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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2021

Vorsicht Fortsetzung! Wieder sehr unterhaltsam und spannend.

Playlist
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Meinung:

Ich war wieder sehr gespannt auf den neuen Thriller von Sebastian Fitzek. Die Grundidee mit den Liedern fand ich toll und außergewöhnlich, vor allem, dass es diese Lieder eben auch wirklich gibt. ...

Meinung:

Ich war wieder sehr gespannt auf den neuen Thriller von Sebastian Fitzek. Die Grundidee mit den Liedern fand ich toll und außergewöhnlich, vor allem, dass es diese Lieder eben auch wirklich gibt. Und auch das Cover mit dem Wackelbild, welches zwischen einem Auge und einem Play-Button wechselt, finde ich sehr ansprechend.

Bei meiner Recherche habe ich aber leider übersehen, dass es sich hierbei um die Fortsetzung der Augen-Reihe handelt, die ich noch nicht gelesen habe. Das Gute daran ist, dass man die Vorgänger nicht kennen muss, um in die Geschichte zu finden, da die wichtigsten Entwicklungen nochmal zusammengefasst werden und man auch die Protagonisten gut kennenlernt. Aber dadurch, dass die Hintergründe zusammengefasst werden, erfährt man eben die wichtigsten Wendungen der Bücher im Schnelldurchlauf. Deshalb empfehle ich allen, die die Ursprungsreihe noch nicht kennen, dies aber noch nachholen möchten, dies vor dem Lesen von „Playlist“ zu machen.

Der Plot hat mich von Beginn an abholt, schon alleine den Prolog fand ich wieder schockierend und ich wollte einfach wissen, was hinter allem steckt. Nachdem ich meine Verwirrung darüber, dass es sich hierbei um die Fortsetzung der anderen Bücher handelt, abgeschüttelt hatte, konnte ich auch gut in die Handlung finden. Ich habe verstanden, weshalb der verzweifelte Alexander und die von ihrer OP und vom Leben enttäuschte Alina, trotz Abneigung ihrerseits, doch wieder zusammenfinden und sich diesem Fall annehmen. Dabei hat man auch gemerkt, dass noch so viel in ihren Charakteren steckt, dass es sich doch lohnen würde, die Vorgänger zu lesen.

Das Konstrukt dahinter hat mich erneut gut unterhalten. Der Autor hat seine Geschichte dieses Mal etwas langsamer und vor allem wieder weniger detailliert und grausam aufgebaut, was aber definitiv kein Schaden ist.

Man begleitet die Figuren hautnah, wobei wir neben den Protagonisten auch Perspektiven von der entführten Feline, ihrer Mutter und Alinas Verlobten erhalten, was der Sache nochmal deutlich mehr Tiefe verleiht.

Die Handlung ist wieder mal recht abgedreht und besonders, aber ich habe es Herrn Fitzek auch dieses Mal wieder abgekauft und bin auch teilweise auf seine falschen Fährten reingefallen. Dabei überschlägt sich vor allem das Ende und auch wenn ich mir einen Teil der Auflösung so bereits gedacht hatte, hat mich ein anderer wieder völlig überrascht und aus der Bahn geworfen.

Übrigens ist es kein Problem, wenn man die Lieder zum Buch nicht hören kann oder möchte. Sie geben keine Hinweise, sondern bringen dem Leser das Buch höchstens dahingehend näher, dass man Miträtseln kann, was einem diese Lieder sagen sollen, bzw. dass man auch hört, was die Protagonisten hören.

Fazit:

Es ist etwas schade, dass ich vorab nicht mitbekommen hatte, dass es sich um den 3. Teil der Augenreihe handelt, aber nichtsdestotrotz hatte ich viel Spaß mit diesem Thriller, der in gewohnter Fitzek-Manier spannend, etwas abgedreht und unterhaltsam ist. Dabei finde ich es gut, dass das Tempo etwas langsamer und die Beschreibungen der Gräueltaten nicht so explizit waren und ich wurde doch auch wieder von einigen Wendungen komplett überrascht. Die Idee mit den dazugehörigen Liedern ist toll, aber trotzdem ist es nicht unbedingt nötig, sie zu kennen. Insgesamt habe ich den Thriller gerne gelesen und vergebe gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Ein Auftakt, der mich gut unterhalten hat!

