Profilbild von Ascora

Ascora

Lesejury Star
offline

Ascora ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ascora über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2021

Manchmal braucht es einen zweiten Anlauf

Das Geheimnis von Claydon Manor
0

„Das Geheimnis von Claydon Manor“ wird als historischer Liebesroman mit einem Hauch Mystery beschrieben und ich muss sagen, diese Beschreibung passt sehr gut. Er spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts ...

„Das Geheimnis von Claydon Manor“ wird als historischer Liebesroman mit einem Hauch Mystery beschrieben und ich muss sagen, diese Beschreibung passt sehr gut. Er spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einem herrschaftlichen englischen Anwesen. Eine junge Frau tritt ihre Stellung als Gouvernante bei einer fünfjährigen jungen Lady an. Emilias Vater hat Sophia eingestellt, obwohl diese an einer Amnesie leidet und sich an nichts aus ihrem Leben erinnern kann. Aber Sophia fühlt sich auf Claydon Manor sofort seltsam vertraut und ihren kleinen Schützling schließt sie sofort in ihr Herz. Auch deren Vater Lord Moore übt eine gewisse Faszination auf Sophia aus, obwohl er sich sehr einsiedlerisch und kalt verhält, vor allem seiner Tochter gegenüber. Sophia setzt auch alles daran Vater und Tochter wieder zu vereinen. Doch dafür muss sie erst die Vergangenheit überwinden, schwierig für eine Frau, die selber scheinbar keine Vergangenheit hat.
Hört sich das nach einer „normalen“ historischen Liebesgeschichte an? Gouvernante verliebt sich in ihren Dienstherren? Dann lasst euch überraschen, denn die Geschichte hat so einige überraschende Wendungen und einen äußerst tragischen Kern, den ich aber nicht verraten will. Ehrlich gesagt macht eine der Wendungen auch meinen einzigen kleinen Kritikpunkt aus, normalerweise benenne ich meine Kritikpunkte ganz klar, das kann ich aber hier nicht um euch die Pointe nicht zu verderben. Macht euch das neugierig? Dann greift gerne zu dieser ungewöhnliche Geschichte, macht euch euer eigenes Bild – wenn ihr historische Liebesgeschichten mögt seid ihr hier ganz sicher richtig. Denn der Erzählstil ist sehr emotional und bildgewaltig, die Charaktere sehr vielschichtig und interessant und der Verlauf der Geschichte spannend und fesselnd.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2021

Teufelsjagd auf Hoher See

Der Tod und das dunkle Meer
0

Das Buch „Der Tod und das dunkle Meer“ in ein gewisses Genre einzuordnen fällt relativ schwer, was selbst der Autor Stuart Turton in seinem Nachwort zugibt. Ich würde es aber am ehesten als historischen ...

Das Buch „Der Tod und das dunkle Meer“ in ein gewisses Genre einzuordnen fällt relativ schwer, was selbst der Autor Stuart Turton in seinem Nachwort zugibt. Ich würde es aber am ehesten als historischen Krimi oder Thriller bezeichnen. Denn es spielt im Jahre 1634 auf einem Schiff der Ostindien-Kompanie auf dem Weg von Indonesien nach Amsterdam, voll von Gewürzen, Passagieren und mehr als einem Geheimnis. Das Besondere an dieser Geschichte ist der beengte Raum mitten im Nirgendwo der See, die Ausweglosigkeit und die eingrenzbare Anzahl der Personen und somit der Opfer und der Verdächtigen. Auf diesem Schiff befindet sich auch der Meisterdetektiv Samuel Pipps, allerdings nicht als Passagier sondern als Gefangener, seine Möglichkeiten sind also sehr begrenzt. Die Arbeit muss demnach sein Assistent und Bodyguard Arent Hayes übernehmen. Und Arbeit gibt es gerade gut, wird doch noch vor Abfahrt ein Fluch ausgesprochen und ein Teufelszeichen taucht auf. Die Stimmung ist demnach sehr gereizt und als sich dann die unheimlichen und scheinbar unerklärlichen Umstände häufen, muss ein Schuldiger gefunden werden. Als erster Verdächtiger wird der Dämon „Alter Tom“ genannt, mit dem überraschend viele Passagiere schon Bekanntschaft geschlossen haben, aber ist die Lösung wirklich so einfach? Steckt wirklich ein Dämon, der auf Rache aus ist hinter allem? Oder doch ein Mensch?
Durch den Schauplatz des Schiffes mit seinen ganz eigenen Regeln, Problemen und Gefahren gewinnt die Geschichte eine zusätzliche Tiefe und mit der Zeit, in der sie spielt, wird die Angst vor dem Fluch, der Aberglaube und die Hexenjagd auf eine andere Ebene gehoben, gewinnen sie an Bedeutung. So ist es auch verzeihlich, dass der Autor, wie er selbst im Nachwort zugibt auf historische Fakten nicht so viel Wert gelegt hat, aber ich glaube zu einer anderen Zeit, hätte diese Geschichte nicht so gut funktioniert. Und funktioniert hat sie! Sie ist spannend, fesselnd und immer wieder für eine Überraschung gut und das obwohl sich alles logisch erklären lässt. Ich kann nur sagen, dass ich von „Der Tod und das dunkle Meer“ einerseits überrascht und andererseits gefesselt war. Es ist ganz gewiss kein Krimi der herkömmlichen Art, doch er lässt einen nicht mehr los.
Als kleine kritische Anmerkung möchte ich aber noch erwähnen, dass ich es sehr schade fand, dass meine Ebook-Variante kein Inhaltsverzeichnis aufwies, bei einem Buch von ca. 600 Seiten doch recht unbequem.
Ich danke dem Klett-Cotta Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2021

