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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2021

Sehr bewegend

Stay away from Gretchen (Die Gretchen-Reihe 1)
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Schon lange habe ich kein so berührendes Hörbuch mehr gehört. Okay, bei dem Thema war das zu erwarten. Aber es ist ein Debüt-Roman und der hat mich wirklich in jeder Szene abgeholt. Dabei war es nicht ...

Schon lange habe ich kein so berührendes Hörbuch mehr gehört. Okay, bei dem Thema war das zu erwarten. Aber es ist ein Debüt-Roman und der hat mich wirklich in jeder Szene abgeholt. Dabei war es nicht nur die Aktualität, die dem ganzen anhaftet, denn irgendwo endet immer gerade ein Krieg und es gibt Menschen, die ihn überstehen, überstanden haben, die mit Besatzern umgehen müssen, die einander mit Vorurteilen, Hass und Unverständnis begegnen und dann doch erkennen, dass alles menschlich ist außer dem Krieg. Es ist ganz profan einfach die Geschichte der alten Frau, die ihr Gedächtnis verliert und ihrem Sohn an ihrer Vergangenheit teilhaben lässt. Einer lange verschwiegenen Vergangenheit, die auch sein Leben umkrempelt. Dabei konnte ich mir die Gefühle der Darsteller so gut nachvollziehen, weil die Autorin Raum für Interpretation lässt, weil sie gekonnt beschreibt und nicht ständig erklärt. Diese Art des Erzählens kommt mir sehr nahe und gefällt mir wahnsinnig gut.

Eine Geschichte, die man gehört/gelesen haben sollte. Sie bereichert und erfüllt trotz der schmerzhaften Dinge auch mit Glück und Hoffnung. Das können nicht viele Bücher bei mir schaffen.

Veröffentlicht am 16.08.2021

Fesselnd

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Dieses Hörbuch war mehr als unterhaltsam. Heldin Dora erinnert nicht zufällig an Scarlett O'Hara aus vom Winde verweht. Und war es dort der Bürgerkrieg ist es hier der zweite Weltkrieg, der die Gutsherrentochter ...

Dieses Hörbuch war mehr als unterhaltsam. Heldin Dora erinnert nicht zufällig an Scarlett O'Hara aus vom Winde verweht. Und war es dort der Bürgerkrieg ist es hier der zweite Weltkrieg, der die Gutsherrentochter vom Landsitz ihrer Familie vertreibt. Und hier heißt der Held ihres Herzens Curt und ist Kriegsfotograf.

Toller Schreibstil, fesselnder Plot dazu eine dramatische Liebesgeschichte und eine gelungene Mischung aus Fakten und Fiktion. Und ein Ende, welches einen sofort in die Buchhandlung meines Vertrauens laufen ließ, um den zweiten Band als Buch zu erwerben.

Hörerherz was willst du mehr.

Veröffentlicht am 22.07.2021

So muss ein Histokrimi sein

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Oliver Pötzsch ist mir kein Unbekannter und ich war sehr neugierig auf seinen neuen Ermittler, der im Wien des 19.ten Jahrhunderts seinen ersten Fall bekommt. l Ich gebe zu, ich mochte nicht alle Histokrimis ...

Oliver Pötzsch ist mir kein Unbekannter und ich war sehr neugierig auf seinen neuen Ermittler, der im Wien des 19.ten Jahrhunderts seinen ersten Fall bekommt. l Ich gebe zu, ich mochte nicht alle Histokrimis von Pötzsch gleichermaßen. Und ich bin bei historischen Krimis ganz allgemein kritisch. Dieser hier hat mich aber voll und ganz überzeugt. Genauso muss ein HistoKrimi sein.

Leo Herzberg ist ein vielschichtiger Charakter, ihm zur Seite steht ein spröder Totengräber, eine sehr kluge junge Frau und ein Team von Kollegen, die ihm mehr Steine in den Weg legen, als nötig wäre. Aber Leo beißt sich durch und kommt mit seinen neumodischen Methoden mehr als einem Täter auf die Schliche.

