wichtige Informationen zu erhalten, es zog sich aber für meinen Geschmack ein bisschen zu lang hin.
Allerdings ist es der Autorin gut gelungen, die vielen verschiedenen Emotionen der trauernden Familien von Schmerz über Verzweiflung bis Wut darzustellen.
Ich konnte alles gut nachempfinden und habe mit den Familien gelitten.
Und so dreht sich letztendlich alles um die Fragen, wer das getan hat und warum und ob er es wieder tun wird.

Nach diesem ersten Drittel des Buchs zieht die Autorin das Tempo deutlich an, wodurch dann auch Spannung aufkommt, die sich allmählich auch steigert.
Im Vordergrund der polizeilichen Ermittlungen steht die Opferschutzbeamtin Leanne, die ich sehr mochte. Sie ist sympathisch, einfühlsam, eine gute, gewissenhafte Polizistin aber eben auch nur ein Mensch mit Fehlern und Schwächen.
Und dann ist da noch die Journalistin Sally, die anfangs das Klischee der "Sensationsjournalistin", die über Leichen geht, gut erfüllt und mich ziemlich genervt hat. Allerdings verändert sie sich später etwas zu ihrem Vorteil.
Mit großem Eifer versucht die Polizei in alle Richtungen zu ermitteln und den Täter zu finden, bevor noch ein Mädchen getötet wird. Dabei werden viele Spuren verfolgt, die sich oft als Sackgasse erweisen, aber irgendwie auch dem Täter immer ein Stückchen näher kommen.
Das war schon sehr fesselnd zu beobachten und führte auch zu einigen Überraschungen.
Etwa auf den letzten 50 Seiten beginnt ein Showdown mit Hochspannung. Ich konnte da nicht mehr aufhören zu lesen, bis es am Ende eine völlig andere Auflösung gab, als ich erwartet hatte. Das hat mich nicht nur überrascht sondern auch ein bisschen geschockt.

Ich würde diesen Psychothriller eher als psychologischen Spannungsroman bezeichnen, denn Thrillerelemente gibt es kaum. Aber es ist Tammy Cohen gut gelungen, dieses schwierige Thema unblutig und ohne grausame Details darzustellen.
Nach einem schwächeren Start konnte mich die Story fesseln und berühren und das starke Ende hat mich begeistert!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 10.05.2017

Turbulente Geschichte mit Sommerfeeling

Sommerhaus mit Meerblick
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Zum Inhalt:
Cassie liebt Henry, Henry liebt Cassie – so viel ist sicher. Den funkelnden Verlobungsring von Tiffany hat er ihr schon angesteckt. Doch etwas lässt Cassie zögern. Als Henrys junge Cousine ...

Zum Inhalt:
Cassie liebt Henry, Henry liebt Cassie – so viel ist sicher. Den funkelnden Verlobungsring von Tiffany hat er ihr schon angesteckt. Doch etwas lässt Cassie zögern. Als Henrys junge Cousine Gem verkündet, sie wolle im Eiltempo ihren Freund heiraten, ist seine Familie wenig begeistert, und Cassie lässt sich überreden, die Hochzeit zu verhindern. Insgeheim erhofft sie sich von der Reise nach Cornwall aber auch, Zeit zu finden, um über ihre Beziehung nachzudenken. Doch dann taucht zwischen malerischen Cottages und leuchtenden Blütenmeeren ein alter Bekannter auf, und Cassie erkennt, dass sie sich erst ihrer Vergangenheit stellen muss ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Die Autorin:
Karen Swan arbeitete lange als Modejournalistin für Zeitschriften wie Vogue, Tatler und YOU. Sie lebt heute mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im englischen Sussex. Wenn die Kinder sie lassen, schreibt sie in ihrem Baumhaus Romane.
(Quelle: Goldmann Verlag)


