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Veröffentlicht am 17.09.2021

Frostige Ereignisse

Frostbrand
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„Frostbrand“ gehört zum Genre Romantasy. Es ist eine Geschichte über Vertrauen, Freundschaft und Magie.

„Luca ist innerlich erstarrt, bis sie auf Noah trifft – den Jungen, der alles einfriert, was er ...

„Frostbrand“ gehört zum Genre Romantasy. Es ist eine Geschichte über Vertrauen, Freundschaft und Magie.

„Luca ist innerlich erstarrt, bis sie auf Noah trifft – den Jungen, der alles einfriert, was er berührt.“

Der Roman beginnt direkt und sofort merkt man, das Noah etwas merkwürdiges zugestoßen ist. Ganz plötzlich verändert sich sein ganzes Umfeld, oder viel mehr er selbst, er weiß nicht mehr, was mit ihm geschehen ist. Doch sogleich schlägt auch Luca auf, seine zukünftige Mentorin der Behörde für Sondervorkommnisse. Die Handlung geht hier ganz offen und natürlich mit Magie um, es wird nicht verborgen, nichts beschönigt und gehört ganz normal zum alltäglichen Leben. Nur diejenigen, die damit Leben, müssen für sich entscheiden, wieviel gegen sie ihrer Umwelt davon Preis.
Als Leser erlebt man das mit, was Noah widerfahren ist und wie er damit umgehen, es erlernen und nicht daran zerbrechen wird. Somit nimmt ein großer Anteil der Handlung natürlich die Magie ein. Und natürlich gibt es auch romantischen Anteil, der sich jedoch ganz langsam entwickelt. Dazwischen geht es um Familie, Freunde, Zukunftspläne, Vergangenheit, Verlustbewältigung, den Weg aus seinem eigenen Tief zu finden und der Rätsels Lösung auf der Spur zu kommen, wieso gerade der ganz normale Noah auf einmal so außergewöhnlich geworden ist.

Man begibt sich in eine sehr interessante, lockere, fantastische und auch geheimnisvolle, magische Reise. Die Magie steht zwar im Fokus, doch vielmehr geht es doch um die Zwischenmenschlichen Komponenten und Beziehungen. Die Handlung spielt sich über einen kurzen Zeitraum ab und verweilt somit nur über ein paar Wochen, jedoch fühlt sich das gelesene viel länger an. Es ist eine langsam wachsende Geschichte. Es geschehen immer wieder Dinge, jedoch hält sich die Handlung auch immer wieder an ihrem Umfeld auf. Dadurch zieht sich der gesamte Handlungsstrang etwas in die Länge und es wächst erst so richtig ab der Hälfte des Buches und mit seinen fast 400 Seiten, gibt es einiges zu erleben. Ich mag es sehr, wenn es nicht überhastet dahergeht, doch etwas mehr Spannung zwischendurch, hätte der Handlung vielleicht etwas mehr pfiff und Raffinesse verliehen.
Dennoch habe ich mich gerne der Handlung hingegeben, aber auch immer wieder gehofft, dass noch etwas spektakuläres auftritt.

Noah Mertens, 22, Student und ein ganz unscheinbarer junger Mann, den man sicherlich auch gerne als nerdig bezeichnet. Er verkriecht sich zunächst vor dem Neuen, jedoch mit der Hilfe von Luca findet er schnell Gefallen an allem und lernt schnell dazu. Auf der einen Seite ist er ängstlich, verwehrt sich aber auch nicht vor Wissen. Luca fordert ihn auf eine ganz besondere Weise hinaus und somit hat seinen Veränderung einen positiven Nebeneffekt.

