Noch Luft nach oben.
"For the strenth of the pack is the wolf. And the strenth of the wolf is the pack."
Dieses Buch konnte mich leider nicht so packen, wie ich es mir gewünscht hätte, denn a) ist das Setting in Schottland ...
"For the strenth of the pack is the wolf. And the strenth of the wolf is the pack."
Dieses Buch konnte mich leider nicht so packen, wie ich es mir gewünscht hätte, denn a) ist das Setting in Schottland ja ein absoluter Traum und b) ist das Hauptthema rund um die Wölfe für mich zumindest sehr neu aufgegriffen in Büchern, weswegen ich mich sehr auf das Buch gefreut hatte. Dann noch ein verwundeter Ex-Soldat als männlicher Prota? Ich hätte dahinschmelzen müssen.
Das Wolfsthema wurde mir zu Beginn leider direkt madig gemacht, indem die Autorin einen eigentlich wissenschaftlichen Vortrag plump als "normalen Dialog" verkaufen wollte. Niemand redet mit Jahreszahlen, statistischen Angaben und ohne Punkt und Komma über zwei Seiten so. Wenn ich wissenschaftliche Abhandlungen hätte lesen wollen, hätte ich entsprechend dazu gegriffen. Ich verstehe, dass Kaya gemäß ihres Jobs darüber aufklärt und das alles weiß und die Thematik auch an den Leser weitergegeben werden soll, aber Infodumps haben noch nie gut funktioniert. Generell ist mir die Thematik der Wölfe in dem Buch zu sehr in der Theorie geblieben. Es ging immer um Aufklärung, Infomaterial, es wurde über sie gesprochen, aber bis auf die eine Aktion am Ende war Kaya immer physisch so weit von den Wölfen entfernt wie möglich. Das fand ich sehr schade, weil es die Wölfe zu abstrakt gemacht hat. In ihrem früheren Job war Kaya doch auch oft live dabei, hat beobachtet. Das hat mir hier gefehlt. Die zentrale Themenumsetzung ist meines Erachtens dadurch nicht gut gelungen.
Was stattdessen (leider) mehr im Vordergrund stand, war die Liebesbeziehung zwischen Kaya und Nevis mit #enemiestolovers und deren eigenen Problemen der Vergangenheit. Und davon nicht zu wenig. Haben die beiden vielleicht darüber miteinander gesprochen? Nein, warum auch. Gab es dadurch Streit und unnötige Verzögerungen? Na klaro. Generell hätten ein paar Hundert Seiten dem Buch sehr gut getan, es hat sich zeitweise sehr (künstlich) gezogen. Oft war das Foreshadowing auch zu deutlich skizziert, was die Spannung vorneweg genommen hat.
Was hat mir trotzdem an dem Buch gefallen? Kayas Liebe für die Wölfe und wie unbeirrt sie sich für ihre Arbeit eingesetzt hat. Rorys Brief, der mich ganz tief im Herzen berührt hat. Der Schmerz rund um Nevis und seinen Bruder Gawyn, und wie Nevis am Ende endlich bereit für Hilfe war. Die schottischen Landschaftsbeschreibungen. Wie Kaya und Nevis trotz ihrer Differenz zueinandergehalten haben, und ja, der Kitsch am Ende war absolut nötig.
"Das Lied der Wölfe" bekommt von mir 3/5 Sterne, da war noch Luft nach oben.