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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2017

Das Leichentuch ist nicht aus Seemannsgarn

Deadwater
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Wer meinen Titel cool findet - das ist leider nicht von mir, sondern direkt dem Buch entnommen. Solche und andere coolen Sprüche kommen da öfter vor. Und hier erfolgt auch meine erste Warnung an potenzielle ...

Wer meinen Titel cool findet - das ist leider nicht von mir, sondern direkt dem Buch entnommen. Solche und andere coolen Sprüche kommen da öfter vor. Und hier erfolgt auch meine erste Warnung an potenzielle Leser: Das ist ein Logbuch. Klar, steht vorne drauf, aber ich wiederhole es trotzdem. Es ist ein Logbuch. Geschrieben von Jugendlichen oder besser: im Stil von Jugendlichen. Bedeutet, dass ständig rechts und links vom Text diverse Sprüche der anderen Beteiligten stehen.
Und schon schiebe ich die zweite Warnung an potenzielle Leser nach: Es gibt mehr Beteiligte als zwei. Oder auch drei. Oder vier. Wer also grundsätzlich damit überfordert ist, mehr als ein halbes Dutzend Protagonisten im Kopf zu behalten: beware of the book.
Dritte und letzte Warnung: Es gibt Zeichnungen. Ja, wie in einer Graphic Novel. Und vorsicht, Herzattacke in Sicht - vielleicht fehlt auch einer der Protagonisten mal auf einem Bild. Oder die Haare von jemand anders stimmen nicht mit der Beschreibung überein. Wer in so einem Fall nach einer Bücherverbrennung schreit, ist hier auch falsch.

Ok, wer bis hierher durchgehalten hat, scheint wirklich interessiert zu sein und hart im Nehmen. Willkommen an Bord. Du bist jung oder weißt noch, wie das war, belastbar, kannst die Zähne zusammenbeißen und auch in ausweglosen Situationen weitermachen? Du hast noch Mitgefühl und Abenteuerlust? Begeisterung fürs Meer, Abenteuer, Freundschaft und nimmst auch Hunger, Durst und Tod in Kauf? Das wirst du hier finden.

14 Jugendliche aus reichem Haus, die irgendwo Mist gebaut haben. Eine Handvoll Lehrer, eine Handvoll Seeleute, ein Schiff, das dem Namen "Boot-Camp" eine neue Bedeutung verpasst. ;)
Verschwundene Erwachsene, auf sich selbst gestellte Kids, Mord, Erpressung, Piratenangriffe, Umwelt-Terrorismus, ein Kater und ein Huhn. Und Tote.

Mich konnte es packen. Ich konnte mit den Jungs und Mädchen mitfiebern, war erschüttert über grausame Momente und konnte im nächsten Augenblick breit grinsen über Sprüche, Zeichnungen oder idiotische Handlungen. Es war genau meins und ganz ehrlich? Gegen ein Sequel hätte ich mal so gar nichts einzuwenden, würde schon gern sehen, ob man das Abenteuer mit diesen Protagonisten weiterführen könnte.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Ein Kochbuch voller Lieblingsrezepte

Mia liebt Pasta
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Dieses Buch, diese Köchin hat mir der Himmel geschickt, absolut sicher. Ich war schon immer ein Fan von Nudeln und am liebsten gehe ich zum Italiener zum Essen. Das wird in Zukunft allerdings weniger vorkommen, ...

Dieses Buch, diese Köchin hat mir der Himmel geschickt, absolut sicher. Ich war schon immer ein Fan von Nudeln und am liebsten gehe ich zum Italiener zum Essen. Das wird in Zukunft allerdings weniger vorkommen, weil ich festgestellt habe, dass ich selbst genauso gut kochen kann, Mia sei Dank. Gut, genug gelobhudelt. Was macht dieses Buch so besonders?

