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Veröffentlicht am 03.01.2022

chalet de la mort

Das Chalet
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Ruth Ware entführt uns in ein schönes Luxus-Chalet in den französischen Alpen. Dort haben sich Mitarbeiter eines Unternehmens eingemietet. Bereits nach den ersten Seiten ist man vom Schreibstil gefangen ...

Ruth Ware entführt uns in ein schönes Luxus-Chalet in den französischen Alpen. Dort haben sich Mitarbeiter eines Unternehmens eingemietet. Bereits nach den ersten Seiten ist man vom Schreibstil gefangen und merkt mit jeder weiteren Seite, dass sich die Stimmung ändert und es zunehmend bedrückender wird. Und das nicht erst ab dem Lawinenabgang und der Trennung zur Außenwelt.
Wie gewohnt schreibt Ruth Ware spannend, atmosphärisch dicht und temporeich und obwohl man schon relativ schnell weiß wer hinter diesen Morden steckt, wird es bis zum Ende niemals langweilig. Für dieses schön durchdachte Setting hätte ich nicht unbedingt dieses Social-Media-Start-up-Thema gebraucht, wer hier wen und warum snoopt. Das passt zwar ganz gut zur Story und dem Setting, zumal auch jedes Kapitel mit einer Snoop-ID und Snoopscriber beginnt. Mich hingegen hat es eher etwas gestört.
Besonders gefällt mir, dass die Geschichte aus den Sichtweisen der Protagonistinnen Erin und Liz erzählt werden. Man erhält Einblicke in ihre Gedankenwelt und wird dadurch sehr tief mit ins Geschehen gezogen. Auch das Ende war ein toller Showdown. Halsbrecherisch und sehr gelungen.
„Das Chalet“ von Ruth Ware ist ein gut geschriebener Thriller mit tollem Setting.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Düsterer Wald

Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge
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„Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge“ von Aisling Fowler ist ein beeindruckender Auftakt. Dabei geht nicht nur um die Jagdlinge mit den gewöhnungsbedürftigen Namen 5, 6, 7 und 12, sondern auch um durchaus ...

„Feuerblut - Der Schwur der Jagdlinge“ von Aisling Fowler ist ein beeindruckender Auftakt. Dabei geht nicht nur um die Jagdlinge mit den gewöhnungsbedürftigen Namen 5, 6, 7 und 12, sondern auch um durchaus blutige Abenteuer, Zusammenhalt und Freundschaft.
Mir hat das Buch von Anfang an sehr gut gefallen. Man ist sofort im Geschehen. Die Spannung wird nach kürzester Zeit aufgebaut und lässt bis zum Ende nicht nach. Es ist nicht nur die Suche nach 7, die sich spannend gestaltet, auch die anderen Charaktere, deren Eigenschaften, das Aufeinandertreffen auf Kreaturen und Wesen in einem mystischen, dunklen und gefährlichen Wald sind sehr schön herausgearbeitet und werden mit ordentlichem Ideenreichtum dargestellt.
Der Schreibstil der Autorin und die sehr schön skizzierte Welt lassen einen durch die Seiten fliegen. In sich ist das Buch abgeschlossen. Die großen Fragen werden alle beantwortet. Und doch bleibt noch genug übrig für einen weiteren Band und eine spannende Fortsetzung, zumal es bei den Charakteren auch Entwicklungen gab, die weiter ausgeführt werden müssen.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Von guter Abstammung

Q
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Der Roman „Q“ von Christina Dalcher gehört zu den Werken, die einen richtig packen, wachrütteln und auch sehr wütend machen. Das hat für mich mehrere Gründe. Zum einen wäre da die Protagonistin Elena, ...

Der Roman „Q“ von Christina Dalcher gehört zu den Werken, die einen richtig packen, wachrütteln und auch sehr wütend machen. Das hat für mich mehrere Gründe. Zum einen wäre da die Protagonistin Elena, kurz El genannt. Auf der einen Seite ist „Dr. Elena Fischer Fairchild, Lehrerin für Life Scienes an der Davenport Silver School“ [314], ziemlich naiv und gutgläubig. Und das ändert sich auch nicht bis zum Ende der Geschichte. Auf der anderen Seite ist sie die Person, die zwar ganz schön blauäugig an die Sache rangeht, aber auch dafür alles opfert.
Als Leser*in hat man relativ früh eine Idee wohin sich die Geschichte entwickeln wird. Dies kann natürlich auch daran liegen, dass man die düstere Vergangenheit Deutschlands vor Augen hat. Aber auch hier hätte Elena viel früher auf ihre Großmutter hören und auch reflektierender sein können. Denn die „Monster aus einer gar nicht so fernen Vergangenheit“ [140] lauern überall und kommen immer wieder. Geschichte wiederholt sich.
Vieles beginnt mit einem Ziel. Der Q-Wert ist nur „zum Besten der Gesellschaft.“ [68] Die Umsetzung kommt meist schleichend. Wenn man dann das ganze Ausmaß begriffen hat, ist es meist schon zu spät.
In ihren Anmerkungen schreibt die Autorin Dalcher folgendes: „Sollten Sie durch die Hinweise in diesem Buch aufgewühlt sein, habe ich gute Arbeit geleistet.“ [331 f.] Sie hat ihr Ziel erreicht und zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit lernen sollte. Wachsam sein und mit einem gesunden Maß müssen die Geschehnisse hinterfragt werden.
Die Themen der Vergangenheit kommen immer wieder. Nur in unterschiedlichen Ausprägungen. Hier am Beispiel des Themas Eugenik dargestellt.
Das Buch lässt sich aufgrund des Schreibstils wunderbar lesen. „Q“ ist kein ruhiges Lesevergnügen. Man ist von der Geschichte gefesselt und fiebert dem Ende entgegen.
„Die meisten Männer gelten als die wertvolleren Elternteile, auch wenn sie es gar nicht sind.“ [76]