Die Verlorenen
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Meinung:
Ich wollte schon lange mal ein Buch von Simon Beckett lesen und da ich Sprecher Johannes Steck sehr gerne mag und die Kurzbeschreibung sofort meine Neugier geweckt hat, hat sich dieser Auftakt ...

Meinung:
Ich wollte schon lange mal ein Buch von Simon Beckett lesen und da ich Sprecher Johannes Steck sehr gerne mag und die Kurzbeschreibung sofort meine Neugier geweckt hat, hat sich dieser Auftakt in eine neue Reihe angeboten.

Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Die Geschichte startet gleich extrem heftig und auch verwirrend. Protagonist Jonah und auch der Leser selbst verstehen nicht, was sich da zugetragen hat und schon gar nicht, die Hintergründe des Ganzen.

Jonah will sie aber verstehen, muss sie sogar verstehen, da er denkt, dass die Sache etwas mit dem Verschwinden von seinem Sohn Theo zu tun hat. Deshalb scheut er keine Gefahren, agiert oft auch unprofessionell, vor allem wenn man seinen Beruf betrachtet, aber doch auch einfach irgendwie menschlich und im Kern nachvollziehbar.

Prinzipiell fand ich es etwas schade, dass man von Jonahs beruflicher Kompetenz nicht viel mitbekommt und er nur als Privatmann agiert. Dabei rückt er sich oft auch in ein schlechtes Licht, weshalb es manchmal auch nachvollziehbar ist, dass er verdächtigt wird, mit drin zu stecken.

Aber die Ermittler fand ich schon ziemlich abgefahren. Das Ermittlerteam besteht vor allem aus dem bärbeißigen, ja schon fast bösartigem Fletcher und seiner jüngeren Kollegin Bennet, die man noch etwas schwer zuordnen kann. Sie waren mir nicht sympathisch und haben sich auch ziemlich verbissen, sind aber doch ziemlich interessant gestaltet und bilden neben Jonah einige der wenigen Figuren, die neugierig machen.

Es gibt zwar noch einige andere Nebenfiguren, von denen man auch etwas mehr erfährt, aber davon sind einige recht eindimensional und andere überleben die Geschichte leider nicht.

Erzählt wird die Handlung im Großteil aus der Sicht von Protagonist Jonah, es gibt aber auch ein paar Rückblenden in die Zeit von vor 10 Jahren und ein paar Kapitel aus anderen Perspektiven.

Der Plot ist prinzipiell spannend, manchmal auch brutal, zwischendurch wird es aber auch etwas ruhiger, aber nur um dann mit interessanten und teilweise unerwarteten Plottwists aufzuwarten. Es gab wirklich einige unerwartete Wendungen, die große Wendung am Ende hatte ich zwar kurz mal in Betracht gezogen, aber als Möglichkeit gleich wieder verworfen und auch jetzt bin ich immer noch schockiert darüber, wie der Täter das alles eingefädelt hat und wie egal ihm andere Menschen sind, selbst welche, die ihm mal wichtig waren.

Das Ende ist ein richtiger Showdown, dabei geht es aber zum Teil auch recht schnell und auch wenn es die wichtigsten Antworten gibt, bleiben doch auch noch kleinere Fragen offen, die neugierig machen, wie es weitergehen könnte.

Sprecher Johannes Steck hat meine Erwartungen wieder voll erfüllt. Ich höre seiner charismatischen Stimme einfach gerne zu und er hat der Geschichte mit seiner aktiven Lesung viel Leben eingehaucht.

Fazit:
Ein interessanter Auftakt in eine neue Thriller-Reihe. Der Plot ist spannend, manchmal brutal, manchmal etwas ruhiger, aber mit vielen Wendungen. Davon haben mich einige wirklich sehr überrascht und auch sprachlos zurückgelassen. Bei den Charakteren ist noch etwas Luft nach oben, vor allem bei Jonah ist es etwas schade, dass seine berufliche Seite komplett außer Acht gelassen wurde, aber er ist auf jeden Fall sympathisch und einfach menschlich und ich würde gerne noch mehr über ihn erfahren. Sprecher Johannes Steck passt super zur Geschichte und trägt mit seiner Vorlesekunst zu einer sehr lebendigen Geschichte bei, die ich gerne gehört habe und für die ich gute 4 Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Ein solider Abschluss, wenn auch nicht so perfekt wie die Vorgänger

Vortex – Die Liebe, die den Anfang brachte
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Meinung:
Die krasse Wendung vom Vorgänger und die Ungläubigkeit darüber hat doch noch länger nachgewirkt, aber die Autorin hat schnell Ruhe rein gebracht, da in der Handlung inzwischen über vier Monate ...

