Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2021

Nichts für schwache Nerven, denn es geht extrem an die Substanz

Amissa. Die Verlorenen
0

“Amissa: Die Verlorenen ” ist der Auftakt der Trilogie rund um Jan und Rica Kantzius, zwei Ermittler die sich der Hilfsorganisation Amissa verschrieben haben.
Diese wiederum ist eine Organisation, die ...

“Amissa: Die Verlorenen ” ist der Auftakt der Trilogie rund um Jan und Rica Kantzius, zwei Ermittler die sich der Hilfsorganisation Amissa verschrieben haben.
Diese wiederum ist eine Organisation, die sich um vermisste Personen kümmert.
Da diese Thematik nicht nur hochbrisant und aktuell ist, war ich sofort Feuer und Flamme.

Der Schreibstil des Autors ist ungemein einnehmend und fesselnd, geht dabei aber auch wahnsinnig leicht von der Hand ,weil es sich supergut lesen lässt.
Die einzelnen Kapitel sind relativ lang, was aber nicht schlimm ist, da es nochmal in Unterkapitel abgeteilt ist.
Da sollte man allerdings aufpassen, denn man wird mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart konfrontiert.
Was für mich wiederum etwas schwierig war, denn meiner Meinung nach, wird dadurch zu viel vorweggenommen und es wird dadurch leider etwas vorhersehbar.
Da der Autor dabei einer klaren Linie folgt, von der er nur selten abweicht.

Jan und Rica waren in meinen Augen unglaublich gut gelungen. Ich mochte ihren Witz ,Charme und ihre Ernsthaftigkeit. Besonders Rica hat mich mit ihrem schwarzen Humor immer wieder zum lachen gebracht.
Das Paar könnte optisch kaum unterschiedlicher sein, was sie nicht nur wunderbar ergänzt, sondern auch für den ein oder anderen Lacher sorgt.
Frank Kodiak punktet hier jedoch noch mit weiteren interessanten, vielschichtigen Charakteren, die definitiv beschäftigen.
Na gut, nicht alle. Der ein oder andere ist doch etwas zu arg geblendet, um den perfekten Durchblick zu haben.
Aber besonders dieses Facettenreichtum an Persönlichkeiten hat mir unglaublich gut gefallen.
Hierbei erfährt man auch die unterschiedlichsten Perspektiven. Nicht nur die Ermittler kommen zum Zuge, sondern auch die Opfer.
Wodurch man sofort eine sehr starke Bindung zu Ihnen aufbaut. Man zittert und kämpft regelrecht mit.
Ist erschüttert wenn sie dieses Ausmaß an Monstrositäten und perfekter Manipulation erkennen.
Aber durch diesen Blickwinkel erhält man auch eine völlig andere Einsicht, was unglaublich interessant ist.

Es ist eine sehr ernste und tragende Thematik, die nicht nur hochbrisant ist, sondern nur allzu gegenwärtig.
Wie oft verschwinden Menschen und keinen kümmert es.
Frank Kodiak gibt dem Ganzen ein Gesicht und zeigt, dass es sehr wohl jemanden kümmert.
Und das macht er unglaublich gut.
Zwar fand ich einige Handlungsstränge sehr vorhersehbar, war aber dennoch gespannt, wie er das Ganze letztendlich auflösen würde.
Und daneben gerät man an die eigenen Grenzen der Belastbarkeit.
Denn der psychologische Aspekt dahinter ist an Grausamkeit nicht zu überbieten.
Hier wird Unschuld genommen, Machtpositionen werden ausgenutzt und letztendlich ist es ein perfides Spiel aus Gier, Manipulation und Abgründigkeit.
Mich hat diese Geschichte ununterbrochen beschäftigt, weil diese Schicksale wirklich an die Nieren gehen und man einfach so sehr auf Rettung hofft.
Die Spannung wird dabei konstant aufrecht erhalten.
Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund un spricht klare harte Worte.
Man ist gefangen zwischen Wut, Angst und Verzweiflung.
Und das spürt man auch bei den Charakteren, die im Laufe des Geschehen immer mehr ans Herz gehen.
Das Ende hat mir unglaublich gut gefallen.
Ich kann es kaum erwarten, bis es weitergeht, denn ja, es gibt einen kleinen aber feinen Cliffhanger.

