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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Werwolftrauma

Anleitung für einen Werwolf
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Jeff Mayer erwacht etwas erschlagen nach einer heißen Nacht und findet in seinem Bett eine Visitenkarte. Als er dort anruft, meldet sich eine Stelle, die ihm Informationen zu seiner Verwandlung zu einem ...

Jeff Mayer erwacht etwas erschlagen nach einer heißen Nacht und findet in seinem Bett eine Visitenkarte. Als er dort anruft, meldet sich eine Stelle, die ihm Informationen zu seiner Verwandlung zu einem Werwolf geben will. Jeff stutzt, lacht und legt auf. Werwölfe gibt es nur im Märchen.
Die nächsten Wochen belehren ihn einer anderen Wahrheit.
Mehr sei an dieser Stelle zum Inhalt nicht verraten.
Die zugrundeliegende Idee ist grandios, witzig, herzerwärmend, so skurril, dass man sie sofort glaubt, weil Emilia Sommer sie mit einer Leichtigkeit vorträgt, die keinen Zweifel aufkommen lässt.
Die Figuren werden schnell plastisch und sympathisch. Man fiebert mit ihnen mit, lacht und leidet mit ihnen.
Der einzige Wermutstropfen: Das Buch ist viel zu schnell zu Ende. Das Thema hätte nicht in einem Kurzroman abgehandelt werden müssen, hätte durchaus Stoff für einen längeren Roman geboten.
Das Titelbild passt ausgezeichnet zum Buch und lockt zum Lesen.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Fantasievoll

Blütenpracht und Schmetterlingszauber
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Das Malbuch (für Erwachsene und Kinder geeignet) enthält 24 Marlvorlagen für Karten und dazu passende Umschläge, sowie einen Bogen mit Aufklebern. Die Karten können so in selbstgestalteten Umschlägen versandt ...

Das Malbuch (für Erwachsene und Kinder geeignet) enthält 24 Marlvorlagen für Karten und dazu passende Umschläge, sowie einen Bogen mit Aufklebern. Die Karten können so in selbstgestalteten Umschlägen versandt werden und sind so vor Beschädigungen auf dem Postweg geschützt.
Die einzelnen Motive sind sehr detailliert und liebevoll gestaltet. Das Ausmalen nimmt einige Zeit in Anspruch und man braucht schon eine gewisse Fingerfertigkeit. Die Kinder dürfen also nicht zu jung sein, da einige Felder doch sehr klein sind.
Das Papier, auf das die Motive gedruckt wurden, ist sehr hochwertig. Das Buch ziemlich stabil, auch noch, wenn bereits Seiten entfernt wurden.
Das Ausmalbuch ist ein sehr schönes Geschenk, das sicher viel Freude bereiten wird.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Niedlich und pfiffig

Ei, Ei, Ei, was seh ich da?
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Das kleine Büchlein (Hardcover) enthält insgesamt 15 Sprüche, die mir unterschiedlich gut gefallen. Jeder nimmt eine Doppelseite ein und ist mit Hilfe einer Ei-Deko illustriert. Wobei die Silbe „Ei“ jedes ...

Das kleine Büchlein (Hardcover) enthält insgesamt 15 Sprüche, die mir unterschiedlich gut gefallen. Jeder nimmt eine Doppelseite ein und ist mit Hilfe einer Ei-Deko illustriert. Wobei die Silbe „Ei“ jedes Mal hervorgehoben gestaltet ist.
Das Buch ist nicht auf Ostern beschränkt, eignet sich natürlich für diese Zeit besonders als Geschenk. Aber Eier sind ja nicht nur zu Ostern witzig und speziell österlich ist das Buch nicht.
Ich schaue es mir gern an, amüsiere mich über die Sprüche und die witzigen Illustrationen dazu. Ich kann es mir auch gelungenes Mitbringsel vorstellen.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Dramödie

Man lernt nie aus, Frau Freitag!
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Frau Freitag ist die Lehrerin, die Schüler unterrichtet, die sich mit „Du Spast“ beschimpfen und auf Nachfrage sagen, dass es sich dabei um einen kleinen Vogel handele, was nun wieder die Beschimpfung ...