Meine Meinung:
Bei diesem Buch handelt es sich um die Fortsetzung von "Ein Geschenk von Tiffany", worin Cassies Vorgeschichte erzählt wird.
Leider war mir das nicht bekannt und es wird auch nicht auf der Verlagsseite oder dem Buch selbst kommuniziert. Ansonsten hätte ich den Vorgängerband gerne zuerst gelesen.
So fiel mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwer, da es etliche Figuren und ihre Beziehungen untereinander kennenzulernen gilt.
Da sind nicht nur Cassie und Henry sondern auch noch Henrys Familie, Cassies beste Freundinnen und gemeinsame Freunde. Cassies Vorgeschichte, die für dieses Buch eigentlich den Grundstein legt, wird immer wieder mal rückblickend erwähnt, so dass mit der Zeit klar wird, was Cassies Problem ist. Und das ist auch das Grundthema dieser Geschichte.
Cassie und Henry sind verlobt und Henry möchte bald heiraten. Cassie, die schon eine 10-jährige Ehe hinter sich hat, zögert aber sehr vor diesem Schritt. Sie wurde von ihrem Ex-Mann sehr verletzt und möchte eigentlich nicht mehr heiraten. Sie liebt ihren Henry aber und möchte am liebsten, dass alles so bleibt wie es ist.
Als Henrys junge Cousine Gem plötzlich verkündet, dass sie in Kürze heiraten will, erwartet Henrys Familie tatsächlich von Cassie, dass sie Gem die Hochzeit ausredet.
Das fand ich schon ziemlich daneben, denn gleichzeitig drängt genau diese Familie Cassie ständig, endlich den Hochzeitstermin mit Henry festzulegen.
Dabei sind alle einschließlich Henry ziemlich rigoros was mich genau wie Cassie ziemlich genervt hat.

Das Setting des malerischen Cornwall, wo das Sommerhaus steht, in dem Henrys Familie und Cassie den Sommer verbringen, gefiel mir sehr gut. Die Autorin beschreibt die Landschaft und die Örtlichkeiten gut und anschaulich, was für eine schöne Atmosphäre mit Sommerfeeling sorgt.
Der Aufenthalt dort wird allerdings turbulenter als erwartet, denn Gem beginnt mit den Hochzeitsvorbereitungen und hat auch noch Freunde eingeladen, die Cassie nicht unbekannt sind. Und so wird sie dann plötzlich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Karen Swan erzählt hier eine lockere, sommerliche Geschichte über Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt.
Die zahlreichen Protagonisten sind facettenreich und es gibt etliche Überraschungen, Wendungen und auch einen guten Schuss Humor.
Allerdings flacht der Spannungsbogen zwischendurch immer wieder mal ab.
Aber es war schön zu beobachten, wie Cassie sich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzt und versucht, sich über ihre Zukunft klar zu werden.
Auch der Zusammenhalt zwischen Cassie und ihren engsten Freundinnen hat mir gut gefallen.
Das Ende war ein bisschen vorhersehbar aber es passt gut zur Geschichte und ist warmherzig und romantisch.

Insgesamt bietet dieser turbulente Roman kurzweilige Unterhaltung mit einer schönen sommerlichen Atmosphäre.
Ich würde allerdings empfehlen, den Vorgängerband zuerst zu lesen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de


Veröffentlicht am 25.04.2017

Familiengeschichte mit historischem Hintergrund

Die Villa am Meer
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Zum Inhalt:
Rostock-Warnemünde 1897: Katharinas Hochzeit mit dem verwitweten, wesentlich älteren Manufakturbesitzer und Korbmacher Olaf Borchers steht unter einem schlechten Stern: Nicht nur, dass ihr ...

Zum Inhalt:
Rostock-Warnemünde 1897: Katharinas Hochzeit mit dem verwitweten, wesentlich älteren Manufakturbesitzer und Korbmacher Olaf Borchers steht unter einem schlechten Stern: Nicht nur, dass ihr Herz einem anderen gehört, Borchers halbwüchsiger Sohn ist nicht einverstanden mit der neuen Frau seines Vaters und torpediert die Ehe von Anfang an. Dennoch tut Katharina ihr Bestes, um mit ihrem Mann glücklich zu werden. Doch das ändert sich an dem Tag, an dem sie Pläne für ein eigenes Geschäft macht – einen Strandkorbverleih an der Ostsee ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)


Die Autorin:
Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Sie arbeitete lange als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Vor allem die Recherche über vergangene Zeiten und alte Geschichten haben es ihr angetan. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris lebt sie heute mit Mann und Hund in Berlin und München, manchmal taucht sie aber auch zum Schreiben in einem kleinen Landhaus im Landkreis Rostock ab.
(Quelle: Goldmann Verlag)


Meine Meinung:
In "Die Villa am Meer" nimmt uns Micaela Jary mit auf eine Reise nach Warnemünde an die Ostsee.
Vor realen historischen Hintergründen und Fakten erzählt sie eine Familiengeschichte und die Geschichte der Erfindung des Strandkorbs sowie der Gründung des ersten Strandkorbverleihs.