Luca Wittek, 23, kennt sich schon ihr ganzes Leben mit der Magie aus. Durch einen Verlust hat sie sich innerlich verschlossen. Sie erfasst alles ganz kühl, direkt und ohne große Aufregung. Sie konzentriert sich auf das Wesentliche, doch ihr Schützling zeigt ihr auch eine ganz andere Sichtweise. Ganz langsam taut auch sie wieder auf und muss sich mit einigem auseinandersetzen. Luca ist cool, neutral und lässt nicht jeden in ihrem Inneren tief hineinblicken.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er ist klar, jungendlich erfrischend und sehr angenehm. Die einzelnen Kapitellängen haben unterschiedliche Leselängen. Die Handlung wird aus der Erzähl-Perspektive aus den beiden Sichten von Noah und Luca wiedergegeben.
Die einzelnen Charaktere waren ausreichend herausgearbeitet, um ihr Wesen zu erkennen. Ganz deutlich hervorgestochen hat dabei Luca, durch ihre eigene Art Dinge zu betrachten und anzugehen. Noah ist eher der ruhige Part dabei gewesen, aber jederzeit bereit auch in den Kampf zu gehen.

Das Buchcover ist wunderschön getroffen in seiner eisigen Gestalt und macht einfach nur neugierig auf mehr.

Mein Fazit: Ein überwiegend ruhiger Roman mit einigen aufflackernden magischen Ereignissen, der sich zu mehr entfaltet und vielmehr die Personen in ihren besonderen Eigenarten dahinter erleuchten lässt. Ich mochte den Ausflug mit der frostige Magie und vergebe daher 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Hinter Gittern

BEHIND BARS
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Nachdem ich bisher nur einen Kurzroman von der Autorin Marina Ocean gelesen habe, handelt es sich „BEHIND BARS: Gefährliches Verlangen hinter Gittern“ um einen längeren umfassenden Roman mit einem sehr ...

Nachdem ich bisher nur einen Kurzroman von der Autorin Marina Ocean gelesen habe, handelt es sich „BEHIND BARS: Gefährliches Verlangen hinter Gittern“ um einen längeren umfassenden Roman mit einem sehr interessanten Setting.

Bevor man in die Handlung startet, hat sich die Autorin für ein Vorwort entschieden und warnt auch noch ausdrücklich vor den Inhalten, die im Roman angesprochen werden. Danach folgen einige Begriffserklärungen. Mit einem Prolog und den Beginn von Raph´s Start zu seiner Verurteilung, wird man umfassend in die Handlung eingeführt. Ein gewisses Ereignis hat ihn zu einer Handlung verleiten lassen, dessen Weg ihn direkt ins Gefängnis befördert hat. Einige Jahre hat er bereits davon abgesessen, doch es sieht nicht danach aus, dass er auch frühzeitig entlassen wird. Der Leiter der Anstalt hat seine ganz eigenen Pläne mit einzelnen Gefangenen und besonders seine Umsetzungsmethode sprechen eine ganz eigene Sprache. Doch diese Rechnung hat er nicht mir seiner neuen Psychologin Ari gemacht, denn diese deckt so einiges dabei auf und lässt so schnell nicht locker. Die Story findet ihr Finale in einem zukünftigen Epilog.

Den Hintergrund zu der Story fand ich überaus gelungen und das nicht immer nur die schönen Dinge für eine Story aufgegriffen werden und sogar der Liebe Platz machen können. Reizen umso mehr. Doch irgendwie hatte ich mit der Art der Geschichte so einige Probleme und ich kann nicht mal genau sagen, woran es gelegen hat. Daher hat sich das Lesen bei mir auch um eine Wochen gezogen, weil ich einfach nicht kontinuierlich am Ball bleiben konnte. Aufgrund der Länge der Story zieht sich der Handlungsstrang über mehrere Wochen und verlor im ersten Teil immer wieder etwas an Spannung aufgrund der Ausführlichkeit. Auch wollten bei mir nicht so die sprühenden Funken zwischen Ari und Raph aufkommen. Mit aufkommender Action und steigender Spannung im letzten Abschnitt, sprang auch mein letzter Funke dann endlich mal über. Einiges fand ich etwas unnötig in die Länge gezogen, obwohl es zur Realität der Story durchaus passte.