Erst einmal ist es rein vegetarisch, aber man vermisst kein Fleisch. Und es ist irre abwechslungsreich. Hier wird gekocht, gefüllt, gebacken, was das Zeug hält, und etwas, das ich nie für möglich gehalten habe: Auch gesüßte Nudeln gehen. Oder gekühlt. Es gibt Pastagrundrezepte und - sehr geil! - Pestorezepte. Pesto mag ich gern, aber das gekaufte ist irgendwie nie so cool wie das beim Italiener. Oder jetzt das eigene.

Ich habe bestimmt inzwischen die Hälfte der Rezepte nachgekocht. Meine absoluten Favoriten sind Pasta mit Tomatenpesto und Kichererbsen (!), Linguine mit Süßkartoffel-Kokos-Creme (gab's jetzt schon dreimal) und Pfannenlasagne (geniale Idee!). Total originell finde ich die Pastatorte und Spaghettimuffins. Die süßen Cannelloni mit Apfel-Zimt-Füllung sind zum Niederknien, haben allerdings so viele Kalorien, dass ihr die Fastenzeit knicken könnt. ;)

Gut finde ich auch die Erklärungen am Anfang, die im Plauderstil und sehr sympathisch gehalten wurden. Ehrlich, hier bleibt mir einfach nichts weiter übrig als die volle Punktzahl zu vergeben. Wer Pasta mag, wird dieses Kochbuch lieben.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Austausch der Besten

Lost in Fuseta
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Ein europäisches Austauschprogramm von Kriminalbeamten macht es möglich: ein deutscher Kommissar kommt ins portugiesische Fuseta, das nur knapp vorm Ar... der Welt liegt. Sein Name ist Leander Lost und ...

Ein europäisches Austauschprogramm von Kriminalbeamten macht es möglich: ein deutscher Kommissar kommt ins portugiesische Fuseta, das nur knapp vorm Ar... der Welt liegt. Sein Name ist Leander Lost und er ist seltsam, finden seine neuen Kollegen Carlos und Graciana. Gekleidet wie ein Bestattungsunternehmer, trotz der septemberlichen Wärme, spricht er nach dreiwöchigem Sprachkurs fließend Portugiesisch und versteht trotzdem keiner der Witze oder Ironie der anderen. Gleich am ersten Tag macht er sich unbeliebt. Um einen Verbrecher zu stoppen, schießt er Carlos ins Bein. Kein Beginn einer wunderbaren Freundschaft, doch da ist etwas, das die anderen erst später erfahren - Lost ist Asperger mit Inselbegabungen, und er wird noch ein wertvolles Mitglied ihres Teams werden.

Ich habe diesen Krimi von der ersten Seite an genießen können. Mal davon abgesehen, dass hier mal ein wirklich originelles Setting in Portugal mit dem seltsamen Leander Lost aufgebaut wurde, gab es auch einen Schreibstil, der endlich mal wieder nicht in den Augen wehtat und eine Kriminalgeschichte mit Hintergrund, die nicht schon von hier bis Sibirien ausgelutscht und langweilig ist. Geradezu niederknien möchte man für die Protagonisten, die alle interessant und gut ausgearbeitet waren und hallelujah, keiner von ihnen war depressiv und/oder Trinker. Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt gab (und das ist ein pures Luxusproblem), dann der, dass mir relativ schnell klar war, wer hinter allem steckte, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ich möchte mehr von diesem coolen Team lesen!

Veröffentlicht am 04.04.2017

Ratgeber und Nachschlagewerk

Mein Obstgarten
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Dieses Buch bekommt gerade für Anfänger (wie ich es bin im Gartenbereich) eine absolute Empfehlung. Es ist nicht nur ein Ratgeber, sondern auch als Nachschlagewerk konzipiert, dank Querverweisen in den ...

Dieses Buch bekommt gerade für Anfänger (wie ich es bin im Gartenbereich) eine absolute Empfehlung. Es ist nicht nur ein Ratgeber, sondern auch als Nachschlagewerk konzipiert, dank Querverweisen in den einzelnen Themen.