Fazit:
Frank Kodiak schickt seine Ermittler Jan und Rica Kantzius ins Rennen.
Diese punkten mit Witz, Charme und Humor und daneben wird man mit einer Thematik konfrontiert, die eiskalt unter die Haut geht und für absolutes Grauen sorgt.
Vielschichtig, brisant und hochaktuell.
Nichts für schwache Nerven, denn es geht extrem an die Substanz.
Mir hat dieser erste Band rund um Amissa unglaublich gut gefallen, auch wenn er für mich in einigen Punkten sehr vorhersehbar war.
An einigen Stellen muss ich zugeben, hatte ich auch die ein oder andere Träne im Auge.
Vor Wut oder einfach nur vor Rührung.
Ich bin gespannt auf mehr.

Veröffentlicht am 17.08.2021

Ein Thriller, der sehr unterhaltsam ist

Leichenwald
0

Den Werken von Edward Lee begegne ich immer etwas zwiegespalten, da er eine doch etwas morbide Art an sich hat. Die nicht immer meinen Geschmack treffen, jedoch absoluten Unterhaltungswert besitzen.
“Leichenwald” ...

Den Werken von Edward Lee begegne ich immer etwas zwiegespalten, da er eine doch etwas morbide Art an sich hat. Die nicht immer meinen Geschmack treffen, jedoch absoluten Unterhaltungswert besitzen.
“Leichenwald” klang einfach so gut, dass ich es unbedingt erneut probieren musste.

Sein Schreibstil hat mir anfangs etwas Probleme bereitet, da er sehr ausschweifend erzählt und dies mit vielen detaillierten Beschreibungen ausschmückt. Gerade am Anfang empfand ich das als ungemein anstrengend. Aber es wurde zu meiner Überraschung besser.
Zudem liest es sich einfach so unglaublich gut, dass man sich nur schwer davon lösen kann.
Seine Charaktere könnten unterschiedlicher kaum sein.
Die meiste Bindung baut man jedoch zu Patricia auf, da man größtenteils ihre Perspektive erfährt. Um ehrlich zu sein, entwickelt sie dadurch ein gewisses Maß an Tiefe, was mir wirklich gut gefallen hat.
Gerade durch die Ereignisse rund um Patricias Leben ergeben sich einige Fragen, die dadurch viel mehr Raum bekommen.
Ich mochte Patricia, war aber auch etwas zwiegespalten im Hinblick auf ihren Status als Anwältin. Sie kam mir leider oftmals zu naiv und etwas blauäugig vor.
Man muss ihr jedoch zugestehen, dass ihre Vergangenheit und die Rückkehr in ihre Heimatstadt, alles etwas verschleiern.
Auch die anderen Charaktere fand ich enorm interessant und faszinierend.
Insbesondere die Squatter, als auch Ernie und Sutter. Leider blieben diese seltsam blass, erstaunlicherweise hat es enorm gut dazu gepasst und man konnte sich trotzdem ein Bild von Ihnen machen.

In die Story selbst fand ich direkt gut hinein.
Besonders der Prolog war sehr aufschlussreich.
Um dieses Werk richtig genießen zu können, muss man den Autor einfach mögen oder aber über gewisse Stellen in diesem Buch hinwegsehen.
Gewalt bereitet mir überhaupt keine Probleme. Das erwarte ich einfach von dieser Art von Lektüre. Und tatsächlich nimmt der Autor kein Blatt vor den Mund.
Er beschreibt sehr detailliert und das so unglaublich spannend, dass man direkt wie im Bann isr. Das hat mir enorm gut gefallen.
Es ist jedoch nicht immer etwas für schwache Nerven.
Größere Probleme hatte ich mit seiner Art der Perversion. Da es in meinen Augen den Grundkern etwas verschleiert hat und einfach nicht zu der Story zu passen schien.
Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, was der Autor mir damit sagen wollte.