Die Hauptprotagonistinnen dieser Geschichte sind zwei Frauen, Katharina und Greta, die zwar beide starke Frauen aber ansonsten sehr unterschiedlich sind.
Katharina heiratet 1897 den wesentlich älteren, verwitweten Korbmacher Olaf Borchers und gibt für diese Ehe ihre Jugendliebe und heimlichen Verlobten Joachim auf. Sie kann ihn aber nie vergessen. Nach der Geburt von zwei gemeinsamen Kindern, die nach Olafs Willen von einer Gouvernante erzogen werden, fühlt sich Katharina nicht ausgelastet und sucht nach Selbstverwirklichung.
Greta, die spätere Ehefrau von Katharinas Jugendliebe Joachim, hat nur ein Ziel: Sie strebt danach in die "bessere" Gesellschaft aufzusteigen und Ansehen zu erlangen. Sie ist von diesem Ziel so besessen, dass sie von Neid, Missgunst und Eifersucht fast zerfressen wird.
Das Leben der beiden Frauen verknüpft sich, als Katharina, zunächst gegen den Willen ihres Mannes, einen Strandkorbverleih gründen will. Sie benötigt dazu einen männlichen Geschäftsführer und hat dafür niemand anderen als ihre Jugendliebe Joachim im Sinn.

Die Geschichte erstreckt sich über den Zeitraum von 1897 bis 1921 und der Leser erlebt nicht nur das Kaiserreich sondern auch die Schrecken des 1. Weltkrieges. Hierbei beschränkt sich die Autorin aber auf die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen und stellt nicht das eigentliche Kriegsgeschehen in den Vordergrund. Das hat mir sehr gut gefallen, denn auf diese Art blieb die Geschichte eine Familiengeschichte und entwickelte sich nicht zum Kriegsroman.
Beim Lesen habe ich recht oft Wut empfunden, wenn ich erleben musste, wie damals mit Frauen umgegangen wurde und welchen Stand sie hatten. In Abhängigkeit von ihren Ehemännern wurde ihnen kaum Selbständigkeit, Mitspracherecht, z. B. bei der Kindererziehung, oder irgend eine Form von Selbstverwirklichung zugestanden. Natürlich weiß ich, dass es damals eben so war aber aus heutiger Sicht ist es für mich kaum noch vorstellbar.
Daher fand ich es spannend zu beobachten, wie Katharina, die mir sehr sympathisch war, sich nach und nach entwickelt und verändert. Ihr gelingt es unter Nutzung gewisser Ereignisse, ihre Ideen und ihre Selbständigkeit voran zu bringen. Dabei hat sie es natürlich nicht immer leicht, weder geschäftlich noch privat.
Auch Greta verändert sich im Laufe der Jahre, aber meiner Meinung nach nicht unbedingt zu ihrem Vorteil.

Micaela Jary erzählt diese Geschichte in einem angenehmen und mitreißenden Schreibstil. Das Schicksal und die Ereignisse rund um die Protagonisten hat mich gefesselt und ich war gespannt, wie sich am Ende alles zusammenfügen wird.
Natürlich war es ein bisschen vorhersehbar, und irgendwie habe ich es auch erwartet, dass es zwischen Katharina und Joachim wieder knistern wird. Dennoch war es eine große Frage, ob es für beide ein Happy End geben kann.

Die umfangreichen und gründlichen historischen Recherchen der Autorin, die sie in einem längeren Nachwort noch erläutert, lassen die Geschichte authentisch und glaubhaft wirken. Und so gibt sie auch ein Stück deutscher Geschichte wieder.
Die Beschreibungen der Handlungsorte, besonders der Ostseebäder, war sehr gelungen und macht Lust auf eine Reise dorthin.
Ich sah mich vor meinem inneren Auge oft mit einem Buch im Strandkorb sitzen.
Im Epilog erfahren wir noch etwas über die Kinder von Katharina und Greta, was die Geschichte rund macht und auch eine Möglichkeit für eine eventuelle Fortsetzung eröffnet.

Insgesamt hat mich dieser Familienroman mit seinen Themen und historischen Fakten gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.04.2017

Beklemmende Atmosphäre und realistische Darstellungen

Acht Quadratmeter
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Zum Inhalt:
Eingesperrt auf 8 m² –
wenn eine Zelle zu deiner ganzen Welt wird

Acht Quadratmeter. Darauf beschränkt sich Hannah Corvins Welt. Die Ärztin sitzt in Untersuchungshaft in der JVA Düsseldorf, ...