Die Gerüchteküche brodelt

Silver Spring Hearts
0

Der Klappentext: „Ein schwerer Schneesturm fegt über die Rocky Mountains und die Kleinstadt Silver Spring. Matt, der gerade mit seiner Großmutter eine Reise durch die Berge macht, sieht keinen anderen ...

Der Klappentext: „Ein schwerer Schneesturm fegt über die Rocky Mountains und die Kleinstadt Silver Spring. Matt, der gerade mit seiner Großmutter eine Reise durch die Berge macht, sieht keinen anderen Ausweg, als in einem der Häuser um Unterschlupf zu bitten. Er ahnt nicht, dass die Tage, die sie gezwungenermaßen in der eingeschneiten Stadt verbringen werden, sein Leben für immer verändern. Seine Gastgeberin Kendra und ihre Familie nehmen ihn und seine Granny herzlich auf. Schließlich ist Vorweihnachtszeit und Nächstenliebe ein Muss in den Bergen. Schnell beginnt es zwischen Kendra und Matt zu knistern und die beiden kommen sich näher. Doch Matt ist sich sicher, dass er sich nie wieder verlieben wird. Und auch Kendra lässt wegen schlimmer Erfahrungen in Liebesdingen Vorsicht walten.“

Zum Inhalt: Kendra kommt über die Adventszeit nach Hause nach Silver Spring, eine beschauliche Kleinstadt in den Rocky Mountains, abseits der Touristenpfade. Hier kann man die Türen noch unverschlossen lassen und jeder kennt jeden. Und genau das ist Kendras Problem – ihr Ruf, der ist nicht der Beste. Als sie Matt und seiner Großmutter Olivia in einem Schneesturm Obdach gewährt, brodelt die Gerüchteküche. Aber Matt ist schon wirklich attraktiv und obwohl Kendra schlechte Erfahrungen gemacht hat fasziniert er sie. Natürlich gibt die ganze Stadt ihre Kommentare dazu ab.

Der Stil: Die Autorin Mayra Herbst hat einen sehr unterhaltsamen und flüssigen Schreibstil. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Kendra und von Matt – allerdings immer in der Dritten Person und nicht in Ich-Form. Kendras Probleme und Vergangenheit kommt so langsam ans Licht, es ist klar, dass sie in Silver Spring keinen leichten Stand hat und dass selbst ihre Familie nicht voll hinter ihr steht, aber auch Matt wird von seiner Vergangenheit belastet und das erschwert es den beiden zueinander zu finden. Vor allen die Bewohner sind teilweise schon skurril zu nennen und sorgen dadurch natürlich sowohl für Lacher als auch für Kopfschütteln. Ein absoluter Lichtblick und Fels in der Brandung war Granny Olivia.

Mein Fazit: Ein durchaus unterhaltsamer und emotionaler Winterroman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2021

Gespenster auf dem Caspers Hof

Die Mittagsfrau
0

Zum Inhalt: Für die Familie des Arztes Christoph Abel geht es nach einem dreijährigen Aufenthalt in Dublin zurück in die Heimat. Man hat sich für den renovierungsbedürftigen Caspers Hof mitten im Spreewald ...

Zum Inhalt: Für die Familie des Arztes Christoph Abel geht es nach einem dreijährigen Aufenthalt in Dublin zurück in die Heimat. Man hat sich für den renovierungsbedürftigen Caspers Hof mitten im Spreewald entschieden und während Hanka mit den 3 Kindern noch in Dublin ist, überwacht Christoph die Bauarbeiten. Soweit ist alles gut. Doch dann passieren unerklärliche Dinge und es tauchen Drohbriefe auf. Wer steckt dahinter? Ein enttäuschter Mitbewerber oder doch die Geister des Caspers Hof? Angeblich spukt es dort ja.