Der Grundkern selbst ist manipulativ, intrigant und vom Bösen beherrscht.
Die fehlende Empathie, die absolute Kälte und Gewissenlosigkeit dahinter, hat mich absolut erschüttert und zugleich sprachlos gemacht.
Auf der anderen Seite sieht man aber auch so viel Gutes, was dem Ganzen eine weiche Note verleiht.
Der Storyverlauf war zwar etwas vorhersehbar, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Denn die Spannung zog ständig an. Zudem webt er auch einige psychologische Aspekte ein, die so viel zwischen die Zeilen legen.
Anfangs wirkte die ganze Handlung platt und stumpf, aber das änderte sich im Laufe des Geschehen.
Er bringt gekonnt die Hintergründe ein und auch ein Hauch Mystik schwebt über allem.
Das letzte Drittel hatte es besonders in sich und ich hab es in einem Zug inhaliert.
Es passiert so unglaublich viel und das mit brachialer Geschwindigkeit.
Es trägt Spuren von Obsession, Gier und purer Bösartigkeit in sich.
Auch wenn für mich nicht alle Fäden aufgelöst wurden, so hat mir das Ende enorm gut gefallen.

Fazit:
Mit Leichenwald wird Edward Lee seiner morbiden Art gerecht.
Ein sehr verstörender, aber auch etwas beklemmender Thriller, der nicht nur mit detaillierten Gewaltbeschreibungen zu punkten weiß.
Er kam nur langsam in Fahrt, preschte aber dann mit brachialer Geschwindigkeit voran.
Auch wenn vieles vorhersehbar war, so hat mich die Handlung doch in gewisser Weise überrascht.
Im Endeffekt ein enorm guter Thriller, der manchmal etwas zu sehr ausgeschmückt wurde, was nicht immer meinen Geschmack traf.
Aber er besitzt einen enorm guten Unterhaltungswert, was Edward Lee wieder erneut unter Beweis stellt. Ich hab es in einem Stück verschlungen.

Veröffentlicht am 15.08.2021

Ein faszinierender und vielschichtiger Auftakt, der auch mit Action,Humor und Emotionen punktet

Burning Soul (Ein Königreich aus Feuer und Schatten 1)
0

Auf “Burning Soul ” dem ersten Band einer Dilogie von Hanna Frost, war ich so unglaublich gespannt. Es geht um Fae und da komm ich einfach nicht drumherum.
Aber auch das Cover ist unglaublich gut gelungen, ...

Auf “Burning Soul ” dem ersten Band einer Dilogie von Hanna Frost, war ich so unglaublich gespannt. Es geht um Fae und da komm ich einfach nicht drumherum.
Aber auch das Cover ist unglaublich gut gelungen, denn es spiegelt den Inhalt perfekt wieder.
Es spiegelt Kaida wieder,die zum Brennpunkt von allem wird.

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Leicht, fließend, aber dennoch sehr fordernd und einprägsam.
Dazu webt sie eine äußerst mystische, düstere und überaus magische Atmosphäre, der man einfach nicht widerstehen kann.
Besonders die Charaktere haben mir wahnsinnig gut gefallen. Besonders Kaida mit ihren undurchschaubaren, verletzlichen und geheimnisvollen Art.
Ich mochte sie sofort, auch wenn sie erstmal ziemlich in die Offensive geht. Sie prescht vor, ohne an den Morgen danach zu denken. Was zweifelsohne irgendwann ihren Untergang bedeuten wird. Aber irgendwie mochte ich sie deswegen auch so unsagbar gern. Sie lässt sich nicht kleinkriegen, steht für sich ein und kämpft einfach bis zum allerletzten Tropfen. Aber auf der anderen Seite ist sie sehr verletzlich und hat sich ihre Werte und ihre Menschlichkeit bewahrt.
Daneben haben mir besonders Nox, Jace und Maribel unglaublich gut gefallen.
Insbesondere Nox hat mich mit seiner unglaublich tollen Art immer wieder zum lachen gebracht.
Darüber hinaus sind es sehr wandelbare Persönlichkeiten, die mich mit ihrer Art wirklich überrascht, begeistert und zum staunen gebracht haben. Sie sind greifbar, authentisch und unglaublich gut fühlbar.

