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Veröffentlicht am 18.08.2021

Frauenbild der 1950er

Ein Koffer voller Schönheit
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Schon auf den ersten Seiten hat mich diese Geschichte gefangengenommen.

Anne möchte ihr eigenes Geld verdienen, mehr Selbstständigkeit. In den 1950er Jahren keine Selbstverständlichkeit. Der Platz der ...

Schon auf den ersten Seiten hat mich diese Geschichte gefangengenommen.

Anne möchte ihr eigenes Geld verdienen, mehr Selbstständigkeit. In den 1950er Jahren keine Selbstverständlichkeit. Der Platz der Frau war meist zuhause am Herd und bei der Kindererziehung, während die Männer das Geld verdienen.

Das eigentliche Thema der ersten Avon-Beraterin in Deutschland gerät etwas in den Hintergrund. Die Nachwirkungen des Krieges, die Rolle der Frau in der damaligen Gesellschaft und die Beziehung von Anne und Benno nehmen viel Platz ein. Das ist aber nicht weiter schlimm, da diese Geschichte tief in diese Zeit eintaucht und ein präsentables Bild darauf wirft.
Die Politik, das Wirtschaftswunder, die Träume der Nachkriegsgeneration...hier kommt vieles zur Sprache und bereichert das Buch ungemein.

Die Protagonisten werden ausführlich beschrieben, sind authentisch und tragen ihren Teil zur Geschichte bei. Vor allem Bennos Mutter gefiel mehr sehr gut. Steht sie doch hinter ihrer Schwiegertochter und stärkt ihr den Rücken.

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Veröffentlicht am 18.08.2021

Marta Kristine Andersdatter Nesje

Die Hebamme
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Ich habe schon viele historische Romane über Hebammen aus ganz Europa gelesen.
Diese Geschichte hier ist etwas ganz Besonderes! Nicht nur, weil sie einer wahren Begebenheit zugrunde liegt, sie ist auch ...

Ich habe schon viele historische Romane über Hebammen aus ganz Europa gelesen.
Diese Geschichte hier ist etwas ganz Besonderes! Nicht nur, weil sie einer wahren Begebenheit zugrunde liegt, sie ist auch aussergewöhnlich.

Der Autor erinnert hier an Marta Kristine Andersdatter Nesje, seine Ururgroßmutter. Im Jahre 1821 ging sie zu Fuß sechshundert Kilometer von der Westküste Norwegens nach Christiania. Ihr Ziel war es den Hebammenberuf zu erlernen.

Die Geschichte ist so voller Leben, Abenteuer und Gefühlen.
Das karge Leben in Norwegen, die Einöde und die Natur, alles kommt hier wunderbar zum Tragen. Man hat immer ein Bild vor Augen.
Das Leben von Marta, geprägt von ihrer Liebe zu ihrem Ehemann Hans, ihren elf Kindern und ihrem geliebten Beruf wird anschaulich wiedergegeben. Sie war für ihre Zeit eine moderne Frau.

Ich habe jede Zeile genossen!

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Veröffentlicht am 17.08.2021

eine schwere Entscheidung

Julius oder die Schönheit des Spiels
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Der Autor hat sich für diese aussergewöhnliche Geschichte von einem bekannten Tennisspieler inspirieren lassen.
Gottfried von Cramm, seit Jahrzehnten als der einer der Lichtgestalten des deutschen Tennissports ...

Der Autor hat sich für diese aussergewöhnliche Geschichte von einem bekannten Tennisspieler inspirieren lassen.
Gottfried von Cramm, seit Jahrzehnten als der einer der Lichtgestalten des deutschen Tennissports bekannt.

Obwohl ich mich überhaupt nicht für den Tennissport interessiere, konnte mich dieses Buch total begeistern. Tom Saller hat es geschafft, mir diese Sportart näherzubringen, die Magie des Courts einzufangen. In beeindruckender Weise schildert er das Leben des Julius von Berg. Anfangs fiktiv, lehnt es sich später an das Leben von Gottfried an.