Ariella von Ahrensburg, ist in einem guten wohlhabenden zu Hause aufgewachsen, es wird ein gewisser Standard von ihr erwartet, jedoch möchte sie auf eigenen Beinen stehen und sich nichts auftischen lassen. So auch ihre Entscheidung in einer JVA als Psychologin anzufangen. Als Frau muss sie sich zum einen besonders behaupten und das Klientel auf das sie trifft, ist ihr überhaupt nicht geläufig. Jedoch ist Ari eine Kämpfernatur und mit Biss bei der Sache dabei. Ein Häftling hat sich dabei in ihre Gedanken eingenistet, jedoch blockt er sich ständig ab.

Raphael Neumann, hat eine gewisse Erscheinung eines Mannes, ist trainiert, ein Einzelgänger und möchte einfach nur seine Tage ohne Probleme herumkriegen. Er arbeitet in der Gefängniswäscherei, stählt seinen Körper, hat wenig Bezugspersonen und hat sich in den vergangenen Jahren einen gewissen Rang aufgebaut. Er hält sich größtenteils aus den Machenschaften der anderen heraus und er braucht keine falschen Freunde für sein Seelenheil. Die neue Psychologin ist ihm zunächst ein Don im Auge, jedoch muss er erkennen, dass sie nicht auf der Seiten der korrupten Beamten steht. Legt er einmal seine eiserne Maske und sein Pokerface ab, erkennt man seinen Beschützerinstinkt und das große Herz an der richtigen Stelle.

Der Schreibstil ist einfach toll, sehr angenehm und passend zur Geschichte direkt in der Sprache. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen. Die Geschichte wird im Wechsel in der Ich-Perspektive von Raph und Ari wiedergegeben. Auch die bildlichen Beschreibungen wurden sehr gut projektiert.

Das Cover ist einfach nur hot sowie eine Augenweide für die lesenden Frauen, passt aber auch unheimlich gut zum Protagonisten.

Mein Fazit: Auch wenn mich nicht der komplette Funke erfassen konnte, ist dieser Roman einfach nur weiterzuempfehlen, schon alleine wegen seiner Individualität aus einer heilen Welt auszubrechen und die Augen sowie eigene Perspektive zu öffnen und gerade nicht zu verschließen.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Anders als erwartet, aber dennoch spannend

Dein dunkelstes Geheimnis
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Wenn die Autorin Jenny Blackhurst wieder einen neuen Psychothriller herausgebracht hat, ist meine Neugierde geweckt, auch wenn mich die Autorin manchmal total begeistern kann und manchmal einfach nicht. ...

Wenn die Autorin Jenny Blackhurst wieder einen neuen Psychothriller herausgebracht hat, ist meine Neugierde geweckt, auch wenn mich die Autorin manchmal total begeistern kann und manchmal einfach nicht. „Dein dunkelstes Geheimnis“ führt diesmal mit Nervenkitzel und einer atmosphärischen Kulisse zu einer kleinen Insel in Nordwales. Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch in einer Leserunde lesen, bewerten und natürlich rezensieren durfte.