In die Story selbst bin ich sofort sehr gut hineingekommen, was wahrscheinlich auch mit Kaidas Temperament zu verdanken war.
Im Fokus steht dabei von Anfang an Kaida ,verbunden damit erfährt man ausschließlich ihre Perspektive, was ihre riesige Möglichkeiten zur Entfaltung der eigentlichen Persönlichkeit gab und das hat sie definitiv genutzt und ausgebaut.
Darüber hinaus bringt es ihr mehr Tiefe und Präsenz. Erstaunlicherweise sind jedoch die anderen Charaktere dadurch nicht blasser. Ganz im Gegenteil sie haben eine unglaubliche Lebendigkeit und Fülle, die mich sehr begeistert hat.

Die Welt wird leider etwas außen vor gelassen, was zwar etwas schade ist, aber die Spannung nicht unbedingt mindert.
Dafür erlebt man welcher Qual und welchem Grauen Kaida ausgesetzt ist.
Das äußerte sich manchmal in ziemlicher Brutalität. Sei es in physischer, als auch psychischer Hinsicht. Besonders der psychologische Anteil wog hier so unsagbar schwer. Dadurch das die Autorin auch die Hintergründe nicht ausklammert, bringt es das Blut ordentlich in Wallung.
Und ständig die Frage, wie hat Kaida es geschafft, nicht endlos daran zu zerbrechen und sich selbst zu verlieren?
Jace jedoch hat kein minderschweres Los zu ertragen, auch seine Erlebnisse haben mich sprachlos gemacht und zutiefst erschüttert. Aber durch diese Erweiterung des Blickwinkels, nimmt man auch diese großartigen Blickwinkel wahr.

Die Lovestory die dem Ganzen innewohnt, kam zu meinen Erstaunen sehr sanft und leise daher. Sie verbindet sich mit allem, gibt ihm eine weichere Note und tut dabei noch so unglaublich gut.
Keine Frage, dieser Trip hat mich ordentlich begeistert. Denn Hanna Frost wechselt geschickt zwischen Action und Emotionalität. Dennoch muss ich gestehen, dass mir die Spannung zwischendurch etwas abhanden kam.
Nichtsdestotrotz hat sie mich mit dieser Art von Magie und Gaben unglaublich begeistert und definitiv neugierig gemacht. Ich würde mir wünschen, dass es im zweiten Band noch weiter ausgebaut wird. Denn es ist unglaublich faszinierend, beängstigend und großartig zugleich.
Hanna Frost zeigt nicht nur wie zerstörerisch und zugleich wunderschön Magie sein kann.
Sie zeigt auf, wo Grausamkeit beginnt und das es letztendlich nicht viel bedarf, um selbst ein Monster zu werden.
Schmerz ist etwas so vielschichtiges und wandelbares. Es kann dich zerstören, vereinsamen, aber es kann dich auch völlig brechen und dadurch unwiderruflich verändern.
Das Ende. Wow. Da war ich direkt sprachlos. Denn das hat mich direkt sprachlos gemacht.
Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.

Fazit:
Mit Burning Soul hat Hanna Frost einen enorm faszinierende und überaus vielschichtigen Auftakt ihrer Dilogie zu Papier gebracht.
Actionreich, manipulativ und brutal.
Aber zugleich auch sehr emotional und aufregend.
Sie führt die eigene Zerbrechlichkeit zutage und zeigt auf, was uns zu wahren Monstern werden lässt.
Manchmal ist genau das, unser persönlicher Untergang.
Und bei Gott, die Lovestory ist so sanft und leise und verbindet sich einfach so perfekt mit allem.
Ich bin schon riesig auf die Fortsetzung gespannt.

Veröffentlicht am 12.08.2021

Ein facettenreiches, düsteres und zugleich sehr emotionales Finale, das in meinen Augen unglaublich gut gelungen ist.

Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)
0

Der erste Band um Maia Tamarin hat mich schon unglaublich begeistert und beeindruckt.
Daher hatte ich doch etwas Angst vor dem finalen Band der Dilogie.
Was natürlich völlig unnötig war.

Nach wie vor ...

Der erste Band um Maia Tamarin hat mich schon unglaublich begeistert und beeindruckt.
Daher hatte ich doch etwas Angst vor dem finalen Band der Dilogie.
Was natürlich völlig unnötig war.

