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Veröffentlicht am 30.08.2021

Moloch Berlin

Berlin Monster - Nachts sind alle Mörder grau
2

Ich bin einfach hingerissen. Ausgestattet mit einer genialen Grundidee, mixt Kim Rabe aus Fantasy und Krimi einen überwältigenden Cocktail, garniert mit ganz viel authentischem Berlin-Flair. Da ich aus ...

Ich bin einfach hingerissen. Ausgestattet mit einer genialen Grundidee, mixt Kim Rabe aus Fantasy und Krimi einen überwältigenden Cocktail, garniert mit ganz viel authentischem Berlin-Flair. Da ich aus Berlin stamme und noch immer dort arbeite, kann ich beurteilen, wie herausrragend es ihr gelungen ist, den Berlin Spirit nicht nur einzufangen, sondern auch noch zu etwas ganz Neuem zu transzendieren. Ich hatte das Gefühl, hier quasi nur einen Schritt aus der Realität heraus treten zu müssen, um tatsächlich in diesem verwunschenen Berlin zu stehen, in dem durch die Strahlung einer besonderen Bombe dem Aberglauben entstammende Wesen verschiedenster Art sich manifestiert haben und seit 30 Jahren versuchen, sich in dieser fremden Welt zurechtzufinden. Wie alles von der Norm Abweichende sind sie dabei verschiedensten Anfeindungen unterworfen.

Es hat mich tief beeindruckt, wie die Autorin hier aktuelle Themen der Diskriminierung einbezogen und quasi verfremdet hat, ohne dass es mich, wie bei zahlreichen anderen Büchern, genervt oder gar erschlagen hätte.

Lucy, die in der Nacht der Bombe zur Welt kam, ist aus dem Polzeidienst ausgeschieden und als Privatermittlerin tätig. Sie lebt in einer Wohngemeinschaft mit zwei Stifs, so werden die manifestierten Wesen genannt. Als eine Freundin ihrer Mitbewohnerin Lore verschwindet, ihre ehemaligen Kollegen sie um Mithilfe bei der Ermittlung um scheinbare Morde durch einen Werwolf bitten, obwohl Werwölfe bereits kurz nach der Bombe ausgerottet wurden und Lucy dann noch den Auftrag erhält, nach einer verschwundenen Fee zu suchen, wird sie unversehens in einen komplizierten Verbrechensstrudel gesogen, der seinesgleichen sucht.

Wunderbar düster, atmosphärisch dicht und überzeugend ausgearbeitet bis in die Nebenfiguren, überzeugt Kim Rabe hier mit einer tiefgründigen Story, die mich hoffen lässt, dass Lucy unbedingt in Serie geht. Es gibt noch so viele andere Berliner Wahrzeichen, die sich so herrlich geheimnisvoll auf einem Cover machen würden wie der Fernsehturm bei diesem Buch!

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Drehscheiben

Dreh hin – Dreh her 1: Gute Nacht, kleiner Bär!
0

Nachdem "Wach auf, kleiner Bär" bereits zu den Lieblingsbüchern meines zweijährigen Neffen gehört, konnte ich als Geschenk auch mit diesem Band wirklich nichts falsch machen. Das tolle Konzept, dass sich ...

Nachdem "Wach auf, kleiner Bär" bereits zu den Lieblingsbüchern meines zweijährigen Neffen gehört, konnte ich als Geschenk auch mit diesem Band wirklich nichts falsch machen. Das tolle Konzept, dass sich auf den wenigen Seiten des Papp-Lernbuches jeweils eine Drehscheibe befindet, setzt sich auch in diesem Band fort. Zieht man an der zugehörigen Schlaufe, ändern sich die Bilder und das Abenritual des kleinen Bären setzt sich fort.

Wie bei seiner Morgenroutine aus dem schon bekannten Band steht der kleine Bär hier für die kleinsten "Leser", die sich in seinem Abendritual sicher problemlos wiederfinden. Die Art der Zeichnungen finde ich erneut sehr ansprechend und ausgewogen, faszinierend, ohne das kindliche Augen hier gleich überwältigt werden würden. Das Buch wird meinem Neffen nach wie vor nicht langweilig, sondern er möchte sich immer wieder damit beschäftigen.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Drehscheibe

Dreh hin – Dreh her 2: Aufgewacht, kleiner Bär!
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Dieses niedliche Lernbuch ist bei meinem zweijährigen Neffen sehr gut angekommen. Er ist gerade in die Kita gekommen und kann sich daher bestimmt gut mit dem kleinen Bären, der sich im Buch für den Gang ...

Dieses niedliche Lernbuch ist bei meinem zweijährigen Neffen sehr gut angekommen. Er ist gerade in die Kita gekommen und kann sich daher bestimmt gut mit dem kleinen Bären, der sich im Buch für den Gang zu seiner Wald-Kita fertig macht, identifizieren. Die Besonderheit des Buches ist jeweils die über eine robuste Schlafe zu bedienende Drehscheibe, die neue Bilder zum Vorschein bringt, die den Fortgang der kleinen Geschichte zeigen.

