Der Rajah-Kilt
1841, Südlicher Ozean. Auf der »Rajah« befinden sich hundertachtzig Frauen, die in England für kleinere Straftaten verurteilt wurden, auf dem Weg nach Tasmanien. Aufseherin und Sozialreformerin Kezia, ...
1841, Südlicher Ozean. Auf der »Rajah« befinden sich hundertachtzig Frauen, die in England für kleinere Straftaten verurteilt wurden, auf dem Weg nach Tasmanien. Aufseherin und Sozialreformerin Kezia, edelmütig und gut, gründet einen Nähkurs, um den ungelernten Frauen Kenntnisse zu vermitteln. Unter ihnen ist eine, die mit falscher Identität auftritt. Ein Beinahe-Mord geschieht. Wer beging die Tat und warum? Kezia erfährt einiges über ihre Schützlinge, die bittere Not zu ihren Taten trieb. Hier könnten interessante Lebensläufe geschildert werden. Der Kapitän ist erstaunlich sympathisch, interessiert sich für Kezia.
Clara Shaw hat also einen fremden Namen übernommen, Hattie beschützt ihren Sohn Bertie, nachdem sie Kitty fortgeben musste, sie wird niedergestochen, Joan kommt einem der Mannschaftsmitglieder näher, Marion hat Angst in engen Räumen, Emily unterrichtet die Kinder. Schicksale, die ausführlicher und spannender erzählt gehörten. Das Leben an Bord plätschert dahin, die Frauen versuchen, gottgefällig zu leben. Einige der Gefangenen bedienen sich recht derber Worte, hier schimmert Originalität durch. Ein gewisser Zusammenhalt - wie bei den Stoffstücken im gefertigten Quilt- entsteht. Ein guter Beginn und eine Chance auf ein besseres Leben in Australien.
Hope Adams Roman beruht auf historischem Hintergrund und gibt Einblicke in eine eher unbekannte Welt. Den beschriebenen Rajah-Quilt kann man im Victoria and Albert Museum in London besichtigen.
Aus dem Englischen von Leonie von Reppert-Bismarck und Anja Kirchdörfer Lee, verlegt von Droemer.