Ein gelungener Reihenauftakt
Gleich vorweg, aufgrund des Covers ist dieser Krimi nicht ganz einfach, als solcher zu identifizieren, was aber der Spannung während des Lesens keinen Abbruch tut.
Worum geht`s?
Journalistin Vera Horvath ...
Gleich vorweg, aufgrund des Covers ist dieser Krimi nicht ganz einfach, als solcher zu identifizieren, was aber der Spannung während des Lesens keinen Abbruch tut.
Worum geht`s?
Journalistin Vera Horvath ist, sehr zum Leidwesen ihrer pubertierenden Tochter, aus der lauten Großstadt in das Haus ihrer Großmutter im Südburgenland zurückgekehrt. Nun kämpft sie gegen die Invasion von Nacktschnecken und ähnlichem Getier. Um Abhilfe zu schaffen, tritt sie dem neu gegründeten Gartenstammtisch bei und lernt dort die zuagroaste Eva kennen, die großes Interesse an Pflanzen und deren Verarbeitung zeigt.
Doch die scheinbare Idylle des Dorfes trügt. Neben Nacktschnecken und anderem Getier im Garten, tun sich hinter den geschlossenen Vorhängen wahre Abgründe auf.
Meine Meinung:
Autorin Martina Parker legt hier einen schwarzhumorigen Krimi vor, dessen Spannungsbogen sich langsam entwickelt. Lustvoll beschreibt sie die dörflich Idylle, die so gemütlich gar nicht ist. Zum einen liegt es an den Männern, die gerne dem Alkohol zusprechen oder wie Evas Mann veritable Haustyrannen sind - selbstgefällige Machos eben.
Herrlich ist der „Klub der grünen Daumen“ - hier erfahren Mitspielerinnen und Leser alles über das Räuchern, Blumen, Sträucher, Kräuterlimonaden und auch den Nutzen der Inkaerde Terrapreta. Einige der neu gewonnenen Erkenntnisse werden von Eva gleich einmal angewendet.
Gut gefällt mir, wie Land und Leute in den Krimi verquickt sind. Neugierige Nachbarn und Lästermäuler gibt es überall, doch hier sind sie gelungen auf die Spitze getrieben. Herrlich auch, wie der Dialekt eingebunden ist und für Nicht-Südburgenländer in Fußnoten übersetzt wird.
Eine sehr nette Idee ist auch, jedem Kapitel ist Wissenswertes über Flora und Fauna voranzustellen.
Der Krimi war trotz seiner 480 Seiten viel zu schnell gelesen. Doch die Ankündigung einer Fortsetzung namens „Hamdraht“, die im Frühjahr 2022 erscheinen wird, freut mich sehr.
Fazit:
Wer Freude an Regionalkrimis hat, sollte hier unbedingt zugreifen, weil man neben der Krimihandlung, auch viel über das Südburgenland erfährt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne