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Veröffentlicht am 12.11.2021

Weibliche Gastarbeiter im Schatten der Gesellschaft...

Wenn ich wiederkomme
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Nachdem ich "Ich bleibe hier" und "Das Leben wartet nicht" mit großer Begeisterung gelesen habe, war klar dass ich auch sein neustes Werk lesen wollen würde.

In der Geschichte geht es um die Rumänin Daniela, ...

Nachdem ich "Ich bleibe hier" und "Das Leben wartet nicht" mit großer Begeisterung gelesen habe, war klar dass ich auch sein neustes Werk lesen wollen würde.

In der Geschichte geht es um die Rumänin Daniela, die ihre Heimat verlässt, um ihren Kindern ein besseres Leben zu bieten. Sie geht einfach heimlich. Was hat das für Konsequenzen für die zurückgelassenen Kinder und auf die Partnerschaft? Und wie wird es ihr in der Ferne ergehen?

Der Roman ist in drei Abschnitte gegliedert und man erlebt aus der Sicht von Daniela und ihren beiden Kindern wie sie das Weggehen empfinden. Im Fokus stand für mein Gefühl stets Daniela als die Flüchtige.

Am meisten hat mich das Schicksal von Daniela berührt, wie roh die Arbeitgeber mit ihr umgehen, in welchen Klischees sie denken und was von ihr alles abgefordert wird. Beim Lesen hatte ich beinahe selbst seelische und körperliche Schmerzen, weil mir das Geschilderte so nahe ging. Vor allem glaubte ich zwischendrin, dass sie als Kindermädchen ihr Glück und ihre Zufriedenheit gefunden hat und dann kommt ihr das Leben dazwischen.

Wie gewohnt ist der Erzählstil Balzanos eher unaufgeregt und nüchtern. Der Leser wird mehr durch die Geschehnisse als durch schöne Worte berührt. Mir gefällt diese Art, da die aktuellen Zeiten im echten Leben aufregend genug sind.

Gut gefallen hat mir außerdem, dass man für jeden Protagonisten Partei ergreift. Zu Beginn konnte ich Tochter Angelica so gar nicht einschätzen und mochte sie nicht so wirklich, aber als sie zu Wort kommt, entwickelt man Verständnis und die bereits gebildete, eigene Meinung wendet sich nochmal.

Fazit: Ein Thema, welches unbedingt offener und häufiger angesprochen gehört, denn der Gastarbeiter von heute ist eben nicht mehr nur der starke Mann vom Lande. Solide Unterhaltung, die bei mir noch lange nachwirken wird. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Unter dem Mondlichtstrahl...

MondSilberLicht
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Nachdem nun Marah Woolf ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, habe ich es nun auch endlich mal geschafft den ersten Band der Mondlichtsaga zu lesen, der bald auf Netflix als Serie erscheint.

In der Geschichte ...

Nachdem nun Marah Woolf ihr zehnjähriges Jubiläum feiert, habe ich es nun auch endlich mal geschafft den ersten Band der Mondlichtsaga zu lesen, der bald auf Netflix als Serie erscheint.

In der Geschichte geht es um Emma, die gerade ihre Mutter verloren hat. Ihren Vater kennt sie nicht und so muss sie zu ihrem Onkel nach Schottland ziehen. Was soll sie da bloß? Als sie Calum begegnet, hadert sie nicht mehr so sehr mit ihrem Schicksal, aber was hat der Kerl nur zu verbergen?

Ich brauchte wirklich mal etwas Leichtes, was mein Herz berührt und genau das bekommt man bei diesem ersten Band.

Mir hat gut gefallen, dass es in Teilen an Twilight erinnert, auch wenn das Geheimnis um Calum natürlich komplett anders ist, aber diese mysteriöse Stimmung und der Zwist zwischen den Verliebten ist schon arg ähnlich. Das muss man mögen.

Ich hatte vorher schon etwas von Marah gelesen und muss gestehen, dass es doch durchaus Unterschiede zwischen diesem Erstling und anderen Büchern von ihr gibt, denn manchmal ist der Schreibstil noch etwas holprig, die Sprünge in der Geschichte etwas zu hastig und wir bleiben charakterlich doch eher an der Oberfläche. Mich hat dies nicht gestört, da meine Erwartungshaltung hier nicht war etwas literarisch Hochwertiges zu lesen, sondern es sollte sich leicht kitschig und teenielastig anfühlen und das Herz berühren und genau das tut die Geschichte auch.