Meinung:
Die krasse Wendung vom Vorgänger und die Ungläubigkeit darüber hat doch noch länger nachgewirkt, aber die Autorin hat schnell Ruhe rein gebracht, da in der Handlung inzwischen über vier Monate vergangen sind.

Ellie und ihre Freunde versuchen alles um Bale zurückzubekommen, das ist aber gar nicht so einfach, denn Bale wurde durch die gefährliche Droge Scope total umgepolt und ist nicht mehr er selbst. Außerdem spitzt sich die Lage auf beiden Seiten immer mehr zu. Die Stimmung ist düster und verzweifelt, die Vermengten gewaltbereit und der offene Krieg steht kurz bevor.

Also, alles keine leichte Ausgangssituation und das merkt man dem Buch auch etwas an. Aber es ist immer schwierig so eine geniale und komplexe Geschichte für alle zufriedenstellend zu Ende zu bringen.

Die Autorin hat weiterhin einige unvorhergesehene Wendungen, viel Spannung und auch ein paar Wiedersehen mit bekannten Figuren parat, aber trotzdem war ich nicht ganz so in der Geschichte drin, wie in den Vorgängern.

Manche Entwicklungen waren mir viel zu einfach und auch ein bisschen an den Haaren herbeigezogen. Es gibt zwar viele Antworten zu offengebliebenen Fragen, aber für mich waren diese nicht alle so, wie ich sie mir gewünscht hätte und es sind auch weiterhin kleinere Fragen offen geblieben. So gabs z. B. keinen wirklichen Einblick in das Leben der normalen Menschen in den Mega-Citys, etwas was meiner Meinung nach schon fehlt, um diese komplexe Welt komplett rund zu machen.

Auch war mir die Stimmung insgesamt einfach viel zu düster. In den Vorgängern hat die Autorin es super geschafft, zwischen den harten Szenen auch für Lockerung zu sorgen, aber dies war mir hier zu wenig. Dafür war der Fokus auf die bevorstehende Schlacht einfach auch viel zu groß.

Und auch Ellie verzweifelt verständlicherweise immer mehr und droht zu zerbrechen, aber auch das hat es manchmal etwas schwierig gemacht, da ihre Aktionen immer halsbrecherischer und auch nerviger geworden sind. Auch sind einige Charaktere, also vor allem die Antagonisten einfach total verrückt, sodass es mir schwer fiel ihre Handlungen wirklich komplett zu verstehen, dafür haben aber manche Nebencharaktere auch wirklich gute Entwicklungen durchgemacht.

Das klingt jetzt alles ziemlich negativ, was es eigentlich gar nicht ist. Es ist eher ein bisschen die Enttäuschung, dass der Abschlussband das Niveau der Vorgänger nicht halten kann, auch wenn er objektiv betrachtet immer noch solide ist. So ist auch positiv hervorzuheben, dass die Autorin ihrem Weg treu bleibt und sich die Handlung zumeist stimmig und glaubhaft weiterentwickelt, wenn eben auch nicht immer so, wie ich das gerne gewollt hätte. Aber der rote Faden ist immer da. Und auch der Schreibstil ist, wie bei den anderen Teilen, extrem lebendig und mitreißend.

Und auch wenn ich nicht alles so perfekt fand und zwischendurch etwas enttäuscht war, hat die Autorin es doch noch geschafft, mich den Buchdeckel noch recht zufrieden schließen zu lassen. Über manche Entwicklungen darf ich zwar nicht allzu genau nachdenken, aber durch den geschickten Schachzug noch einen kleinen Ausblick zu zeigen, war die Stimmung dann doch einfach positiv, was ich auch so stehen lassen möchte.