So wird der kleine Bär in Situationen dargestellt, die mein Neffe so ähnlich selbst kennt: Er schläft, wacht auf, putzt sich die Zähne, trinkt Kakao, wird zur Kita gebracht, verabschiedet sich von seiner Mutter... Alles ist sehr ansprechend gezeichnet. Neben dem Geschichtchen gibt es noch weitere Details wie kleine Mäuse, die auch in die Veränderungen einbezogen werden. Also können kleine Entdecker hier eine ganze Weile beschäftigt werden, ohne dass die Darstellungsfülle zu viel wird.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Geheimnisse des Meeres

Die Leuchtturmwärter
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Was wirklich geschah, als im Jahr 1900 drei Leuchtturmwärter von einem einsamen Turm an der Küste Cornwalls verschwanden, ist bis heute ein Rätsel geblieben. Nun hat das Geheimnis auch die Fantasie von ...

Was wirklich geschah, als im Jahr 1900 drei Leuchtturmwärter von einem einsamen Turm an der Küste Cornwalls verschwanden, ist bis heute ein Rätsel geblieben. Nun hat das Geheimnis auch die Fantasie von Emma Stonex angeregt. Was sie daraus gemacht hat, ist so brillant konstruiert und formuliert, dass es eine wahre Freude ist. Ich bin nicht mal sicher, ob ich den Roman als Genremix bezeichnen kann, denn eigentlich entzieht er sich jeglicher Kategorisierung.

Abwechselnd lässt die Autorin die Wärter Arthur, Bill und Vince zu Wort kommen sowie ihre Frauen oder Freundinnen Helen, Jenny und Michelle. Die Geschichte mäandert dabei zwischen 1972, wohin Stonex das Verschwinden verlegt hat, und 1992, als ein Schriftsteller versucht, es zu ergründen. Abgründig wie das Meer ist alles Verborgene, das so nach und nach ans Licht kommt. Raffiniert und mit atmosphärischer Dichte spinnt Stonex die Geschichte fort, lässt uns in die Köpfe ihrer Protagonisten tauchen, bis nicht mehr zu unterscheiden ist, was wahr oder nur Vorstellung ist. Ich war ebenso beeindruckt von der Erzählkunst der Autorin wie von ihrem psychologischen Einfühlungsvermögen und werde ihr weiter folgen. Zwar hat sie mit dem gewählten Ende nicht alle meine Erwartungen erfüllt, aber die Leserschaft auch nicht einfach in der Luft hängen lassen, wie es bei einem offenen Ende der Fall gewesen wäre.

Ein sprachlich herausragender Roman, so geheimnisvoll wie das Meer und das Leben.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Fantastique

Die Stadt ohne Wind
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Ich lese sehr viel Fantasy, kenne jedoch kaum französische, so dass bei mir automatisch Vergeleiche mit der "Spegelreisenden" aufkamen. "Die Stadt ohne Wind" hat mich sogar noch mehr begeistert.
Der Autorin ...

Ich lese sehr viel Fantasy, kenne jedoch kaum französische, so dass bei mir automatisch Vergeleiche mit der "Spegelreisenden" aufkamen. "Die Stadt ohne Wind" hat mich sogar noch mehr begeistert.
Der Autorin gelingt eine vielschichtige Welt mit einem einprägsamen, überzeugenen Magiesystem. Daneben gibt es noch die Mechamagie, die mit Steampunk-Elementen aufwartet.
Die geheimnisvolle Geschichte um die junge Arka, die sich in die kuppelbewehrte Stadt Hyperborea einschleicht, um dort ihren unbekannten Vater zu finden und den frisch ausgebildeten Magier Lastyanax als ihren Mentor gewinnt, hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Ich musste mein Wochenende umplanen, um das Buch fertig zu lesen.
Sehr neugierig hat mich gemacht, dass die Autorin am Europäischen Parlament arbeitet und extra betont, dass ihre Protagonisten schon vorher geschaffen wurden. Da ich selbst in Regierungsdiensten stehe, hatte ich trotzdem häufig das Gefühl, dass ihre Arbeit der Geschichte eine weitere Dimension hinzugefügt hat. Wenn Magier Intrigen spinnen, ein Herrscher unsterblich sein möchte und Positionen eiskalt ausgenutzt werden, habe zumindest ich einen leisen Widerhall der Realität vernommen.
Hier wurde All Age Fantasy im besten Sinne geschaffen. Die 13jährige Arka und ihre Mitschüler richten sich an ein eher jüngeres Publikum, ohne das, wie man es jetzt leider gehäuft in der Jugend-Fantasy findet, redundant alle möglichen Trendthemen abgearbeitet werden müssen. Mit Lastyanax und seinen Studienfreunden findet sich auch die erwachsene Fantasy-Leserschaft wieder. Mit fantasievollen Geschöpfen wie den Lemuren und Arkas "Pferd" Zwerg wurde auf jeden Fall mein Herz komplett gewonnen. Vor allem die vielen hier eingefügten moralischen Grauschattierungen haben mich überzeugt, ebenso wie die atmospärisch dichte Beschreibung von Hyperborea.
Ich kann es kaum erwarten, dass diese Geschichte weitergeht!

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