Frau Freitag ist die Lehrerin, die Schüler unterrichtet, die sich mit „Du Spast“ beschimpfen und auf Nachfrage sagen, dass es sich dabei um einen kleinen Vogel handele, was nun wieder die Beschimpfung in ganz neuem Licht erscheinen lässt. Jedenfalls ist Frau Freitag genau die richtige Lehrerin für diese Klientel, zu der sie die weise Schulbehörde eingeteilt hat. Frau Freitag selbst stellt das auch kaum in Frage – zumindest nicht endgültig, denn mit diesem Themenbereich hat sie bereits mehrere Bücher gefüllt. Nun aber ist sie scheinbar in ein Sabbatjahr gegangen. (Man kann sich Frau Freitag kaum ohne ihre Schüler vorstellen.)
Damit keine Langeweile aufkommt, beginnt sie, den Führerschein zu machen. Leicht jenseits der 50 in einer Stadt, in der es alle immer eilig haben und der Verkehr schon mal etwas ruppiger ist, sucht sie eine Fahrschule auf … und bekommt eine volle Ladung Vorurteile ab. Davon lässt sie sich aber nicht aufhalten. Lieber wechselt sie die Fahrschule.
Doch bei dieser ist es auch nur wenig besser. Einvernehmlich sagt ihr niemand, wie lange sie wohl brauchen wird, bis sie den Führerschein in der Tasche hat. So fährt sie Stunde um Stunde durch Berlin.
Jedes Kapitel informiert die Leserinnen und Leser in der Überschrift darüber, wieviel sie am Ende jeweils ausgegeben haben wird.
Doch Frau Freitag zweifelt nicht nur an den pädagogischen Fähigkeiten ihrer Fahrlehrer, die sie ums Verrecken nicht loben wollen, sondern oft genug auch an sich selbst, was allerdings nicht dazu führt, dass sie das mit dem Führerscheinmachen aufgibt.
Ihre Kommentare zum Schulterblick, zum Beschleunigen, zu Autobahnfahrten, zum Einparken usw. sind für alle, die selbst Auto fahren, zu köstlich, ahnt man doch, dass ihre Realität ein wenig neben der anderer Menschen angesiedelt ist.
Mehr will ich zum Inhalt nicht verraten, denn es lohnt sich, Frau Freitags Kampf mit dem Führerschein selbst zu lesen. Ein witziger, eingängiger Stil, kurze Kapitel, viele Gespräche (zum Beispiel mit ihrer Freundin und Kollegin Frau Dienstag) und eine gesunde Mischung an Slapstick und Ernsthaftigkeit machen beim Lesen Freude, lassen einen gelegentlich breit grinsen und manchmal laut lachen. Leider ist es das auch. Gelesen, gemocht, vorbei obwohl: Einige Fragen geben einem aber auch zu denken, oder wissen Sie noch wie das war mit dem Unterschied zwischen Bremsweg und Anhalteweg und wie man beide berechnet?


Veröffentlicht am 14.04.2017

Bittersüß

Unsere Seelen bei Nacht
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Addie klingelt einfach bei Louis und fragt ihn, ob er Lust habe, nachts bei ihr zu schlafen, damit sie beide nicht so einsam sind nach dem Tod ihrer Ehepartner. Beide sind über 70 und haben Familien, da ...

Addie klingelt einfach bei Louis und fragt ihn, ob er Lust habe, nachts bei ihr zu schlafen, damit sie beide nicht so einsam sind nach dem Tod ihrer Ehepartner. Beide sind über 70 und haben Familien, da bleibt es nicht aus, - schließlich spielt die Geschichte in den USA, im erfundenen Ort Holt - dass in der Stadt geredet wird und auch die Kinder der beiden mischen sich ein, wollen, dass Addie und Louis ihr Gesicht wahren. Doch den beiden ist egal, was die anderen denken, sie fühlen sich wohl. Dann kommt Addies sechsjähriger Enkel für einige Zeit zu Besuch. Das ändert einiges, doch gemeinsam schaffen sie für den Jungen eine Atmosphäre, die ihn darüber hinweg tröstet, dass seine Eltern sich trennen.
Alles könnte so schön sein, doch so bleibt es leider nicht.
Trotzdem ist Kent Haruf eine bittersüße, schöne Geschichte gelungen, die sich wunderbar liest, ohne jeden überflüssigen Schnörkel, einfache Sätze, sehr kurze Kapitel, nichts Überflüssiges.
Wörtliche Rede ist nicht gekennzeichnet, was das Lesen manchmal etwas schwieriger macht. Denn es gibt sehr viel davon, und oft wechselt der Sprecher nach nicht einmal einer Zeile.
Ich weiß nicht, ob Addies Entscheidung am Ende zu der Addie passt, die am Anfang zu Louis marschiert ist. An der Stelle finde ich es zu amerikanisch, hätte mir andere Reaktionen gewünscht.