Tolle Mitmach-Yoga-Buch mit schönen Illustrationen für die ganze Familie
Das Cover war neben dem Titel das erste, was mich angesprochen hatte. Der Bär mit seiner Yogaübung sah schon total entspannt aus und die weiteren Waldbewohner, die sich auf dem Cover tummelten, luden förmlich ...
Das Cover war neben dem Titel das erste, was mich angesprochen hatte. Der Bär mit seiner Yogaübung sah schon total entspannt aus und die weiteren Waldbewohner, die sich auf dem Cover tummelten, luden förmlich zum Mitmachen ein. Auch haptisch war das Buch total angenehm. An manchen Stellen waren Erhebungen fühlbar, die optisch natürlich dafür sorgten, dass die Bildkomposition Tiefe erhielt.
Der stabile Einband war super, allerdings befürchte ich, dass mit kleineren Kindern die Seiten im Buch nicht lange standhalten könnten, wenn sie häufig zum Einsatz für die Umsetzung der Einheiten kommen. Denn es war gewöhnliches Papier, hier hätte eine höhere Papierdicke womöglich den Effekt, dass auch bei mehrmaligem benutzen „Der Yoga-Bär: Entspann dich wie die Tiere im Wald“ noch in Ordnung bleibt. Allerdings denke ich auch, dass bei einem sorgsamen Umgang mit dem Buch die Freude an diesem noch lange anhalten sollte.
Das Thema des Buches war offensichtlich und es ging auch direkt mit Yoga los. Eine kleine Einführung zu Beginn erklärte, was Eltern und Kindern erwarten würde, stellte den Protagonisten „Yoga-Bär“ vor und gab Tipps für die erfolgreiche Durchführung der Yoga Übungen. Besonders mochte ich, dass es schon zu Beginn den Hinweis auf die letzte Doppelseite gab. Denn da wird aufgeschlüsselt, was die einzelnen Übungen bei Körper und Geist bewirken.
Rund um die dreizehn Yogaübungen wurde eine locker leichte Geschichte gesponnen, die uns die Möglichkeit gab, den Yoga-Bären einen Tag lang zu begleiten. Wir starteten direkt vor der Höhle des Bären, der gerade aus einem langen und sehr tiefen Schlaf erwachte. Um richtig wach zu werden, gab es auch sofort eine hilfreiche Yogaübung eines kuscheligen Waldbewohners. Wir sahen dabei zu, wie der Bär ganz stillstand und atmete. In einem kleinen gelben Kästchen wurden wir gefragt, ob wir das auch können. Na klar, und schon ging es los. Fix die kurze Anleitung gelesen und schon atmeten wir tief wie ein Bär.
So ging es Seite für Seite weiter. Alle dreizehn Übungen wurden auf je einer Doppelseite vorgestellt. Auf der linken Seite erfuhren wir, was der Bär gerade machte und welchem hilfreichen Tier er begegnete. Auf der rechten Seite schauten wir dem Bären bei der gemeinsamen Übung mit dem Waldbewohner zu und durften dann anhand der leicht verständlichen Anleitung die Yogaeinheit selber ausprobieren. Nicht alles klappte auf Anhieb, aber das war gar nicht schlimm. Mit Spaß und Freude blieben wir dabei und begleiteten den Bären erfolgreich durch seinen Tag.
Yoga Liebhaber werden in diesem tollen Kinderbuch Übungen wiedererkennen, die normalerweise Tadasana – Die Berghaltung, Bhujangasana – Kobra oder Grabhasana – Kindshaltung heißen. Hier wurden sie aber auf die Geschichte passend umbenannt und so zischten wir wie die Schlange oder blieben ruhig wie der Maulwurf. Ich fand die Idee dazu richtig super, denn besonders bei der finalen Übung, also der gängigen Schlussübung einer Yogastunde zur Tiefenentspannung, war ich dankbar, dass wir hier nicht die „normale“ Bezeichnung hatten. Denn Shavasana – Die Totenstellung finde ich jetzt als Übungsbezeichnung für Kinder, die gerade erst Erfahrungen mit der Entspannung um Körper und Geist sammeln, nicht so ideal. Stattdessen wurde die Übung einfach „Schlafen wie ein Bär“ genannt und schloss das Buch perfekt ab.
Die Geschichte rund um den Yoga-Bär war schnell und leicht erzählt. Der Schreibstil war locker und superverständlich. Besonders wichtig war mir dies bei der Erklärung, wie die einzelnen Übungen umgesetzt werden sollen. Kurz und knapp mit dazu passenden Hilfsbildern gelang es uns meist ohne Probleme alles umzusetzen. Manchmal hatten wir einen nicht so festen Stand, sodass wir bei einigen Übungen etwas länger brauchten, bis es klappte. Aber das nahmen wir als Ansporn und es demotivierte uns nicht.
Die Mischung aus Geschichte und Yogaeinheiten fanden wir richtig klasse. Richtig großer Pluspunkt waren die wundervollen Illustrationen von Julia Green. Jede Seite war durchgängig farbig, mit liebevollen Details des Waldes und seiner Bewohner dargestellt. Die Mimiken und Gestiken wurden einfach wiedergegeben, aber es war absolut ausreichend, um die Emotionen wahrzunehmen, die uns auch der Text vermittelte. Außerdem lenkten die Illustrationen nicht von den einzelnen Übungen ab, sondern unterstützten sie.
Meiner Meinung nach hat „Der Yoga-Bär: Entspann dich wie die Tiere im Wald“ nicht nur einen Mehrwert für Kinder, auch wir Erwachsene haben schon nach nur einer Einheit gespürt, wie uns diese Übungen guttaten. Das Schöne an diesem Buch ist ganz klar, dass keine komplexen Yogastellungen auf uns warteten, sondern wir die hier vorgestellten einfach umsetzen und in den Alltag integrieren konnten. Uns gefällt das Buch so gut, dass wir manchmal sogar ohne den Lesejunior die ein oder andere Übung machen.
Fazit:
Entspannungsübungen, welche die ganze Familie begeistern konnten. Sinnvoll und leicht nachzumachende Yogaübungen mit positiven Effekten für Körper und Geist.