Es geht direkt in die Handlung und durch einen interessanten Twist lernt man Kathryn und ihre Geschichte kennen, die sich nun 25 Jahre bereits zurückliegt, jedoch die ganze Familie und auch einen ganzen Ort nicht in Ruhe lässt. Dazwischen gibt es immer mal wieder kleine Ausflüge in die Vergangenheit, denn der Leser wird so nach und nach an die Wahrheit herangeführt. Die Autorin weiß natürlich, wie man jemanden in die Irre führen kann, doch eins ist ganz schnell klar, der verurteilte Mörder kann nur unschuldig sein. Wer ganz genau aufpasst, kommt sicher auch vorher der Rätsels Lösung auf die Spur oder ergeht es so wie mir, dass es erst ziemlich spät klick macht.
Einige Charaktere werden erwähnt und drücken sich mal mehr und weniger in den Vordergrund, doch nur die relevantesten werden genauer unter die Lupe genommen. So muss man sich auch nur auf das Wesentliche konzentrieren. Der Spannungsaufbau bleibt stetig erhalten und hat mich gebannt auf der Lauer gelassen.
Jedoch habe ich den typischen Psychoanteil der Autorin vermisst. Natürlich wird die Psyche angeregt, jedoch verhält es sich hier mehr nach einem sehr guten Krimi mit einem gehörigen dramatischen Anteil. Auch wurde einige kleinteilige Dinge gar nicht aufgelöst und man muss sich seinen teil einfach dazu denken. Genauso verhält es sich auch mit dem Ende. Diejenigen, die das Buch lesen, wissen was passieren wird, jedoch bleibt das Ende nach wie vor offen, welche Resonanzen daraus vollzogen werden.
Was sich wiedereinmal gezeigt ist, wie gut doch Geheimnisse, Lügen, Macht, und Vertuschungen funktionieren können und ein größeres Umfeld an der Nase herumführen.

Der Schreibstil hat mir wieder sehr gefallen und ich war sofort in den Geschehnissen drin. Die sehr gute bildhafte Beschreibung setzt das richtige Kopfkino zusätzlich an. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen, dennoch fließt der Text nur so dahin. Die Handlung wird aus den verschiedenen Perspektiven wiedergegeben, wobei hier auch noch zwischen der Ich- und der Erzählperspektive variiert wird.

Das Cover ist schlicht und schillernd, typisch mit einem Schmetterling verziert. Für die Handlung lässt sich daraus jedoch nichts entnehmen, höchstens zu vergessen.

Mein Fazit: Auch wenn es sich nicht um einen erhofften Psychothriller in diesem Sinne gehandelt hat, hat mir diese spannungsgeladene Story sehr gefallen.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 19.08.2021

Die Rückkehr zum Minihaus am Deich...

Abschied vom kleinen Haus am Deich
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Nach „Das Kleine Haus am Deich“ ist „Abschied vom kleinen Haus am Deich“ die Fortsetzung des Nordsee-Romans, aber ihr könnt beide Romane auch völlig unabhängig voneinander lesen. Es war wieder sehr schön ...

Nach „Das Kleine Haus am Deich“ ist „Abschied vom kleinen Haus am Deich“ die Fortsetzung des Nordsee-Romans, aber ihr könnt beide Romane auch völlig unabhängig voneinander lesen. Es war wieder sehr schön in die kleine Welt von Róisín einzutauchen und nun das gemeinsame mit Enda zu erfahren. Dazu kommen wunderschöne Sequenzen aus Irland mit dazu, ganz viel Herzblut zu der Natur, Tieren und die Chaotischen Familienbanden sowie Freundschaften. Es ist wieder sehr ehrlich, charmant, authentisch in seiner Struktur und die Hingabe der Charaktere. Es wird nichts beschönigt, nichts hervorgehoben und es steckt ein herzlicher Humor dahinter.

Ohne viele Umschweife geht es direkt in die Handlung und wir landen zusammen mit Rosh auf dem Hof von Steffen. Die beide sind quasi unzertrennlich und Enda ist auch bereit Nägel mit Köpfen zu machen. Jedoch ist Rosh ein gebranntes Kind ihrer gescheiterten Ehe und behält sich gerne ein Hintertürchen offen. Ob es nun ihr geliebtes Minihaus ist, oder ihre persönliche Freiheit. Doch auch wenn beide sich nicht immer einig sind, halten sie es nicht lange ohne einander aus und sind bewusst ehrlich miteinander und unterstützen sich in jeder Lebenslage. Diesmal sol es auch zu den Familien nach Irland gehen und Rosh möchte endlich mit ihrem Vater und seinem Desinteresse abschließen. Doc ob das alles so reibungslos klappen wird und ob Rosh und Enda am Ende immer noch auf Wolke 7 schweben, liest es einfach selbst.