Julius lebt für seinen Sport. Von klein auf behütet, wurde er zu einem aufrechten Menschen erzogen. Er liebt das Leben in Berlin. Durch seinen gesellschaftlichen Status steht er aber immer in der Öffentlichkeit. Das ist nicht einfach.
Die politische Lage zwingt ihn zu einer schweren Entscheidung. Wie wird sein Leben weitergehen...

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Mississippi

Das Meer von Mississippi
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Dieses Geschichte spielt in einer fiktiven Kleinstadt im Mississippi-Delta, basierend auf der großen Flutkatastrophe im Süden der USA 1926/27.

Zwei Agenten, Ham Johnson und Ted Ingersoll, machen sich ...

Dieses Geschichte spielt in einer fiktiven Kleinstadt im Mississippi-Delta, basierend auf der großen Flutkatastrophe im Süden der USA 1926/27.

Zwei Agenten, Ham Johnson und Ted Ingersoll, machen sich im Aufteag der Prohibitionsbehörde, auf die Suche nach zwei verschwundenen Kollegen. Noch ist nicht klar, ob ihnen etwas zugestoßen ist oder bei vielleicht die Seiten gewechselt und sich haben bestechen lassen.

Als die beiden ein verlassenes Baby finden beginnt die eigentliche Geschichte...

Kraftvoll, packend, bildhaft und spannend erzählt vor dem historischen Hintergrund. Die beiden Hauptfiguren werden dem Leser durch viele Rückblenden näher gebracht. Sie erhalten dadurch sehr viel Tiefe. Beide stehen auf verschiedenen Seiten, finden ab einen Weg zueinander.

Kein Krimi im üblichen Sinn, aber ein gutes Buch, über Liebe, Schwarzbrennerei, Flutkatastrophe, Adoption und menschliche Tragödien. Viele Wendungen, Geheimnisse und eine durchdsachte Linie machen es zu einer besonderen historischen Geschichte.
Mich hat es sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.08.2021

Dunkler Punkt in der Geschichte

Bis uns nichts mehr bleibt
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Ein Buch über zwei junge Menschen zwiwschen Sklaverei und amerikanischem Bürgerkrieg.

Die Freundschaft zwischen dem 15jährigen Adam und dem Sklavenjungen Tip bildet die Grundlage für diese Geschichte. ...

Ein Buch über zwei junge Menschen zwiwschen Sklaverei und amerikanischem Bürgerkrieg.

Die Freundschaft zwischen dem 15jährigen Adam und dem Sklavenjungen Tip bildet die Grundlage für diese Geschichte. Der eine hat seinen Vater im Krieg verloren und lebt mit Mutter und Schwester auf einem kleinen Stück Land, dass sie mit harter Arbeit gerade so halten können. Der andere lebt mit seiner Mutter auf der Plantage eines reichen und tyrannsichen Sklavenhalters.

Beide treffen sich so oft es möglich ist und als Tip in eine Notlage gerät hilft Adams Familie ihm. Die Konsequenzen daraus sind verherrend....

Die Autorin führt uns in eine längst vergangene Zeit, die auch heute noch ihre Schatten wirft. Der amerikanische Bürgerkrieg und die Sklavenhaltung werden hier anschaulich beschrieben, packend, berührend und faktenreich. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, man fühlt leidet und kämpft mit ihnen. Sie bringen einem die Geschichte sehr nahe. Die Schicksale, Opfer und Täter werden hier lebendig. Die Wahl des Handlungsortes gefällt mir, es ist nicht der typische Südstaatenort.

Anmerkungen und Glossar sind eine wertvolle Ergänzung zur Erzählung.

Auch wenn dieser Krieg gewonnen wurde, gab es nicht nur Sieger. Viele unschuldige Leben wurden geopfert für die Freiheit.

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