Von der Sage der Shellycoats hatte ich zuvor noch nie etwas gehört und fand es daher sehr spannend, dass wir mittels dieser Geschichte darüber mehr erfahren.

Gut gefallen hat mir übrigens, dass Emma kein Püppchen ist mit Modelmaßen, sondern Mädels aus der realen Welt entspricht mit Rundungen und vielleicht auch mal einem Pickel im Gesicht.

In meinen Augen ein solider erster Band, der Lust auf mehr macht.

Fazit: Eine süße Geschichte über die erste Liebe mit mystischem Touch, die vor allem junge Frauen begeistern wird. Ich spreche aber auch mit 30+ gern eine Empfehlung aus und bin auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Berlin in stürmischen Zeiten...

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Ich wollte mal wieder einen richtig schönen Schmöker mit Drama und Herzschmerz vor historischem Hintergrund lesen und genau dies bekommt man hier auch.

In der Geschichte geht es um Luise, Johannes und ...

Ich wollte mal wieder einen richtig schönen Schmöker mit Drama und Herzschmerz vor historischem Hintergrund lesen und genau dies bekommt man hier auch.

In der Geschichte geht es um Luise, Johannes und Robert, die bereits als Kinder eng befreundet sind. Aus Freundschaft wird Liebe, doch dann müssen die Jungs in den Krieg und nur Robert kehrt zurück, obwohl Johannes die erste Liebe von Luise war. Als die zwei übrig Gebliebenen den Bund der Ehe schließen, taucht der einst Verschollene wieder auf. Was macht das mit den Dreien und welche Auswirkungen haben die Kriegserlebnisse auf die Seelen aller?

Der Roman besticht vor allem durch tolle Schilderungen Berlins und sympathische Hauptfiguren. Mir gefiel, dass auch damalige Tabuthemen wie ungewollte Kinderlosigkeit, alleinerziehende, arme Mutter und ähnliches erwähnt werden, denn so war der enorme Klassenunterschied am meisten zu spüren.

Identifizieren konnte ich mich am ehesten mit Luise in ihrer nicht ganz glücklichen Ehe. Durch sie erleben wir live mit, was Ehemänner ihren Frauen verbieten und wie sie deren Leben einschränken konnten.

Berührt hat mich außerdem Hinterhofkind Ella, die für die Freundschaft alles tut, auch wenn sie sich selbst dabei oft vergisst. Sie möchte dazu gehören. Wie sie sich durchs Leben boxt, das hatte schon etwas für sich.

Ilse als queere Figur in die Handlung einzubauen mochte ich sehr, da es hier sehr natürlich geschildert wird. Ihre Kontakte zur Künstlerszene und wie sie die Abende verbringt, das hatte schon etwas für sich.

Außer dem Leben der Hauptfiguren erfährt man viel über die damaligen geschichtlichen Hintergründe und politischen Entwicklungen, was ich bei historischen Romanen sehr wichtig finde. Hier hatte ich aber das Gefühl, dass das zu sehr gewollt war. denn die Erwähnungen finden nicht nebenbei statt und fließen mal eben so in die Handlung ein, sondern sie wurden für meinen Geschmack zu sehr reingedrückt. Auch das Auftauchen diverser Künstler war mir einfach zu viel. Wäre Ilse eine berühmte Persönlichkeit, dann hätte ich das vollkommen genossen und geglaubt, aber so erschien mir die Menge an Künstlertreffen zu unglaubwürdig.

Sehr einfühlsam rüber gebracht waren die Emotionen zum Krieg und was dieser aus den einzelnen Akteuren gemacht hat. Hier hatte ich teils Gänsehaut beim Lesen.

Der Schreibstil Schweikerts ist gewohnt süffig und man kann gut ins Geschehen abtauchen und die Welt um sich herum vergessen.

Die Berlinkarte in der Klappe mochte ich, da kann man sich gut orientieren. Ein Glossar gibt es nicht.

Fazit: Ein solider Schmöker und erster Band einer Reihe, den ich gern gelesen habe. Die perfekte Kost für kalte Herbst- und Wintertage. Prädikat gut!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Vom Trauern und dem Umgang mit dem Tod...