Zum Inhalt:
Eingesperrt auf 8 m² –
wenn eine Zelle zu deiner ganzen Welt wird

Acht Quadratmeter. Darauf beschränkt sich Hannah Corvins Welt. Die Ärztin sitzt in Untersuchungshaft in der JVA Düsseldorf, beschuldigt des Doppelmordes an ihrem Verlobten und ihrer besten Freundin. Vieles spricht für eine Tat aus Eifersucht – aber Hannah kann sich an nichts erinnern und hat kaum Möglichkeiten, vom Gefängnis aus ihre Unschuld zu beweisen.
Während draußen die Ermittlungen mit Hochdruck vorangetrieben werden, um sie unzweifelhaft überführen zu können, muss sich die junge Frau in der Welt hinter Gittern zurechtfinden. Und die funktioniert nach ganz eigenen, brutalen Spielregeln.

Ein raffinierter Plot und ein realistischer Blick hinter die Mauern des deutschen Vollzugs.
(Kurzbeschreibung gem. Grafit Verlag)


Die Autorin:
Candida Schlüter wurde 1974 in Düsseldorf geboren. Sie studierte Jura in Marburg und Köln und belegte unter anderem Kurse in Kriminalpsychologie. Während ihrer Tätigkeit in der JVA Düsseldorf lernte sie den Gefängnisalltag kennen. Sie lebt mit ihrer Familie in Ratingen.
(Quelle: Grafit Verlag)


Meine Meinung:
Dieser Debütkrimi erzählt die Geschicht der Ärztin Dr. Hannah Corvin, die des Doppelmordes beschuldigt und deshalb in Untersuchungshaft gesteckt wird.
Hannah weiß nicht, was sich im Haus ihrer Freundin Minou ereignet hat. Sie erinnert sich nur noch daran, dass sie sowohl Minou als auch ihren Verlobten Bernd leblos auf dem Boden vorfand und dann selbst bewusstlos wurde. Als sie erwachte wurde sie jedoch von einem Nachbarn für die Mörderin gehalten und so wurde sie von der Polizei festgenommen. Bei den Vernehmungen durch die Polizei wird klar, dass alle Indizien gegen sie sprechen und deshalb wird sie in Gewahrsam genommen.

Alleine diese Situation hat bei mir schon Gänsehaut verursacht. Die Vorstellung unschuldig verhaftet und ins Gefängnis gesteckt zu werden, ist so ziemlich das Schlimmste, was passieren könnte.
Die Autorin war in der Justizvollzugsanstalt Düsseldorf beruflich tätig und lernte dort den Gefängnisalltag kennen. Daher beschreibt sie das was Hannah in der Untersuchungshaft erdulden muss sehr anschaulich und realistisch.
Bei mir hat das sehr beklemmende Gefühle ausgelöst. Allein schon die Aufnahme ist menschenverachtend. Die Unterbringung in einer nur 8 m² großen Zelle mit zwei Personen kann man sich kaum vorstellen und dazu kommen noch schlechte hygienische Verhältnisse, unangenehme Mithäftlinge und Psychoterror. Alles ist reglementiert und Hannah ist all dem hilflos ausgeliefert.
Diese Hilflosigkeit und Verzweiflung ist bei mir beim Lesen auch gut angekommen. Ich habe eine Achterbahn der Gefühle von Wut über Angst bis Hoffnungslosigkeit erlebt.
Hannahs einziger Ausweg ist, darauf zu hoffen und zu vertrauen, dass die ermittelnden Polizisten ihre Arbeit gut und gründlich machen und ihre Unschuld bewiesen wird.

Und so sorgen in diesem Buch nicht nur Hannahs Schicksal im Gefängnis sondern auch die polizeilichen Ermittlungen für Spannung. Ich habe mitgefiebert und ständig für Hannah gehofft, dass der wahre Täter gefunden wird.
Allerdings stellt sich auch immer wieder die Frage, ob Hannah wirklich unschuldig ist?

Dieser Krimi bietet nicht die sonst üblichen Wendungen und falschen Fährten. Aber er überzeugt mit realistischen Darstellungen von Polizeiarbeit und Gefängnisalltag mit allen Facetten.
Die beklemmende Atmosphäre und der Sachverhalt an sich haben mich noch länger aufgewühlt und begleitet!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de