Fazit:
Für mich ein solider und insgesamt schon irgendwie zufriedenstellender Abschlussband, der aber deutlich hinter den Vorgängern zurückbleibt. Die Stimmung war mir einfach dauerhaft zu düster, die Entwicklungen nicht alle so, wie ich sie mir gewünscht hätte und manchmal auch etwas einfach und es sind für mich auch noch ein paar kleinere Fragen offen geblieben, die nicht schlimm sind, aber deren Antworten und Einblicke für den perfekten Abschluss fehlen. Dafür gab es aber auch wieder viele positive Aspekte, wie unvorhergesehene Wendungen, viel Spannung und Wiedersehen mit bekannten Figuren, die zum Teil auch tolle Entwicklungen durchmachen. Vor allem das Ende hat mir dann wieder ein positives Gefühl gegeben, weshalb es schlussendlich doch noch für ganz knappe 4 Sterne reicht und ich die Reihe insgesamt nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Hat mich ganz gut unterhalten

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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Meinung:
Obwohl ich die Original-Reihe mit Fallanalytiker Max Bischoff nicht kenne, hat mich der Klappentext angesprochen. Und es gab auch keinerlei Probleme damit, dass mir Vorwissen fehlt. Wichtiges ...

Meinung:
Obwohl ich die Original-Reihe mit Fallanalytiker Max Bischoff nicht kenne, hat mich der Klappentext angesprochen. Und es gab auch keinerlei Probleme damit, dass mir Vorwissen fehlt. Wichtiges wird nochmal erwähnt und beim Rest merkt man gar nicht wirklich, dass es schon drei Bände mit dem Protagonisten gab.

Der Einstieg in die Geschichte geht sehr schnell, denn Max bekommt recht zügig den Auftrag vom Vater der vor sechs Jahren verschwundenen Leni Benz. Die Situation ist recht undurchsichtig, vor allem am Anfang der Geschichte, da man da die Perspektiven von Tätern und Opfern, die man zwischendurch auch kurz erhält, nur schwer zuordnen kann und ich diese teilweise schon auch etwas gruselig und abgefahren fand.

Als die Geschichte dann immer mehr ins Laufen kommt, wird es besser und man weiß die anderen Perspektiven auch besser zu schätzen, da sie nochmal interessante und schockierende Zusatzinformationen bieten.

Aber es dauert schon etwas, bis Protagonist Max wirklich auf die richtige Spur kommt und seine mehrfach hochgelobten Fähigkeiten der Täteranalyse wirklich zeigen kann. Er blockiert sich zum Teil selbst, da er Angst vor den Erfahrungen in der Vergangenheit hat und taut erst durch die Zusammenarbeit mit dem mürrischen leitendem Ermittler Bernd Menkhoff so richtig wieder auf.

Diesen fand ich übrigens trotz seiner mürrischen Art sehr sympathisch und fand seine Rolle am Ende doch ziemlich unverdient.

Die Spannung ist recht solide, vor allem da der Fall eben so undurchsichtig und mysteriös ist. Dazwischen gibt es auch ein paar interessante Wendungen, aber mit der Zeit haben sich meine Vermutungen iin grausamer Weise bestätigt. Auch wenn ich die Auflösung am Ende doch etwas schnell fand.

Sonst bleibt noch zu sagen, dass ich das Schicksal der Kinder mal wieder sehr mitreißend und schockierend fand und mir vorstellen könnte, dass der nächste Fall von Max Bischoff noch besser ist, da er jetzt ja wieder zu seinen alten Fähigkeiten gefunden hat.

Sprecher Dietmar Wunder, der unter anderem als die deutsche Stimme von James Bond Darsteller Daniel Craig bekannt ist, macht einen tollen Job. Seine etwas mysteriöse Stimme passt super zu der Geschichte. Nur zu Beginn, als er die Klein-Mädchen Stimme spricht, fand ich diese Passagen ziemlich gruselig und verstörend, was sie auch sein sollen, aber das war mir fast schon etwas zu viel des Guten. Aber das war ja nur kurz und einfach Geschmackssache.

Fazit:
Ein Thriller, der mich ganz gut unterhalten hat. Die Handlung ist spannend, mit einigen Wendungen und etwas mysteriös und grausam. Das Ende insgesamt stimmig, wenn auch etwas schnell abgehandelt. Auch Protagonist Max ist sympathisch und authentisch, auch wenn er erst wieder zu sich selbst finden muss, was ihm auch gut gelingt. Die Nebenfiguren mochte ich auch ganz gerne, sodass ich über die Rolle des leitenden Ermittlers am Ende doch etwas traurig bin. Und auch Sprecher Dietmar Wunder macht einen guten Job, sodass man das Hörbuch sehr gut hören und der Geschichte lauschen kann. Insgesamt gibt es solide 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber doch spannend und unterhaltsam

WATCH – Glaub nicht alles, was du siehst
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Meinung:
Mein erstes Buch von Michael Meisheit – „Wir sehen dich sterben“ hat mich total geflasht und war mein Highlight im Jahr 2019. Deshalb war schnell klar, dass ich auch seinen neuen Thriller lesen ...

