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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2021

Mitten im Leben

Die Tränen der Welt
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Mit diesem Roman bin ich in für mich unbekannte Welten gereist. Ich lese viele historische Romane, aber Spanien zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts war bisher noch nicht dabei, umso gespannter war ich ...

Mit diesem Roman bin ich in für mich unbekannte Welten gereist. Ich lese viele historische Romane, aber Spanien zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts war bisher noch nicht dabei, umso gespannter war ich auf diesen Roman. Ich muss gestehen das ich eine Weile gebraucht habe, um mit dem Schreibstil des Autoren klar zu kommen. Ich kann gar nicht genau sagen woran es genau lag, aber ich konnte mich zunächst nicht richtig auf die Geschichte einlassen und habe etwas gebraucht um mit den Figuren warm zu werden. Doch irgendwann hat es Klick gemacht und die Welt von Damelau und Emma würde zu meiner Welt. Die Geschichte erzählt von einer großen Liebe, die zwischen Emma und Damelau. Aber es ist kein Liebesroman. Vielmehr geht es um das Aufgebehren gegen die Macht der Kirche, um das Leben der ganz einfachen Menschen, um Armut und Zusammenhalt. Aber es geht auch darum, wie schnell einem der Boden unter den Füßen weggezogen werden kann. Wie schnell der Weg vom Künstler in den Abgrund ist. Schonungslos wird hier das Bild dieser Zeit gemalt und auf emotionale Art, die oft schokiert eine Geschichte vom Leben erzählt.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Paula

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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In dem Roman Eine Familie in Berlin lernen wir die jüdische Familie Oppenheim kennen. In erster Linie geht es um Paula, die älteste Tochter der Familie. Zu Beginn der Geschichte ist sie sechzehn Jahre ...

In dem Roman Eine Familie in Berlin lernen wir die jüdische Familie Oppenheim kennen. In erster Linie geht es um Paula, die älteste Tochter der Familie. Zu Beginn der Geschichte ist sie sechzehn Jahre alt und damit an der Schwelle zum Erwachsen werden. Wir begleiten sie durch diese Zeit, erleben ihre erste Liebe, die auf Wiederstand bei ihren Eltern stößt und begleiten sie in den ersten Jahren als erwachsene Frau.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir immer wieder sehr gut. Paula war so lebendig beschrieben, das ich sie mir sofort bildlich vorstellen konnte. Auch die Familie, die Umgebung und die Zeit werden perfekt beschrieben. Wir sind tief in Paulas Gefühlswelt hineingetaucht und es war fast wie nocheinmal Teanager sein, nochmal die erste Liebe erleben.

Der Roman ist ganz klar auf Paulas Leben aufgebaut, aber durch Briefe und Gespräche hat man viel über die anderen handelnden Personen erfahren. Das hat mir gut gefallen, da man so nicht aus Paulas Leben herausgerissen würde.
Ein schöner Familienroman, der einen in eine vergangene Zeit eintauchen lässt.

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Hartes Leben am Fjord

Die Hebamme
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Bei diesem Roman bin ich etwas gespalten. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der Roman gibt sehr Autentische Einblicke in das Leben der Armen Menschen in Norwegen des Neunzehnten Jahrhunderts. Das ...

Bei diesem Roman bin ich etwas gespalten. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der Roman gibt sehr Autentische Einblicke in das Leben der Armen Menschen in Norwegen des Neunzehnten Jahrhunderts. Das Leben am Fjord und mit den Jahreszeiten, die vielen Kinder, die harte Feldarbeit. Genauso interessant sind die Beschreibungen des Alltags einer Hebamme. Gerade in dieser abgelegenen Gegend waren die Menschen misstrauisch. Hebammen waren hier noch unbekannt und man half sich lieber Gegenseitig.
Marta Kristines Leben war hart und entbehrungsreich. Aber sie war gewitzt und ehrgeizig. Sie hat Fragen gestellt und sich nicht unterkriegen lassen. Ihr in ihrem Leben zu folgen war für mich eine schöne Erfahrung, da ich noch nicht viele Romane gelesen habe, die in Norwegen spielen.