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Gewalt wohin man schaut

Keine Ruhe in Montana
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Montana, ein Staat zum Erholen? Zumindest nach dem Lesen des Romans „Keine Ruhe in Montana“ von James Lee Burke lautet die Antwort: Nein. Vorweg, Teil 17 der Reihe "Dave Robicheaux" ist nicht der stärkste ...

Montana, ein Staat zum Erholen? Zumindest nach dem Lesen des Romans „Keine Ruhe in Montana“ von James Lee Burke lautet die Antwort: Nein. Vorweg, Teil 17 der Reihe "Dave Robicheaux" ist nicht der stärkste Band, aber wohl einer, in der die Charaktere die Gewalt ordentlich zu spüren bekommen.
„Mörderische Schwingungen lagen jedenfalls in der Luft, unsichtbar wie Viren, aber nicht weniger tödlich.“ [112]
Was am Anfang nach einem schön gemächlichen Einstieg in die Geschichte aussieht, wandelt sich zusehends, mit einer Schnelligkeit, nimmt Ausmaße an und äußerst sich dementsprechend auch in der derben Sprache, die ich von Burke so noch nicht kannte. Auf mich wirkt das Ganze stimmig. Wort- und Bildgewaltig beschreibt Burke die von ihm skizzierte Szenerie. Es ist ein Ausflug in die Seele der Vereinigten Staaten.
Wunderbare Landschaftsbeschreibungen und Charaktere, die facettenreich dargestellt sind und uns Leser*innen nicht unbedingt die Schokoladenseite zeigen, verknüpft der Autor zu einer Geschichte aus mehreren Stränge, welche am Ende perfekt zusammenlaufen.
„Ein Mord definiert sich fast immer über das Ausmaß an Grausamkeit, das in keinem Verhältnis zum auslösenden Impuls steht.“ [192]
James Lee Burke weiß wie man Geschichten erzählt. Die Übersetzung und das Korrekturart hätten besser sein können. "Die Pappeln am en von Blitzen erleuchtet" [180]. Aber insgesamt war es wieder ein schöner Krimi mit Dave, der sich diesmal etwas im Hintergrund gehalten hatte.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Düsternis um Duchess

Von hier bis zum Anfang
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„Von hier bis zum Anfang“ behandelt die Frage, was die 13-jährige Duchess, Hauptprotagonistin in dem Roman von Chris Whitaker, alles durchstehen muss, ohne wirklich selbst Kind zu sein. Es ist die Geschichte ...

„Von hier bis zum Anfang“ behandelt die Frage, was die 13-jährige Duchess, Hauptprotagonistin in dem Roman von Chris Whitaker, alles durchstehen muss, ohne wirklich selbst Kind zu sein. Es ist die Geschichte um ein kleines Mädchen, das sehr stark sein muss und dem zugleich viele tragische Momente widerfahren.
„Duchess betrachtete die grellen Lichter, die einst ihr Zuhause gewesen waren, den in der Dunkelheit versinkenden Schauplatz ihres Lebens.“ [110]
Tragik, emotionale Momente und Spannung kennzeichnen diese Geschichte, die die Leserinnen berührt und mitfiebern lässt. Auch wenn der Schreibstil wunderbar ist, so entfaltet der Roman sich erst mit dem unerwarteten Ende in voller Gänze.
Der Autor schafft es mit den gut herausgearbeiteten Charakteren Robin, Vincent, Walk und Hal, dem Leben um Duchess etwas Besonderes und tragisches, schweres und düsteres einzuhauchen. Die Leser
innen sind natürlich mit der Düsternis konfrontiert und sind damit auch emotional betroffen.
„Er hatte Angst vor dem was diese Glut mit ihr machen würde. Der geringste Windstoß genügte, und schon loderte sie auf.“ [116]

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