Der Spannungsbogen ist von Anfang an hoch und es gibt ein paar überraschende Wendungen und bis fast zum Schluss kann man wunderbar miträtseln. Das historische Feeling ist gut eingefangen und befeuert das Kopfkino. Man merkt die gute Recherche, die aber nie aufgesetzt ist, dem Buch an.

Ich hoffe sehr auf weitere Teile.

Veröffentlicht am 26.05.2021

ein berührendes Buch

Viktor
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Das Buch "Viktor" von Judith Fanto ist ein großes Kleinod. Das wunderbare Cover verführt zum Zugreifen und hineinspitzen. Schnell ist man dann von der wunderbaren, Bilder malenden Sprache der Autorin gefangen. ...

Das Buch "Viktor" von Judith Fanto ist ein großes Kleinod. Das wunderbare Cover verführt zum Zugreifen und hineinspitzen. Schnell ist man dann von der wunderbaren, Bilder malenden Sprache der Autorin gefangen. Es fällt leicht, vor allem dem Hauptdarsteller Viktor sein Herz zu schenken, denn der junge Mann verfügt über ein kluges, unglaublich empathisches Wesen und einen schier grenzenlosen Mut und einen Witz, der sich nicht durch Hass und Drohungen klein halten lässt.

Die Geschichte der Familie Rosenbaum beginnt 1914 und am Namen und der Zeit erkennt der geneigte Leser schnell, wohin die Reise gehen wird. Das ist informativ, spannend und ganz nah dran an der Realität dieser Familie. Schön finde ich, dass der zweite Erzählstrang in den 90gern spielt und aus der Sicht der jungen Geertje van Berg in den Niederlanden erzählt, wie die Überlebenden der Familie Rosenbaum mit all dem umgehen und wie nichts in einer Familie verloren geht, auch wenn manches verdrängt und tot geschwiegen wird.

Das Buch Viktor und all den Opfern gleichermaßen ein Denkmal und zeigt, dass nicht das Vergessen das Überleben leichter macht sondern eben gerade das Nicht-Vergessen und Erinnern.

Ein berührendes Buch.

Veröffentlicht am 26.05.2021

ein herrliches Buch

Der große Sommer
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Als treuer Ewald-Arenz-Fan hatte ich große Erwartungen an „Der große Sommer“ und diese wurden auch nicht enttäuscht.

Frieder muss die großen Sommerferien bei seinen Großeltern verbringen, denn es droht ...

Als treuer Ewald-Arenz-Fan hatte ich große Erwartungen an „Der große Sommer“ und diese wurden auch nicht enttäuscht.

Frieder muss die großen Sommerferien bei seinen Großeltern verbringen, denn es droht ihm vor dem nächsten Schuljahr eine Nachprüfung in Mathe und Latein. Das hatte er sich anders vorgestellt. Aber er hat Glück im Unglück, denn seine besten Freunde Alma und Johann sind auch in der Stadt und dann gibt es da noch Beate, der er nur zu gerne zeigen würde, dass er mutig genug für einen Sprung von 10-Meter-Brett ist. So lassen sich die Ferien gar nicht so schlecht an. Der Großvater ist streng und sehr eigen, aber dennoch weiß Frieder seine Direktheit irgendwie zu schätzen. Die Großmutter gibt ihm die nötige Wärme und das Familiengefühl, welches der junge Mann immer noch braucht. Und seine Freunde und die erste Liebe versüßen ihm die freie Zeit. Bis Johanns Vater stirbt und Johann sich plötzlich seltsam zu benehmen beginnt.

Das Buch hat einige herausragende Stärken. Zum Beispiel die differenzierte und liebevolle Zeichnung der Charatere. Und der ziemlich gut eingefangene Spirit der 1980ger gibt dem ganzen Roman ein herrlich gestriges Flair. Gar nicht gestrig sind dabei die Gefühle, die die jungen Leute und die Großeltern durchleben. Etwas zeitlos, klares und wahres steckt zwischen den Zeilen und berührt den Leser. Es ist eine Geschichte vom Erwachsen werden, von der Liebe, vom Umgang mit einem großen Verlust, von Notlügen und schmerzhaften Wahrheiten.

Ein herrliches Buch für den Sommer, für jede Altersgruppe, zum Verschenken und selber Genießen. Arenz ist immer eine Empfehlung wert.