Der Autorin Ariana Lambert gelingt es sehr gut ein genaues Bild des idyllischen Spreewalds und des Hofes zu zeichnen und auch der tlw. schwierigen Anwohner. Außerdem schafft sie es die alten Märchen- und Sagen gut in diese Geschichte einzubinden und auf spannende Weise mit dem Handlungsverlauf zu verbinden. Ich weiß allerdings nicht ob ich das Buch unbedingt in die Genreschublade Thriller stecken würde. Ja es ist spannend und fesselnd, somit vielleicht am ehesten ein Mysterythriller oder eine moderne Gespenstergeschichte? Auf jeden Fall wurde ich wirklich gut unterhalten und habe das Buch relativ schnell verschlungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2021

Der Fluch der Schönheit

Bella Donna. Die Schöne von Florenz
0

Der Klappentext: „Florenz, 1469. Die Zeiten, als Cosima Bellani von Männern umschwärmt wurde, sind vorbei. Die Schönheit der alternden Kurtisane beginnt zu schwinden – und sie fürchtet um ihre Zukunft. ...

Der Klappentext: „Florenz, 1469. Die Zeiten, als Cosima Bellani von Männern umschwärmt wurde, sind vorbei. Die Schönheit der alternden Kurtisane beginnt zu schwinden – und sie fürchtet um ihre Zukunft. Als die junge Adlige Simonetta sie in Liebesdingen um Rat bittet, hat Cosima eine verheißungsvolle Geschäftsidee: Sie will fortan Kosmetik herstellen, denn der Handel mit Pulver und Salben, Bleiweiß und Lippenrot floriert. Simonetta wird mit ihrer Hilfe zur schönsten Frau von Florenz – nicht nur der einflussreiche Giuliano de Medici, auch der aufstrebende Maler Sandro Botticelli liegen ihr zu Füßen. Doch dann bricht ein erbitterter Machtkampf um die Stadt aus und Cosima und Simonetta werden in eine Intrige verwickelt. Bald handeln sie nicht nur mit erlesenen Schönheitsrezepturen, sondern auch mit Geheimnissen …“
Zum Inhalt: „Bella Donna. Die Schöne von Florenz“ ist der Auftaktband der Reihe Die-Töchter-von-Italien. Jeder Band spielt in einer anderen italienischen Stadt und baut die historischen Ereignisse in einen Roman um eine junge Frau ein. Alle Teile sind in sich abgeschlossen und unabhängig voneinander zu lesen, bei diesem Band ist es auf jeden Fall so. Florenz im 15. Jahrhundert, die Stadt der Medici und der großen Renaissance-Künstler. Hier versucht sich die junge Braut Simonetta zurecht zu finden. Mit der Hilfe der alternden Kurtisane Cosima und ihren Schönheitsmittelchen, schafft es die junge Frau zur begehrtesten Schönheit Florenz zu werden, die selbst den Medici auffällt. Sie verliebt sich unglücklich in Giuliano de Medici und wird in ein Ränkespiel um Macht und Ansehen verwickelt. Zeitgleich tritt Sandro Botticelli in ihr Leben und eines seiner berühmtesten Kunstwerke entsteht.
Meine Meinung: Die Autorin Catherine Aurel hat einen sehr bildhaften Schreibstil, so dass die Stadt Florenz und ihre Bewohner sehr authentisch vor den Augen des Lesers entsteht. Die Geschichte entwickelt sich relativ langsam und der Entwicklung der einzelnen Charaktere wird viel Zeit und Raum gelassen, so dass die eigentliche Handlung erst ab etwa der Hälfte an Tempo aufnimmt. Aber so können sich die Protagonisten richtig entfalten und ihre Sicht der Ereignisse erzählen. Am Anfang des Buches findet sich ein Personenregister und man ist überrascht und auch beeindruckt, wie viele historische Persönlichkeiten eine Rolle in dieser Geschichte übernehmen. Und dennoch werden, gerade am Schluss einige wichtige Ereignisse etwas kurz abgetan und zusammengefasst, natürlich das Buch ist ein historischer Roman, kein Lehrbuch, aber gerade am Ende, fehlte mir persönlich ein wenig von der Historie. Auf jeden Fall bietet „Bella Donna“ einen interessanten und durchaus spannenden Einblick in das Florenz der Renaissance und Fakten und Fiktionen werden gekonnt vermischt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere