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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2021

Leider zu oberflächlich

Gespenster
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Nina George Dean trägt ihren zweiten Vornamen nach George Michael von der Band Wham, denn deren Song "The Edge Of Heaven" war auf Platz 1, als Nina geboren wurde. An ihrem 32. Geburtstag macht sie sich ...

Nina George Dean trägt ihren zweiten Vornamen nach George Michael von der Band Wham, denn deren Song "The Edge Of Heaven" war auf Platz 1, als Nina geboren wurde. An ihrem 32. Geburtstag macht sie sich wieder einmal Gedanken über ihr Leben, ihre Zukunft, vor allem über ihre Beziehungen. Auf einer Dating Plattform lernt sie Max kennen, der sie vom ersten Moment an begeistert. Alles scheint perfekt, doch dann verschwindet Max ohne Erklärungen wieder von der Bildfläche. Dieses Phänomen nennt man Ghosting.

Glaubt man der Presse, so handelt es sich bei dem "Sunday Times-Bestseller" um einen tollen Wohlfühlroman, um ein unterhaltsames Buch für Frauen jeden Alters.

Also ich muss gestehen, ich fand den Roman eher langweilig und unspektakulär.

Ich hatte schon Probleme, in die Geschichte reinzukommen und nicht immer abzuschweifen, obwohl sie leicht geschrieben ist. Aber mir passierte einfach zu wenig. Zudem fand ich auch so gar keinen Zugang zu der Protagonistin.

Einzig der Erzählstrang um Ninas demenzkranken Vater hatte etwas Berührendes.

Alles in allem ist "Gespenster" kein schlechter Roman, aber ich selbst konnte einfach so gar nichts damit anfangen. Vermutlich ist die Lektüre doch nicht für Frauen aller Altersgruppen gemacht. Wenn man über 20 Jahre glücklich verheiratet ist und nahezu erwachsene Kinder hat, kann man mit dieser Art von Büchern vielleicht nicht mehr viel anfangen. Zumindest geht es mir so.

Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass man an dem Roman Gefallen findet, wenn man leichte Unterhaltung sucht und sich lediglich berieseln lassen möchte.

"Gespenster" von Dolly Alderton ist ein Atlantik Buch aus dem Hoffmann und Campe Verlag, hat 384 Seiten und wurde aus dem Englischen von Eva Bonné übersetzt.


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Veröffentlicht am 05.03.2021

Leichte Unterhaltung

Mein Glück in deinen Händen
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Sara und Mariel - zwei Schwestern, die schon in ihrer Kindheit Schwierigkeiten miteinander hatten, und die jetzt im Erwachsenenalter ziemlich zerstritten sind. Kein Wunder, denn Mariel hat sich in Saras ...

Sara und Mariel - zwei Schwestern, die schon in ihrer Kindheit Schwierigkeiten miteinander hatten, und die jetzt im Erwachsenenalter ziemlich zerstritten sind. Kein Wunder, denn Mariel hat sich in Saras Freund Carter verliebt und möchte ihn nun heiraten. Sara, die das Gefühl hat, Carter immer noch zu lieben, trifft dies mitten ins Herz. Und sie ist wild entschlossen, die Hochzeit ihrer Schwester zu sabotieren. Als Eventmanagerin hat sie so ihre Erfahrungen und Möglichkeiten, um in die Vorbereitungen einzugreifen und diese in eine Richtung zu lenken, die ihrer Schwester ganz sicher nicht gefallen wird.

Mary Simses hat mit "Mein Glück in deinen Händen" einen leichten Roman geschrieben, der sich schnell lesen lässt und der vor allem gespickt ist mit überaus komischen, skurrilen  Situationen. 
Mit den Protagonisten ist man schnell vertraut.  Die 400 Seiten lassen sich zügig lesen.
Wer eine leichte, anspruchslose Geschichte sucht, dem bereitet das Buch sicherlich großes Vergnügen. 



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Veröffentlicht am 15.09.2020

Anspruchsvolle Lektüre

Die Sommer
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Ronya Othmann erzählt in ihrem Roman "Die Sommer" von Leyla, die in München lebt, eine deutsche Mutter und einen jesidisch-kurdischen Vater hat und jeden Sommer bei ihren Großeltern in Nordsyrien verbringt. ...

Ronya Othmann erzählt in ihrem Roman "Die Sommer" von Leyla, die in München lebt, eine deutsche Mutter und einen jesidisch-kurdischen Vater hat und jeden Sommer bei ihren Großeltern in Nordsyrien verbringt. Dort erlebt sie eine Welt, die zu ihrem Alltag in Deutschland konträrer nicht sein könnte. 

Die Lage im Nahen Osten, die Spannungen, die Sorge um die Menschen dort, all das belastet Leyla zunehmend. Ihren Mitschülern in Deutschland jedoch ist diese Welt fremd. 