Was bleibt, wenn wir sterben
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Ehrlich gesagt zähle ich zu den Menschen, die sich vor vermeintlich unangenehmen Themen wie dem Tod drücken und genau deswegen wollte ich dieses Buch lesen.

Louise Brown macht anhand von Anektdoten aus ...

Ehrlich gesagt zähle ich zu den Menschen, die sich vor vermeintlich unangenehmen Themen wie dem Tod drücken und genau deswegen wollte ich dieses Buch lesen.

Louise Brown macht anhand von Anektdoten aus ihrem Leben als Trauerrednerin klar, dass der Tod zum Leben nun mal leider dazu gehört und dass diese Erfahrung auch immer etwas Tröstliches haben kann.

Gut gefallen hat mir wie sie mittels ihrer Erfahrungen durch den Verlust beider Elternteile ihre damit verbundenen Emotionen dem Leser übermittelt und dass es völlig normal ist überfordert zu sein, nicht wie eine Maschine zu funktionieren und dass es okay ist, wenn man Zeit braucht, um den Verlust zu verarbeiten.

Ich muss gestehen, dass mich das Geschriebene sehr nachdenklich gestimmt und ich oft Herzklopfen hatte beim Lesen, da einem so viel durch den Kopf geht, mit dem man sich eigentlich nicht beschäftigen will. Wie wäre es, wenn man selbst seine Liebsten verliert? Würde ich daran zerbrechen?

Das Buch kann in einem Rutsch oder in kleinen Dosen gelesen werden. Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich zwischendurch eben auch gern mal meinen Gedanken zum Thema nachhängen wollte.

In meinen Augen ein wichtiges Buch, was nicht nur Menschen hilft, die gerade einen Verlust erlitten haben, sondern dessen Lektüre vielleicht dazu beiträgt schon Schritte zu gehen und Überlegungen anzustellen, damit man es später selbst leichter hat und auch Hinterbliebene besser damit umgehen können.

Fazit: In jedem Fall mal etwas anders, was nachdenklich stimmt und nachwirkt. Hier kann man auch immer mal wieder drin blättern. Ich spreche eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Was damals wirklich geschah...

Die Leuchtturmwärter
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Das schlichte Cover und der Klappentext hatten so etwas Magisches an sich, dass meine Neugier geweckt war.

In der Geschichte geht es um ein Mysterium, denn vor 20 Jahren, genau gesagt 1972, verschwanden ...

Das schlichte Cover und der Klappentext hatten so etwas Magisches an sich, dass meine Neugier geweckt war.

In der Geschichte geht es um ein Mysterium, denn vor 20 Jahren, genau gesagt 1972, verschwanden in der Silvesternacht drei Leuchtturmwärter spurlos von ihrem Turm. Seitdem wurde keiner von ihnen mehr gesehen. Was ist damals tatsächlich geschehen?

Das Besondere an dem Roman ist, dass wir als Leser in unterschiedlichen Zeiten bei unterschiedlichen Figuren wandeln. 1972 sind wir auf dem Leuchtturm auf dem Meer bei den drei Wärtern. 1992 sind wir bei deren Frauen an Land, die nun ohne ihre Männer klar kommen müssen. Durch diese Perspektivwahl hat der Leser immer mehr Wissen als die Figuren selbst und man würde am liebsten den ein oder anderen Protagonisten schütteln, um ihn auf die richtige Spur zu bringen.

Von den Figuren ist jeder für sich speziell, weshalb ich keinen besonderen Liebling habe. Ich muss jedoch gestehen, dass ich lieber vom Leben auf dem Turm gelesen habe und wie die Männer mit der Enge und der Einsamkeit umgehen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ich mochte ihre sprachlichen Bilder sehr. Wenn das Meer schmatzt und schlürft, dann weiß man wie es sich gibt.

Etwas verwirrt hat mich, dass sich das Geheimnis um die Männer ganze 300 Seiten aufbaut und man fürchtet, dass es zu keiner Auflösung kommen wird, denn es werden so viele Gerüchte gestreut und mystische Ereignisse thematisiert, dass man bald nicht mehr weiß was eingebildet und was wahr sein könnte.

Die Auflösung kommt dann Knall auf Fall und überrollt den Leser. Der Schluss ist durchaus schlüssig und nachvollziehbar, ich hatte dennoch einen größeren Showdown erwartet.

Fazit: Ein Roman, der zu fesseln weiß und mich gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Gelungen!

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