Nach wie vor ist der Schreibstil unglaublich bildgewaltig, einnehmend und einfach besonders.
Ich bin nur so durch die Zeilen geflogen.
Es hat etwas an sich, dem man nicht entgegenzusetzen hat. Die düstere, qualvolle und dennoch über alle Maßen magische und strahlende Atmosphäre fordert ihren Tribut.
Es fühlt sich wie ein riesengroßer Schmerz an und gleichzeitig will man es mehr als alles andere.
Davon kosten.
Es spüren, sich einverleiben,ohne Angst vor dem Morgen danach.
Maia macht eine unglaubliche Entwicklung durch. Dabei lernt sie nicht nur mehr über diese zauberhafte und gleichzeitig trügerische Welt.
Sie lernt mehr über sich selbst und auch über ihr Umfeld, das so einige Schattenseiten birgt.
Nicht nur Maia hat hier einiges zu meistern.
Auch die Nebencharaktere haben mich wahnsinnig begeistert und in Atem gehalten.
Sie machen das Ganze rund und so intensiv.
Man kann sie spüren, erleben und einfach unglaublich gut greifen.

Diesen Band empfand ich komplett anders, als den Vorgänger. Was vor allem an der Dunkelheit und den damit verwobenen Geheimnissen liegt.
Es ist nichts wie es scheint.
Jedes Mal denkst du, du kippst von neuem aus den Latschen.
Einige Wendungen haben mich wahnsinnig überrascht, andere dagegen hab ich kommen sehen. Was die Spannung aber nicht mindert, sondern dem Ganzen nur noch mehr Facetten verleiht.
Positiv empfand ich, dass die zarte und sehr feinfühlige Liebesgeschichte kaum spürbar war. Sie gab dem Ganzen Halt, Stabilität und Emotionalität. Was mir unglaublich gut gefallen hat.
Elizabeth Lim erzählt auf 400 Seiten unglaublich viel über die Welt, die Kraft und dem Gleichgewicht von Gut und Böse und das man letztendlich immer selbst entscheiden muss, welchen Weg man nimmt.
Ich mochte vor allem Maias innere Stürme und Konflikte sehr gern. Sie ist mutig, gibt nicht auf und zeigt trotz der ganzen zerstörerischen Kraft, dass sie ihre Menschlichkeit nicht verloren hat.
Einfach ein genialer finaler Band, der mich komplett überzeugt und begeistert hat.

Fazit:
Maias Reise geht in die finale Runde.
Dieser Band ist explosiver, düsterer und voller zerstörerischer Momente, die alles fordern, aber zugleich auch so viel über Menschlichkeit, Vertrauen und Loyalität preisgeben.
Eine strahlende und magische Dilogie, die zeigt, wer Maia wirklich ist und die mich einfach unglaublich begeistert hat.
Ein facettenreiches, düsteres und zugleich sehr emotionales Finale, das in meinen Augen unglaublich gut gelungen ist. Wenn auch etwas schwächer als der Vorgänger.

Veröffentlicht am 05.08.2021

Ein Psychothriller der definitiv zu überraschenden weiß

Ich will dir nah sein
0

Storys über Stalking treffen definitiv immer meinen Nerv. Umso mehr hab ich mich auf dieses Buch gefreut, da es wirklich alles erfüllt hat, was ich mir erhofft habe.
Doch kann dieser Psychothriller auch ...

Storys über Stalking treffen definitiv immer meinen Nerv. Umso mehr hab ich mich auf dieses Buch gefreut, da es wirklich alles erfüllt hat, was ich mir erhofft habe.
Doch kann dieser Psychothriller auch auf lange Sicht diesen Erwartungen standhalten?

Der Schreibstil der Autorin, war am Anfang etwas anstrengend für mich.
Schwer, drückend und trotzdem ist es für diese Art von Story genau richtig.
Der Einstieg fiel mir zunächst auch gar nicht mal so leicht.
Man wurde gleich mit drei Perspektiven konfrontiert und zugleich mit so vielen Informationen gefüttert. Das war mir anfangs etwas zuviel. Zudem war der Spannungsbogen extrem niedrig.
Erst als ich mir selbst ein Bild von den Charakteren machen konnte, konnte es mich mitreißen und warum auch immer, ich kam nicht mehr weg von der Story.