Thematisch ist das Buch sehr anspruchsvoll und greift ein absolut wichtiges Thema auf. Die Umsetzung hat mich jedoch nicht komplett überzeugt.
Für mich ist es weniger ein Roman, als eher eine Ansammlung und Aneinanderreihung von Gedanken, Erzählungen und Episoden. Diese sind auf eine Art und Weise geschrieben, dass bei mir immer eine gewisse Distanz zur Protagonistin blieb.
Das Cover ist sehr passend und gut gewählt. Auch die Leseprobe hatte mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Leider wurden meine Erwartungen aber letztendlich nicht wirklich erfüllt.

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Veröffentlicht am 29.08.2020

Auszeit auf Amrum

Unverblümt im Sommerwind
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Judith, die ein Problem hat, was das Lügen betrifft - sie kann es einfach nicht - verliert wieder einmal ihren Job und ebenso ihre Wohnung. Noch dazu wurde sie von ihrem Freund verlassen. Kurzentschlossen ...

Judith, die ein Problem hat, was das Lügen betrifft - sie kann es einfach nicht - verliert wieder einmal ihren Job und ebenso ihre Wohnung. Noch dazu wurde sie von ihrem Freund verlassen. Kurzentschlossen fährt sie für eine Auszeit nach Amrum zu ihrem Patenonkel Olaf. Der ehemalige Leuchtturmwärter kann ihr allerdings auch nicht weiterhelfen. Denn auch er sagt, was er denkt und redet nicht lange um den heißen Brei herum.

Am Strand lernt Judith schließlich Maren kennen. Ihr gehört die Villa Pippilotta, ein Haus, das ein Zufluchtsort für Menschen ist, die eine Auszeit brauchen und einen Neuanfang im Leben. 

Im Dachgeschoss der Villa findet Judith Aufzeichnungen von Marens Großmutter Teda, die 1900 auf Föhr geboren wurde. Gemeinsam mit den Bewohnern der Villa Pippilotta versucht Judith, Tedas Leben zu rekonstruieren und gleichzeitig ihre eigene Situation zu überdenken und an sich zu arbeiten.  

Mit "Unverblümt im Sommerwind" hat Simone Veenstra einen Roman geschrieben, der auf zwei Zeitebenen spielt, was mir persönlich sehr gut gefällt. Von der Gegenwart geht es in einzelnen Kapiteln immer wieder zurück in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. 

Das Buch, das knapp 500 Seiten hat, konnte mich allerdings nicht komplett erreichen. Ich hatte beim Lesen wirklich Probleme, mich zu konzentrieren. Immer wieder musste ich feststellen, dass ich gedanklich total abschweife. Schade, denn thematisch finde ich die Lektüre recht nett und interessant. Auch das Cover hat mich sofort angesprochen. Es passt zu dem leichten Sommerroman, der überwiegend an der Nordsee spielt. 


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Veröffentlicht am 16.08.2021

Nicht überzeugend

Alles wird gut
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"Don't judge a book by its cover"

Dieser Spruch trifft bei dem Roman "Alles wird gut" absolut zu.
Das blumige Cover strahlt Leichtigkeit und viel Positives aus. Leicht und schnell war die Geschichte ...

"Don't judge a book by its cover"

Dieser Spruch trifft bei dem Roman "Alles wird gut" absolut zu.
Das blumige Cover strahlt Leichtigkeit und viel Positives aus. Leicht und schnell war die Geschichte auch zu lesen, das stimmt. Aber ansonsten passt die Optik hier nicht zum Inhalt, finde ich. Meine Sorge war anfangs noch, es könnte sich hier um einen seichten Roman handeln. Das tut es nicht. Das Buch hat durchaus Tiefgang. Allerdings konnte mich die Lektüre trotzdem nicht wirklich erreichen.

Elin, Mitte 50, ist Allgemeinärztin und seit 20 Jahren verheiratet. Mit ihrem Mann Aksel verbindet sie allerdings nicht mehr viel.  Unterschiedliche Interessen führen dazu, dass Elin sehr spontan wieder Kontakt mit ihrer Jugendliebe Bjørn aufnimmt. Auf das erste Treffen folgt ein weiteres und schnell wird daraus mehr.

Lykke wird laut "Aftenposten" als eine moderne Jane Austen bezeichnet. Das hat mich unter anderem animiert, diesen Roman zu lesen. Leider konnte ich den eleganten Schreibstil Jane Austens hier nicht wiederfinden.
Irgendwie war mir die Protagonistin eher unsympathisch. Sehr zynisch erzählt sie über ihren Alltag, die Patienten, ihre Ehe und die damit verbundenen Probleme.
Nina Lykke wurde für "Alles wird gut" unter anderem mit dem Norwegischen Buchpreis ausgezeichnet und stand monatelang auf der Bestsellerliste. Ich bin gespannt auf die Rezensionen zu diesem Roman. Mich hat er leider nicht überzeugt.

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