Ein wenig gestört hat mich die Erzählweise. Leider fand ich diese teilweise nicht flüssig genug und es war mehr so, als ob man ein Sachbuch liest und keinen Roman. Allerdings muss man dazu sagen, das der Roman auf wahren Ereignissen beruht. Marta Kristine war die Ururgroßmutter des Autors und auch viele andere Personen haben wirklich gelebt. Anhand von Einträgen aus einem Thingbuch und den Aufzeichnungen der Hebammenschule hat der Autor das Leben der Hebamme rekonstruiert und eine Geschichte aus den wenigen Fakten entworfen.
Fans historischer Romane die sich auch gerne einmal in eine einsame wenig bekannte Gegend entführen lassen und auf echte Menschen treffen wollen, werden mit Der Hebamme auf ihre Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Eine Frau in den Fünfziger Jahren

Ein Koffer voller Schönheit
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Anne ist in ihrer Ehe nicht mehr wirklich glücklich, ihre Kinder sind Teenager und wollen nicht mehr rund um die Uhr betreut werden und mit ihren Eltern wird es immer schwieriger. Einzig ihre Schwiegermutter ...

Anne ist in ihrer Ehe nicht mehr wirklich glücklich, ihre Kinder sind Teenager und wollen nicht mehr rund um die Uhr betreut werden und mit ihren Eltern wird es immer schwieriger. Einzig ihre Schwiegermutter Margarete ist stets auf ihrer Seite. Diese hat dann auch die Idee, das Anne sich auf eine Anzeige der Kosmetikfirma Avon bewerben soll. Soll sie das sagen? Soll sie die erste Avon Beraterin Deutschlands werden? In einer Zeit als eine Frau noch die Erlaubnis ihres Mannes bräuchte, um zu arbeiten?

Der Roman erzählt auf intensive Weise Annes Geschichte. Ihre Zweifel, ihre Ängste ihre Hoffnungen und Träume. Der Leser taucht mit ihr tief in eine Zeit ein, in der der Krieg noch nicht vergessen ist, es aber langsam wieder aufwärts geht. In der es nicht mehr nur ums Überleben geht sondern auch schon wieder ums Genießen.
In Rückblenden wird von den Anfängen der Liebe von Anne und Benno erzählt, die an einem Punkt angelangt ist der fast ausweglos scheint. So bekommt man einen tiefen Einblick in Annes Leben.

In ein Koffer voller Schönheit blühen die Fünfziger Jahre wieder auf. Das gelingt der Autorin auch durch ihre großartigen Figuren. Selbst Nebenfiguren sind so lebendig beschrieben, das man das Gefühl hat sie zu kennen. Ganz besonders gelungen ist die Figur der Margarete. Sie ist so liebenswert chaotisch, das man sie sich als Schwiegermutter wünscht.
Eine rundum gelungene Zeitreise.

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Veröffentlicht am 16.08.2021

Sie war die Frau an der Seite des Dichters

Frau von Goethe
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Es ist doch immer wieder spannend in das Leben von berühmten Personen der Geschichte zu blicken. Fast noch interessanter finde ich auf die Menschen zu blicken, die nicht so sehr im Fokus stehen. In diesem ...

Es ist doch immer wieder spannend in das Leben von berühmten Personen der Geschichte zu blicken. Fast noch interessanter finde ich auf die Menschen zu blicken, die nicht so sehr im Fokus stehen. In diesem Buch lernen wir Christiane Vulpius kennen. Als junge Frau lernt sie den großen Dichter Goethe kennen und die Beiden verlieben sich ineinander. Zu einer Zeit in der es große Standesunterschied gibt und eine Frau nur mit einem Mann Zusammensein darf mit dem sie verheiratet ist, wächst die Liebe der Beiden und die Frau aus einfachen Verhältnissen wird zur Frau an der Seite des begehrtesten Junggesellen der Zeit. Auch ohne Trauschein.

Der Roman erzählt die Geschichte aus der Sicht von Christiane. Er beginnt kurz vor ihrer Begegnung mit Goethe und 1788 und endet im Jahr 1806. Sie ist ein herzensguter Mensch, sie will einfach nur ihre große Liebe leben und doch wird sie von vielen angefeindet und ist in Weimar nicht akzeptiert. Besonders gut gefallen hat mir das ihr ganz normaler Alltag erzählt wurde. Nicht der schillernde Goethe stand im Mittelpunkt, sondern sie und ihre Familie. Dadurch hat der Leser einen Einblick in das Leben der Frauen rund um 1800.
Ich könnte mich beim Lesen sehr gut in Christiane hineinversetzen und habe viel über eine Frau gelernt, die ich bisher nur als kurze Erwähnung in Goethes Biografie kannte.

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