Juliana, Tochter eines angesehenen Notars im Florenz der Renaissance, interessiert sich sehr für den Bau der imposanten Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore. Ganz im Gegensatz zu ihrem behüteten ...
Juliana, Tochter eines angesehenen Notars im Florenz der Renaissance, interessiert sich sehr für den Bau der imposanten Kuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore. Ganz im Gegensatz zu ihrem behüteten Leben kommt sie hier in Berührung mit dem ungezügelten Künstlerdasein und begegnet dem Bildhauer Dario ebenso wie dem Baumeister Filippo Brunelleschi selbst, als deren Muse sie sich bald versteht. Allerdings birgt die Liebe zu Dario scheinbar unüberwindbare Hürden.
Sehr anschaulich präsentiert Manuela Terzi das frühere Florenz, beschreibt den väterlichen Palast und den Markt als wesentliche Schauplätze. Ganz besonderes Augenmerk liegt natürlich auf der Errichtung der einzigartigen Domkuppel, die nicht nur mit neuesten Methoden erfolgt, sondern auch künstlerisch besonders ansprechend ausfallen soll. Allerdings dreht sich die Geschichte rund um die Notarfamilie, die berühmte Baustelle und eine verbotene Liebe immer wieder im Kreis, ähnliche Szenen wiederholen sich, die Handlung schreitet nur langsam voran und lebt von teils wenig glaubwürdigen Wendungen und Zufällen. Die Figuren hingegen und ihr Milieu, in dem sie sich bewegen, sind recht unmittelbar gezeichnet und spiegeln Julianas Zwiespalt zwischen zwei ganz unterschiedlichen Lebenswelten sehr gut wider. So darf man als Leser gemeinsam mit Juliana einige ereignisreiche Wochen verbringen und eintauchen in Intrigen und Leidenschaft.
Eine sorgfältig eingefangene Stimmung und einzeln abgefasste Szenen überwiegen im Vergleich zu einer spannend dahinfließenden Handlung, weshalb mich das Portrait Julianas dann doch nicht so ganz fesseln konnte.
Titel Die Muse von Florenz
Autor Manuela Terzi
ISBN 978-3-8392-0015-5
Sprache Deutsch
Ausgabe Flexibler Einband, 473 Seiten
ebenfalls erhältlich als ebook
Erscheinungsdatum 4. August 2021
Verlag Gmeiner