Aufgebaut ist es so, dass erst einmal darüber darüber nachgedacht wird, welche Art von Garten man sich überhaupt vorstellen kann. Dabei wird sowohl auf wenig als auch auf viel Platz eingegangen, ob man mehr Wert auf Beeren, ganzjähriges Naschen, eher Bäume oder Sträucher, legt, oder ob man eine Kombination von allen oder mehreren umsetzen möchte (und kann). Hat man sich halbwegs entschieden und vielleicht schon angefangen, gibt es Ratschläge zu eigentlich allem. Beschneiden von Ästen, das korrekte Einpflanzen, welche Pflanzen wo am besten aufgehoben sind. Sehr gut finde ich die Illustrationen und Fotos, auch die zuvor schon erwähnten Querverweise zur Vertiefung eines Themas, denn ich habe das Buch mehr als Nachschlagewerk genutzt, da manche Themen (wie zum Wein und Kiwi) mich nicht primär interessierten.

Ich habe angefangen, vieles von dem umzusetzen, was in dem Buch erklärt wird; noch kann ich natürlich nicht sagen, ob alles funktioniert (außer der positiven Tatsache, dass bis jetzt nichts eingegangen ist), aber ich fühle mich mittlerweile weitaus sicher, was meinen Umgang mit dem Garten umgeht.

Eines finde ich noch erwähnenswert: Das Kapitel, in dem auf die Tiere im Gartenbereich eingegangen wird, denn bestimmte Tiere wirken sich positiv auf Pflanzen und deren Wachstum aus. Und last but not least ein paar Seiten, in denen beschrieben wird, wie man Marmelade oder Saft herstellt - absolut interessant. Also: sehr interessantes Buch mit vielen Anregungen und gut konzipiert.

Veröffentlicht am 17.03.2017

In der Schlangengrube

Animox 2. Das Auge der Schlange
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Hier handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Animox, für eventuelle Spoiler zu Teil 1 übernehme ich keine Verantwortung.

Simon Thorn ist jetzt seit zwei Monaten in L.A.G.E.R, dem Ausbildungszentrum ...

Hier handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Animox, für eventuelle Spoiler zu Teil 1 übernehme ich keine Verantwortung.

Simon Thorn ist jetzt seit zwei Monaten in L.A.G.E.R, dem Ausbildungszentrum für junge Animox. Noch immer ist Orion hinter ihm her, seine Mutter ist genauso lange von Orion entführt. Simon vermisst Darryl und seine Mutter sehr, und als er Informationen über ihren Aufenthaltsort bekommt, beschließt er, sie zu befreien. Zum Glück für ihn, denn Simon ist wirklich großartig und sehr nobel, aber nicht immer bis zum Schluss durchdacht, beschließen seine Freunde, ihm zu helfen, und das ist auch gut so, denn Perrin, Orions Befehlshaber, ist ihm dicht auf den Fersen. Ein Roadtrip quer durch Nordamerika beginnt, an dessen Ende nicht nur für Simon viele Erkenntnisse stehen.

Ein ganz klein wenig fällt dieses Buch im Vergleich zum ersten ab, aber vielleicht ist das auch nur mein Eindruck, denn ich kann normalerweise mit Roadtrips so gar nichts anfangen. In dem Fall war es mir eine Zeitlang zu viel - durch die Gegend fahren, fast geschnappt werden, fliehen, dann auf ein Neues. Doch wie schon im ersten Band schafft es die Autorin, ihre Geschichte einfach nur großartig zu erzählen, so dass das fast zum Luxusproblem wird. Der Schluss gestaltet sich wieder so rasant und mit einigen Wendungen, die ich nicht vorhergesehen habe, dass ich (fast) wieder vollständig zufrieden bin. Auf jeden Fall bin ich noch immer absolut heiß auf die Serie und warte jetzt auf den dritten Band. 4,5/5 Punkten.