Meinung:
Mein erstes Buch von Michael Meisheit – „Wir sehen dich sterben“ hat mich total geflasht und war mein Highlight im Jahr 2019. Deshalb war schnell klar, dass ich auch seinen neuen Thriller lesen möchte, vor allem, da ich auch hier die Kurzbeschreibung total spannend und ansprechend fand.

Für diese Voraussetzungen bin ich aber gar nicht mal so gut ins Buch gestartet. Der Prolog hat schon gleich gezeigt, dass es wohl in eine andere Richtung geht, wie ich vermutet habe. Es geht um einen Arabisch-stämmigen Clan, der in Berlin sein Unwesen treibt und gegen den die Polizei nur schwer ankommt.

Das war nicht ganz das Thema, was ich erwartet und mir gewünscht hatte und auch Protagonistin Tina hat es mir zu Beginn nicht leicht gemacht. Ich konnte zwar verstehen, dass der Verlust ihres Vaters sie mitgenommen hat, aber sie war sehr naiv und kam auch schnell unsympathisch rüber.

Neben der Perspektive von Tina gibt es noch andere Perspektiven, unter anderem die von Ermittler Neal. Auch er ist arabisch-stämmig, hat es sich aber zum Ziel gesetzt, den Clan zu Fall zu bringen. Diese Komponente fand ich eigentlich ganz gut, da so auch gezeigt wird, dass nicht alle so sind und es durchaus auf den einzelnen ankommt. Auch so fand ich Neal recht sympathisch, auch wenn er natürlich auch sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Aber er hat einen analytischen Verstand und hinterfragt viel.

Dazwischen gibt es noch eine Perspektive, die sich erst später erklärt. Auch mit dieser Person konnte ich recht wenig Mitleid haben, als ihm alles um die Ohren fliegt.

Jedoch habe ich der Geschichte trotzdem eine Chance gegeben, was auch ganz gut so war, denn die Grundidee fand ich nach wie vor total spannend. Es gibt ein System, das mit Hilfe von Kameras alle überwachen kann. Echt gruselig, aber für die Verbrecherbekämpfung hilfreich. Gleichzeitig aber doch auch anfällig für Maulwürfe.

Und auch Tinas persönliche Geschichte fand ich ab dem Zeitpunkt spannend, ab dem sie wirklich in Gefahr gerät. Ich fand ihre Flucht und auch ihre Angst sehr authentisch und mitreißend dargestellt und auch ihre Freundin Lydia echt toll. Da kann man vielleicht drüber streiten, dass diese so schnell eingelenkt hat, aber für die Freundschaft fand ich das schon glaubhaft und schön.

So konnte mich die Geschichte nach ca. einem Drittel dann auch wirklich packen und unterhalten. Tina entwickelt sich glaubhaft weiter und schafft es endlich mal was durchzuziehen. Am Ende gibt es einen großen Showdown, den ich teilweise doch etwas weit hergeholt fand, der mich aber trotzdem auch mitfiebern hat lassen. Den Schluss fand ich zwar etwas einfach, aber doch zufriedenstellend und glaubhaft. Insgesamt könnte ich mir die Geschichte doch auch sehr gut als Film vorstellen.

Das große Plus ist auf jeden Fall der bildhafte und mitreißende Schreibstil des Autors. Die Handlung ist rasant und trotzdem gibt es auch gute ruhige Phasen.

Fazit:
Ein Thriller, der mir anfangs nicht ganz das gegeben hat, was ich mir erhofft und vorgestellt hatte. Aber trotzdem fand ich die Ausgangslage sehr spannend und nach ca. einem Drittel bin ich auch endgültig drin gewesen, in der Geschichte. Ich fand den Schreibstil sehr bildhaft und mitreißend und die Handlung spannend und rasant, aber doch auch mit ruhigen Phasen und einigen Aspekten, die zum Nachdenken anregen. Insgesamt gibt es somit noch knappe 4 Sterne.

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