Róisín, sprüht wahrlich vor neuer Lebensfreude, genießt alles wieder um sich herum, ist verliebt, hat ihre Freunde, möchte an liebsten jedes Tier retten und traut sich endlich wieder auf die grüne Insel und ihrer Verwandtschaft, die sie viel zu lange ausgeschlossen hat. Sie weiß was sie inzwischen möchte, lebt dafür, doch die totale Bindung macht ihr immer noch Angst, obwohl Enda alles für sie tun würde.

Enda, ist eine leidenschaftlicher und ehrlicher Mann. Er genießt sein Leben, lebt für seinen Hof, seine Pferde, mit denen er sich tonlos versteht, ist ein gutaussehender Ire und macht Rosh unmissverständlich klar, dass er sie von ganzem Herzen liebt und mit ihr sein Leben verbringen möchte.

Beim Lesen fühlte ich mich wieder sehr wohl, konnte allem uneingeschränkt folgen und mochte wieder sehr die direkte Weise der Darstellung, ohne es zu umschreiben und der Humor, der immer wieder passend hervorkam. Daneben gab es auch genug ernste Seite, Tiefgang ohne sich zu verzetteln oder auszudehnen. Die Geschichte steckt voller Gefühl, Leidenschaft, einer tiefergehenden Sehnsucht, Auseinandersetzungen und dennoch immer mit Zuversicht.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Dieser war leicht, locker sowie offen und ehrlich. Die einzelnen Kapitel haben eine ungefähre gleichbleibende Leselänge. Die einzelnen Charakteren wurden toll herausgearbeitet und glänzen durch ihre Eigenarten. Erzählt wird alleinig auch der Sicht von Róisín in der Ich-Perspektive. Sehr schön waren auch wieder der Wortwitz, die leichte Romantik und den nicht ausschweifenden sinnlichen Augenblicken.
Höhepunkt ganz klar mit die Reise nach Irland und den wunderschönen landschaftlichen Beschreibungen.

Das Cover ist sich treu geblieben, eher unscheinbar, ganz süß in Szene gesetzt von dem kleinen Haus am Deich im Hintergrund, ergänzt durch die abreise nach Irland.

Mein Fazit: Schön, dass die Geschichte von Róisín und Enda weitererzählt wurde. Sie konnte mich abermals mit ihrem eigenen Charme verzaubern.

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Veröffentlicht am 14.07.2021

Auf der Suche nach dem Glück...

Erzähl mir vom Glück
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„Erzähl mir vom Glück“ ist ein berührender Roman über die Liebe, das Verfolgen seiner Träume, der Suche nach sich selbst, dem großen Glück und der Erkenntnis, was im Leben wirklich wichtig ist. Eine weitere ...

„Erzähl mir vom Glück“ ist ein berührender Roman über die Liebe, das Verfolgen seiner Träume, der Suche nach sich selbst, dem großen Glück und der Erkenntnis, was im Leben wirklich wichtig ist. Eine weitere sprachgewaltige und einfühlsame Geschichte von Belinda Benna, die bereits mit „Every Step I Take“ und „All I Need“ überzeugen konnte. Es ist der erste Teil einer Dilogie.