Im Fokus hierbei stehen Lester, Erin und Rhys. Drei Charaktere, die erstmal überhaupt nicht zusammenpassen.
Sarah Nisi gibt Ihnen jedoch sehr viel Raum zur Entfaltung. Sie seziert sie regelrecht und trotzdem lässt sie noch viel Raum für weitere Geheimnisse und Überraschungen.
Emotional gesehen, konnten mich die Charaktere leider fast gar nicht erreichen.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht trotzdem die komplette Gefühlspalette durchlebt habe.
Bei dieser Art von Geschichten ist es nicht in erster Linie wichtig, dass die Charaktere emotional so extrem heraustreten.
Viel wichtiger ist, was sich in Ihnen bewegt.
Wie sehr sie getrieben sind.
Worauf ihr eigentlicher Fokus liegt.
Und glaubt mir, hier gibt es eine Menge Aggressionen, Wut und zugleich Trauer, Angst und Verzweiflung.
Zudem sind sie alles andere als perfekt.
Jeder hat sein Päckchen zu tragen, was im Laufe des Geschehen immer mehr ersichtlich wird.
Am meisten Sympathiepunkte konnte definitiv Rhys bei mir machen, weil er einfach echt war und Gefühle gezeigt und zugelassen hat.
Erin und Lester dagegen blieben mir bis zum Schluss leider seltsam fremd. Ich konnte einfach keine Bindung zu Ihnen aufbauen, was extrem schade ist.
Weil diese große Ganze dahinter schon sehr tragend und gewaltig ist. Es mag vielleicht auch daran liegen, das beide schon etwas abgestumpft sind und das einfach ihrer Persönlichkeit entspricht.

Interessant und faszinierend war hier tatsächlich der “Täter”. Seltsam ruhig und koordiniert und trotzdem erschien er mir so weich und belanglos. Fast nimmt man ihm diese Obsession nicht ab. Stuft ihn nicht als gefährlich ein.
Aber genau das ist das trügerische an der ganzen Sache. Du siehst die Gefahr nicht kommen. Bis sie dich physisch und psychisch komplett zerstört.
Und das zelebriert sich hier etappenweise und gleich auf mehreren Ebenen.
Die Autorin braucht dafür keine rasante oder adrenalingeladene Handlung.
Sie punktet mit einer unterschwelligen Spannung ,die sich durch eine gespenstische und doch sehr intensive Ruhe auszeichnet.
Denn die Stille zermürbt dich immer mehr.
Dabei pflegt sie gekonnt auch die Hintergründe ein, die oftmals aber sehr belanglos erscheinen.
Hierbei hättet ich mir auch eine klare Benennung der Zeitebenen gewünscht.

Der Riesenknall kommt aber erst im letzten Drittel zum Vorschein.
Dieser Twist ist so gezielt und genial platziert, dass einem die Spucke wegbleibt.
Die Idee dahinter ist wirklich extrem gut und gerade die Art, wie es ausgearbeitet wurde, hat mir extrem gut gefallen.
Zudem zeigt die Autorin ,was Ereignisse aus Menschen machen können.
Wie sie immer mehr ins Bodenlose fallen und sich letztendlich daraus nicht mehr lösen können.

Auch wenn dieser Thriller jetzt nicht extrem eingeschlagen hat, so gelang es der Autorin doch, mich extrem zu überraschen und definitiv sprachlos zu machen.
Rückblickend hat mir jedoch noch etwas mehr Intensität, Leben und Fülle gefehlt.
Dafür zeigt sie sehr gut, wie beklemmend und zutiefst beängstigend es ist, mit so einer Obsession konfrontiert zu werden.
Ganz gleich ob Opfer oder Täter. Denn hier schwinden die Grenzen dessen zusehends und man erreicht einen völlig neuen Höhepunkt,den man so definitiv nicht erwarten würde.

Fazit:
Sarah Nisi hat mit ihrem Debüt einen sehr beklemmenden und zutiefst beängstigenden, als auch verstörenden Thriller zu Papier gebracht, in dem die Grenzen der Obsession zusehends schwinden.
Noch mehr Emotionen, Intensität und einfach Leben ,hätte diesen Psychothriller noch zu etwas viel Höherem katapultiert.
Nichtsdestotrotz konnte mich diese Story absolut fesseln und letztendlich auch überzeugen.
Denn die Autorin überrascht auf ganzer Ebene und letztendlich muss man selbst entscheiden, was richtig und was falsch ist.