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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2021

Italienische Familiensaga

Der Kolibri - Premio Strega 2020
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Der italienische Schriftsteller Sandro Veronesi hat den Roman „Der Kolibri“ mit philosophischem Einschlag geschrieben.

Das Cover ist sehr schön, allerdings dachte ich da an eine andere Geschichte. ...



Der italienische Schriftsteller Sandro Veronesi hat den Roman „Der Kolibri“ mit philosophischem Einschlag geschrieben.

Das Cover ist sehr schön, allerdings dachte ich da an eine andere Geschichte.
Ich braucht erst etwas Zeit, um in die Geschichte eintauchen zu können.
Als ich erst mal merkte wie der Protagonist tickte war ich gefesselt.

Der Roman ist eine Familiensaga ab 1960 in Rom.
Der Augenarzt Marco Carrera erlebt eine
Achterbahn der Gefühle.
Es gibt eine unschöne Scheidung.
Marcos Dialogen mit dem Psychologen sind eindrucksvoll.
Seine Briefe an seine Jugendliebe Luisa zeigen seine Emotionen.

Der Autor lässt uns an Marcos Schicksal und seiner quirligen Art teilnehmen.
Seine Liebe zu bestimmter Musik unterstreicht alles. Mit großer Erzählkunst
erleben wir den italienischen Flair genau mit.
Der Roman ist eine gute Komposition.

Veröffentlicht am 20.08.2021

Das 4. Reich

Heimatsterben
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„Heimatsterben“ ist der Debütroman von
Sarah Höflich. Dieser Roman beschreibt meine Ängste, seit es Parteien gibt, die gegen Exilanten wettern.


Tildi ist 1945 aus Schlesien geflüchtet. Auf der Flucht ...



„Heimatsterben“ ist der Debütroman von
Sarah Höflich. Dieser Roman beschreibt meine Ängste, seit es Parteien gibt, die gegen Exilanten wettern.


Tildi ist 1945 aus Schlesien geflüchtet. Auf der Flucht wird ihr Sohn Geboren. Sie verliert ihre Mutter und Schwester, nur sie und ihr Kind überleben und stranden an der Weser.
Jetzt ist sie fast 93 Jahre alt. Sie denkt über den Tod nach, aber eigentlich ist sie noch rüstig. Dann stürzt sie auf der Treppe und nach ein paar Tagen stirbt spe.

Ihre 3 Kinder sind sehr verschieden.
Die Autorin hat die Charaktere besonders gut gestaltet.

Tildis Enkeltochter Trixi hat den Adligen Felix geheiratet. Der wird von seiner nationalen Verein zum Bundeskanzler gewählt. Unter seinen Mitregierenden gibt
es einen radikalen Gruppe.

Man erlebt so richtig die einzelnen Figuren und ihre Ansichten.

Ich hoffe so eine Regierung wird es nicht schaffen. Dieser politischen und Familienroman ist lesenswert.

Veröffentlicht am 19.08.2021

Faszinierend

Finnische Tage
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Der niederländische Schriftsteller Herman Koch schreibt faszinierend und unterhaltend.

Der Roman „Finnische Tage“ ist der Zweite, den ich von dem Autor gelesen habe.Es ist ein Autofiktion über sein ...



Der niederländische Schriftsteller Herman Koch schreibt faszinierend und unterhaltend.

Der Roman „Finnische Tage“ ist der Zweite, den ich von dem Autor gelesen habe.Es ist ein Autofiktion über sein eigenes Leben.

Als Herman 17 Jahre alt ist stirbt seine Mutter. Er redet noch sein ganzes Leben in Gedanken mit ihr. Nach dem Abitur fährt er nach Finnland um Bauer zu werden. Er erzählt interessant über seine Emotionen. Wenn er nur nicht so viel trinken würde, damit kann ich mich nicht anfreunden.
Sonst kann ich mich mit den Aktionen anfreunden.
Schon früh hat er angefangen sich Begebenheiten zu merken, um sie in seinem Roman zu erwähnen.
Herman Koch schreibt alles mit Gefühl.
Es ist nicht alles wirklich geschehen, aber so kommt das Ganze gut an.
Es war ein gutes Leseerlebnis.




Veröffentlicht am 16.08.2021

Eifersucht und Liebe

Die Zeit der Kirschen
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„Die Zeit der Kirschen“ ist der Nachfolgeroman von Das Lächeln der Frauen. Der Schriftsteller Nicolas Barreau hat den Roman aber so geschrieben, das man auch versteht um was es geht, wenn man den ersten ...



„Die Zeit der Kirschen“ ist der Nachfolgeroman von Das Lächeln der Frauen. Der Schriftsteller Nicolas Barreau hat den Roman aber so geschrieben, das man auch versteht um was es geht, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat.

Die beiden Protagonisten erzählen abwechselnd die Empfindungen und Geschehnisse, dadurch sieht man oft die Ansichten beider von einer Sache. Das ist besonders interessant.

Der Lektor und Schriftsteller Andre und die Köchin Aurelie sind schon lange ein Paar.
Es ist interessant Andres Lesungen in Buchhandlungen mit zu erleben.
Aurelie hat für ihr Lokal versehentlich einen Stern bekommen. Dadurch lernt sie den anderen Koch kennen und Andre wird eifersüchtig. Aurelie ist entsetzt wie er reagiert, bis sie selber die Eifersüchtige ist.
Der Roman besticht durch den realistischen guten Erzählstil.
Es ist eine romantische Liebesgeschichte, die nie kitschig wird.
Eine schöne Lektüre.



Veröffentlicht am 16.08.2021

Bildhaft

Flucht nach Patagonien
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Die Schriftstellerin Jana Revedin lässt in ihrem Roman „Flucht nach Patagonien“ das Leben des Pariser Designer Jean-Michel Frank Revue passiern.

Die Kunstmäzenin Eugenia Errazuriz überedet Jean- Michel ...



Die Schriftstellerin Jana Revedin lässt in ihrem Roman „Flucht nach Patagonien“ das Leben des Pariser Designer Jean-Michel Frank Revue passiern.

Die Kunstmäzenin Eugenia Errazuriz überedet Jean- Michel 1937 zur Reise nach Patagonien ein. Sie erkennt d Gefahr für ihn, er ist Jude und Homosexuell.

Dabei begibt er sich zu einem Rückblick seines bisherigen Lebens. Er ist der dritte Sohn eines Bankiers. Seine Brüder überleben den 1. Weltkrieg nicht. Sein jüngster Sohn ist durch eine Kinderlähmung ein Krüpel und zählt für ihn nicht.

Später wird er zu einem berühmten Desgner, der mit neuen verschiedenen Materialien spielt und so viele berühmte Personen beliefert. Er kennt Coco Chanell, Klaus Mann, Pablo Picasso und viele mehr.

Die Autorin schildert alles sehr bildreich.Sie behandelt die Zeit dramaturgisch geschickt.