Über einen kurzen Prolog wird man über die Geschehnisse aus Maries und Lukas gemeinsames Leben eingeführt, welches vor 5 Jahren beide zusammengeführt hatte. Die Handlung setzt dann in der Gegenwart ein und Marie überdenkt aufgrund eines Verlustes ihr ganzes jetziges Dasein und das dieses alles auf später zu schieben, dann doch in ein Nichts endet. Dazu ist sie nicht mehr bereit und möchte neue Ziele verfolgen, die sie glücklicher machen und endlich das Leben wieder in seinen Facetten zu spüren. Auch die Träume von Damals, welche sie auch zusammen mit Lukas hat, möchte sie verfolgen. Doch wie funktioniert zwischen Beziehung, Beruf, Karriere, der Wunsch nach einer kleinen Familie einem Haus und den ganzen Verpflichtungen um sich herum. Statt im Glück zu taumeln, verliert Marie schlecht hin den Boden unter den Füßen und es zerreißt ihr fast das Herz, da sie da alleine nicht mehr herausfindet. Alles was sich so toll in ihrer Vorstellung angehört hat, scheint nur neue Hürden zu bergen und auch ihr Umfeld versteht nicht das zu sehen, was sie sieht. Daneben wird ihre Beziehung zu Lukas auf eine harte Zerreißprobe gestellt.

Bei dieser Geschichte handelt es sich nicht um einen bloßen Liebesroman, in der man etwas verliert, das man wieder haben möchte, nein es ist ein tiefsinniger, zum nachdenken anregender Roman, der sich um das Leben dreht und vor allem um die persönlichen Wohlfühlwerte. Wie schnell man in sich zerbrechen kann, wird dir deutlich aufgezeigt und wie ein lebensfroher Mensch auch zu einem häufig Elend werden kann. Das Leben ist zu kurz für irgendwann, natürlich birgt es Risiken, aber dennoch wenn man nicht über seinen Schatten springt, wird man nie erfahren, wie es hätte sein können. Vor allem darf man nicht an seinem eigenen Kummer zerbrechen und es nur seinen Liebsten um sich herum Recht machen wollen, denn das macht dich letztendlich auch nicht glücklicher. Zwar kann ich mich rein vom Typ etwas mehr mit Lukas identifizieren, jedoch fühlt sich die Lage von Marie sehr real an. Man kann sich in sämtliche Gefühlslagen hineinfühlen und mitempfinden. Diese Geschichte steckt voller verpasster Chancen, ganz viel Gefühl, Emotionen und auch einer ständig mit schwebenden Traurigkeit, aus dieser es nur schwer wieder herauszukommen scheint.
Was mir sehr gefallen hat, das sich diese Erzählung über einen längeren zeitlichen Zeitraum zieht und diese Krise nicht über kurz abgegolten wird, denn auch im wahren Leben sind echte Probleme nicht von heute auf morgen behoben und das Seelenleid schon gar nicht so schnell wieder behoben werden kann. Doch etwas gestört hat mich dennoch die in länge gezogene schwere Phase, ohne wirklich weiterzukommen. Zum Ende hin nimmt es rasant zu, aber wenn man sich daran erinnert, dass es eine Dilogie ist, merkt man schnell, dass noch lange nicht das Ende in Sicht ist und selbst ein kurzes positives Aufflackern nichts an einer Situation ändern und es vielleicht nur noch schlimmer macht.

Der Schreibstil ist unglaublich angenehm und hat stellenweise etwas sehr schönes poetisches an sich. Genügend detailreich, ohne überladend zu wirken, wunderbar leicht und flüssig wird eine nicht ganz leichtfüßige Geschichte erzählt. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen, sind jedoch überwiegend kurz gehalten. In der Ich-Perspektive wird abwechselnd aus der Sicht von Marie und Lukas die Geschichte erzählt.
Ich fühlte mich sofort angekommen in der Story, die Charaktere nehmen dich mit ein, auch wenn sie verschiedenen Sichtweisen aufzeigen und die Handlung nicht wie erwartet ganz anders verläuft.

Das Buchcover ist ganz in blau gehalten und bezaubert durch seine Minimalität.

Mein Fazit: Ein sehr ernster Roman über die dunkelsten Seiten im Leben und die Suche nach dem persönlichen Glück, auch wenn es vielleicht gar nicht so weit entfernt liegt.

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